Clapton: Forever Man (1985): erstes richtungsweisendes Solo nach Jahren? Oder habe ich was übersehen?

Axel.S.
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Helft mir doch mal auf die Sprünge: Irgendwo habe ich gelesen, dass im Song "Forever Man" vom 1985er Album Clapton das erste Mal seit langem ein verzerrtes, überzogenes Gitarrenheld Solo gespielt hat (auf den Alben, nicht live). So vorne heraus und laut und Gitarrenheld mäßig. Ich bin die Alben zurückgegangen und habe da auch nichts passendes gefunden. Alles davor ist eher das ruhige Clapton Gespiele. Es gibt noch "The Core" auf Slowhand, aber das ist eher verzerrt und hat nun nicht so ein Solo.

Also es geht nicht (nur) um die Zerre, sondern auch das Solo um des Solos willen. Nicht der lockere Jam, sondern - naja - entfernt Comfortably Numb Attitüde.

Stimmt das, oder habe ich da ein Lied übersehen? Später hatte sich der Sound - soweit ich das sehe - schon verfestigt. Journeyman 5 Jahre später zelebriert den Sound ja schon mehr.
 
Ja, im Prinzip geht sein Sound Analog mit den genutzten Verstärkern einher. Mitte der 70er wechselte Clapton zu Music Man Verstärkern, die waren halt recht clean (und Hybrid-Amps). Für No Reason To Cry verwendete er allerdings einen Tweed Twin. Auf dem Album ist der Song Double Trouble drauf, da kommt es auch zu einem, für die Clapton Ära, recht verzerrten Solo Ton. Allerdings ist das 9 Jahre vor Forever Man. Ab 1984 setzt Clapton dann wieder Marshall (JCM 800) ein. Ab 1988 dann SLOs. Dazwischen gabs nochmal einen kurzen Verstärkerwechsel. Aber wie gesagt: Die Clapton Solo Sounds gehen analog zu seinen Verstärkern. Bei der Bandbreite wundert es auch einen nicht das er in den Top 10 der meistverkaufen Künstlern ist (noch vor Led Zeppelin, Rihanna, Pink Floyd, Eminem und Co).

Mehr zu den Amps auch hier:

 
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Ha, Danke. Ich dachte mir schon beim Schreiben, dass es bestimmt auch mit seinen Verstärkern zu tun hat. Eine Rückkehr und damit war dann auch die "cleanere" Zeit vorbei. Mir gefällt ja sehr der Sound bei dem 1986 Montreux-Auftritt, als Quartett, wo Collins an den Drums sitzt. Sehr fett, sehr stabil.
 
Was lange Soli angeht, kannst Du - wenn ich da zeitlich richtig liege - die ganze Phase von "cream" in Deinen Fokus packen.
Die damalige Supergroup ging mit dem Trio Eric Clapton, Ginger Baker und Jack Bruce an den Start und war berühmt für ihre, besonders live dargebotenen Solo-Passagen - songlängen von 20 bis 30 Minuten waren keine Seltenheit. Dadurch erlangte cream Kultstatus, die Band hielt aber nicht lange: 1966 bis 1968.

Richtig üble Zerre habe ich nicht in Erinnerung und ich weiß auch nicht genau, was Du unter einem Gitarrenheldensolo verstehst, aber durchweg ruhig war das nicht und von der Länge her durchaus deutlich ausgedehnter als damals üblich war ... mal reinhören kann nicht schaden.

x-Riff
 
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@x-Riff Jack Bruce war der Bassist
 
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Danke - hatte es zeitgleich zu deinem post nachgeschlagen ... zusammen mit deren Wirkungszeit als Band ... habe die eine zeitlang mal rauf und runtergehört, insbesondere die Live-Aufnahmen ...
 
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Ja, danke für die Tipps. Das deckt sich so mit meiner Erfahrung. Also kurz, es geht eigentlich um eine kurze Historie zu Clapton. Der Start relativ früh mit dem Bluesbreaker und der Les Paul, dann Cream mit den Marshalls und dem Humbuckern. Dann - nachdem Hendrix in Europa war - der Wechsel zu den Strats. Und seine doch eher ruhigeren Soloalben mit dem typischen dünnen Blackie Sound. Und - wie ich aus dem Video gelernt habe - viel auf den Music Man Amps.

Dann halt - nachdem er wohl auch nüchtern wurde - mit Phil Collins das Comeback. Aber halt wie bei Forever Man, der Sound änderte sich. Weg von dem stillen Hintegrundgewurschtel hin zu dem präsenten Sound. Irgendwie auch dann später wie bei dem "Wish it would rain down" von Collins. Ein Sound, der mich mehr geprägt halt als jetzt "I shot the Sheriff" oder "Tulsa Times".
 
Clapton -Cream, da war auch eine Firebird und eine ES 335 , manchmal auch eine SG im Spiel. Dann gibt es auch eine reine Blues CD, da spielt er alles mögliche auch dicke Jazzmamas. Sie heißt frommen the Cradle, da hat er auch einen sehr urigen Sound
 
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Manchmal SG ist gut :D ... Meist war es SG, häufig Les Paul. Firebird und ES335 kamen fast gar nicht zum Einsatz. Einzige Ausnahme Badge (ES335, Goodbye Album) und beim Royal Albert Hall Konzert zum Schluss.

Die SG hatte Clapton von März 1967 bis April 1968 und damit auf: Disraeli Gears (Sunshine of Your Love, Strange Brew, Tales of Brave Ulysses), Wheels of Fire (White Room, Sitting on Top of the World, Crossroads Live @Winterland). Damit wäre die Gitarre auf 2 von 4 Cream Alben vertreten. Es dürften aber für Cream die wichtigsten Alben sein, da hier die bekanntesten Songs drauf sind. Auf der Farewell Tour hat er dann die Firebird eingesetzt. Die ES-335 hat er wohl erst November 1968 gekauft und damit zum Schluss der Aufnahme für Goodbye. Auch wenn die ES335 immer mit Cream verbunden wird, ist sie eigentlich die Gitarre die am wenigstens musikalisch bei Cream erschien. Anders sieht es Medial aus: Sie ist halt beim Royal Albert Hall Konzert dabei, mit dem berühmten Clapton ES-335 Foto, bei Blind-Faith ebenfalls als Foto und später in den 90ern auf den VHS/DVD-Covern zu Nothing But the Blues und Live in Hyde Park.

Vielleicht liegts auch daran das die ES-335 recht lange bei Clapton im Besitz war bzw. existierte und sie 2004 für ordentlich Geld verkauft wurde das sie so prominent wurde. Die SG hat Clapton bereits irgendwann zwischen 1968 und 1971 verkauft/verschenkt(?) gehabt.
 
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Also es geht nicht (nur) um die Zerre, sondern auch das Solo um des Solos willen. Nicht der lockere Jam, sondern - naja - entfernt Comfortably Numb Attitüde.
1984 hat Eric Clapton auf dem ersten Solo Album von Roger Waters >The Pros and Cons of Hitch Hiking< quasi David Gilmour abgelöst.

Auf Sexual Revolution gibt er zwar keine Comfortably Numb Attitüde, aber immerhin ein längeres Solo.

 
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Sicher? Auch wenn er wohl einige Gitarren geliehen hat, die hatte doch früher schon: https://www.groundguitar.com/eric-clapton-gear/eric-claptons-1964-gibson-es-335tdc/
Es gibt dort zwei Theorien. Die eine ist das er sie bei den Yardbirds gekauft hat und die andere das er sich erst kurz vor dem Konzert gekauft hat. Die zweite ist imho wahrscheinlich, darauf deuten auch die Interviews vor November 1968 hin, nämlich das er die Gitarre erst später erhalten hat. Auch heißt es das Chris Dreja bzw. das Yardbird Managment hatte zwei ES-335 Gitarren, eine davon eben mit Block Inlays. Das würde auch erklären warum in den Interviews vorher "hatte" die Rede war. Es erklärt aber auch einen Umstand: Um 1966 wurde die Beano Burst gestohlen. In einem Interview (siehe Link) sagt er das es seine einzige war und das er nun Gitarren leiht. Das müsste er nicht wenn er eine Ersatzgitarre hat die, wie er in einem späteren Interview sagt, so bedeutend für ihn war. Man sieht auch auf keinem Bild zwischen 1966 und 1967 einer Block ES-335.

Ergo: Ich gehe davon das die Gitarre entgegen Claptons Erinnerung/Autobiografie erst 1968 von Jerry Donahue gekauft wurde, da deuten die oben genannten Punkte drauf hin.
 
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Hatte es genauso gelesen und trotzdem anders verstanden. :D
 
Helft mir doch mal auf die Sprünge: Irgendwo habe ich gelesen, dass im Song "Forever Man" vom 1985er Album Clapton das erste Mal seit langem ein verzerrtes, überzogenes Gitarrenheld Solo gespielt hat
Der Clapton über den Blackmore gesagt hat, er könne nicht Gitarre spielen? :D
 
Wer Blackmore kennt weiß: Britischer Humor = Blackmore. Das sagte er z.T. auch nur um Interviews für ihn witziger zu gestalten, weil er eigentlich kein Bock hat sich interviewen zu lassen :LOL:.
 
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