Colour Haze Sound?

[Snugglz]

Hallo!

Ich weiß nicht, wie viele Leute hier Colour Haze kennen... ich liebe diese Band! Ich würde sehr gerne mit meinem sporadischen Equipment E-Gitarre im Stile des Stefan Koglek nacheifern. Da ich da nicht so fit im Raushören und Rumstellen, würde ich mich sehr über ein paar Tips freuen. Mein Equipment: Epiphone Les Paul Standard, BOSS ME-30 Multitreter, Marshall Valvestate VS 100.
Für diejenigen, die Colour Haze nicht kennen: http://www.youtube.com/watch?v=gYIPnosWxhI (so ab sec.20)

 

[Headwaltz]

Stefan spielt über die extrem teuren Soldano-Amps welche an wirklich alte Fender-Cabinets angeschlossen sind. Seine Gitarre ist eine Guild-Semiakkustik (ES-Modell), welche durch den Hohlkörper den entsprechend perkussiven Klang erzeugt (siehe das hämmern am Anfang von Moon z.B.). Seltener benutzt er seine Fender Stratocaster für die alten Sachen (z.B. House of Rushammon). Unbedingt zu beachten ist zudem, dass Stefan viel Dropped-D spielt. Also alle Saiten 4 Halbtöne runter gestimmt (so wie Kyuss). Hier muss du natürlich darauf achten, dass du dickere Saiten verwendest und die Saitenlage entsprechend justierst, damit es nicht raschelt und bleiert.
Effektgeräte benutzt er sehr wenig bis gar nicht. Er steuert manches über ein einfaches Volumenpedal von Ernie Ball, und manchmal hat er auch nen Wahwah im Song. Ich glaube er benutzt eher einen Booster, als eine Zerre, der Rest macht der Amp und natürlich seine Finger.

Also, wie du siehst, benötigt man gar nicht so viel. Halt einen Amp, der gut auf Attack reagiert und je nach Anschlag mal sanft perlt oder mal richtig cruncht.
Mit der Les Paul wirst du wahrscheinlich die härteren Riffs locker nachspielen können, aber in meinen Augen ist der Sound von Colour Haze sehr speziell. Vielleicht kommst du in den Genuss mal eine gute Halbakkustik über einen Röhrenamp anzutesten, da bemerkst du sicherlich schon die ersten Unterschiede.

Viel Spass und Erfolg!

 

[thepams]

Erst mal gratulation zum guten Musikgeschmack auch ich liebe die Band. Jetzt zum Doofen Headwaltz hat schon alles genannt er benutz seine tiefer gestimmte Simi, 2 Soldano Overdrive 100 und 2 Sunn Model T über 4 Asbach Uralte Fender Boxen und natürlich sein Volumen Pedal. Die Strat und das Wah benutzt er zwar auch live aber die sind jetzt nicht soooo entscheidend, die braucht man nur für 2-3 ältere Songs.

Was lernen wir daraus? Wir brauchen ne geile Gitarre +nen geilen AMP+geile Boxen und ein Hammer Spielgefühl schon klappt das mit dem Colour Haze Sound. Ich muss zugeben ich habe den Sound auch noch nicht 100% hinbekommen auch mir fehlt die Simi( ich hatte mal eine ich sage dir das ist echt ein unterschied) und das Spielgefühl.

 

[Didi&Stulle]

War sein Vati nicht früher mal Vertriebsleiter bei Fender/Sunn München? Och muss dit schön sein, wenn Papa am Wochenende wieder 'n bißchen Arbeit mit nach Hause bringt ...

 

[Headwaltz]

[...] Jetzt zum Doofen Headwaltz hat schon alles genannt [...]

Hey man, sorry .

Ich bin seit 2005 ein großer Fan dieser Combo und habe sie auf den verscheidensten Gigs gesehen. Da kommt man mal auch in den Genuss mit den Leuten zu quasseln. Natürlich endet das dann in Equipment-Gefasel. Stefan ist echt ein herzensguter Mensch... der müsste auch bald Papa werden. Ich freu mich für den Kleinen.

Hast du sie eigentlich auf der letzten XXL-Tour gesehen? Colour Haze durfte ich u.a. schon in ihrer Lieblingslocation Rosenkeller, in einer rollenden alten Dampflok und am sardischen Strand erleben, aber mit der letzten Tour haben sie wirklich alles getoppt.

 

[Waffeleisen]

Hallo,
- auch wenns nicht so zum Thread gehört:
Dropped-D heißt eigentlich, nur die dicke E-Saite auf D runterzustimmen, also zwei Halbtöne.
Stimmst Du alle Saiten vier Halbtöne tiefer, wie Du geschrieben hast, dann ist die Gitarre auf C gestimmt, und zwar NICHT Dropped-C ( das wäre wenn man alle Saiten zwei Halbtöne tiefer stimmt und dazu die dicke E-Saite noch zwei Halbtöne tiefer).
Die oberste Saite zwei Halbtöne tiefer stimmt man, um mit einem Finger auf E-,A- u. D-Saite einen Akkord spielen (und verdammt schnell verschieben) zu können, der durch die tiefer klingende Saite etwas fetter klingt.
Nichts besonders aufregendes also.
Gruß, Stefan

 

[stonarocka]

Es ist auch mit einer Epi-Paula und dem Valvestate möglich solche Sounds zu produzieren.
Ich würde es mal mit dem Neck-PU deiner Gitarre versuchen und am Amp den Zerrcanal auf einen fast cleanen Ton stellen, so das er ganz clean wird wenn du das Vol-Poti deiner Gitarre ca ein Viertel zurückdrehst. So hast du innerhalb dieses Regelbereichs , und mit der Dosierung deiner Anschlagstärke, schon einen sehr dynamischen Sound. Die Klangfarbe kann man sehr gut mit der Anschlagposition (mehr am Hals, mehr am Steg) beeinflussen, mit etwas Übung kann man so Flanger/Phaser-ähnliche Effekte erzielen. Womit wir beim wichtigsten wären: Finger und Ohren trainieren
Viel Spass beim probieren,
Grüsse,
Stona

 

[Lord Ashram]

hüstel...
Kenne und liebe die Band seit 2001, als die in dem Ort, wo ich jetzt auch fest wohne, gespielt haben. Habe sie auch mindestens einmal im Jahr seitdem live gesehen. Man kann also sagen: Ich bin Fan!

Seit ungefähr der Zeit mache ich selber die Musik und komme schließlich und endlich zum Punkt: DER Sound!
Stefan spielt einen Soldano SuperLead60, der recht speziell ist und so nicht mehr hergestellt wird. Damit er den auch ordentlich laut (weil an sich nur 60Watt) bekommt, hat er den Sunn, den er wohl als "Lautmacher" verwendet, um die 4 4x12" Fender-Boxen zu beschicken.

Dann kommt da noch das ErnieBall-Volumen-Pedal, Wah-Wah, diverse analoge Echos (mit Band), Delays, SmallStone o.ä. und seine schon oben erwähnte Standard-Klampfe.

Und um auf Deine Frage zurückzukommen: Es wird sehr schwierig bis unmöglich GENAU den Sound irgendwie anders zu bekommen! Da weiß ich, wovon ich rede, denn das habe ich seit nunmehr 12 Jahren versucht und bin letztendlich auch bei Soldano und Semiakustik gelandet. - und es klingt halt immer noch nicht exakt so...aber es reicht für mich, will ja keine CH-Coverband...

PS(Habe auch die XXL-Tour besucht..die zweite Gitarre tut der Musik gut, die neue Platte ist aber nicht so meins, da gefallen mir nur 2 Lieder richtig gut..man muß die Band aber live sehen, um in den vollen Genuß zu kommen, ohne Frage! Geilstes Konzert war, als die aus ihrem alten Proberaum ausgezogen sind - ich mit meinem Kollegen zwischen den Musikern während des Konzerts gesessen...einzigartig!)

 

[tuckster]

ich hatte mal so ziemlich genau vor zwei jahren nachgefragt:

kommt nur durch die Amps - ich gehe über ein Ernie Ball Stereo Volume Pedal (über dieses mache ich per Lautstärkenregelung den weg von clean bis verzerrt) parallel in zwei Stacks, eins mit einem Soldano SL 60, eins mit einem Sunn, meist ein Studio PA oder Coliseum PA... das ist alles...

ich hoffe so eine Veröffentlichung ist tragbar, es steht ja nichts Vertrauliches etc. drin...
Also so ziemlich die gleiche Info die mein Vorgänger schon nannte

 

[stonarocka]

... also ich hör in dem verlinkten Video ab sec 20 einen bedämpften Halshumbucker an einem crunchigen Röhrenamp

und keinen grossen Virtuosen am Instrument ... lass dich nicht entmutigen, das ist zu schaffen

 

[Lord Ashram]

...ist vielleicht auch nicht gerade das virtuoseste Riff des Meisters ;-)
Habe mir bei einigen Akkorden und Akkordabfolgen echt fast die Finger gebrochen - aber darauf kommt es nicht an. Da hat der stonarocka recht.

Ein Röhrenamp ist in jedem Fall für so Musik empfehlenswert, da gab es auch schon viele Vorschläge und Diskussionen hier im Forum. Einkanaler reicht, würde z.B. die JetCitys für wenig Geld dafür empfehlen. Da ist dann der Klang schon recht nah dran, wenn man den mal zum Techniker gebracht hat (guckst Du: JetCity-Forum)
Wenn Du nicht gerade genau den Sound unbedingt brauchst, dann versuch es in dem Crunch Kanal des VS, dreh die Mitten auf 3/4tel des vollen Weges, die Bässe so auf etwa 14Uhr und die Höhen kurz vor 12, Presence langsam nach oben bis es passt. Gain: eher mit weniger anfangen, so bei etwa halb aufgedreht. Viel des Sounds kommt über die Sättigung der Endstufenröhren, die der VS nunmal nicht hat, aber probier's halt...
Ansonsten wie schon gesagt: Halstonabnehmer, die Bass-seite des PU's ein wenig tiefer. Falls Polepieces auf dem Tonabnehmer sind, die eingestellt werden können, die von D-G-B-Saite etwas höher drehen.

 

[stonarocka]

Die Valvestates haben gegenüber den Vollröhren-Amps einen entscheidenden Vorteil : Sie klingen auch leise gut

 

[Lord Ashram]

tja...der Valvestate...war der zweite Amp, den ich überhaupt hatte.
Über Geschmack lässt sich nicht streiten: Wenn er Dir gefällt, ist es ok!

 

[Snugglz]

Erstmal viiiielen Dank für die vielen Antworten! Hätt gar nicht gedacht, dass ich da auf soviel Resonanz stoß.

Hast du sie eigentlich auf der letzten XXL-Tour gesehen? Colour Haze durfte ich u.a. schon in ihrer Lieblingslocation Rosenkeller, in einer rollenden alten Dampflok und am sardischen Strand erleben, aber mit der letzten Tour haben sie wirklich alles getoppt.

Japp, hab die XXL-Tour in Jena gesehen - phänomenal!! Duna-Jam wär natürlich mal ein Traum, wie biste da an die Karte gekommen?

Falls Polepieces auf dem Tonabnehmer sind, die eingestellt werden können, die von D-G-B-Saite etwas höher drehen.

Was sind Polepieces?

Es wird sehr schwierig bis unmöglich GENAU den Sound irgendwie anders zu bekommen! Da weiß ich, wovon ich rede, denn das habe ich seit nunmehr 12 Jahren versucht und bin letztendlich auch bei Soldano und Semiakustik gelandet. - und es klingt halt immer noch nicht exakt so...aber es reicht für mich, will ja keine CH-Coverband....

Des war mir schon klar, dass ich nicht genau den Sound hinbekomm, hab da schon einiges rumprobiert... Mir gehts eigentlich darum: Wie stell ich meinen Amp und mein Effektboard so ein, dass ich möglichst nah da hinkomm.

Die Valvestates haben gegenüber den Vollröhren-Amps einen entscheidenden Vorteil : Sie klingen auch leise gut

Genau des war mir auch wichtig - ich find nen super!

 

[iefes]

Schön zu sehen, dass es hier noch so viele andere mit dieser Vorliebe gibt!

Ich hatte mal ein Guitarsystems "Fuzz Tool" zuhause, wurde mir von Dieter Stenzel von guitartest.de ausgeliehen. Das hat einen sehr geilen dynmaischen Fuzz-Sound der auch irgendwie in die Richtung Overdrive geht. Mich hat das mit meiner Semiakustik an einem fenderischen Amp sehr an Colour Haze erinnert. Natürlich ist es nicht DER Sound, aber zum Annähern ohne viel Geld für neue Amps auszugeben, vielleicht eine Alternative.
Stefans Sound kommt ja wirklich auch sehr ausschlaggebend aus seinen Fingern und seiner speziellen Spielweise.
Aber sein Setup würde ich auch gern spielen

Gruß!

 

[Locki]

Ich hab die irgendwann mal nachts um 2 in der Glotze gesehen und ich war hin und weg. Hab mir die dann noch bis zum Ende gegen halb 4 angeschaut und was soll ich sagen. Wunderbarer Sound, klasse Aufbau der Songs und ein echt geniales Feeling. Das war die Sendung, falls sie einer noch nicht kennt. http://www.wdr.de/tv/rockpalast/extra/videos/2007/1018/colour_haze.jsp
Man möge mir dieses OT verzeihen^^

Und @Snugglz, Polepieces sind die Schrauben auf den Humbuckern, bzw. die "Punkte", wenns keine Schrauben sind (Bei Singlecoils sind das die Stabmagnete, die durch den Tonabnehmer gehen und die sind nicht verstellbar. Bei Hummies "hängt" unten am PU ein Magnet dran, der die Stäbe durch den PU magnetisiert, daher kann man dann auch Schrauben verwenden, die dann eben auch verstellbar sind).
Sollten keine Polepieces zum Verstellen auf deinem Humbucker vorhanden sein, dann kannst du ihn auch genau so gut auf nur einer Seite etwas höher schrauben.
Der Sinn dabei: Sind die Schrauben (=Magnete) näher an den Saiten, dann steigt die Lautstärke dieser Saiten etwas an (Stichwort Induktion). Den PU zu nahe an die Saiten zu schrauben ist aber auch nicht gut, da das magnetische Feld der PUs die Saiten dann zu stark am schwingen hindert. Aber dabei kann man nichts kaputt machen, also einfach mal ausprobieren. Es lohnt sich.

Viele Grüße