Combo schräg stellen: effektiv lauter, aber klingt grausam

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Hallo zusammen,

ich besitze einen Vox AC 15 der immer knapp zwischen lautstärketechnisch "eigentlich ausreichend" und "doch nicht clean genug" schwankt. Aus diesem Grund habe ich den altbekannten Rat vom "schrägstehenden Combo" befolgt und selbiges ausprobiert. Auch mit einem Comboständer habe ich rumexperimentiert. Allerdings bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es so einfach nur grausam klingt. Dem Anscheinnach fehlen ansonsten die Bässe. Mit meiner Paula klingts "schräg" eher brizzelig anstatt fett. Es sei denn, der Amp steht unmittelbar an der Wand, allerdings nähme mir das in unserem Proberaum direkt wieder den Vorteil und strahlte den Sound wiede in eine andere Richtung... kennt ihr ähnliche Probleme? Habt ihr vielleicht Lösungen dafür gefunden oder irgendwelche Tipps für mich?
 
Eigenschaft
 
Naja also es ist ja schon logisch, dass wenn der Amp gekippt ist, weniger Kontakt zum Boden hat, was sich dann auch (negativ) auf den Sound auswirkt.
Das ist halt die Konsequenz, laut oder gut klingend. :redface:
Du könntest eine Art Holzgestell bauen, eine Seite steht fest am Boden, die andere im Winkel von ca. 45° ist mit dem Amp verbunden. Ich könnte mir vorstellen das das etwas bringen würde, aber für den Aufwand wäre es warscheinlich nicht lohnend.

Ich hab auch einen Röhrencombo fest am Boden stehen, weil ich mit meinem 50 Watt schön laut und Clean klingen kann. =)
Schonmal an den AC30 gedacht, wenn du mehr Headroom brauchst?


Gruß Felix
 
Hm... ich hab den Eindruck, meine halboffene 1x12er- Vintage 30- Box klingt schräg nicht anders als gerade. Es kommt einem schräg bloß höhenlastiger vor, weil man sich die Höhen direkt auf die Ohren knallt, während sie einem sonst um die Beine pfeifen und da verpuffen. Stell den Amp mal gerade und bück dich dann so weit, dass du mit dem Ohr auf gleicher Höhe bist - dann müsste es auch ziemlich höhenlastig klingen.

Ich spiele meine kleine Box in der Gemeinde und bei Konferenzgigs immer schräg auf 'nem Ampstand. Bei meinen eigenen Bandgigs leihe ich mir 'ne größere, meistens 4x12 - oder ich spiele per Tubeman direkt in die PA und hör mich über Monitor.

Kürzlich hab ich meinen Behringer AC112 Vintager (60 Watt 1x12- Hybrid) mit 'ner Band in 'nem Park gespielt. Die Mikrofone liefen über 'ne Gesangsanlage, während die Instrumente bloß über die Amps kamen. Die Amps standen auf'm Rasen. Knapp vor meinem Amp hat mir der Speaker bloß um die Beine geföhnt, und ich hab ich mich eher dumpf und leise gehört, aber wenn ich ein paar Meter weit nach vorn gegangen bin, kamen meine Ohren in den Schallkegel, und es wurde ordentlich laut und viel höhenlastiger. Nochmal ein paar Meter weiter standen die Zuhörer, und für die war's dann in Kombi mit Bass, Drums, Keys und Vocals insgesamt ausgeglichen.

Alex
 
Es liegt am Schallkegel. Ich habe das gleiche Phänomen bei meinem Combo, der Ampstand verbiegt den Sound nicht. Manche Combos, vor allem die wattschwachen, produzieren einen engen Schallkegel, ist man ausßerhalb desselben, ist der Bass weg, weil nicht genug Leistung für mehr da ist. In der Axis des Lautsprechers ist aber normalerweise alles okay, ich stelle mich immer so auf, dass der Amp mich von der Seite beföhnt und ungefähr auf meinen Kopf gerichtet ist. Stelle ihn sehr tief und sehr schräg auf. Meistens mikrophoniert man ihn, dann ist das nicht so schlimm, da das Mikro ja ideal plaziert werden kann.
 
Habt ihr vielleicht Lösungen dafür gefunden oder irgendwelche Tipps für mich?
Nimm mal ein/zwei Streifen Gaffa-Tape und klebe sie auf dem Boxenstoff über die Mitte des Speakers. Dadurch verringerst Du den Anteil der kreischenden Höhen (Beaming), wenn Du frontal vor dem Speaker stehst.
 
Es liegt am Schallkegel. Ich habe das gleiche Phänomen bei meinem Combo, der Ampstand verbiegt den Sound nicht. Manche Combos, vor allem die wattschwachen, produzieren einen engen Schallkegel, ist man ausßerhalb desselben, ist der Bass weg, weil nicht genug Leistung für mehr da ist. In der Axis des Lautsprechers ist aber normalerweise alles okay, ich stelle mich immer so auf, dass der Amp mich von der Seite beföhnt und ungefähr auf meinen Kopf gerichtet ist. Stelle ihn sehr tief und sehr schräg auf. Meistens mikrophoniert man ihn, dann ist das nicht so schlimm, da das Mikro ja ideal plaziert werden kann.

Nee, das ist etwas anders. Die Höhen werden in einem recht schmalen Kegel nach vorn geschleudert. Tiefere Frequenzen verteilen sich besser im Raum und sind schwieriger zu orten. Wenn der Combo auf dem Boden steht, dann ist der Kopf nicht in diesem Schallpegel. Wird er gekippt, strahlt er direkt auf die Ohren und man bekommt die komplette Dosis Höhen ab. Das klingt dann scheiße :D
Hinzu kommt noch die geringere Bodenkopplung, was nochmal Bässe klaut.

Ich würde dazu raten den Amp auf den Boden zu stellen und dann mal weiter entfernt zum spielen stellen. Oder, wenn der Amp gekippt wird, nicht direkt davor stehen, sondern etwas bei Seite. Durch deine Position zum Amp kannst du quasi dosieren wie viele Höhen du abbekommst. Quasi aktiver EQ ;)

MfG
 
Ich habe im Probenraum seit einiger Zeit folgende Aufstellung, mit der (nicht nur) ich hochzufrieden bin:

1. 20-Watt-Röhrencombo auf dem Boden. Interner Speaker on.

2. Zusätzlich 1x12 (könnte auch 2x12 sein) neben dem Amp ca. 30 cm höher gestellt. Die 1x12 ist mit einem selbstgebauten Höhediffusor (Blocker) versehen. Zur Not (siehe oben) tun es aber auch ein paar Streifen Gaffa oder ein Stück Pappe, ca. 8 cm, mittig vor den Speaker/die Box geklebt.

3. Das Ganze steht mir ca. 4 Meter gegenüber. Die 1x 12 leicht gedreht, damit Drums und Keyboards noch etwas abbekommen.

4. Ergebnis ist, dass sich das Spektrum der Gitarre gut verteilt. Nicht zu laut, überall zu orten, immer präsent. Zuvor hatte ich vergleichsweise einen 50-Watt-Röhrencombo hinter den Kniekehlen im Einsatz. Schön blöd, denn dort habe ich weder Ohren noch irgendeine Ahnung von Raumklang oder davon, wie es 3 Meter entfernt klingt.

5. Kurzum: Ich konnte "meinen" Sound nachhaltig optimieren, indem ich einfach die "Hörsituation" geändert habe. Das führt auch dazu, dass ich bestimmte Sachen noch akzentuierter spiele und mit Zerre vorsichtiger umgehe denn je. Denn wenn ich mich einerseits sehr direkt höre und es trotzdem in der Band nicht präsent genug ist, kann es nur noch am Spielen oder an den Einstellungen liegen.
 
vorneweg: ich spiele ein extrem mittenreiches und durchsetzungsfähiges setting und habe eher das problem, die anderen nicht zu hören, bevor ich mich selbst nicht höre (die andern meinen aber, ich soll so laut, na gut, dreh ich halt auf und gehe aus dem schallkegel)

ich spiele in proben entweder einen marshall avt oder ein fender hrd, und beide hochgestellt, aber gerade: zwei bierkisten oder eine und eine zusatzbox drunter, und schon massiert mir das teil schön die nieren. und die klangveränderung, die damit einhergeht, würde ich nicht "dünner" oder "heller" bezeichnen, sondern eher "brillianter": ich finde, der unterschied ist eher so der "wolldeckeneffekt" und damit eher willkommen
 
Ich hatte auf der Bühne oft das Problem, mich selber bei auf dem Boden stehenden Amp nicht richtig hören zu können und Bandkollegen haben mir des öfteren zum Schrägstellen geraten. Das mochte ich aber nicht, und zwar weniger aus soundtechnischen Gründen, sondern weil ich die Angewohnheit habe, auf dem Amp diverse Gegenstände abzulegen (Slide, Stimmgerät, Handtuch, Getränk u. a.) und daher suche ich grundsätzlich etwas, um den Amp draufzustellen, wie einen Stuhl oder zur Not eine Getränkekiste, am elegantesten sieht natürlich ein Flightcase aus.
 
Ich hatte auf der Bühne oft das Problem, mich selber bei auf dem Boden stehenden Amp nicht richtig hören zu können und Bandkollegen haben mir des öfteren zum Schrägstellen geraten. Das mochte ich aber nicht, und zwar weniger aus soundtechnischen Gründen, sondern weil ich die Angewohnheit habe, auf dem Amp diverse Gegenstände abzulegen (Slide, Stimmgerät, Handtuch, Getränk u. a.) und daher suche ich grundsätzlich etwas, um den Amp draufzustellen, wie einen Stuhl oder zur Not eine Getränkekiste, am elegantesten sieht natürlich ein Flightcase aus.

1. dein amp hat seine erste bierdusche wohl noch vor sich :)
2. wie wärs mit zeug daneben stellen?
3. stimmgerät noch so bzw. lose? ok, musst halt umstecken...
4. bierkisten haben, find ich, genauso viel style wie n flightcase, aber geschlagen wird alles von einer (angeschlossenen) zusatzbox, weil die auch noch soundtechnisch was bringt.
 
1. dein amp hat seine erste bierdusche wohl noch vor sich :)
2. wie wärs mit zeug daneben stellen?
3. stimmgerät noch so bzw. lose? ok, musst halt umstecken...
4. bierkisten haben, find ich, genauso viel style wie n flightcase, aber geschlagen wird alles von einer (angeschlossenen) zusatzbox, weil die auch noch soundtechnisch was bringt.
Zu 1. Ich trinke eh nur Wasser auf der Bühne.
Zu 2. In dem Fall müßte ich ja so oder so was zum Draufstellen organisieren
Zu 3. macht mir nix aus
Zu 4. Würde ich mir sofort holen, aber für meine Amps (früher Fender Silverface, jetzt Music Man) auch nicht soo leicht zu finden
 
Okay Danke schon mal für die ganzen Antworten. Ich werd wohl noch ein bisschen tüffteln müssen. Ja, ein AC30 wär natürlich was feines scheitert aber derzeit an den fianziellen Mitteln. Aber nochmal ne Frage eines unwissenden, wenn ich mir ne Zusatzbox besorgen würde, würde der Klang dann aber doch nicht mehr über den internen Speaker laufen oder?
 
Wenn dir die Bässe fehlen, wäre evtl. anzuraten, dem Combo Bodenkontakt zu lassen, wie es der Standback erlaubt. Mit einer Holzkonstruktion bekommt man das aber evtl. günstiger, dafür weniger transportabel hin.
https://www.thomann.de/de/standback_ampstand.htm
 
Also mein Cube15 steht einfach auf einem alten Holzstuhl und das circa 15cm von der Wand entfernt, bisschen aufgedreht und der Sound stimmt.
 
Ich habe da einen gaaaaaaanz einfachen Vorschlag:

Mein Peavey Envoy 100 steh auch leicht gekippt, die "Erhöhung" vorne liefern 8 Gitarre&Bass Ausgaben.

Bodenkontakt vorhanden, Dämpfung und somit Bassanteil weiterhin gegeben und irgendwelche Zeitschriften hat man eh immer mal über. ;)
 
ich stelle meinen Twin auch schräg, allerdings nur leicht schräg (die vorderen beiden Rollen lass ich drin, die hinteren ziehe ich raus) und stehe auf der Bühne 1 bis 2 Meter entfernt (der Sound schießt mir quasi in Hüfthöhe vorbei). Eigentlich stehen die beiden Sänger genau im Schallkegel, aber denen scheint es zu taugen. Mir auch.

Ein einziges Mal hatte ich ihn etwas höher stehen und hab bei gleichem Setting die volle Ladung abgekriegt... ich war entweder nur am Flüchten oder ständig am Rumschrauben (Höhen raus, Presence raus).
In der Pause kommt der Stammtechniker: "was ist denn mit deinem Amp? Zum ersten Mal muss ich übers Pult Höhen dazufügen, dass er halbwegs klingt" ;)

Der kommt mir nie mehr in Ohrhöhe :D
 

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