
symbolic
Mod Emeritus

Genre: Dark Metal
Erschienen bei: Roadrunner Records
Tracklist:
01. Satyriasis (Intro)
02. Gilded Cunt
03. Nemesis
04. Gabrielle
05. Absinthe With Faust
06. Nymphetamine (Overdose)
07. Painting Flowers White Never Suited My Palette (Instrumental)
08. Medusa And Hemlock
09. Coffin Fodder
10. English Fire
11. Filthy Little Secret
12. Swansong For A Raven
13. Mother Of Abominations
Gesamtspielzeit: 75:43 Min
Ich hatte mich ja bereits in einem anderen Thread zu diesem Album geäußert was für mich allerdings nicht ausreicht um meinen Gesamteindruck zu vermitteln. Sehr auffällig ist schon das nach dem Intro folgende "Gilded Cunt". Hier geht es wieder deutlich heftiger ans Werk als bei Damnation and a Day. Der Bombast wurde eindeutig zurückgeschraubt und steht den damit in den Vordergrund gerückten Gitarren nicht im Weg. Dani`s Vocals fügen sich in den recht deathlastigen Song sehr gut ein, zumal er hier auch
nicht in ungeahnte Höhen vordringt.
Beim Intro von "Nemesis" sind dann deutlich Keys zu vernehmen bevor der Song im Midtempo beginnt um dann immer wieder im Tempo zu variieren, was den Song doch recht kurzweilig erscheinen lässt trotz der Länge von 7 Minuten.
"Gabrielle" könnte man dann schon fast wieder als den typischen Cradle Stil bezeichnen. Hier werden auch erstmals immer wieder ruhige Parts mit eingestreut womit der Song deutlich an Abwechslung gewinnt. Ein Vergleich mit älteren Songs ist durchaus da, allerdings lieferte keiner bisher solch eine angesprochene Abwechslung.
Kommen wir zu "Absinthe with Faust". Hier wird deutlich dass Cradle mit dem neueingeschlagenen Weg und weg vom Gothic-Kitsch durchaus in der Lage sind auch sehr gute epische Songs zu schreiben. Meiner Meinung nach mit der beste Song neben dem Titeltrack, Gilded Cunt und Filthy Little Secret. Durchaus vergleichbar mit "Suicide and other Comforts", welcher auf dem "Bitter Suites to Succubi" Release enthalten ist.
Mit dem neunminütigen Titeltrack "Nymphetamine" folgt dann gleich der nächste Kracher. Zum Anfang wurde ich etwas an Moonspell erinnert, was aber mit dem Einsetzen der Vocals und angezogenem Tempo schnell wieder wettgemacht wurde. Nach 2:35 Minuten erfolgt dann der überraschende Break und der Gesang von Liv Kristine setzt ein. Ab diesem Teil bewegt sich der Song sehr in Gothic Metal Gefilden und erinnert stark an Theatre of Tragedy, woran Liv Kristine großen Anteil hat. Was Leaves Eyes mit einem ganzen Album nicht gelingen will schaffen Cradle mit einem einzigen Stück. Für mich der absolute Höhepunkt vom Album.
Mit "Painting Flowers White Never Suited My Palette" folgt dann ein 2-minütiges Instrumental was praktisch den Übergang zum zweiten Teil des Albums darstellt.
Und mit "Medusa and Hemlock" geht es auch gleich weiter. Doublass, zweistimme Gitarrenleads und immer wieder auftretende Tempiwechsel. Hervorzuheben ist hier vor allem die Gitarrenarbeit die mir sehr gefällt und für Cradle recht untypisch ist.
"Coffin Fodder" ist dann der erste Song der die Schwarzmetall Vergangenheit von Cradle wieder ins Licht rückt. Blastbeat Attacken und deutlich monotone Riffs als man sie bisher von Nymphetamine gewöhnt war. Auch hier wurde wieder im Tempo variiert was den Song davor bewahrt vor sich hin zu dümpeln.
"English Fire" kommt wieder sehr getragen aus den Boxen, allerdings ohne aufdringliche Keys. Sie verhelfen dem Song eher zu einer gewissen Tragik und Dani`s Stimme fügt sich wieder hervorragend ein und wirkt fast schon bedrohlich. Nach den beiden vorrangegangenen Titeln eine wohlverdiente Pause zum Entspannen.
"Filthy Little Secret" ist wohl von allen Songs am ungewöhnlichsten. Hier hört man die Vorliebe für die Misfits deutlich und auch die Gitarren agieren äusserst eigenständig was die Leads betrifft. Pluspunkt gibt es für das Solo und die recht punkige Attitüde des Songs.
Hervorragende Melodieführung seitens eines Pianos gibt es in "Swansong for a Raven" welches mit einem schönen Intro eingeleitet wird. Hier wurde auch vermehrt mit Sprechgesang gearbeitet der sich zu Dani`s Kreischen hervorragend dazugesellt.
"Mother of Abominations" bietet dann ähnlich wie bei Coffin Fodder Schwarzwurzelkost mit vermehrt stärkerem Auftreten der Keys. Er gefällt mir sogar um einiges besser als Coffin Fodder da hier ordentlich auf`s Gaspedal getreten wird was im Gesamtwerk deutlich vernachlässigt wurde. Der Song verschafft sich mit einem heftigen Riff einen würdigen Abgang und somit den Ausklang von "Nymphetamine", vom Bonustrack mal abgesehen, welcher lediglich eine Abwandlung des Titeltracks ist.
Meines Erachtens nach ein Album was ich mir nach "Midian" und "Damnation and a Day" wieder getrost zu Gemüte führen kann und so auch nicht erwartet habe.
8/10
- Eigenschaft