Cubase LE 6/ Tascam U2-322: Latenzproblem

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fhsch
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Hallo liebe Leute,

zunächst: Ich habe bereits unzählige Foren und Threads durchforstet, allerlei Tipps beherzigt - und trotzdem bleibt mein Problem:

Ich habe mir ein Tascam US-322 Audio Interface gekauft und will mit dem mitgelieferten Cubase LE 6 aufnehmen (E-Bass). Leider habe ich bei der Aufnahme (und auch auf dem Cubase-Monitor) eine Latenz des Signals.

Bei Programmstart geht es manchmal noch bzw. ist kaum hörbar, aber je länger ich arbeite (Drum-Loops einladen, WAV-Dateien einladen, mehrere Supren aufnehmen), desto größer wird die Verzögerung. Und das ist das Seltsame: Die Latenz ist nicht konstant, sondern nimmt mit der Zeit zu.

Mein Notebook sollte eigentlich in Ordnung sein:
Pentium(R) Dual-Core CPU T4400 2,20 GHz
4,00 GB RAM
Windows 7 64 Bit
USB 2.0

Es ist aufgeräumt, hat genug freien Speicher, alle leistungsfressenden Hintergrundprozesse (Virenprogramm etc.) sind geschlossen. Ich habe auch die richtigen Treiber installiert (spezielle ASIO für das Tascam) und im Cubase richtig angewählt. Habe es auch bereits mit dem Standard-ASIO4ALL probiert - das Problem bleibt. Ich habe verschiedene Puffergrößen beim Interface gewählt, Programm-Exe-Datei und Projektdateien auf separaten Festplatten gespeichert (intern, extern) etc. Die Samplerate ist überall gleich eingestellt.

Auf dem Notebook eines Freundes, ein sehr ähnliches Modell, funktioniert es einwandfrei.
Hier aber nicht: Je mehr Zeit vergeht, desto größer wird die Verzögerung, manchmal ist sie bereits bei Programmstart da.

Es wäre sehr nett, wenn mir jemand helfen könnte. Von einer Veränderung der Latenz liest man ja nicht gerade häufig. Daher mein Verdacht, dass es doch am Notebook liegen könnte, was mir allerdings komisch vorkommt.

Beim Abspielen kommt übrigens auch nach einer Zeit alles ein wenig verzögert, sogar im Winamp: Lied anklicken, kurze Wartezeit, Lied geht los.

Vielen Dank im Voraus!
Felix
 
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Hallo fhsch,

also damit ich das richtig verstehe, die Latenz vergrößert sich mit der Zeit, auch wenn nichts neues im Projekt hinzukommt?. Audiodateine, VST Instrumente oder auch Effekte? Sind VST Plugins bei dir schon im Einsatz?
 
Hallo Novik, danke für die Antwort.

Ja, sie wird größer, auch wenn nichts Neues hinzukommt.
Beispiel: Ich erstelle eine Audiospur für mein Instrument plus eine zweite Spur, in die ich bspw. einen Drumloop lade.
Dann aktiviere ich den Monitor: Es ist keine Latenz bzw. nur eine minimale auf der Bass-Spur.
Dann nehme ich auf, ein- vielleicht zweimal. Und zack: Beim dritten Versuch habe ich auf einmal eine Latenz. Das nimmt dann mit der Zeit weiter zu.

VST-Instrumente sind da noch nicht im Spiel.
 
Kannst du mal im Tascam Mixer Panel unter Interface schauen, auf was die Clocksource eingestellt ist?. Und auch mal in Cubase unter Geräte konfigurieren...,dann unter VST Verdingungen auf dein Interface und schauen, ob dort Clock Quelle auf "internal" steht?. Ist jetzt nur eine Vermutung. Normalerweise äußern sich nicht gesyncte Digitalgeräte mit verzerrter Wiedergabe. Allerdings fällt mir jetzt kein plausiblerer Grund ein, warum sich die Latenz plötzlich ohne jeglichen Grund erhöht. Ist auch wirklich der Tascamtreiber in Cubase ausgewählt und nicht etwa der DX Treiber? Selbst da sollte die Latenz konstant bleiben.
Allerdings ist es komisch, das du es auch in Winamp hast. kannst du mal den DPC Latency checker runterladen und dann mal sowohl im Leerlauf, als auch wärend Cubase geöffnet ist laufen lassen?. Vielleicht hast du da einen imensen Störenfried auf dem Rechner

du hast ja ein komisches Laptop:D
 
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Tascam Mixer Panel: internal (kann ich auch nicht ändern)

Im Cubase ist "Externe Clock-Signale" ebenfalls nicht aktiviert - oder muss es das? Habe ich aber auch schon versucht, ohne Erfolg. Hier noch zwei Bilder der Einstellungen im Cubase:

1.jpg
2.jpg
 
hmmm. Ich denke mal "Hardware" bei Clockquelle heißt wohl internal und Cubase bekommt die Clocksignale vom Tascam.
Ok wie gesagt, lade dir mal dpc latency checker oder besser noch Latency Mon runter. Das zeigt dir nämlich genau, welcher Treiber die größte Latenz verursacht. Hast du die Möglichkeit, ein anderes Interface auszuprobieren?
 
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Also, der Latency Checker sagt das Gleiche, egal ob Cubase läuft oder nicht.

Alles (ich vermute) ist die meiste Zeit gut/ok: 200-250µ (eine mir unbekannte Einheit) im grünen Bereich.

Aber ca. alle 10 Sekunden kommt dann plötzlich ein riesiger Ausschlag auf sehr rote 8.300µ und die Nachricht:
"Some device drivers on this machine behave bad and will probably cause drop-outs in real-time audio and/or video streams. To isolate the misbehaving driver use Device Manager and disable/re-enable various devices, one at a time. Try network and W-LAN adapters, modems, internal sound devices, USB host controllers, etc."

Also ein "Störenfried"? ;) Dann heißt es wohl im Gerätemanager nach unerwünschten Besuchern zu schauen...

Übrigens: Vielen Dank für deine Hilfe!

Edit: Ich habe leider kein weiteres Interface hier, nein.
 
Ja ich hätte dir direkt den Latency Mon empfehlen sollen. der sagt dir genau, wer da der Störenfried ist. Da brauchst du dann nicht im Gerätemanager sachen abzuschalten:D

wobei ich zugeben muss, dass sich dein Phänomen damit eigentlich noch nicht wirklich erklären lässt. Wenn ein Rechner eine schlechte Performance hat, und damit meine ich nicht den Prozessor alleine, sondern das Harmonische Zusammenwirken aller Komponenten, äußert sich das in der Regel, dass man die Puffer nicht besonders weit runterschrauben kann und es sehr früh schon zu Knacksern und Aussetzern kommt und man somit nur mit hohen Latenzen arbeiten kann. Allerdings verändert die sich nicht über die Zeit. :gruebel:
 
Hm, ja. Also beim Tascam gibt es 5 Puffer-/Latenzstufen. Mit der niedrigsten/besten bekomme ich Aufnahmeprobleme (Drop-Outs), die nächste ("Low Latency") funktioniert allerdings "fehlerfrei" - bis auf die Latenz.

Habe jetzt LatencyMon und bekomme hier ebenfalls eine Negativmeldung zu meinem System. Ich nehme an, dass im Reiter Driver die Spalte "Highest Execution (ms)" für mich relevant ist? Also: Was hier einen hohen Wert hat, könnte der "Störenfried" sein?

Dann tütftel ich hier mal weiter rum und hoffe, dass sich die Sache mit der Veränderung der Latenz damit von selbst löst, auch wenn es nicht nachvollziehbar ist. ;)
 
Jaein. Das Programm zeigt dir erstmal nur die größte Latenz. Das heißt aber nicht sofort, das da was im Argen liegt. Es kommt dann darauf an, wie hoch die Latenz ist. Wenn es da an die 8 ms geht, ist das schon deutlich zu hoch und der Treiber macht Ärger. Normalerweise arbeitet ein gutes System so zwischen 100-250µs.
 
der alle paar Sekunden auftretende Peak deutet auf aktives W-Lan oder Bluetooth hin, auch eine Netzwerkkarte, an die nichts angeschlossen ist, kann solche Peaks verursachen. In allen Fällen wird nach möglichen Netzwerken bzw. Geräten gesucht.
 
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@TE:

Musst Du zufälligerweise auch in relativ kurzen Abständen deine Windows-Uhr korrigieren, wenn Du diese NICHT über das Internet synchronisieren lässt?
 
@ Signalschwarz: Habe das gerade mal ausprobiert: Nein, nichts dergleichen. Was wäre denn die Konsequenz gewesen?

@ Pico: Vielen Dank für den Tipp, das hat mich schon deutlich weitergebracht. Mit allerlei deaktivierten Geräten/Anwendungen (WLAN, weitere USB-Geräte, Netzwerkkarte) schien das Problem behoben, mittlerweile hat sich allerdings wieder eine Latenz, wenn auch sehr viel geringer, eingeschlichen. Im Latency Checker bin ich nun durchweg im grünen Bereich, LatencyMon liefert allerdings immer noch Fehler. Durch deinen Rat habe ich nun auch weitere Foreneinträge im Internet gefunden, die ähnliche Probleme beschreiben.

Daher noch für verzweifelte Leute mit ähnlichen Problemen, die über Google ihren Weg hierher gefunden haben, einige Tipps zusammengefasst:

1. Latency Checker runterladen, um zu sehen, ob überhaupt ein Problem besteht. LatencyMon, um genau zu sehen, welche Treiber verantwortlich sind (Driver/Highest Execution; dann im Internet suchen, zu welchen Geräten/Anwendungen die jeweiligen Treiber gehören und ob man sie einfach deaktivieren kann).

2. Computer-Leistung optimieren:

a. In den Energieeinstellungen bei Notebooks (Systemsteuerung/System und Sicherheit/Energieoptionen) auf "Höchstleistung" stellen. Dort unter "Energiesparplaneinstellungen ändern" unter "Erweiterte Energieeinstellungen" verschiedenes:
- Festplatte ausschalten nach: Niemals
- Energie sparen: Alle Unterkategoriene auf Aus/Nie
- USB-Einstellungen/Einstellung für selektives USB-Energiesparen: Deaktiviert
- Prozessorenergieverwaltung: Minimaler & Maximaler Leistungszustand: 100%
etc.

b. Weitere Optimierungen: Kein Desktophintergrund, keine Windows-Sounds, unnötige Hintergrundprozesse (Viren-Programm!, wenngleich das sicher nicht unnötig ist) beenden etc.

c. Je nachdem, was der LatencyMon an fressenden Treibern angibt, kann man folgende Geräte im Gerätemanager deaktivieren (auf eigene Gefahr, ich bin absolut kein Experte!):
1. Bei Notebooks: "Akkus/Microsoft ACPI-konforme Kontrollmethodenakku". Man hat dann allerdings keine Akku-Anzeige mehr in der Taskleiste
2. Nicht genutzte Netzwerkkarten
3. W-LAN (nicht nur die Verbindung trennen, sondern deaktivieren!)
4. Interne Soundkarten
5. WebCams
6. DVD-/CD-ROM-Laufwerke (Warum auch immer, aber das scheint manch einem zu helfen)

d. Häufig ist auch der Treiber USBPORT.sys der Schuldige. Auf jeden Fall erscheint es u.U. sinnvoll, andere USB-Geräte (Festplatten, Wireless-Mäuse etc.) neben dem Interface zu entfernen.

e. Windows-/Bios-Update

3. Hilfreiche Links (ich hoffe es ist ok, auf andere Seiten zu verlinken):
1. Tuning Tips for Audio Processing: http://www.native-instruments.com/knowledge/questions/847/Windows+7+Tuning+Tips+for+Audio+Processing
2. Latenzprobleme in den Griff bekommen Teil 1 und 2: http://www.delamar.de/musikproduktion/latenz-probleme-daw-in-den-griff-4245/
3. Audio Drop-Out Nightmares and a Happy End: http://advancingmusician.com/audio-drop-out-nightmares-and-a-happy-end/
4. [Workshop] Optimieren von Windows (XP, Windows7, Windows8) für Recording Zwecke

Grüße und danke für eure Hilfe.
Felix
 
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:eek:

Hajo, aber doppelt schadet ja nicht.
 
@ Signalschwarz: Habe das gerade mal ausprobiert: Nein, nichts dergleichen. Was wäre denn die Konsequenz gewesen?

Der von dir gewählte Zeitraum für den Test ist zu kurz gewählt, das sollten schon zwei, drei Tage sein und dann sollte die Win-Uhr eine oder zwei Minuten daneben liegen. Am besten vorher mit einer Uhr eines TV-Senders "syncen" und dann schauen wann die Uhren auseinander laufen (aber immer den gleichen Sender nutzen). Wenn Du eine Atomuhr auf deinem Nachttischchen stehen hast kannst Du natürlich auch die verwenden.
 

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