Cubase oder Co. zur Realisierung von professionellene Hörbeispiele?

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Buldoce
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Guten Tag zusammen,

ich bin Komponist und Arrangeur im Blasmusik Bereich.
Derzeit ist es so dass, auch wenn ein Großteil meiner Kompositionen aufgeführt werden, ich dennoch nicht zu 100% mit dem Mitschnittergebnis von Konzerten zufrieden bin,
da logischerweise ein Live Mitschnitt nicht mit einer professionellen Studioaufnahme vergleichbar ist.

Ich arbeite mit FINALE, da dies aber in erster Linie ein reines Notationsprogramm ist, was dazu dient, um Noten für die Musiker zu erstellen, bringt diese Software nur
sehr schlechte Qualität an Hörbeispielen der Partituren mit sich.

Professionelle Aufnahmen durch Dienstleistungsorchester schließen sich aufgrund der hohen Kosten zunächst einmal aus.

Mein Idee ist nun, ggf. mit einem Sequenzer wie bspw. Cubase und einer entsprechenden VST Klangbibliothek (bspw. Iconica Sections) selbst professionelle
Aufnahmen am PC zu erstellen. Die Investition würde sich hier sicherlich auch auf gut 1000 € belaufen, aber im Laufe der Zeit würde sich das sicher für mich lohnen.

Jetzt weiß ich, dass man nicht "mal eben" umfangreiche Programme wie Cubase im Handumdrehen nutzen kann, hier ist sicherlich eine lange Einarbeitunszeit von nöten.
Entsprechend werden ja im Internet diverse separate Weiterbildungskurse in diesem Bereich angeboten.

Daher mal die Frage an euch:

- ist eine Lösung, mit einem Sequenzer für Blasmusik eigenen Aufnahmen zu erstellen, die sinnvollste für Komponisten wie mich oder habt ihr noch andere
Vorschläge / Möglichkeiten?
- Wie schwer ist es sich in Cubase selbst einzuarbeiten bzw. wie zwingend ist ein Besuch von Einführungskursen, sei es Online oder per Präsenzunterricht?
- Gibt es (besser für diesen Zweck) geeignete Programme oder ist Cubase hier schon das Non Plus Ultra? Auch hier gibt es sicherlich Vorlieben in unterschiedliche Richtungen
- Was wird ansonsten noch benötigt? ein Audio Interface mit angeschlossenen Midi Keyboard, nutze ich bereits für die Noteneingabe in FINALE

Vielen Dank für Euer Feedback
 
Eigenschaft
 
Also ich fasse mich ganz kurz:

1. Den einarbeitungsaufwand für dein Vorhaben würde ich als gering bezeichnen. Geht ja prinzipiell erst mal „nur“ um ein paar vst-Instrumente.

2. welcher Sequenzer ist denke ich vor allem abhängig vom Workflow. Mit cubase ist man da aber sicher gut dabei.

Ansonsten reicht dein Equipment erst mal aus. Falls es dann irgendwann auch ans mischen gehen sollte, wären natürlich Raum und abhöre wichtig.

Aber eine Frage noch: was genau stört dich an den Livemitschnitten? Die Performance der Musiker oder der Sound?
 
Hi,

Danke für deine Antwort.
An den live Mitschnitte stört mich beides.
Zum einen sind es quasi immer nicht 100% fehlerfreie Aufnahmen, da es sich meist um Amateurorchester handelt.
Zum anderen werden die Aufnahmen mit dürftigen Equipment gemacht, da professionelle Geräte oftmals nicht vorhanden sind.

Kennst du dich mit den VST Paketen aus? Ist das oben genannte Paket qualitativ gut bzw sinnvoll?

Ich bin noch gar nicht im Thema Sequenzer Arbeit eingelesen, daher direkt kurz meine Frage: Was genau meinst du mit Raum und Abhören?
Ist das mischen der sounds nur mit Cubase nicht möglich bzw benötige ich weiteres Equipment? Und was Abhören angeht : ich dachte das klappt per Kopfhörer direkt in Cubase?
Sorry für meine Fragen, bin aber was das angeht echt newby
 
Ok. Also mit den Orchester-Paketen kenne ich mich nicht aus. Da können dir hier mit Sicherheit andere besser helfen.

In der Regel ist es ja so, dass so eine Komposition auch gemischt und gemastert werden möchte. Das geht natürlich auch mit cubase & co. Aber dafür sollte man vernünftige monitorlautsprecher und einen akustisch behandelten Raum haben. Damit sich das ganze dann nicht nur bei sich zu Hause gut anhört sondern überall.

Für die Komposition reichen natürlich auch Kopfhörer oder was auch immer.
 
die Einarbeitung in Cubase wird sicher eine Zeit dauern, aber eigentlich ist das bei jeder DAW so, ob nun dieses oder jenes macht kaum einen Unterschied aus.
Cubase hat eine hervorragende Midi-Umgebung, dh, für deinen Zweck eignet es sich sicherlich sehr gut.

die VST Klangbibliotheken die du angegeben hast, kenne ich nicht, aber üblicherweise ist es so, das diese viele unterschiedliche Artikulationen der Instrumente mitbringen, die dann auch entsprechend angesteuert und von dir in Midi programmiert werden müssen, damit es sich auch realistisch anhört, und das schätze ich für dich als den grossen zeitaufwand überhaupt mit ein.

Ein Asio Kompatibles Audio Interface brauchst du auch noch, damit du mit relativ geringer verzögerung in Cubase arbeiten kannst, besonders bei Midi programmierung ist das mMn sehr wichtig.
dort kannst du dann auch Lautsprecher (Monitorboxen) oder Kopfhörer anschliessen
 
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1. Den einarbeitungsaufwand für dein Vorhaben würde ich als gering bezeichnen. Geht ja prinzipiell erst mal „nur“ um ein paar vst-Instrumente.

Dem würde ich entschieden widersprechen.
Denn es geht dem TE ja nicht darum, seine Noten irgendwie von einer Soundlibrary abspielen zu lassen. Dann könnte er ja gleich bei FINALE bleiben.
Es geht wohl eher darum, die möglichst natürliche/realistische Imitation eines Bläserensembles zu realisieren. Und um das zu erreichen, ist neben einer qualitativ hochwertigen Soundlibrary eine Menge Einarbeitungszeit, Lernen und Erfahrung notwendig.
Denn die Arbeit fängt ja nach dem Einspielen der Noten erst so richtig an => Stichwort Nachbearbeitung.

Es gibt tausend Kniffe und Tricks, um eine mechanische Midispur natürlicher klingen zu lassen. Die muß man erst mal alle kennenlernen und dann damit umgehen lernen ...

Ich würde sagen: Erste brauchbare Ergebnisse nach einigen Monaten.

LG
Thomas
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und was Abhören angeht : ich dachte das klappt per Kopfhörer direkt in Cubase?

Schon, aber dann wirst Du die leidvolle Erfahrung machen, daß sich das Ergebnis auf einer Anlage, womöglich in einem ganz anderen Raum, plötzlich ganz anders anhört als in Deinen Kopfhörern.

Noch eine Bemerkung zu den VST´s:
Je qualitativ besser (und damit teurer) die Soundlibrary ist, desto mehr Arbeit in der Nachbearbeitung kann sie Dir abnehmen (da der Sound dann verschiedene Artikulationen und Spielweisen schon kann, und diese nicht mühsam per Midi nachgebaut werden müssen).
Aber auch die Soundlibrary für sich genommen wird eine Menge an Einarbeitungszeit benötigen ...

Thomas
 
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@turko
Da will ich auf gar keinen Fall wiedersprechen! Da hätte ich wohl genauer schreiben sollen, was ich meine. Mir ging es hier tatsächlich erst mal nur darum midinoten einzuspielen. Danke dir für die Klärung. Bis zum finalen Ergebnis, welches professionell klingen soll ist es auf jeden Fall ein langer weg!
 
meine Gedanken dazu...

die sinnvollste für Komponisten wie mich
es gibt keine Alternative, ausser Live/Studio Aufnahmen mit einem Orchester.

Eine DAW (was du als Sequenzer bezeichnest) ist unabdinglich, ebenso wie eine hochwertige Soundlibary.
Cubase ist einer der "Platzhirsche" unter den DAWs und es gibt unzählige Kurse, Tutorials etc.

Allerdings muss einem der "Workflow" auch liegen, da hat jede DAW eine leicht andere Bedienphilosophie.
Du solltest zu Beginn mehrere DAWs (Demos) ausprobieren, bevor du 500€ dafür ausgibst.

Und du wirst vermutlich letztlich die jeweils grosse Version ein DAW brauchen, da doch eine Menge Spuren zusammen kommen.

Weiterhin sollte dein PC einigermaßen leistungsfähig sein (16GB Ram, SSD Festplatte) und eine permanente Sicherung ist ebenfalls wichtig...
Zum Abhören/Abmischen ist ein USB Audiointerface (=hochwertige externe Soundkarte) nötig, ebenso wie Studiokopfhörer (>Neutral) und aktive Studiomonitore (>Neutral), das sind schon mal 400-500€.

Ein Midikeyboard hast du, aber es gibt auch welche (auch Midicontroller genannt) die sehr viele Regler, Knöpfe zusätzlich haben, mit denen man sowohl Libary Funktionen als auch DAW Funtionen bequem bedienen kann, zumeist frei konfigurierbar (Midi Befehle), bei Manchen werden sogar Vorlagen (Settings) für DAW XY mitgeliefert.
 
@Buldoce, den kritischen Worten hier möchte ich mich anschließen.
Mit welcher Finale-Version arbeitest du denn und mit welchen der dort mitgelieferten Sound-Bibliotheken (Garritan / Aria-Player)?
Man kann auch andere externe VST-Bibliotheken in Finale einbinden, die eine bessere Qualität bieten.

Ich arrangiere auch und notiere ebenfalls in Finale. Zur Wiedergabe nutze ich am liebsten die Aria-Player-Bibliothek, da mir deren Sounds am besten gefallen.
Da ich auch für akustische Instrumente arrangiere, die von Menschen gespielt werden, also "echte" Ensembles (vorwiegend Schüler-Ensembles), habe ich mich einfach damit abgefunden, dass es aus Finale direkt ausgespielt niemals so klingt, wie es live gut gespielt werden kann.
Aber um einen Eindruck zu vermitteln, als Orientierung und Übehilfe reichen mir die Finale-Ausspielungen allemal aus.

Alles weitere auszuarbeiten, wozu auch Finale Möglichkeiten bieten würde, bzw. die Einbindung besserer (und teurer) Soundbibliotheken, war mit immer entschieden zu aufwändig (und finanziell nicht lohnend für meine Zwecke).
Es sind ja gerade die ganz sensiblen und feinen Gestaltungs-Details, die eine Partitur zum Klingen bringen. Wie baut man ein Crescendo/Decrescendo auf, wie wirkt ein Ritardando am organischsten, die ganzen Abstufungen eines Akzentes, überhaupt aller Betonungen, die ja sowohl nur kleine Lautstärkeunterschiede ausmachen können und/oder winzige Dehnungen, überhaupt der ganze Bereich Mikrotiming, und, und, und, ...

Schlicht gesagt, alles, was den Ausdruck in der Musik ausmacht. Da geht auch in Finale mehr, als nur das, was ohnehin voreingestellt ist (wie z.B. die Artikulationen), aber wie gesagt, war mir der zusätzliche Aufwand bisher das nicht wert. Denn ich fürchte, dass der Zeitaufwand, der nötig wäre, einen Klang aus dem dem PC zu erreichen, der mich 100%-tig zufrieden stellt einfach zu groß ist. In der Zeit habe ich bestimmt zwei weitere Arrangements fertig gestellt.

Die einzige Garantie, die du hast, ist die, dass keine falschen Töne gespielt werden, aber das geschieht auch ohne weitere Nachbearbeitung in Finale nicht.

Natürlich ist es beileibe nicht so, dass Ensembles aus Fleisch und Blut die Arrangements einfach so schon ganz toll spielen und interpretieren. Mit Laien schon mal gar nicht, aber auch mit Profis wird man mehr oder weniger proben müssen je nach Komplexität des Arrangements.
Dabei hat aber die gründliche Einstudierung gerade mit Amateuren etwas für sich (mit Schülern sowieso): sie lernen etwas dabei.

Ich wage - aus eigener Erfahrung - die Behauptung, dass ein von einem engagiert und mit Leidenschaft vortragenden Laienensemble gespieltes Stück musikalisch besser ´rüber kommt als eine "cleane" professionelle Aufführung von Profis, die das nur als "Mucke" betrachten.
Ob eine Ausspielung aus einem PC da ran kommt? Vielleicht, mit sehr viel Aufwand. Vielleicht auch nie.

Mein Rat wäre, mit den Ensembles, die deine Stücke aufführen, Aufnahmen im Rahmen einer ausführlicheren Generalprobe einen Mitschnitt zu vereinbaren. Dort bestünde dann die Möglichkeit, fehlerhafte Stellen noch einmal zu wiederholen und nachträglich zu Schneiden.
Dazu würde ich versuchen, einen bezahlbaren professionellen Tonmenschen zu engagieren, der mit guter Technik und am besten Polymikrofonie im Probenraum aufnimmt (wobei der natürlich geeignet sein muss - bei Generalproben ist das aber in der Regel der Saal der Aufführung).
Die Kosten können möglicherweise geteilt werden. Die Mitglieder vieler Ensembles (gerade Laienensembles) sind durchaus daran interessiert, eine gute Aufnahme in den Händen zu halten (auch zum Verschenken). Diese würden dann CDs zu einem vorher kalkulierten Preis bestellen, und wenn dabei genügend Bestellungen zusammen kommen, kann sich so ein Projekt recht schnell ausreichend finanzieren.

In meinem Neben-Neben-Job als Tonmensch habe ich schon öfter Produktionen auf dieser Basis gemacht.
 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Antworten sowie für die unterschiedlichen Gedankengänge in unterschiedliche Richtungen.
Ich glaube was LoboMix sagt hat tatsächlich Hand und Fuß, ein mit Leidenschaft aufgeführtes Stück von einem Laienorchester ist sicherlich im Ausdruck höher einzustufen als "ein Job" eines Profiorchesters.

Ich habe mit in den letzten Tagen mit dem ganzen Thema auseinandergesetzt, dabei steigt zunehmend meine eigene Begeisterung, über die Lösung einer brauchbaren BO Einspielung hinaus Musik in einer DAW
zu erschaffen. Da ich eh ein Fan von klassischer Musik, vor allem aber von filmmusikartigen, teils epischen Stücken bin, wächst bei mir nach und nach der Gedanke, evtl. in diesem Bereich tiefer einzusteigen.
Die Einarbeitung von ein paar Monaten, bis man brauchbare Ergebnisse erzielt, sehe ich als akzeptablen Zeitinvest an.

Daher nun doch noch einmal konkret meine ein paar Fragen zur Schaffung von Musik am Computer:

- für mich würde Cubase Pro 10.5 in Frage kommen, genau aufgrund der Anzahl der benötigten Spuren macht eine abgespeckte Version wenig Sinn.
- Ich habe in den letzten Tagen einige Angebote von orchestralen virtuellen Instrumenten angehört und verglichen. Dabei tendiere ich derzeit zur Instrumenten Library
von EASTWEST (Hollywood Orchestra). Hier ist Blech, Holz, Streicher sowie Percussions enthalten. Kennt jemand dieses Paket bzw. kann jemand die Qualität einschätzen?
Ich denke es ist sicherlich immer viel Subjektivität dabei, aber mich würde interessieren, wie Eure Meinung zu den EASTWEST Sounds sind, bspw. im Vergleich
zur Vienna Symphonic Library.
- Ich habe derzeit von Steinberg das USB Audiointerface "UR 22 mkII" sowie als Midi Keyboard das M-Audio Keystation 49.
Ist dies ein Asio kompatibles Interface oder benötige ich noch ein anderes?
- Mein PC ist ein intel Core i5 4460 mit 3,20 GHz und 8GB RAM sowie eine Samsuns SSD 860 EVO Festplatte mit 500GB. Hier müsste ich wahrscheinlich noch beim Arbeitsspeicher aufrüsten, oder?

Danke für Eure weiteren Antworten und Infos.
Viele Grüße
 
Teilantworten:
Dein Interface ist vollkommen ausreichend (und ist ASIO), zumal es bei dir lediglich den Output an deine Studiomonitore(Kopfhörer machen muss.
Dein Midi Keyboard ist von eher schlichter Natur, ich würde hier u.U. ein Teil mit mehr Hardware Reglern wählen, die dir das rein midibasierde Arbeiten mit Cubas erleichtern können.
https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/controller-fuer-steinberg-cubase.html
Den PC solltest du auf 16-32Gb Ram aufrüsten und die Plattengrösse könnte knapp werden (schau mal wie gross (in GB) die Libaries sind). hier wäre eine 2te SSD (auf der z.B. Die Libaries wohnen), u.U. sinnvoll.
 
So oder so wird es auf VST-Orchestra-Libraries rauslaufen, da diese am ehesten das Klangideal eines Blasorchesters nachbilden. Die offene Frage ist dann eigentlich nur noch, ob du die direkt aus Finale heraus ansteuerst (und in Finale kann mehr SEHR viel und sehr gezielt einstellen, um ein bestmögliches Ergebnis herauszuholen) oder ob du die Noten ausdruckst und Stimme für Stimme neu in Cubase einspielst.

Ich verwende die Vienna Symphonic Library, allerdings nur in der kleinstmöglichen Ausbaustufe, der Special Edition. Je mehr man investiert, desto mehr Soundauswahl erhält man. Sie ist von Finale aus genauso wie von jedem anderen VST-fähigen Programm heraus ansteuerbar. Lies dir mal das VSL-Notations-Forum durch: https://www.vsl.co.at/community/topics/25-Notation-Programs-and-Vienna

Wenn ich ein optimales Ergebnis haben will, spiele ich Stimme für Stimme (allerdings meist Sinfonieorchester) von Hand in Cubase ein. Das Ziel ist, dass die Herangehensweise jedes einzelnen Musikers nachgeahmt wird - z.B. eine 2.Flöte hat eben die 1. neben sich sitzen und wird dementsprechend anders artikulieren und sich einordnen, als wäre sie alleine. Allerdings bearbeite die ich eingespielten Daten nach, rücke also die Start- und Endzeiten der Töne zurecht und passe die Lautstärken an.

Das ist beim Blasorchester ein Haufen Arbeit, bis du ordentliche MIDI-Daten erzeugt hast, mit der die Orchestra Library dann angesteuert wird. Und niemand wird dir diesen Aufwand je danken, sieh es realistisch. Ein ähnliches Ergebnis bekommst du mit einer ordentlich eingerichteten Finale-Datei auch hin, die direkt die Libary ansteuert.

Man wird IMMER hören, wenn du eine Library verwendest, weil dann halt z.B. alle Trompeten vom verwendeten Instrument her gleich klingen. Im echten BO hast du eine Schilke, 3 Yamahas und einen Dachbodenfund vom Opa sitzen (evtl. mit Opa), die sich aber idealerweise alle individuell Mühe geben, homogen zu klingen. Das kann keine Library. Jeder Durchschnittsschlagzeuger passt die Wirbelgeschwindigkeit dem musikalischen Ausdruck an, oft gibt es bei Libraries aber keine unterschiedlichen oder einstellbaren Wirbelgeschwindigkeiten - also nimmt man das, was man hat. Nebengeräusche finden nicht statt. Daher wird eine Library-Aufnahme immer unechter und steriler klingen als die eines echten Orchesters.


P.S. wenn du Cubase noch nicht hast und dich erst einarbeiten müsstest, würde ich mir an deiner Stelle überlegen, ob es das wert ist. Immerhin wird dein Hauptprodukt gedruckte Noten sein, die Aufnahmen sollen doch vermutlich nur Verkaufsargument sein. Da ist die Zeit zum Cubase-Lernen in eine ordentliche Bedienung von Finale meiner Ansicht nach besser investiert.
 
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Hallo zusammen,

Also unabhängig von meiner Problematik als BO Komponist habe ich beschlossen mich ins home recording einzuarbeiten und mir nach und nach ein kleines Studio einzurichten.
Nun weiß ich nicht wie ich mich bei meinem Computer verhalten soll, hier habe ich nämlich zwei Möglichkeiten.

1.
Der bereits erwähnte Desktop PC mit iCore 5 Prozessor, 3,2 GHz und 500gb SSD Festplatte.
RAM derzeit 8 GB.

2.
Alternativ habe ich noch einen Laptop mit iCore 7 Prozessor, 2,7 GHz und 16 GB RAM. Hier ist noch keine SSD Festplatte eingebaut.

Nun meine Frage : Was macht mehr Sinn? Den Desktop PC auf 16 GB RAM aufzurüsten oder den Laptop mit einer SSD Festplatte versehen?
Was eignet sich besser für das home recording?

Bin mir halt nicht sicher in wieweit sich ein Laptop als Studio PC eignet? Grundsätzlich könnte man diesen ja auch an die Bildschirme/Monitore anschließen.

Danke für eure Rückinfo.
 
Du kannst dir mal das "Ranking" deiner Prozessoren anschauen es gibt (gab) I5, die schneller rechneten wie I7 Prozessoren.
Ist der Unterschied marginal (unter 10 Prozent) ist es egal...
https://www.cpubenchmark.net/
Gut wäre, den künftigen Musikrechner neu aufzusetzen, für Audio zu optimieren (gibt es einige Tipps im Netz) und ausschliesslich dafür zu verwenden.
Je nach Alter des Notebooks hast du vielleicht sogar einen M2 SSD Steckplatz frei, so dies die normale Harddisk verbleiben kann.
Und klar kannst du einen Monitor (27 Zoll ist passend) anschliessen.
Und ein Notebook ist natürlich ebenso geeignet...
 
Ein großer Bildschirm ist von Vorteil, auch fürs Recording, das spricht für den Desktop. Vielleicht willst du auch mobil Aufnahmen machen (z.B. echte Instrumente und Orchestra Libraires mischen), dann wäre der Laptop besser.
Cubase kannst du auf beiden Rechnern installieren, das hat (zumindest bei mir) einen Dongle, und nur auf dem Rechner mit Dongle ist es lauffähig. Dafür kann ich es beliebig oft installieren. Wenn du das ebenso machst und auch dein Audio-Interface mobil hältst, kannst du Cubase zu Hause und mobil einsetzen und hast das Beste aus beiden Welten.

Eine Aufrüstung ist, um Cubase überhaupt zum Lernen zum Laufen zu bringen, nicht nötig, soweit ich das überblicke. Wenn du es beherrschst und feststellst dass es zu langsam ist, kannst du immer noch aufrüsten.
 
Zum Thema Orchester-Libraries, aber auch zu den Basics des Homerecording etc. gibt es eine Menge kommerzieller Tutorials bei dvd-lernkurs.de, da würde ich mal stöbern.
 
Also ich habe die beiden Prozessoren gerade mal in diesem Link verglichen.
Da ich mich nicht wirklich damit auskenne hier ein paar Kennzahlen aus der Gegenüberstellung:

Intel Core i5 (Desktop PC)
Turbogeschwindigkeit: bis zu 3,4 GHz
Anzahl physische Kerne: 4 (Themen:4)
plattformübergreifende Bewertung: 10.845
CPU Markierung: 4787
CPU Bewertung: 4,787
CPU Wert: 23,94
CPU Single threat ranking: 1,891


Intel Core i7 (Laptop)
Turbogeschwindigkeit: bis zu 3,5 GHz
Anzahl physische Kerne: 2 (Themen:4)
plattformübergreifende Bewertung: 6863
CPU Markierung: 3681
CPU Bewertung: 3,681
CPU Wert: 7,53
CPU Single threat ranking: 1,996

Könnt ihr damit was anfangen?
 
Alleine auf Grund der genannten Zahlen, die letztlich Geschwindigkeitsindikatoren sind, liegt dein I5 mit 20-40 Prozent über dem I7, interessant sind die Anzahl der Kerne (die auch DAWs benutzen).
Insoweit rate ich zu dem I5 Rechner als Musik Maschine, sofern das für dich familienpolitisch umsetzbar ist (also, das Teil sollte künftig nur Musik machen , sonst nix...)
 
Für das Mischen/Mastern etc. bietet sich offensichtlich der PC an. Mit 8 GB kann man arbeiten, da die Aufrüstung auf 16 GB (bei modernen Modulen) aber nicht so teuer und (meistens) einfach durchzuführen ist, würde ich es machen. Wenn du mit vielen PlugIns* arbeitest und vor allem mit umfangreichen Klangbibliotheken machen mehr RAM Sinn.
Eine zweite SSD (M2 wenn möglich) würde ich auch einbauen, dann liegen auf C:\ die Software, PlugIns, Klangbibliotheken und auf D:\ die eigentlichen Projekte.
Eine externe USB(3)-Festplatte zur Datensicherung sollte selbstverständlich sein, kostet heute auch nicht mehr viel.

Für mobile Aufnahmen, also wenn du Aufnahmen von Proben und Konzerten der Ensembles machen möchtest, reicht das Notebook definitiv. Ich nehme für Orchester-Aufnahmen, bei denen ich mit mindestens 16-20 Kanälen arbeite immer noch gerne mein uraltes Win98-Notebook. Mit einem Behringer X32-Rack kann ich damit immer noch problemlos über USB2 bis zu den 32 mit dem X32 möglichen Kanälen aufnehmen.
Zum Mischen, Schneiden und Mastern ist es aber zu langsam, das mache ich dann zu Hause an einem leistungsfähigeren PC.

Zwei sehr gute Tools zum Testen, wie gut der PC für Audiozwecke geeignet ist, falls man z.B. eine geringe Latenz und damit kleine Pufferspeicher in der DAW benötigt sind:
A) DPC Latency Checker https://www.thesycon.de/dpclat/dpclat.pdf

Und wenn der Latency Checker störende Ausschläge anzeigt als Ergänzung um die Quelle des Störers zu ermitteln
B) LatencyMon https://www.resplendence.com/latencymon

Für das Home-Studio ist aber eine größere Latenz meistens unerheblich, auch für das reine Aufnehmen, im Gegensatz zu Live-Anwendungen einer DAW auf der Bühne, so dass man auch größere Puffer ohne Nachteile einstellen kann. Tipp: wenn in Cubase Knackser auftreten erst größere Pufferspeicher einstellen. Ansonsten mit den erwähnten Tools das System testen.


*)
Wenn du nur Aufnahmen akustischer, sozusagen "klassischer" Ensembles (worunter ich Blasorchester einreihe) bearbeitest, dann wirst du eher nicht viele PlugIns brauchen, wenn überhaupt (in der Hauptsache Hall, etwas Kompressor).
 

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