CuBase VST Dynamics presets

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Hi Leute

Ich bin gestern mal wieder in eine Falle getappt, in der ich schon mehrfach steckte. Diesmal wollte ich das Problem lösen, bin aber gescheitert :) Ich nutze CuBase LE 9.5 auf Mac mit entweder nem UR242 oder meinem LiveTrak L-8 als Interface und mache Gesangsaufnahmen (für mich, eher zu Dokumentation als zum VÖ). Mikrofonpegel und -gain sind sauber eingestellt und im Insert hab ich den VST Dynamics. Wenn ich dort die Vocal-Presets benutze ist ja ein Gate im Preset enthalten. Ich finde KEINE Einstellung von dem Gate, die für mich nutzbar wäre. Selbst bei Threshold ganz unten und attack extrem schnell sind sie Anfänge leicht angeschnitten und man hört den Gate-Einsatz. Kann das sein? Manchmal würde ich gerne etwas Gate haben um Atemgeräusche zu kappen, aber ich singe halt auch nicht immer nur laut, sondern es gibt logischerweise auch unbetonte Silben und leisere Passagen, die mit dem Gate echt schwer zu bewältigen sind. (Beispiel Preset Male Rock Vocals). In den Presets sitzt das Gate als erstes in der Kette.

Kurz zu weiteren Daten, die interessant sein könnten bei der Lösung meines Problems: Mikrofon ist ein Lewitt MTP 940 CM, Gain ist so eingestellt, dass ich bei "maximal laut am Mikro" in etwa auf -4 dB komme (alle Regler auf 0), durchschnittlicher Strophengesang liegt in etwa bei -12 oder -15. Sollte ich die Position des Gates in der Kette ändern? Oder einfach es lassen mit dem Gate :)
 
Eigentlich sollte das auf Minimaleinstellung immer offen sein, aber ich kenne das Plug In nicht wirklich da ich es nicht verwende. Da fehlen halt ein paar Optionen.

Ein Gate braucht einen kurzen Zeitraum zum reagieren. Das "normale" Steinberg Gate aber hat eine Look Ahead Funktion. Mit Look Ahead analysiert das Gate das Material bevor es abgespielt wird und kann so schneller aufmachen. Der Button nennt sich da "Live". Der Name ist etwas "nichtssagend", bedeutet aber, wenn man Look Ahead eingeschaltet hat, erhöht sich logischerweise die Latenz. Das ist live (z.B. direkt beim Einsingen) natürlich nicht gewünscht. Dann sollte man "Live" einschalten was die Look Ahead funktion abschaltet.
Darüber hinaus würde ich die Attackzeit nicht auf Minimum stellen. Das Gate arbeitet meist unauffälliger, wenn es etwas langsamer öffnet, sonst wirkt es wirklich etwas abgeschnitten.
 
Denke ich nicht. Der TE schreibt, er hat im Insert das VST Dynamics wo er das Vocal Preset verwendet. Und da ist halt das Gate am Anfang:

vstdynamics.png
 
Der TE schreibt, er hat im Insert das VST Dynamics wo er das Vocal Preset verwendet
Genau das. Das VST Dynamics lässt mich die Reihenfolge der Dinge ändern - ich kann also Kompressor und Gate vertauschen, führt aber zu ebenso schlechten Resultaten. Bislang hab ich noch keinen Nutzen für das Gate gefunden und damit, @adrachin, das "Problem gelöst". :)
 
Auf Gesang will man normalerweise ein Gate haben. Headphone bleed etc. kann da eigentlich keiner gebrauchen. Aber für "Dokumentationszwecke" ist das natürlich relativ egal.

Ich meinte dieses Steinerg Gate, bin mir aber auch nicht sicher, ob das in LE enthalten ist:

gate.png


Das sollte eigentlich brauchbare Ergebnisse liefern. Ich glaube, das VST Dynamics ist auch ein eher etwas in die Jahre gekommenes Relikt.
 
Für eine ernsthafte Produktion, also in Richtung Album oder sehr vorzeigbarem Video-Sound, würde ich immer von Hand die Störgeräusche rauseditieren aus der Gesangsspur. Man muss ja auch alles immer entscheiden: Welcher Schnaufer macht Sinn, welcher stört? Gesang ohne Atmen, wer kann das? Ja bin ich ein Mensch oder eine KI? Andererseits, asthmatisches Luftholen wie bei Nena will auch keiner hören. Und dann kommen noch die anderen Details, Auslaute wie t und d können je nach Gesangs-Professionalität zu leise sein und müssen manuell lauter gedreht werden, ja es gibt SängerInnen, bei denen man wirklich silbenweise die Lautstärke anpasst, weil das mit einem Kompressor zu pauschal drübergebügelt wäre. That's the job!

Für einen Probenmitschnitt kann man auch gut die Automatik irgendwelcher Vocal-Channel-Plugins nehmen, ich persönlich präferiere Voxengo Voxformer. Wenn ich eine Summenspur von einer Talkveranstaltung habe, die der Kunde Hauptsache billig für seinen Podcast/Sendung/whatever haben will, nehme ich zusätzlich noch ein Gain-Rider-Plugin. Gate kommt aber auch dann eher selten vor!

So, heute sollte ich mich einer Hörprobe widmen, die ich mit einer Sprecherin aufgezeichnet habe für das Hörbuch-Genre. Editier-Armageddon! (Ja, das ist bei den meisten Hörbüchern wohl so.)
 
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@GothicLars - das ist nicht Teil von LE (jedenfalls nicht in meiner Version), sondern nur das oben gezeigte. Hier mal ein Screenshot von den "Default" settings Rock Lead Vocals. "Auf dem Papier" ist ein TH von -35 und ein Attack von 0,7 ganz ok - die Ergebnisse sind halt Schrott.

Ich glaube, ich mache mich mal auf die Suche nach einem anderen Plugin oder editiere von Hand. Und nein, ich klinge nicht wie Nena, die Atmen zum Stilmittel erhoben hat und meine Stimme ist auch lauter als ihre, so dass der Atem-Nutz-Abstand deutlich höher ist :)

Danke Euch für die Hinweise

1684223841776.png
 
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Für eine ernsthafte Produktion, also in Richtung Album oder sehr vorzeigbarem Video-Sound, würde ich immer von Hand die Störgeräusche rauseditieren aus der Gesangsspur. Man muss ja auch alles immer entscheiden: Welcher Schnaufer macht Sinn, welcher stört? Gesang ohne Atmen, wer kann das? Ja bin ich ein Mensch oder eine KI? Andererseits, asthmatisches Luftholen wie bei Nena will auch keiner hören. Und dann kommen noch die anderen Details, Auslaute wie t und d können je nach Gesangs-Professionalität zu leise sein und müssen manuell lauter gedreht werden, ja es gibt SängerInnen, bei denen man wirklich silbenweise die Lautstärke anpasst, weil das mit einem Kompressor zu pauschal drübergebügelt wäre. That's the job!

Für einen Probenmitschnitt kann man auch gut die Automatik irgendwelcher Vocal-Channel-Plugins nehmen, ich persönlich präferiere Voxengo Voxformer. Wenn ich eine Summenspur von einer Talkveranstaltung habe, die der Kunde Hauptsache billig für seinen Podcast/Sendung/whatever haben will, nehme ich zusätzlich noch ein Gain-Rider-Plugin. Gate kommt aber auch dann eher selten vor!

So, heute sollte ich mich einer Hörprobe widmen, die ich mit einer Sprecherin aufgezeichnet habe für das Hörbuch-Genre. Editier-Armageddon! (Ja, das ist bei den meisten Hörbüchern wohl so.)

+1... äääh, nee... +100!

Leider sind (zu) viele Leute zu doof und/oder zu taub, um die Arbeit wertzuschätzen, fragen sich dann aber doch, warum es nicht klingt wie bei "den Großen"...
 
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@Signalschwarz und @SubbrSchwob - bin voll bei Euch, wenn es um Produktionen zum veröffentlichen geht. Für den Thread hier suchte ich halt irgendwie ein "Set and Forget" basierend auf den mitgelieferten Presets für einfache Mitschnitte. Eure Antworten bestätigen, dass es das "eh nicht gibt" und die Einlassung von @GothicLars wies darauf hin, dass das On-Board-Tool meiner Version von Cubase nicht mehr zeitgemäß ist.
 
„Nicht mehr zeitgemäß“ ist so ne Sache. Immerhin stellen ja viele Plugin-Hersteller beim Kompressor dem legendären 1176er nach… angeblich 1967 entwickelt. Von dem her: Whatever works! Viele der Voxengo-Plugins sind auch schon viele Jahre alt, werden immer mal wieder gewartet und auf neue Plattformen rübertransportiert… und trotz des Alters ist halt zum Beispiel der De-Esser im Voxformer eben der De-Esser, den ich meistens am passendsten finde und auch der zugehörige Preset-Kompressor ist oft ausreichend. (Achtung: Bei Voxengo im Plugin immer Oversamling anschalten wo möglich!) Tragisch ist nur, dass der Inhaber von Voxengo eben in Russland lebt und daher es derzeit schwer haben könnte, Online-Zahlungen aus dem Westen in Empfang zu nehmen. Bzw. es könnte auch für unsereins schwer sein, seine Plugins zu kaufen. (Ich habe das in letzter Zeit nicht probiert.)

Aber Gate Plugins gibt es doch wie Sand am Meer, wenn's nur darum geht. Sicher auch taugliche Freeware.
 
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Mir ist nicht ganz klar, ob Du das Gate schon beim Aufnehmen nutzen möchtest. Davon wäre natürlich abzuraten, weil dann alle unerwünschten Veränderungen unwiederbringlich in der Aufnahme sind.
Bei der Nachbearbeitung könnten ggf. andere Werkzeuge für deinen Zweck sinnvoller sein.
Z.B. erstmal mit Kompressor einen einigermaßen gleichen Level für die Gesangsspur erzeugen. Bei extremem Einsatz wäre Vocal-Editing sinnvoller, aber auch aufwändiger.
Dann könntest Du den unerwünschten Geräuschen ggf. mit einem dynamischen EQ zu Leibe rücken. Der Cubase EQ Frequency kann das.
 
@scenarnick War auch nicht als negative Kritik an deiner Arbeitsweise gedacht. :) Für das wie Du es beschreibst, ist es schon nachvollziehbar und OK. Die Mixe von deiner/eurer Band, die ich hören durfte, klingen auch gut - so gut, dass ich lange überlegen musste, wo man da überhaupt ansetzen könnte, um etwas zu "verbessern" ohne dass es überproduziert klingt und so mitunter auch seinen Charme verliert. Und Und über das lange Nachdenken habe ich es auch verplant mich nochmal bei Dir zu melden. Sorry dafür. 😔
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das spezielle PlugIn nutze ich persönlich nicht, das müsste man sich nochmal genauer hinsichtlich der Parameter und möglicher Einstellungen anschauen.
 
Wir entfernen uns von meiner ursprünglichen Frage, aber ich antworte Dir gerne @Nikkin

Ich nehme grundsätzlich clean auf, so dass ich alles auf der Platte habe - das passiert ja in Cubase ganz automatisch, selbst, wenn ich mit einem "Production Preset" starte. Die Aufnahmen sind immer komplett. Ich bin über das Gate im Speziellen gestolpert, weil ich eben mal statt mit einem leeren Projekt probieren wollte, was die Presets und Templates in Cubase können. Da bin ich halt darüber gestolpert, dass der Vocal preset immer ein Gate enthält, was bei Aufnahme extrem nervt (logisch), aber eben auch in der Nachbearbeitung eigentlich keinen Sinn macht - aus den oben genannten Gründen.

Mein Haupt-Anwendungsbereich sind wirklich Mitschnitte von Proben oder Sessions, die einfach nur dokumentieren sollen, was wir da gemacht haben - für uns. Ich hab die bislang meist sehr "trocken" gehalten und wenig mit Effekten gebastelt, damit es dokumentarisch bleibt (und weil ich es nicht besser kann). Ich hoffte, mit Presets da hübschere Dinge hinzubekommen und stolperte.

In Summe werde ich mir jetzt einige Teile der Signalkette aus Presets, die mir gefallen, extrahieren und meine eigenen Templates damit bauen. Das Gate wird nicht dabei sein ;). Auch die Kompressor Einstellung von 5,9 zu 1 ist normal nicht das, was ich nehme. Eher so 2,5 zu 1 für mich. Geht halt nur um lernen und experimentieren - mehr nicht.

@Signalschwarz alles gut - ich hab das Thema auch nicht weiter verfolgt, gab zwischenzeitlich andere Prioritäten und erst jetzt sehe ich wieder ne Chance, an die Mischerei zu kommen. Und danke für Deine Zusammenfassung.
 

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