Dachboden optimieren zum Abhören / Aufnehmen?

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Hallo zusammen.

Mein Mitbewohner ist ausgezogen und ich wohne endlich allein.
Dadurch ist sein ehemaliges Zimmer, ein Dachboden frei geworden.

Ich würd mir den gern zum Mischen und Aufnehmen von Akustik Gitarre und Gesang optimieren. Mixen tu ich Rock, hab 2 Neumann KH120a Monitore, aktuell ohne Subwoofer.
Mein Anspruch ist natürlich nicht da absolut professionelle Bedingungen zu schaffen. Aber halbwegs vernünftige Hobby Maßstäbe wären schon schön.

Ich hab schon relativ viel hier mit gelesen, weiß also gaaanz grob wie das läuft mit Erstreflexions Absorbern, Basstraps usw. Aber viel weiter bin ich nicht in der Materie. Fällt mir auch schwer mich da wirklich einzuarbeiten. Ich und Physik werden keine Freunde mehr. ;)
Ob sich das mit dem Dachboden lohnt, ich hab keine Ahnung. Wie ist eure Erfahrung mit so etwas?
Das ganze ist eher langfristig gedacht, aktuell bin ich noch Student und somit hab ich nicht das riesen Budget. In ca 2 Jahren bin ich fertig und verdiene dann auch ganz ordentlich. Dann wirds besser ;)

Die Breite ist 4,45m, die Länge 6,67m, die Höhe in der Mitte 2,20m.
Die Decke/Wände bestehen aus Gipsplatten mit Dämmmaterial dahinter.

Ich hänge Bilder und eine gaaaanz grobe Skizze an. Wenn ihr den Plan für durchführbar haltet, mache ich auch ne vernünftige Skizze.

Vorteile die ich sehe:
- Recht tief und breit, die Wände sind schräg
- wenig Fensterfläche

Nachteile die ich sehe:
- nicht sehr hoch
- Bassfallen schwieriger zu plazieren (ist das so?)
- die Heizung rechts an der Stirnseite muss frei bleiben
- durch die Dachflächenfenster links und rechts an der Stirnseite könnte vllt die Plazierung von Erstreflexions Absorbern schwieriger werden

Also, wie siehts aus? Kann man da was halbwegs vernünftiges draus machen oder ist das ne blöde Idee?

LG Michi

20180507_154659.jpg20180507_154712.jpg 20180507_154729.jpg20180517_170219.jpg
 
Eigenschaft
 
Meine Erfahrung mit solchen Räumen ist, gut klingende Aufnahmeräume werden das nicht. Aber sie sind mit relativ wenig Aufwand relativ 'tot' zu bekommen, so daß man sich nicht ewig mit Raummoden, Flatterechos etc. rumschlägt.
Vorneweg stehen aber die Fragen, wie es mit dem Schallschutz nach außen(und somit von außen) und vor allem den klimatischen Bedingungen(Hochsommer) aussieht.
Ich weiß wovon ich schreibe, ich produziere unter dem 'Label' Spitzbodenklang..... :whistle:
 
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Hey, danke schon mal für dein Feedback.

Das klingt jetzt erst mal nicht soooo verkehrt. Zumindest glaub ich das. Wenn ich das richtig sehe ist "tot" zumindest für mischen und für Vocals gar nicht so schlecht, oder?
Ich denke einen guten Raumklang zu bekommen dürfte in den übrigen Räumen die mir zu Verfügung stehen auch nicht so einfach werden...

Am Schallschutz werd ich nicht wirklich was machen können fürchte ich. Nach Außen ist das egal, höre jetzt auch laut Musik und mache Musik ohne dass sich irgendwer aus der Nachbarschaft beschwert.
Nach innen ist zwar nicht so dolle wenn man Außengeräusche mit aufnimmt, da werd ich aber erst mal mit leben müssen. Ggfs könnte ich später mal gucken ob sich an den Fenstern was machen lässt, dafür muss ich aber erst mal wieder was mehr Geld verdienen. Meinen Vermieter werd ich wohl nicht für Schallschutzfenster auf dem Dachboden begeistern können, der muss sowieso grad recht viel für andere Renovierungsmaßnahmen blechen ;)

An den Temperaturen werd ich auch nix machen können fürchte ich. Aber die Alternative wäre, dass ich mein Schlaf- oder Wohnzimmer nach oben verlege, glaub da ist es mir lieber wenns im Musikzimmer warm ist. ;)

Ich schätze mal, bevor ihr mir konkrete Tips zur Raumbehandlung geben könnt, muss ich den Raum erst mal akustisch vermessen richtig?
Könnt ihr mir Tips geben wie ich am besten eine gute Aufstellposition für die Monitore zum vermessen finde?

Und Pfeife, magst du mir vllt mal Bilder von deinem Dachboden zeigen? Nur damit ich so eine gaaaanz grobe Vorstellung davon hab was vllt gemacht werden muss und wie das so aussehen kann :)

LG
 
Da ist nicht viel drumrum. Entscheidend ist vielleicht klanglich der Unterschied, daß ich Panelbretter an den Schrägen habe, und keine 'klingende' Gipskartonfläche. Mein Schuppen bietet auch keinen Platz für optimale Symmetrie etc. Deshalb wäre es nicht hilfreich sich daran zu orientieren. (Ich hab für 'wichtiges' auch noch Zugriff auf optimale Räumlichkeiten)
In deinem Falle ist Messen durchaus erst mal angebracht um herauszubekommen, wie der Gipskarton befestigt ist(je nachdem schwingt die Fläche mehr oder weniger).
 
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Ok, danke schon mal.
Das Ganze wird sich jetzt erst mal etwas ziehen.
Zum einen muss ich mir noch ein Messmikro kaufen, zum anderen werd ich den Dachboden die nächsten Wochen noch renovieren. (Kaputte Stellen flicken, Streichen, neues Laminat...)
Ich meld mich wieder wenn ich so weit bin :)
 
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Messen sagt dir, ob überhaupt neues Laminat gebraucht wird. Vielleicht ist ja preiswerte Auslegeware in deinem Fall akustisch besser.
Ich würde ja neben dem Aufgang eine Art Fachwerkwand errichten, die schön mit Dämmung ausgefüllt wird. Dann würde ich den Arbeitsplatz mit Blickrichtung Schornstein einrichten, so daß ich die Wand als Absturzsicherung und fetten Absorber im Rücken habe.
Vor den Arbeitsplatz dann nochmal in Tischhöhe einen Absorber zum Raum hin, so daß Rechnergeräusche etwas gedämmt werden, wenn man da feinste Akustikgitarren aufnehmen will.
 
Das mit dem Laminat ist schon in Arbeit. Aber das neue Laminat hat auch nix mit akustischen Überlegungen zu tun. Das alte war einfach kaputt.
Den Arbeitsplatz richtung Schornstein hatte ich auch überlegt.
Mit der Dämmwand an dem Aufgang scheint mir ne gute Idee zu sein. Natürlich bräuchte man einen Durchgang. Wirkt sich der akustisch aus? Wenn ja, sollte man den ggfs noch mit einem mobilen Absorber zu stellen?

Ein Problemchen hab ich noch gefunden.
Rechts neben dem Kamin sind ein paar Rohre und ein Ventil was zu der Heizung im Keller gehört. Auf dem Foto ist da ein Holzkasten drüber.
Das ganze verursacht ein leichtes Strömunsgeräusch. Nicht super laut, aber schon gut zu hören.
Das Ventil selbst muss frei bleiben, der Rest darf ruhig eingepackt werden.
Meint ihr es hilft wenn ich das ganze dick in Steinwolle einpacke?
 
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Mobile Absorber davorstellen
 
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Wenn das dauerhaft eingepackt werden darf, dann richtig zumachen.

Generelles:

Ich würde von der Sitrnseite wenigsten 1,50 wegbleiben mit dem Mixing Desk und schauen dass die Lautsprecher von oben nach leicht unten gehen und direkt an der Schräge sind; An der schrägen Wand mindestens 20cm dicke Absorber und den Lautsprecher knapp dran. Alles was an Höhen aus dem Gehäuse kommt wird entweder absorbiert oder wirkt wie eine Grenzfläche, insbesonders die Mitten. Tiefe Bässe gehen durch die Wand ein wenig durch. Was hinten aus den Boxen kommt, wird nach hinten reflektiert. An die Stirnfläche Absorber. Auch vor die Heizung! Absorber auf solche Holzkästen wie im Bild stellen, damit die Luft von unten reinkommt und an der Heizung entlang strömen kann, über den Absorbern hinweg in den Raum.
 
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Guten Tag zusammen.

Leider hat sich das ganze jetzt deutlich länger bei mir nicht bewegt als ich mir gewünscht hätte. Zu wenig Geld, Stress im Studium usw. Auch wenn der Berufseinstieg sicher nicht super unstressig wird, ist dann zumindest das Geld da um Kram kaufen zu können. Ich würd gern das Projekt des akustischen Ausbaus in den nächsten Monaten in Angriff nehmen.

So sieht der Dachboden aktuell aus. Entschuldigt die Unordnung ;)

Dachboden 1.jpg

Dachboden 2.jpg


Auch hab ich inzwischen ein Messmikrofon. Bei der Messung hab ich mich an der Anleitung orientiert. Da ich jedoch kein dB Meter hab, hab ich mich bei der Lautsärke einfach an meiner potentiell lautesten Abhörlautstärke orientiert.

Hier die Ergebnisse:

Wasserfall
1 Waterfall.jpg


SPL
1 All SPL.jpg


RT60
1 RT 60.jpg

Könnt ihr mir mit der Interpretation etwas helfen?
Ich verstehe das so. Nachhall insgesammt etwas lang, vor allem in den Hochmitten.
Bässe scheinen mir gar nicht so schlimm auszusehen, dafür dass der Raum unbehandelt ist.
Was auffällt ist die recht große Senke bei 60Hz. Könnte ich da ggfs durch die Monitorposition was dran machen?
Die Idee mit der eingezogenen Steinwollwand hinten werd ich leider nicht umsetzen können. Ich brauche da Platz um größere Sachen die Treppe rauf und runter zu bekommen.

Meine aktuelle Idee wäre folgende:

An der Stirnseite eine 30cm dicke Wand aus Rockwool bauen. Dabei müsste ich etwas Abstand zur Wand halten. Zum einen wegen der Heizung rechts, zum Anderen da das eine Außenwand ist und ich somit Angst vor Schimmel habe.

Bezüglich der seitlichen Erstreflexionsabsorber habe ich 2 Probleme.
Zum einen hab ich wenig Platz bis zur Wand. Es sei denn ich ziehe mein Stereodreieck deutlich kleiner. Deswegen wäre meine Idee für die Seitenabsorber Termarock 50 mit einer Dicke von 10cm zu verwenden. Mit dem deutlich höheren Strömungswiederstand müsste das gehen, oder?
Zum anderen macht das Fenster links neben dem Schreibtisch Probleme. Der mit der Spiegelmethode ermittelte Punkt für den linken Absorber liegt direkt neben dem Fenster.
Man sollte ja auch um den Punkt drumherum dämmen. Und ich möchte mir da nicht dauerhaft das Fenster zubauen.
Meine Idee wäre den linken Absorber ggfs auf Schienen an der Wand in der Position veränderbar zu montieren. Macht das Sinn?
Ich könnte natürlich mit den Monitoren auch noch näher an die Rückwand. Akutell bin ich da knapp über einen Meter von weg. Aber die beiden, durch den Kamin voneinander getrennten, Räume sind unterschiedlich groß. Ich denke da würd zunehmend die fehlende Symmetrie Probleme machen?

So, das wars erst mal. Würd mich freuen wenn ihr mir weiterhin mit euren Tips helfen könntet.
LG Michi
 
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Nabend
Ich hab ja nicht so die Ahnung vom Studiobau, würde aber bei der Raumgeometrie einfach mal das Thema seitliche Erstreflexion gekonnt ignorieren. Alles was von der Dachschräge reflektiert wird, geht nach unten. Womöglich würde da schon ein kompletter Teppich ausreichen.
Interessant ist eher die Frage, in welchem Maße die Flatterechos in den Fensterlaibungen den Klang im Raum verändern.
Vielleicht wäre ja für die Rückwand eine wie auch immer aufzuhängende Vorhanglösung denkbar. Wäre heiztechnisch kein Problem, und böte die Möglichkeit, die akustischen Gitarren getrennt vom Aufnahmeraum zu parken.
 
Hm, ich denke schon, dass ich eher breitbandig absorbieren müsste. Denke nicht, dass da ein Vorhang reicht.
Hab ja über fast das ganze Frequenssprektrum eine zu lange Nachhallzeit.

Und wenn ich das richtig verstehe, dürfte ich schon an den Seitenwänden Erstreflexionen haben. Nur halt nicht in Kopfhöhe sonder ne Ecke höher...

Bezüglich der Senke bei 60Hz hab ich rausgefunden, dass ich vermutlich erst mal mit der Abhörposition rum probieren muss...
 
Erstreflektionen wirst du zuhauf haben. Das kann man aber auch in REW sehen. Kannst ja mal die Datei hier anhängen, wenn mal Zeit ist, kann ich mir das mal anschauen.
Frequenzgangtechnisch sieht es jetzt nicht so schlecht aus. Die Restbegradigung wird aber hartnäckig werden, so eine Geometrie ist nicht ohne.
Der Nachhall ist sicherlich auch der tunnelartigen Raumgeometrie geschuldet.
Als erstes solltest du dir mal die Raummoden vornehmen. Das dürfte leider nicht ohne zusätzliche Masse (in Form von Steinwolle z.B.) gehen.
Die Abhörposition optimieren ist dann ein noch ein Schritt, das ist aber zeitaufwändig, da du zentimeterweise deine Boxen umherschiebend durch den Raum kriechst, misst, kriechst, schiebst...usw.

Ich hoffe, das täuscht jetzt nur durch die Verzerrung am Objektiv, aber ich bekomme schon leichte klaustrophobische Anflüge beim Betrachten der Bilder.
 
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Hi, vielen Dank!
Meine Idee wäre erst mal den Bassbereich zu optimieren und dann die ideale Abhörposition zu suchen. Dann würd ich mich um Erstreflexionen von den Seitenwänden und der Decke kümmern....

Was ist denn von meiner Idee zu halten erst mal die Stirnseite mit 30cm Rockwool Sonorock + 15cm Abstand zur Wand zu dämmen?
Ich hab das mal in einen Rechner eingegeben, die Absorbtionskurve sieht dann so aus:
Screenshot_2021-01-17 Porous Absorber Calculator.png


Die Seitenwände bestehen, so weit ich das richtig sehe, aus einer dünnen Gipsplatte, dann viel Steinwolle und den Dachziegel.
Ich denke da brauche ich bzgl des Bassbereiches gar nicht viel dran machen.

An der Rückseite hab ich leider wegen des Treppenaufgangs wenig Platz um in der Mitte Absorber oder Diffusoren anzubringen. Allerdings könnte ich links und rechts in den Ecken kleine Bassfallen bauen.

Die REW Datei kann ich hier leider nicht direkt anhängen. Deswegen hier ein Dropbox Link: https://www.dropbox.com/s/flco959yy95oxze/Room Wizzard Test 1.mdat?dl=0

Klaustrophobische Probleme bekomme ich hier nicht. Ist natürlich nicht riesig, aber grad wenn man sitzt oder sich in der Mitte aufhält, ist alles gut ;)

LG
 

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