Dantesetup aufbauen

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FireDito
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Hallo zusammen,

ich bin stolzer Besitzer eines Wing Racks und habe dieses mit der internen Dantekarte nachgerüstet. Mit dem virtuellen Audiotreiber funktioniert das auch schonmal hervorragend für Backingtracks um diese von einem anderen Notebook einzuschleusen. Ich würde allerdings live auch gerne VST Plugins einsetzen. Hierfür ist natürlich die Latenz des normalen Treibers zu hoch.

Mein Plan ist es einen PC fürs Rack zusammen zu stellen. Ggf. einen Mini PC fertig kaufen oder selber zusammen bauen. Wäre jetzt meine Frage, welche Möglichkeiten es gibt die Latenz niedrig zu bekommen. Es gibt ja bspw. das RME Digiface Dante oder aber PCIe Karten. Was empfehlt ihr?

Gegen Waves habe ich mich bewusst entschieden, da ich unabhängig von Waves sein möchte und auch die Möglichkeit benötige, über weitere Strecken die Backingtracks einzuschleusen um meinen Livelaptop etwas zu entlasten.. Das Wing wird vrsl. live neben mir auf der Bühne stehen (Keyboarder) Ich nutze das integrierte Audiointerface für meine Keyboardsounds über Gig Performer. Mischen wird uns ein guter Freund, der natürlich dann am FOH stehen wird und sich ums Mischen sowie einspielen der Backingtracks kümmern wird.

Noch eine zweite Frage dazu. Was empfehlt ihr an Catkabel um eine stabile Verbindung vom FOH her aufzubauen? Ich schätze da würde es schon Sinn machen ca. 50 M Kabel anzuschaffen.

Ich hoffe ich habe mein Vorhaben halbwegs verständlich erklären können. Bei Rückfragen gerne fragen. :)

Viele Grüße

Christian
 
Also ich versuche mal auf die wenigen Sachen einzugehen die ich weiß.
Richtig erkannt hast du, dass die Latenz über den normalen Netzwerkport über Dante Virtual Soundcard im Roundtrip zu hoch für Live ist. In der Tat hilft hier ein PCIe oder USB/Thunderbolt-Interface. Ein Kollege von mir hat schon vor Jahren mittels Rednet-Karte einen roundtrip von unter 3ms hinbekommen. Natürlich mit etwas Optimierung der PC-Konfiguration.

Zur zweiten Frage: 50m sind wohl meist ausreichend und ich kann ja schlecht erraten in welcher Größenordnung ihr da unterwegs seid.
Bei 100m Länge würde ich schon auf Markenware setzen. Ich nutze viel die Cordial Longrun (cat 7), aber bei 50m kommt es vermutlich nicht ganz drauf an schätze ich.
 
Ich würde allerdings live auch gerne VST Plugins einsetzen. Hierfür ist natürlich die Latenz des normalen Treibers zu hoch.
Kommt drauf an wie du diese Plugins benutzen willst. Als Insert Effekte in der Kanalbearbeitung, und wenn ja, auch mit für den Monitor Sound (IEM??). Das stelle ich mir so oder so schwierig vor. Denn ich kenne Leute, die akzeptieren eine Latenz von 2 ms auf den IEM schon nicht mehr.

Ich verwende Dante im Wesentlichen zum Live Recording (da ist Latenz komplett egal, Hauptsache stabil) oder für Hall Effekte. Und da ist die Latenz auch eher vernachlässigbar, da der Effekt an sich schon einige zeitliche Aspekte wie Predelay usw. aufweist. Daher geht sich das für mich zumindest auch mit der DVS aus.

Ich habe zugriff auf eine RMI Digiface Dante und kann das also mal vergleichen mit der DVS auf dem selben Rechner. Aber das geht sicher nicht vor dem Wochenende.

BTW: neulich habe ich dieses Video gefunden, wo einer mit VST Plugins im Live setup arbeitet:

View: https://www.youtube.com/watch?v=DBSOYR0RuYI
Allerdings benutzt er anscheinend eine Lynx AES50 Karte. Dazu gibt es auch ein Grundsatz Video von ihm:

View: https://www.youtube.com/watch?v=HsY--gdHUxQ
 
Danke schonmal für euren Input.

Bastis Bass stunde kenne ich bereits und schaue ich mir sehr gerne an. Dort weiß ich, dass er mit waves soundgrid arbeitet. Wãre vermutlich auch etwas kostengünstiger.

Also ich möchte Dante gerne für Inserts verwenden, um da etwas mehr Pluginslots zur Verfügung zu haben, als das Wing bietet. Im Prinzip möchte ich die Signale bereits vorher zum Teil bearbeiten und im wing nur den Feinschliff machen. Monitoring müssen die Effekte allerdings jetzt nicht zwingend mit drin sein. Da reicht m.E. Ein Eq aus. Allerdings ist da noch nichts in Stein gemeißelt, da wir noch relativ am Anfang stehen. Die Hall Effekte im Wing gefallen mir recht gut, daher denke ich das ich Reverb und Delay erstmal aus dem Pult nehmen werde. Ich denke mit entsprechender Hardware per pcie Karte oder Interface müsste da vermutlich mehr rauszuholen sein, was die Latenz angeht. Also auf einen Test bin ich da sehr gespannt und danke schonmal.

Viele Grüße

Christian
 
Das Problem beim WING ist (derzeit zumindest) dass externe Inserts nur über einen FX Slot gehen. also hast du in Summe 16 Slots, die du entweder mit internen Effekten oder eben mit externen bestücken kannst.
Der Basti macht das so, dass er die Inputs gleich mal 1:1 an den Rechner schickt und dort bearbeitet bevor er sie wieder ins Pult zum finalen Bearbeiten schickt.
Also z.B von AES50A in direkt an AES50C out, von dort in den Rechner (via Lynx Karte), dann durch den VST Host (Waves oder Liveprofessor oder was auch immer, ist ja egal) und von dort wieder per AES50 C ins Pult, wo die Eingänge von AES50C als Inputs für die Kanäle benutzt werden.
In deinem Fall müsstest du AES50C durch Dante ersetzen, sonst bleibt alles gleich.

Wobei mir die Gestaltungsmöglichkeiten im WING ausreichen. Zumindest soweit, dass ich darauf verzichten kann externe Plugins benutzen zu müssen, da ja bei so einer Umsetzung ja eine ganz schöne Komplexität ist Spiel kommt, da ist die Latenz nur ein Thema. Wie ich schon sagte, denke ich, dass das ohnehin nur funktioniert, wenn man das Monitoring dann komplett separiert, am Besten per Split vor dem FOH Pult.
 
Danke nochmal für deinen Input. Das es dadurch zum Teil auch komplexer wird ist mir bewusst. Allerdings fehlen mir leider 1 - 2 Pluginslots um den Sound so hinzubiegen wie ich ihn mir vorstelle. Wäre auch erstmal ein Versuch, falls es bzgl Latenz nicht klappt muss ich doch noch auf wave gehen und warten bis es die externe Erweiterung karte gibt. Diese gibt es m.E. Ja noch nicht. Dann würde ich Recording und virtuellen Soundcheck und die backings über dante machen. Ginge notfalls denke ich auch. 🙂
 
Allerdings fehlen mir leider 1 - 2 Pluginslots um den Sound so hinzubiegen wie ich ihn mir vorstelle.
1-2 Effektslots pro Kanal oder in Summe? Pro Kanal wäre dann auch immer vor dem Pultkanal. irgendwo zwischen drin wird sich da nicht ausgehen. Nicht mal mit User Signals.
Wäre auch erstmal ein Versuch, falls es bzgl Latenz nicht klappt muss ich doch noch auf wave gehen und warten bis es die externe Erweiterung karte gibt.
Waves hat auch nicht 0 Latenz. die können auch nicht Wunder wirken.

Vielleicht wäre eine Midas HD96-Air doch die bessere Variante. :juhuu:


Edit: Darf ich nachfragen was dir im WING wirklich an Plugins abgeht, das unbedingt extern umgesetzt werden muss? Ich bin da recht zufrieden mit den Möglichkeiten und nutze aktuell sicher nicht mal annähernd alles , was das Ding anbietet. So habe ich in der Regel nicht mal acht von den 16 FX Slots in Verwendung, Und 5 Slots im Kanal mit den Möglichkeiten dafür reichen mir Länge mal Breite mal Höhe um einen guten Sound zu zaubern.
 
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Vielleicht nicht unbedingt pro Kanal aber schon häufiger. Ich nutze bspw. sehr gerne die Kombi aus 1176 und la2a. Die ist so ja derzeit leider nicht umsetzbar. Weiterhin fehlen mir manchmal beim eq noch ein paar Bänder um störfrequenzen und kopplunfsfrequenzen rauszuziehen. Des Weiteren kommt dann ggf. noch ein de esser zum Einsatz bei den Vocals. Gerne würde ich da vorab auch noch etwas Sättigung in Form des 73 preamps einsetzen. Damit ist schon relativ schnell das Limit erreicht.

Bei den Drums bspw. mache ich gerne vieles parallel. Snare ggf. parallel nochmal runter stimmen etc. Damit die nicht ganz so knallt. Sind jetzt nur kleinere Beispiele.

Da wäre es zumind. Eine Hilfe noch ein paar mehr Slots nutzen zu können und auch die gewohnten plugins.

Aber nicht falsch verstehen die Möglichkeiten und Qualität der Plugins im Pult sind schon sehr gut. Vielleicht bin ich auch etwas zu verwöhnt, komme da eher ausm Studio Bereich.😅
 
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Ich nutze bspw. sehr gerne die Kombi aus 1176 und la2a. Die ist so ja derzeit leider nicht umsetzbar.
Naja, du hast im Gate und Comp Slot jeweils einen 1176er Clone und einen LA2 (auch in Verbindung mit einem PSE). und in einen der beiden Inserts kannst du auch mal z.B einen Vintage Channel mit LA2, 1176er und einem Pultec EQ rein stopfen. da kannst du dann doch genug damit machen. Zumal ich finde dass sich derlei Effekt Ansammlungen, wenn überhaupt, nur für sagen wir maximal 4-6 Signale wirklich auszahlen, also alles was irgendwie unter "Money Channel" zu verbuchen ist.
Weiterhin fehlen mir manchmal beim eq noch ein paar Bänder um störfrequenzen und kopplunfsfrequenzen rauszuziehen.
dir reichen 6 Bander+ Filter nicht aus um am FOH das Einzel-Signal passend zu machen? Und dazu noch acht Bänder in den Summen? ich habe noch nie so viel gebraucht, wenn ich ehrlich bin.
Des Weiteren kommt dann ggf. noch ein de esser zum Einsatz bei den Vocals.
ja, das kann sein, hin und wieder setze ich so etwas auch ein. Aber dann meist nur auf den Lead Stimmen und dann noch einen Dyn EQ oder Combinator in der Vocals Gruppe, das reicht locker, wie ich finde,
Vielleicht bin ich auch etwas zu verwöhnt, komme da eher ausm Studio Bereich.
Das kann sein. Ich finde ja, dass man Live etwas anders an die Sache ran gehen muss. Da sind andere Dinge im Fokus und nicht das letzte Quäntchen an Bearbeitung, Im Studio hörst du eine Aufnahme immer wieder und wieder und musst genau die eine Aufnahme so bearbeiten, dass auch die Konsumenten das immer wieder und wieder sich anhören. Da geht es um Details.
Live passiert etwas genau einmal und das Publikum hört das auch nur genau einmal. Und da muss vieles deutlich plakativer umgesetzt werden als bei einer Studio Produktion und es ist komplett egal wenn da oder dort mal etwas um das Quäntchen schärfer klingt oder ein S ausfährt oder die Sättigung nicht so tolle ist. Dazu kommt dass eine PA mit vielleicht 100-110 dB Pegel in der Halle ganz anders arbeitet als deine Studioabhöre oder die Consumerboxen beim Käufer der Tonträger.
Und weil das ganze auch immer eine Momentaufnahme sein wird bei einem Livekonzert, die sofort wieder Geschichte ist, muss man da auch deutlich schneller Dinge umsetzen. Dazu kommt eben auch die Geschichte mit den Laufzeiten. Ich persönlich pfeiff auf die letzten 2-5% Verbesserungen (und mehr kann man mit den VST-Plugins da sicher nicht verbessern, verglichen mit dem was das WING so schon bietet). Da ist mir ein unkompliziertes, stabiles und vor allem maximal latenzfreies (ok1-1,2 ms beim WING)
aber so ist wohl jeder etwas anders gestrickt....
 
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Danke nochmal für die ausführliche Erläuterung. Du hast mich erstmal überzeugt. Ich bin wohl zu sehr aus Studio Sicht an die Sache ran gegangen. Ich werde erstmal so weiter machen und Dante für die Backings und ggf. Recording nutzen. Ist so auch erstmal günstiger.🙂 Da brauche ich dann erstmal nur die 50 m Cat Kabel besorgen, damit das setup auch über die Entfernung stabil läuft und ggf. In Zukunft dann noch einen Rechner der etwas besser als mein altes Notebook läuft.
 
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