Das Trainings-(tage)Buch mit Max

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Hallo zusammen,

wie vielleicht einige von Euch mitbekommen haben, hab ich beim 20 Jahre Gewinnspiel eine Zoom-Übungsstunde mit dem rennomierten deutschen Jazzgitaristen und ECHO Preisträger Max Frankl gewonnen. Man konnte ja vor der Verlosung eine Priorität der Preise angeben und da ich nicht noch eine weitere Gitarre brauche und mir außerdem meine Saiten selber kaufen kann, hab ich mich für die Stunde mit Max entschieden. Ich hielt das für den spannendsten Preis und den einzigen, der mich wirklich interessierte.

Max hat sich dann recht schnell bei mir gemeldet und mir das Angebot gemacht statt einer Übungsstunde bei seinem Fernkurs "Zünde den Superboost auf der Gitarre", welcher gerade begonnen hat einzusteigen. Das habe ich dann natürlich dankbar angenommen.

Da ich mich sehr über diesen Gewinn freue, möchte ich dem Musikerboard auch wieder etwas zurückgeben, in dem ich von meinen Erfahrungen mit diesem Kurs berichte.

Es wird ganz bestimmt kein ÜbungsTagebuch, da ich schlicht und einfach zu wenig Zeit für regelmäßige Berichte habe und diese lieber für das Üben an sich verwende. Trotzdem möchte ich einfach in unregelmäßigen Abständen mal meine Erfahrungen mit dem Kurs hier teilen und ob, bzw. inwieweit sich das auf meine Gitarrenkünste auch auswirkt.

Ich muss zugeben, dass mir der Name "Max Frankl" vorher nichts gesagt hat und auch seine Musik, die ich als naiver Mensch mit "modern Jazz" bezeichnen würde war mir fremd.
Ich selbst komme ja eher aus dem Bereich Blues, Rock'n'Roll, Swing. Erst in den letzten Jahren hab ich mich mit eher traditionellem Jazz und Gypsyswing beschäftigt. Gerade deshalb fand ich es spannend in diesen Kurs einzusteigen und dadurch meine "Komfortzone" (ein wahrlich überstrapazierter Begriff) zu verlassen. Außerdem bin ich Autodidakt und hatte seit meinem 12. Lebensjahr keinen Gitarrenunterricht mehr.

Der Fernkurs an seiner eigenen Max Frankl Academy besteht aus insgesamt 6 Lektionen wobei nach jeweils 14 Tagen eine neue beginnt. Kern davon sind selbstproduzierte Videos in denen der Lernstoff und die Übungen gezeigt werden. Parallel dazu gibt es begleitende, gut ausgearbeitete PDFs, in denen die Übungen notiert sind und sogar das Gespielte von, Gitarre und Bass Leser werden ihn kennen, Wolfgang Kehle transkribiert ist.
Man sieht, das in der Zusammenstellung der Lernhinhalte und den Videos sehr viel Herzblut enthalten ist. Max kommt in den Videos sehr sympathisch rüber und ihm gelingt es uns Schüler wirklich direkt und persönlich anszusprechen. Er schafft es, die Distanz zu überwinden.

Auch die Botschaft, die er immer wieder rüberbringt finde ich sehr ansprechend und pragmatisch. Bei jeder Übung steht letztendlich der Bezug zur Musik und der spielerische Umgang damit im Mittelpunkt. Ich verstehe ihn so, dass das sorgfältig Geübte in unser Unterbewußtsein einfließt und dann automatisch beim Musikmachen an die Oberfläche kommt.

Auch zum Thema Übezeit hat er eine sehr realistische Vorstellung, man soll für diesen Kurs mindestens eine halbe Stunde pro Tag einrechnen. Und das sollte für einen berufstätigen Familienmenschen durchaus machbar sein. Glücklicherweise hab ich persönlich die Möglichkeit mehr Zeit zu investieren.

Um den unterschiedlichen Fähigkeiten und Vorkenntnissen der Teilnehmer entgegen zu kommen, gibt es Videos mit den Übungen in "Basic" und "Advanced"-Version. Und nicht zu vergessen, zu jeder Lektion gibt es mehrere selbst produzierte Backingtracks, die von Max und seinen Kollegen eingespielt wurden. Also keine lieb- und leblosen Blechdepp-Midi Produktionen!

Fragen zu den Lektionen kann man via Mail stellen und pro Lektion gibt es eine Zoom-Besprechung mit allen Kursteilnehmern. Begleitend dazu gibt es auch noch eine geschlossene Facebook Gruppe.
Laut dieser Gruppe sind es ca. 60 Teilnehmer. Meiner Wahrnehmung nach ist der Großteil davon Mitte 50, männlich und hat mehr oder weniger Erfahrung mit dieser Art von Musik. Es sind aber auch Frauen dabei. Es sind teilweise sehr ambitionierte Musiker und Profis darunter, aber auch solche, die nach einer längeren Pause wieder anfangen. Gefühlt liege ich irgendwo vom Alter und vom Können irgendwo im Mittelfeld.

Lektion 1 mit dem Titel "Improvisation" haben wir gerade hinter uns. Diese beinhaltete das Üben der lydischen Tonleiter mit Metronom und rhythmischen Unterteilungen (Viertel, Triolen, Achtel, Quintolen) Aber auch gleichzeitig der spielerische Umgang damit mittels Backingtracks. Er zeigt wie man typische Fehler im Umgang mit Soli vermeidet und wie man das Spiel durch selbst auferlegte Beschränkungen interessanter gestaltet.

Ich hatte vorher mit lydischen Klängen nichts am Hut und für mich war diese Tonleiter eigentlich nur eine "falsch gespielte" Dur-Tonleiter :engel: die mir eigentlich nur von der Simpsons-Titelmelodie oder von Satrianis "Flying in a blue dream" bekannt war.
Deswegen hat es eine Weile gebraucht, bis ich tatsächlich den Sound zumindest über einen Ein-Akkord Backingtrack verinnerlicht habe. Ganz schwer war es für mich ihn über einen Backingtrack mit vielen Akkordwechseln zu spielen, wobei ich das vom Gehirn her schon fertigbringe. Also A lydisch über A, C lydisch über C usw. Aber die Kunst und das Ziel ist ja das Gespielte wirklich zu hören und die Skalen elegant zu verbinden. Da liegt noch einiges an Arbeit vor mir.

Aber ein Lichtblick kam, als ich bei einer Jamulus Session auf einmal buchstäblich automatisch lydische Elemente in eine Improvisation einfließen lies. Also ist es tatsächlich wahr, wenn man viel und richtig übt, kommt es bei Bedarf aus einem raus.

Geradeeben hat die Lektion 2 mit den Themen "Technik Rechte und Linke Hand", sowie "Mindset" begonnen.

Hier bin ich gerade beim exatem Üben von Alternate- und Economypicking. Und dies anhand von dorischen Tonfolgen, die mir deutlich vertrauter sind ;)

Das war jetzt viel zu lesen, ich hoffe ich hab euch nicht damit gelangweilt.
Ich werde mich in unregelmäßigen Abständen hier wieder melden und von meinen Erfahrungen und Fortschritten, wenn's denn welche geben sollte, berichten.

So, und jetzt geh' ich wieder üben :)

Beste Grüße
 
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Hallo zusammen!

So, jetzt ist die zweite Lektion zu Ende und ich melde mich mit einem kleinen Zwischenresümee.

Ich war also fleißig und habe täglich meine "Superfit"-Übungen durchgezogen. Es ging hier um das Üben von Wechselschlag, Economy Picking und Handhaltung von sowohl rechter als auch linker Hand mittels Ganzton-Ganzton-Tonleiter. Mit einem sehr langsam eingestelltem Metronom (40) hat man hier sehr viel Zeit zwischen den Schlägen auf seine Technik zu achten und übt sich auf den Takt aufzusynchronisieren.
Auch hier hab ich wieder die Schläge in Viertel, Achtel, Triolen, Sechzehntel und Quintolen geübt und hab mich bei sämtlichen Übungen bemüht diese möglichst sauber und auf den Punkt durchzuspielen. Sozusagen als Belohnung durfte man im zweiten Teil das Ganze dann mit viel Freiheiten mit einem Backingtrack musikalisch anwenden und umsetzen. Also zuerst die Technik mit voller Konzentration und danach Backingtrack an, Gehirn auschalten, hinhören und spielen.
Ein paar Worte zur Übezeit: Max ist ja der Ansicht, dass eine tägliche Zeit von 30 min ausreicht. Auf die komme ich unter der Woche immer, oft kann ich sogar noch eine halbe Stunde draufsetzen. Am Wochenende hab ich momentan immer sehr viel Zeit, da komme ich dann sogar dazu noch weitere Bandaktivitäten durchzuziehen. Wenn man anfangs den Übestoff bekommt, dann scheint es zuerst immer ein großer Brocken zu sein, wenn man aber mal anfängt, dann ist man doch immer relativ schnell drin und kann den Stoff gut innerhalb der zwei Wochen bewältigen.
Wobei natürlich auch nichts dagegenspricht, wenn man sich mehr Zeit dafür nimmt, das ist ja gerade der Vorteil von Onlineunterricht. Und außerdem sind wir ja nicht auf der Flucht...

Für die Frage "was kannst Du bis jetzt vom Gelernten umsetzen" ist es vermutlich noch zu früh, wirkliche Fortschritte zeigen sich erfahrungsgemäß erst nach einger Zeit wenn sich der Stoff gesetzt hat. Sicher, die Übungen klappen um ein Vielfaches besser, aber die sind ja kein Selbstzweck. Auch hab ich inzwischen die mir bis vorher eher fremde lydische und die Ganzton-Leiter beschnuppert und darüber improvisiert. Ich bin ich noch weit weg davon wirklich mitreißend dazuzuspielen aber zumindest bekomme ich sie allmählich ins Ohr.
In der Facebookgruppe hat übrigens jemand ein Stück von Debussy gepostet, welches auf der GT-GT-Skala basiert. Hier zeigt sich tatsächlich, dass diese Tonleiter kein theoretisches Gebilde ist, sondern richtig eingesetzt wirklich sehr musikalisch und geheimnisvoll klingt. Kannte ich bis dato noch nicht.

Jetzt freue ich mich auf die neue Lektion die das für mich noch wichtigere Thema "Comping" behandelt. Max hat im Basic Teil die grundlegenden Jazzakkorde für Dur, Moll und Dominantseptakkorde behandelt. Im "Superfit"-Teil wird geübt, wie man rhythmisch unabhängiger wird und so seine Begleitung variabler gestalten kann.
Allesamt spannende Themen die mich immer noch voll bei der Stange halten.

Ciao bis zum nächsten Mal
 
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Für die Frage "was kannst Du bis jetzt vom Gelernten umsetzen" ist es vermutlich noch zu früh, wirkliche Fortschritte zeigen sich erfahrungsgemäß erst nach einger Zeit wenn sich der Stoff gesetzt hat. Sicher, die Übungen klappen um ein Vielfaches besser, aber die sind ja kein Selbstzweck. Auch hab ich inzwischen die mir bis vorher eher fremde lydische und die Ganzton-Leiter beschnuppert und darüber improvisiert. Ich bin ich noch weit weg davon wirklich mitreißend dazuzuspielen aber zumindest bekomme ich sie allmählich ins Ohr.
In der Facebookgruppe hat übrigens jemand ein Stück von Debussy gepostet, welches auf der GT-GT-Skala basiert. Hier zeigt sich tatsächlich, dass diese Tonleiter kein theoretisches Gebilde ist, sondern richtig eingesetzt wirklich sehr musikalisch und geheimnisvoll klingt. Kannte ich bis dato noch nicht.

Die Ganztonleiter lässt sich teils sehr schön für alterierte Dominanten verwenden. Z.b. in einem Blues, wenn du den Wechsel von I nach IV so ausspielst dass du I als Dominante zur IV-Stufe interpretierst. Also z.b in einem A-Blues den Wechsel von A nach D. Dann kurz vor dem Wechsel die A-Ganztonleiter spielen und in den folgenden D-Akkord auflösen. Das gleiche geht auch mit Ganzton-Halbton (Robben Ford macht das oft) oder "alteriert". Ist eben jeweils eine andere "Farbe".

Auf der Akkordebene lassen sich Akkorde die aus einer Ganztonleiter gebildet werden können wie z.b (am Beispiel C7) C9 (ohne Quinte), C7b5/#11, C7b13(9) schön versetzen. Man nimmt einfach den Akkordgriff und versetzt ihn in Ganztönen. Da die Töne der Akkorde alle in der Ganztonleiter auftauchen und diese in ihrer Grundstruktur symmetrisch ist, bekommt man lauter Akkorder heraus die alle auf das gleiche Auflösungsziel hin anwendbar sind. Ähnlich wie der typische Gypsy-Jazz verminderte Akkord, den man in kleinen Terzen verschiebt...

letztlich schon ein sehr nützliches Werkzeug.

Ich lese aufmerksam mit, schön dass du deine Erfahrungen mit dem Kurs hier teilst.

grüße B.B
 
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Auch hab ich inzwischen die mir bis vorher eher fremde lydische und die Ganzton-Leiter beschnuppert und darüber improvisiert.
Um Lydisch zu beschnuppern kann man auch mal ein tiefes E klingen lassen und dann in G# moll drüber spielen ;)
 
Ein schöner Bericht. Aber die 30 Minuten Übezeit kommen mir etwas wenig vor.
 
Ein schöner Bericht. Aber die 30 Minuten Übezeit kommen mir etwas wenig vor.
ich schätze der Gedanke dahinter ist weniger, dass das für Weltklasse-Niveau reicht, sondern dass 30 Minuten, konsequent und regelmäßig, zu konstanten Fortschritten führt und in einem normalen Berufs/Familienleben untergebracht werden können, und man damit besser fährt als nur am Wochenende 3 Stunden am Stück.
 
Ein schöner Bericht. Aber die 30 Minuten Übezeit kommen mir etwas wenig vor.
Genau so wie B.B. schreibt. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, "zu wenig Zeit" ist eigentlich für viele eine Ausrede und sie fangen deshalb gar nicht an zu Üben. Die Zeit, die man in irgendwelchen sozialen Medien verbringt, kann man auch besser anlegen. Wenn man 30 Minuten konzentriertes Üben auf länger Zeit aufsummiert, dann kommt auch eine ansehnliche Zeit zusammen. Und oft werden es ja dann doch mehr wie 30 Minuten ;)
 
Kurze Zwischenstandsmeldung:

Finde die Lektion 3 Comping richtig klasse, da geht's jetzt wirklich an's Eingemachte.
Ziel der Übungen ist es hier auf den verschiedenen Zählzeiten des Taktes bewußt rhythmische Akzente zu setzen. Im basic Teil auf einen geraden Takt, im advanced Teil auf einen Swing.
"Nebenbei" geht es um verschiedene Voicings, Überprüfung der Stimmführung eines Standards mit Bass und Melodie, Entwicklung von eigenen Akkorden anhand von Tonleitern und der Umgang damit. Alles insgesamt sehr spannende Themen, die man aber auch sehr schnell praktisch ins eigene Spiel umsetzen kann. Das ist alles sehr motivierend.
Da mein Ehrgeiz geweckt wurde muss ich jetzt wirklich aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr in die Themen verbeiße.

Hatte ich bei den ersten beiden Lektionen noch das Gefühl einigermaßen dabei zu sein, dann ist spätenstens jetzt der Punkt erreicht wo ich einsehen muss, dass ich den Stoff in den beiden Wochen unmöglich komplett bewältigen kann. Aber das ist natürlich bei der Stoffülle kein Wunder. Ich schätze, dass damit noch Input für Jahre habe.

Außerdem bin ich immer wieder begeistert, wie Max die Dinge auf den Punkt bringt. Und dieser zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Tutorials: Wichtig ist die Musik, wie's klingt. Wichtig ist im die Umsetzbarkeit ins eigene Spiel.

Auch ist hier die Lehrer-Schüler Beziehung sehr angenehm.
Es soll ja Dozenten geben, die auf der Ebene "Ich bin schlau und Ihr seid dumm. Jetzt stelle ich mich auch mal so dumm wie Ihr und versuche es Euch mal zu erklären" arbeiten.
Nein, bei Max hat man immer das Gefühl, dass er auf Augenhöhe mit seinen Schülern kommuniziert und das ist sehr motivierend.

Dann bis zum nächsten Mal
 
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Hi,
dann wieder mal ein Lebenszeichen von mir.
Inzwischen ist schon die Lektion 4 mit dem Titel "Rhythmus" gelaufen. Wie schon der Name aufzeigt, dreht sich hier alles um Rhythmik und Timing.
Es geht hier u. a. darum sich rhythmische Bausteine bestehend aus 16tel oder Triolen bewußt zu machen und wie unter einer "Lupe" wahrzunehmen und auch zu spielen. Auch hab ich hier zum ersten Mal mit Vierteltriolen Bekanntschaft geschlossen. Das alles kann auch spielerisch mit den begleitenden Backingtracks geübt werden, wobei ich aber immer öfter versuche das Gelernte auf "meine" Musik zu übertragen und so in mein Spiel einzubauen.
Leider kann ich derzeit aus privaten Gründen nicht so viel üben wie ich will, aber der Input ist wirklich so vielfältig, dass ich vermutlich auch so noch über Monate, wenn nicht Jahre Stoff zum Üben habe.

Derzeit läuft das Kapitel 5 "Impro II & Eartraining". Hier liegt der Schwerpunkt neben der Improvisation auf "Deep Listening", also wie höre und analysiere ich Musik und auch beim Nachsingen von Noten. Ich finde es mal recht erfrischend das Singen von Intervallen zu trainieren bevor man wirklich mit der Gitarre rangeht. Das macht mir persönlich viel Spaß und denke, dass es mich weiterbringt.

Und Max' Videos sind einfach gut, verständlich und es macht wirklich Spaß ihm zuzuhören.

Beste Grüße
 
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Ich finde es mal recht erfrischend das Singen von Intervallen zu trainieren bevor man wirklich mit der Gitarre rangeht. Das macht mir persönlich viel Spaß und denke, dass es mich weiterbringt.
Das wird es ganz sicher. Es ist etwas mühselig, aber es gibt imho wenig sinnvolleres...

grüße B.B
 
Alleine das Mitlesen ist hier super motivierend! Daumen hoch, dass du uns teilhaben lässt! Viel Spaß weiterhin, wieder ein bissl mehr Zeit und gute Erfolge!
Andre
 
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Das klingt spannend. Wieviel Jazz ist denn im Kurs, oder ist das gelernte Wissen universell?

Ich kenne Max nur vom Jazz her. Fand seine Academy interessant, allerdings hab ich kein Facebook und null Ahnung von Jazz.
 
Hi,
ich finde die Skills die wir hier lernen sind universell. Aber natürlich ausgerichtet am Jazz, sprich die Backingtracks für die Improvisation sind zu 90 Prozent das, was ich als Nicht-Kenner als modern Jazz oder vielleicht auch Fusion bezeichnen würde. Es sind hier auch keine Jazz-Vorkenntnisse nötig, es geht hier einfach um die Anwendung der Skills im musikalischen Kontext.
Letztendlich die Fähigkeit Tonfolgen/Skalen und deren musikalische Anwendung effektiv zu üben. Auch die Verbesserung des Timings durch Üben mit Metronom und das genaue Beleuchten und Üben von rhythmischen Phrasen. Natürlich auch die Möglichkeiten wie ein Solo oder die Begleitung souverän und abwechslungsreich gestaltet werden kann.
Dass das mittels modaler Improvisation geübt wird finde ich eigentlich eher nebensächlich. Für mich ist das ein Blick über den Tellerrand und Ausweitung meiner Komfortzone.
Aber bei mir hat diese Art von Jazz bisher noch nicht gezündet, ich persönlich steh mehr auf älteren Jazz wo's auch swingt.:cool:
Trotzdem bringen mich die gelernten Skills auch in den von mir bevorzugten Genres weiter.
 
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top 👍

ich freue mich schon auf den nächsten Zwischenbericht 😊

wieviel Überzeit hast du denn in den kurs investiert?
 
Hallo Chris,
Dein Interesse freut mich sehr. Der Kurs ist jetzt offiziell zuende. Wenn ich wieder etwas Zeit habe, dann möchte ich selbstverständlich noch etwas zur Lektion 6 - Harmonielehre und natürlich auch ein kleines Gesamtresümee schreiben.
 
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Hallo zusammen,

so, wie versprochen noch ein paar Zeilen zum Kurs:

In der Lektion 6 haben wir uns wie schon gesagt etwas mit Harmonielehre befasst. Hierbei teile ich die Einschätzung von Max, dass Musiktheorie nicht benötigt wird um gute Musik zu machen. Zuerst war die Musik, danach die Beschreibung durch die Theorie.
Max ist der Meinung dass die Harmonielehre dem Spieler nützen muß, aber nicht die Voraussetzung für gutes Spiel ist.

Die behandelten Themen waren die Stufenakkorde und eine Analyse am Beispiel eines Jazzstandards. Dann der Quintenzirkel und seine praktische Anwendung sowie Sekundärdominanten, Tritonussubstution und einen kleinen Einblick in die Reharmonisation.

Die Übungen bestanden darin mit den Tönen von Dreiklängen über Backingtracks zu improvisieren. (z. B. ein D-Dur Dreiklang über C erzeugt einen Cmaj9 (#11,13) mit lydischem Sound, usw.) Wobei ich hier wieder für mich sagen, muss, dass diese Art von modaler Improvisation nicht meine Baustelle ist. Ja, ich konnte sehen und ausprobieren, wie man sehr einfach die verschiedensten Klangfarben erzeugen kann, aber das ist einfach nicht "my cup of tea".

Tja und nun mein kleines Resümee.
Zu allererst muss ich sagen, dass das jetzt sehr intensive zweieinhalb Monate waren, sozusagen eine "Tour de Force" durch viele Bereiche. 6 Lektionen, pro Lektion je eine Basic und eine Advanced "Superfit"-Übungssession mit Videos und PDFs. Dazu noch jeweils ein Basic und ein Advanced Inputvideo (auch mit Transkriptions-PDF).
Meine persönliche Strategie bestand jetzt darin wirklich zu allererst den Basic Teil durchzuarbeiten und wenn ich mit diesem einigermaßen zurechtkam gleich zum Advanced Teil weiterzugehen. Aus beiden habe ich mir dann die Übungen so zusammengestellt, dass ich den größten Nutzen davon hatte und auch immer wieder an bzw. über meine Grenzen kam. Ich war immer wieder überrascht, wie ich tatsächlich den Anfangs für mich sehr anspruchsvollen Stoff durch konzentriertes Üben sehr schnell in den Griff bekam. Aufgrund des engen Zeitplans hatte ich auch "Mut zur Lücke" und mir einige abgeschlossene Themen, wie z. B. das Üben einer Bossanova Nummer für später aufgehoben.
Da ich einen Job habe, der mich sehr in Anspruch nimmt, war meine Übezeit natürlich begrenzt. Trotzdem kam ich auf eine tägliche Übezeit von 45-60 min unter der Woche und am Wochendende etwas länger. Nicht hinzugerechnet sind hier die Zeiten wo ich mir die Videos angeschaut habe (ca. 30 min) und in denen ich zu meinem Vergnügen ganz andere Sachen gespielt habe.

Ein Schmankerl war, dass man ein Video von sich einstellen konnte, wo sich Max die Zeit nahm und jedem differenziertes und qualifizieres Feedback gab. (Hier hab ich beispielsweise für mich mitgenommen, dass mein Fingervibrato zum Teil sehr automatisiert ist und ich darauf achten soll, welches Vibrato ich wirklich in der jeweiligen Situation selber hören will)

Zu jeder Lektion gab es eine Zoom Session, in denen man Fragen stellen konnte, wobei es für mich eigentlich keine Fragen gab, da Max den Stoff in den Videos wirklich sehr gut didaktisch und methodisch aufgearbeitet hat. Üben muss man selber, da helfen auch keine Fragen, oder wie Max immer wieder einen seiner Lehrer zitiere: "A workshop only works, if you work!"

Und jetzt die Frage, hat mich der Kurs weitergebracht?

Definitiv ja! Schon alleine sich mit der Gitarre über so einen Zeitraum regelmäßig konzentriert zu beschäftigen bringt einen weiter.
Oder mit Max' Worten: Es ist unmöglich in seinem Kurs nicht weiterzukommen.

Wenn ich es jetzt etwas differenzierter ausdrücke, dann würde ich sagen, ich hab Fortschritte gemacht
- im Timing/Rhythmik
- in der Genauigkeit
- in der Technik
Ich weiß jetzt wie ich mir neuen Input leichter zu eigen machen kann, wie ich Neues besser und effektiver lernen kann.
Auch denke ich, dass ich jetzt differenzierter hören kann, sowohl was die Rhythmik, als auch das Tonmaterial betrifft.
Ich hab jetzt auch eine Ahnung wie ich Jazzstandards begleiten (rhythmisch) und wie ich die Voicings am besten auswählen kann.

Ich hab musikalisch über meinen Tellerrand geschaut und Max hat mich immer wieder aus meiner Wohlfühlzone bringen können.
Trotz der Fülle des Stoffes war immer wieder ein roter Faden erkennbar und Max' Ziel war nicht zu zeigen wie toll er Gitarre spielen kann, sondern wie er seine Schüler am besten weiterbringt.

Trotzdem finde ich es jetzt gut, dass der Kurs vorbei ist, denn jetzt muss sich das Gelernte einfach setzen und in "meiner" Musik angewendet werden. Auch gilt es noch einige Lücken aufzuarbeiten, durch den Kurs habe ich jetzt noch Input für Monate/Jahre.
Auch geht es jetzt bei mir wieder los mit meinen Bandprojekten.

Jedenfall möchte ich noch einmal dem Musikerboard für meinen Gewinn danken, und vor allem auch Max Frankl, der mir die Gelegenheit gab anstelle der ursprünglich geplanten dreiviertelstündigen Zoomsession einen kompletten Kurs mitzumachen.
Ich selber wäre vermutlich nie auf die Idee gekommen so einen Kurs zu belegen.

Ich habe bis jetzt auch keine Ahnung was dieser Kurs eigentlich regulär kostet, aber er hat definitiv Spaß gemacht und mich weitergebracht. Nicht umsonst haben diesen Kurs neben versierten Gitarristen auch viele Gitarren- und Musiklehrer bzw. Dozenten besucht.

Vielen Dank fürs Lesen
 
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stell sich raus, dass ich dir grade kein Kekse geben kann....

Danke für den lesenswerten Abschlussbericht :) Tolle Sache, dass du viel für dich mitnehmen konntest.

grüße B.B
 
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Dafür gab es von mir Kekse 😊

Danke für den Einblick! Fand deinen Bericht sehr interessant.
 
So, und jetzt 3 Monate nach Kursende versuche ich nochmal ein kurzes Resümee zu ziehen:

Aufgrund einiger privater Veränderungen musste ich das Übungsprogramm ziemlich einschränken bzw. hatte teilweise gar keine Zeit und Kopf für das Gitarrespielen. Nebenbei hatte ich noch 4 Gigs bei denen ich mir teilweise in der knappen Zeit auch neue Songs draufschaffen musste. Jetzt bin ich wieder in der Normalität angelangt, hab Urlaub und somit auch Zeit und Muße.

Was ist denn nun gefühlt vom Kurs geblieben?
- Ich bin definitiv timingfester geworden, sowohl beim Solieren, als auch vor allem beim Begleiten.
- Ich spiele ökonomischer mit weniger Kraftaufwand
- Ich achte beim Solieren mehr auf melodiöse Ideen und spiele mit diesen.
- Ich bin mir Automatismen in meinem Spiel mehr bewußt und kann diese dadurch kontrollieren. (z. B. Vibrato)

Insgesamt finde ich, dass ich seit diesem Kurs, sei es durch den Input, als auch durch die Beschäftigung mit dem Instrument viel "abgehangener" spiele, d. h. ich hab das Gefühl, dass ich mehr in der Musik bin und eine größere Übersicht habe, als vorher. Es fällt mir leichter meine musikalischen Ideen an der Gitarre umzusetzen.

Somit kann ich wirklich sagen, dass mich dieser Kurs mit Max Frankl nicht nur als Gitarrist, sondern auch als Musiker weitergebracht hat.
 
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