Daumen zum Greifen einsetzen

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Gast284307
Guest
Hallo,

bin auf zwei Stücke gestoßen, bei denen es arg von Vorteil wäre, wenn man es kann. Nämlich den F Akkord derart greifen, dass man mit dem Daumen die E Saite auf den ersten Bund drückt. Habe das mal vor vielen Jahrzehnten versucht, war unangenehm und ging nicht gut. Also ließ ich es. Jetzt würde ich es gerne können. Man kann das ja über das ganze Griffbrett nutzen und kommt vielleicht auch auf neue Ideen. Aber wie schafft man sich das drauf? Dachte jüngst nach einer halben Stunde, ich bekomme es hin. Das ist aber nicht so. Die Hände sind eigentlich groß.
 
Eigenschaft
 
Ich selber bräuchte das auch dringend, grad beim Blues soll/muss vieles mit dem Daumen gegriffen werden. Doch mein Daumen ist zwar lang genug, steht aber in eine falsche Richtung. Auch durch regelmäßig üben/trainieren hat sich da nichts verändert, es ist mir nicht möglich.

Aber wenn die Hand geeignet ist, sollte das eigentlich nicht schwer sein - manche machen das von Haus aus automatisch so (was wiederum oft sogar als Fehler angesehen wird). Es muss einfach geübt werden …
 
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Also bei mir/ ich hab lange Spinnenfinger / gehts problemlos, egal welche Gitarre. Ich spiele 90% Konzertgitarre.
 
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Vielleicht hilft es, auf das Handgelenk zu achten, bei der klassischen ist es bei mir eher abgeknickt, bei der Steelstring mit Daumeneinsatz eher gerade.
 
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Woran scheitert es denn? Kriegst du die Finger nichts positioniert oder nicht ausreichend Druck, dass es sauber klingt? Und welche Finger / Saiten machen Probleme?
 
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Ich mache das ausschiesslich bei einem 7/9er Akkord in der A Barre Lage.
Da greife ich die E und A Saite mit dem Daumen.
Das hab ich mir so vor 40 Jahren von Harry Pepl in einem Musikgeschäft abgeschaut.:opa:

Bei allen anderen Akkorden finde ich das extreme Verrenkungen dafür notwendig sind.

PS.:
Ich mache das auf der E-Gitarre aber auch auf der Western.
Auf Konzertgitarren mache ich das eher nicht oder selten.
 
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Es kommt ein wenig drauf an, was man auf welchem Niveau spielen will.

Bis jetzt gelang es mir immer Alternativen ohne Daumenübergriff zu finden.

(Ich bevorzuge jedoch recht breite Griffbretter.)
 
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D-Dur ohne das Fis mit dem Daumen auf der E-Saite zu greifen ist für mich undenkbar ;)

Aber es erforderte schon recht lange Übung, bis man die Fingerfertigkeit so weit hat, dass man mit den Fingern sauber greift und mit dem Daumen arbeiten kann.
 
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Ich mag die Variante schon gerne, weil man da leicht von einem vollen F Barre 133211 auf Fmaj7 133210 wechseln kann, indem man einfach den Zeigefinger etwas anders positioniert. Ich mache das, indem ich den notwendigen Anpressdruck aus dem unteren Handgelenk erzeuge, also den Handballen gegen den Hals drücke und dann gleichzeitig Daumen und Zeigefinger in Relation zu dieser Bewegung eher auf das Griffbrett ziehe als drücke.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
So:



Ich glaube, man sieht ganz gut, wie sich der Handballen nach vorne schiebt um gleichzeitig den notwendigen Druck auf Daumen und Zeigefinger zu ermöglichen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und was mir noch aufgefallen ist: der Daumen drückt bei mir eher mit der Seite und schon fast am Knöchel. Ich kann den Daumen sogar ganz ausgestreckt lassen, um die Saite zu drücken. Daumenkrümmung ist insofern vielleicht gar nicht so unbedingt notwendig.
 
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D-Dur mit Fis auf dem E kann ich schon ohne Daumen gut greifen (nehme halt den Zeigefinger), es kommt aber immer drauf an, welche Sequenz gerade ansteht. Aber mir wäre es mittlerweile lieber, ich hätte mir das anders angewöhnt. Der einfachste Weg ist der Beste. Schwierig genug wird es von alleine.

Hier die zwei Songs, wo ich meine, man sollte das mit Daumen spielen, oder stümpert ein wenig rum.

1. Baby I´m gonna leave you:



Das klingt einfach nicht, der Übergang auf das F schwächelt weil der Akkord nicht mit dem Daumen gegriffen wird.

Hier mit Daumen läuft das super durch:



Ich habe das über die Jahre nochmal anders gegriffen, als beide. Nämlich etwas verdreht:

e - das F mit dem Mittelfinger
a - leer (zupfe ich auch nicht an)
d - das F mit dem kleinsten Finger
g - das A mit dem Ringfinger
b - das c mit dem Zeigefinger
e - leer

und habe dann auch den F maj7. Ist sicherlich dogmatisch zweifelhaft, aber so geht die Akkordfolge auch flüssig.

Funktioniert also, aber die Unfallgefahr ist unnötig groß, wenn man es mit dem Daumen spielen kann...

Mir war der Song nie wichtig, weshalb ich das so ließ. Jetzt möchte ich das doch ändern.

2. Nun spielt Keith Richards seine Schnulze "This Place is Emty" mit so einem Daumen-F Akkord und ich meine, man kann das -so banal wie es ist- gar nicht anders spielen. Weil man den kleinen Finger noch braucht, um das G auf der E Saite zu spielen. Man braucht den Daumen. Direkt beim Intro:



(Ja, er sieht manchmal etwas komisch behangen aus. Aber er ist ein Stone und darf mindestens so viel wie Satire.)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du willst also kein F spielen, sondern ein Fmaj7 und die A Saite brauchst du für das Picking auch nicht. Das macht es noch einfacher, weil du neben dem Daumen nur drei und nicht vier Finger brauchst und dir der Song den Mini-Barre auf B- und hoher E-Saite erspart.

Ohne eine Erklärung am besten mit Bild verstehe ich jetzt noch weniger, wo dein Problem liegt. Wie sieht das denn aus, wenn du erstmal alle Finger weglässt und nur mit dem Daumen eine Position findest? Ich erzeuge den Druck auf der Saite mit der linken Saite des Daumens, da wo man den Knochen vom Knöchel stärker spürt. Das geht aber auch anders und die beste Position kann für deine Anatomie eine andere sein.
 
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Du willst also kein F spielen, sondern ein Fmaj7

Och, beide Varianten wären schon nicht schlecht. Immerhin, ein D mit Fis auf der E-Saite bekam ich gestern einigermaßen hin. Vielleicht bekomme ich so einen Einstieg und finde auch für das F die richtige Position. Ich fummel da heut nachmittag nochmal rum.

Vielen Dank für alle Beiträge!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich mache das ausschiesslich bei einem 7/9er Akkord in der A Barre Lage.

Also beim E7/9 so?: 7767777, dabei die oberen zwei Saiten mit dem Daumen.

Geht bei mir gar nicht. Ich greife die unteren drei mit dem Ringfinger ab. Mit dem Zeigefinger die D Saite und dem Mittelfinger A (und E wenn nötig, was aber noch nie der Fall war).
 
Ich hatte vor 5 Jahren einen Unfall, bei dem ich mir beide Handgelenke gebrochen habe - seitdem kann ich kein Barrè mehr greifen und musste mir notgedrungen eine ander Spielweise angewöhnen. Ich greife in allen Lagen die sog. "Fuhrmannsgriffe" und habe mittlerweile keinerlei Intonationsprobleme mehr, im Gegenteil: vor allem in tiefen Lagen ist es mit dieser Spielweise für mich einfacher (vor allem auf der 12-Saitigen und Konzertgitarre) absolut saubere Akkorde zu greifen.
Mit meiner Spielweise (Chick'n picking) war das (für mich) sogar ein Gewinn, weil es mit dieser Spielweise einfacher ist, sehr schnell auf offene Saiten und Hammer-Ons zuzugreifen (im Vergleich zu Barrè).
 
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Also beim E7/9 so?: 7767777, dabei die oberen zwei Saiten mit dem Daumen.

Genau.
Ich hab das aber nicht erfunden sondern wie schon erwähnt von Harry Pepl abgeschaut.
Ich hab es aber auch bei manchen Funkgitarristen gesehen.

Für mich ist das extrem bequem und ich kann das sehr lange durchhalten.
Auch der Wechsel zurück zu "normalen" Barregriffen (E-Lage oder A-Lage ) geht bei mir flott.
Kommt halt auch daher das ich das schon ewig so mache.
Selbst auf Konzertgitarren hab ich das(gelegentlich) schon gemacht dort ist es halt durch das manchmal sehr breite Griffbrett etwas schwieriger.
 
Ganz grundsätzlich hilft da einfach üben, nein, viel üben.

Ich habe mit klassischer Gitarre angefangen, und da war der Daumen (nach meinen Lehrern) ein absolutes No-Go.

Später - als Student - hatte ich dann nochmals Unterricht in Jazz-Gitarre, und der Lehrer war ganz anderer Ansicht: Erlaubt ist, was geht; es interessiert nur, was als Musik rauskommt. Der hat mir auch so gute Tipps gegeben wie: wenn du dich bei einem Auftritt irgenwie verhaspelst, spiel weiter, spiele nur das wichtigste, was man hören muss (Melodie) bis du wieder sicheren Boden unter den Füßen hast ... aber niemals aufhören!

Inzwischen spiele ich auch mit Daumen an der Greifhand, greife notfalls unkonventionell, wenn es im Spielfluss passt. Barree oder Teilbaree auch mit jedem Finger, wenn nötig.
Und natürlich ist alles Übungssache. Das braucht durchaus einige Zeit. Und dann gibt es einfach für jeden persönliche Grenzen, über die er nicht kommt. Das muss man dann eben akzeptieren.
 
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