Demo fertig, Gigs gespielt..... was nun?

[Alstair]

Hallo Forum,

Hätte da mal eine allgemeine Frage, da es hier an Erfahrung mangelt.

Meine Band ist nun an dem Punkt an dem es dazu kommt, dass irgendwelche Firmen Interesse zeigen.

Deswegen die Fragen:

Was sollte man beachten um nicht auf einem Haufen Schulden zu bleiben?

Woran erkennt man seriöse Angebote?

Wo holt man Vergleiche her?

Wie stellt man am besten Kontakt mit einem Label/ einem Promoter her?


Und noch was:

Für unseren letzten Gig sollten wir Karten für den Veranstalter verkaufen, die wir dann auch selbst bezahlten mussten, was eine Menge Geld war. Wir haben nun nicht alle Karten verkauft und trotzdem den "Vollpreis" bezahlt.

Ist das normal in der Branche? Muss man sich quasi selbst bezahlen um auftreten zu können?


Wäre super, wenn einige der Fragen auch Antworten finden.

 

[madeye]

Für unseren letzten Gig sollten wir Karten für den Veranstalter verkaufen, die wir dann auch selbst bezahlten mussten, was eine Menge Geld war. Wir haben nun nicht alle Karten verkauft und trotzdem den "Vollpreis" bezahlt.

Ist das normal in der Branche? Muss man sich quasi selbst bezahlen um auftreten zu können?

das nennt sich pay-to-play und ist mittlerweile sehr weit verbreitet bei vielen veranstaltungen.
der veranstalter sichert sich auf kosten der bands finanziell ab. den verlust haben dann die bands, wenn sie es nicht schaffen alle karten zu verkaufen.

ich finde es ziemlich dumm von den bands, auf solche deals einzugehen, weil sie sich auf lange sicht selbst ins knie schießen.
je mehr bands sowas mit sich machen lassen, desto mehr wird sich pay-to-play etablieren. und hinterher kann man dann nur noch gegen geld auftreten oder muss eben selber nen gig organisieren.

also lieber mal auf nen gig verzichten anstatt pay-to-play. das ist zumindest meine ansicht.

 

[JoNi22]

also lieber mal auf nen gig verzichten anstatt pay-to-play. das ist zumindest meine ansicht.

Natürlich freut man sich, wenn Veranstalter auf einen zukommen, allerdings ist es wie madeye schreibt manchmal nicht wirklich ein gutes "Angebot"

Lieber mal genauer nachfragen und Situation komplett peilen, bevor man direkt euphorisch zusagt.
Wobei ich persönlich bei pay-to-play ebenfalls nicht zusagen würde.

 

[Beyme]

Ihr müsst wie Unternehmer denken.

Zum Thema Gigs wurde ja schon gesagt, dass sich der Veranstalter damit absichert und das Risiko auf die Bands abwälzt. Das liegt entweder daran, dass er grundsätzlich das Risiko nicht tragen will oder keine Zeit hat, sich die Band genau anzuschauen und abzuschätzen, ob Ihr ihm Publikum bringt, das ausreichend Getränke konsumiert. Darum geht es! Du kannst ja nicht erwarten, dass ein Veranstalter seine Location zur Verfügung stellt, die er teuer gepachtet hat, und Ihr dann vor fünf Freunden spielt.

Den Spieß könnt Ihr umdrehen, indem Ihr geschickt verhandelt: Ihr könnt zum Beispiel ausmachen, dass Ihr selbst eine fixe Saalmiete zahlt und dafür die Eintrittsgelder komplett an Euch gehen oder eine Umsatzbeteiligung an den Getränken. Dann liegt es auch an Euch, ob und wieviel Werbung ihr dafür macht.

Genau das gleiche gilt übrigens für die "Firmen", die mit Euch Kontakt aufnehmen. Wo Du schon von erwarteten Schulden sprichst: Es ist eine kaufmännische Rechnung. Welche Leistung genau bekommt Ihr, wieviel seid Ihr bereit dafür zu zahlen? Oder bieten die Euch irgendeinen Digitalvertrieb an, was Ihr auch selbst erledigen könnt? Es kostet zum Beispiel keine 50 Euro, Eure Songs in dutzende Digitalplattformen wie iTunes reinzubringen.

Als Faustregel im Musikbusiness gilt: Wenn jemand Geld von Dir will, lauf weg!