Deutscher Akzent oder falsche Aussprache?

  • Ersteller fretless bassist
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Eine meiner Lieblingskellner sagte immer "Lambruschco" und "Berluschconi". Sprach ich ihn darauf an, sagte er empört: "Was, nein, nie im Leben! Es heißt Lambruso und Berlusconi"...
Stimmt, so reden viele südlich von Rom. Normal wird "st" und "sp" wie in Hamburg ausgesprochen, aber eben auch "scht" und "schp" (manche sagen aber auch Berlusca).
Ja, da gibt im Deutschen viele Stolpersteine. Dagegen ist Italienisch einfach. Da gibt es nur ein paar Regen, die in 5 Minuten erlernbar sind und dann spricht man so wie man es schreibt.
Stimmt, das ist genial. Es gibt aber viele Dialekte in Italien mit teilweise abenteuerlichen Aussprachen. Casa (Haus) wird ausgesprochen wie bei uns "kasa", in Florenz gern wie mit dem deutschen harten "ch" wie Nachen, machen, Rachen.
 
Das Problem mit der Nachahmung ist, daß man oft nicht hören kann auf was man nicht trainiert ist, geschweige das auauszusprechen.
So geht's mir.
Die Werbung bewirbt"totally effects" bei irgendeiner Hautcreme, ich versteh "turtle effects" und wundre mich, wieso ich anstreben soll, wie die uralte Morla aus der Unendlichen Geschichte auszusehen.

Hat nicht jemand* mal ein Buch dazu gemacht? "Agathe Bauer" statt "I've got the power" (oder so ähnlich)?

*Derlei Missverständnisse gibt's auch in deutscher Sprache, besonders wenn gesungen statt gesprochen wird [ich weiß nicht, ob man heute noch "aus den Wiesen steiget, der weiße Neger Wumbaba" verstehen darf.]
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das erinnert an die drei Arten, wie ein 'g' im Kölschen Dialekt ausgesprochen werden kann:
Fluchzeuschträjer
Im Magdeburgischen gibt's noch mehr Varianten:
Voreljesank
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
An welchem Theater? Es gibt da kein richtig oder falsch. Dasselbe z.B. für China. Da kenne ich drei verschiedene Aussprachen. Schina, Kina und Hina.
Da hilft vielleicht das China-Wiki:
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das erinnert an die drei Arten, wie ein 'g' im Kölschen Dialekt ausgesprochen werden kann:
Fluchzeuschträjer

Grüße
Omega Minus

Wir Hamburger können das A auf deri verschiedene Arten aussprechen:

Warmbadetag => Waambohdetäch

(Auslautend ist ein ch wie in wach, nicht in ich)
 
"... Nike Inc. (englisch offiziell [ˈnaɪki], ..."
Es ist sogar richtig.

Ich sage aus Spaß gerne 'Nikä'. Kommt schließlich von der griechischen Siegesgöttin. :)

Grüße
Übrigens - mir ist schon vor längerer Zeit aufgefallen, dass vor allem im deutschen Werbefernsehen englische, aber auch französische Markennamen DEUTSCH ausgesprochen werden - also zB die Zahnpasta COLGATE, da wird Col-gate gesagt. Oder bei MICHELINE ernsthaft Miche-line.
Keine Ahnung, welcher Trend das schon wieder ist.:sneaky:
 
Keine Ahnung, welcher Trend das schon wieder ist.:sneaky:

Ein sehr, sehr alter Trend.
'Kol-gate' kenne ich schon seit meiner Kindheit so.
Ebenso 'Mirakel-wipp' und 'Dschumbo-Dschett' (statt Dschambo).

Asus wird traditionell auch falsch ausgeprochen, bei Samsung, da höre ich als zweites S meistens ein stimmhaftes, stimmlos wäre richtig.
Für die Firma 'Adobe' ist es eher die Ausnamhme, wenn das einer richtig ausspricht.

Damals wollten meine Kumpels auch immer 'Zitrön' sagen. Und ich hätte diverse Mars-Riegel gewonnen bei der Wette, wo denn die Punkte sind, nämlich über dem e, daa ist extra ein Trema, damit man das o und das e getrennt ausspricht!

Also, normale Härte, Col-gate, Mirakel-wipp und Dschumbo-Dschett, das kenne ich seit Jahrzehnten so!

Grüße
Omega Minus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ein sehr, sehr alter Trend.

Stimmt, besonders die ganzen englisch benamten Produkte, die schon in den 70ern im TV beworben werden, wurden seit jeher überwiegend deutsch ausgesprochen. Michelin und Colgate gehören auch dazu.

Das hat mit wachsender Anglifizierung der Sprache eher nachgelassen als dass es ein neuer Trend ist.

...
 
"Damit der Durst nicht dick macht -Deit!"

Ja, genau, heißt im Original Diet, das hätte hier nur damals die Zielgruppe nicht aussprechen können.

Am übelsten fand ich, dass der lange mit korrekter Aussprache beworbene "Bressot" (im Zuge wachsender Verblödung?) sein T eingebüßt hat. Hat die Konsum-Kartoffel im Laden ernsthaft nach "Brässott" gefragt oder wie?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hat die Konsum-Kartoffel im Laden ernsthaft nach "Brässott" gefragt oder wie?

Wenn es ja nur die Konsum-Kartoffel wäre. Beim Bäcker wurde mir von einer Bäckereifachverkäuferin schon mehr als einmal 'Tschiabatta' angeboten. Damachstenix.

Grüße
Omega Minus
 
  • Wow
Reaktionen: 1 Benutzer
Amerikaner sprechen Worte oft ganz anders aus, als zB ein Engländer.
Das liegt an der Menge Kaugummi die sie sich auf einmal reinstopfen.

In meinen Ohren klingen die Engländer auf jeden Fall kultivierter als Amerikaner. (klingen!!!)
Den Slang gibt's hie wie dort.

Im Prinzip ist's aber doch egal wie man es ausspricht ... Hauptsache man wird verstanden. Denn wenn man verstanden wird kan man es ja nicht so ganz falsch ausgesprochen haben.
Was die perfekte Aussprache ist sieht man hier in Deutschland z.B. an dem Satz "an einem spitzen Stein gestoßen"
Man sagt ja, das würde nur in Hangover richtig ausgesprochen.

Und wenn z.B. ein Amiländer wegen der "falschen Aussprache" über einen Deutschen lacht, dann sollte man diesen einfach mal Schiller rezitieren lassen ... und sich kringeln vor lachen.
IHT SISS!!!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Das liegt an der Menge Kaugummi die sie sich auf einmal reinstopfen.
Wissenswert wäre, warum sich das "amerikanische Englisch" so entwickelt hat. Kaugummi wäre eine Erklärung.

Amerika ist ein Einwandererland, ein Scmelztiegel von verschiedenen Völkern, auch Deutsche sind dorthin eingewandert. Und, warum spricht man dort englisch, es hätte auch deutsch sein können, als Landessprache.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die Entwicklung des Britischen und Amerikanischen Englisch unterlagen jeweils völlig unterschiedlichen Einflüssen. Zum einen haben die weiteren Immigranten-Nationen dazu geführt, dass eine gewisse Anpassung und Angleichung stattgefunden hat, die es so im UK natürlich nicht gab. Zum anderen entwickeln sich Sprachen "im Exil" häufig anders als im Ursprungsland, weil aus verschiedenen Gründen an dem emigrierten Sprachgebrauch festgehalten wird. Inselsprachen wie das Texas German wirken daher auf Menschen, die (in diesem Fall) Deutsch in Deutschland als Muttersprache erlernt haben immer etwas seltsam.

Die Sprache, die sich dann durchsetzt (hier das Englische) entwickelt sich in ihrem Wortschatz auch anders. Ein Beispiel ist der Herbst. Während die Amerikaner am emigrierten, älteren "fall" festgehalten haben, wurde im Britischen Englisch mal wieder ein fremder Sprachschatz geplündert und das französischstämmige "autumn" übernommen. Und während im UK seit jeher ein äußerst bunter Strauß an local idioms existierte (viel mehr übrigens als im Deutschen), entwickelten sich amerikanische Slangs erst relativ spät - wiederum angetrieben durch Immigration.

A propos Wortschatz. Dass die englischen Muttersprachler oft so uneins über die Aussprache sind, liegt auch an der Vielzahl der idioms - und am vergleichsweise riesigen Wortschatz. Mit über einer Million (!) Wörtern insgesamt und 170.000 aktiv gesprochenen rangiert das Englische weit vor dem Deutschen. Dazu die verschiedenen Schreibweisen, die aus dem zusammengeklaubten Vokabular rühren und oft keinerlei Rückschluss auf die tatsächliche Aussprache zulassen - fertig ist die Verwirrung.

It can be learned through tough thorough thought, though. :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Wie spricht man denn IRON falsch aus :unsure: ?
98% aller Fernsehmoderatoren sprechen das Wort so aus, wie es geschrieben wird.
Richtig ist aber:
Englisch: Ion
Amerikanisch: Iorn.
Jeder, der weiß, wie man den Google oder den iOS Translator bedient, wird das Wort korrekt aussprechen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
  • Haha
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Viele Ausspracheprobleme stammen wohl ganz simpel daher, dass ein Wort übers Lesen ausgesprochen werden will statt übers Hören.
(Deutsch gedachtes) W anstelle von (englisch gemeintem) V wäre da wohl ein Klassiker.

Gerade im Englisch stimmen ja Schreibweise und Aussprache so was von nicht überein, sodass Kinder, wenn sie Schreiben lernen,
verständlicherweise intuitiv auf völlig andere Resultate kämen :LOL:.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Als wir vor 100 Jahren mit unserer Band englische Texte rausgehört und -geschrieben haben auf abenteuerliche Art (kein Geld für Texthefte, kein Internet, 45er Platten auf 33 laufen lassen und die Gitarrenstimmung angepasst), kamen wir auf die absurdesten, fast dadaistischen Texte. Die haben wir dann auf der Bühne gesungen. Hat keiner gemeckert. Die Zuhörer konnten es auch nicht besser.

Als ich das erste Mal Hendrix gehört habe, war ich elektrisiert.

Hendrix: Foxie Lady.

Das haben wir zwar nie gespielt, aber bei 2:26 singt Hendrix doch tatsächlich: GIMMA DEN GIPS HER!

Wenn ich den Song heute mal höre, singt er immer noch was von Gips. Sowas bleibt im Ohr. In den Lyrics finde ich nicht mal, was er wirklich gesungen hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben