DI-Box wahrscheinlich defekt; Lohnt sich Reparatur/Neukauf? Wenn ja, welche?

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Hi,

ich habe vor geraumer Zeit eine Audiotec Di-four (4-fach Di-Box fürs rack) ersteigert, und es gab manchmal ein Knacksen, wenn man einen Stecker berührt/bewegt hat. Deshalb habe ich mich nun vor ein paar Tagen entschlossen, einfach neue Buchsen in die Rückseite des Geräts einzubauen. (Ich dachte, dass das Knacksen durch die leicht verrosteten Buchsen kam, und die Kontakte zwischen Stecker und Buchse nicht 100%-ig hergestellt waren...)
Nun habe ich die neuen Neutrik-Qualitätsbuchsen (;)) eingebaut. Doch jetzt hab ich gemerkt, dass das Knacksen nicht (!) durch die Buchsen kam, sondern dass es auf der Platine irgendwo eine "kalte Lötstelle" geben muss, denn sobald man die Platine etwas bewegt (nur ca. einen Millimeter!) geht die Box bzw. geht sie nicht!

Da ich aber kein Elektroprofi bin. kann ich diese kalte Lötstelle nicht sofort ausfindig machen, und wollte deshalb fragen, ob es sich lohnen würde, die DI-Box reparieren zu lassen? (Ich hab sie in der Bucht für 30 € bekommen)
Wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich nicht, dass es sich lohnt, da eine neue DI-Box (2-fach, aktiv) "nur" ca. 80 euronen kostet...

Und wenn es sich nicht lohnt, die Box zu reparieren (was ich glaube), könnt ihr mir dann eine neue Box empfehlen? Sie müsste nur 2 Kanäle haben (ich bin Keyboarder, und hab nen Submixer davor...). Ich dachte an die ART DTI (passiv, aber mit Brummunterdrücker...). Ist eine solche Box für einen Keyboarder gut, oder sollte ich lieber zu einer aktiven Variante greifen?

Gruß
manu
 
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Moin, gib das Teil doch erst mal jemandem, der mit einem Lötkolben vertraut ist. Der könnte erst mal alle Lötstellen nachlöten. Vielleicht hat die Platine auch einen Haarriss, dann wird es schon schwieriger aber nicht unmöglich.
Viel Geld würde ich da nicht mehr reinstecken, eher eine neue mit Garantie kaufen.:)
 
Also Löten ist bei mir kein Problem, auch nachlöten ist möglich. Das Problem liegt nur daran, dass ich solche Haarrisse in Lötstellen nicht erkenne (bin darin halt kein Profi...) und es viel zu viel Aufwand wäre, alle (und das sind sicher über 100) Lötstellen nachzulöten...

Aber danke schonmal für die Antwort
 
Da ich aber kein Elektroprofi bin. kann ich diese kalte Lötstelle nicht sofort ausfindig machen, und wollte deshalb fragen, ob es sich lohnen würde, die DI-Box reparieren zu lassen? (Ich hab sie in der Bucht für 30 € bekommen)

Selber machen, siehe unten.


Und wenn es sich nicht lohnt, die Box zu reparieren (was ich glaube), könnt ihr mir dann eine neue Box empfehlen? Sie müsste nur 2 Kanäle haben (ich bin Keyboarder, und hab nen Submixer davor...). Ich dachte an die ART DTI (passiv, aber mit Brummunterdrücker...). Ist eine solche Box für einen Keyboarder gut, oder sollte ich lieber zu einer aktiven Variante greifen?

Hat Dein Submixer keine symmetrischen Ausgänge? Wenn nein: Warum nicht? :)
Die DTI wird gehen, ebenso die Palmer-Kisten (die sind sogar richtig gut).
Aktiv oder passiv ist immer so eine Sache: Bei einer passiven weißt Du auf jeden Fall, dass eine galvanische Trennung stattfindet, allerdings sind bei den günstigen Modellen die Trafos nicht unbedingt immer die besten.
Das wiederum kann dazu führen, dass tieffrequente und/oder sehr "heiße" Signale verzerrt werden, weil der Trafo in die Sättigung gefahren wird. 10...20dB PAD beheben das Problem allerdings meist zuverlässig.

Aktive DIs haben den Vorteil, auch tieffrequente Signale sauber verarbeiten zu können und nahezu beliebige Ein- und Ausgangsimpedanzen anbieten zu können. Letzteres ist für Deinen Einsatz irrelevant.
Aber Achtung: Es gibt durchaus aktive DIs, die keine saubere galvanische Trennung hinkriegen. Eigentlich sind das nur Symmetrierboxen. So hat die Behringer Ultra-DI20 z.B. keinen 100%ig funktionierenden Ground-Lift - was sehr ärgerlich sein kann, wenn man sich irgendwo eine Brummschleife eingefangen hat.



Also Löten ist bei mir kein Problem, auch nachlöten ist möglich. Das Problem liegt nur daran, dass ich solche Haarrisse in Lötstellen nicht erkenne (bin darin halt kein Profi...) und es viel zu viel Aufwand wäre, alle (und das sind sicher über 100) Lötstellen nachzulöten...

Ach komm, das dauert - gut gefluxt und mit halbwegs brauchbarem Kolben - maximal 10 Minuten (wenn man das nicht so oft macht vielleicht 30). Wenn's Dir garnicht taugt, pack ein und schick her. Das macht der Praktikant für ne Tasse Kaffee (Bier darf er ja nicht haben) :)
 
Hat Dein Submixer keine symmetrischen Ausgänge? Wenn nein: Warum nicht? :)
Ich hab einen Roland M12E, der hat symmetrische Ausgänge, allerdings ohne GroundLift. Deshalb ist es sinnvoller, die unsymmetrischen Ausgänge zu verwenden, und dann in eine DI-Box zu gehen, wo das Signal dann mit GroundLift rauskann (denk ich;)). Manchmal verwende ich aber auch keinen Submixer sondern einfach nur den Ausgang meiner Soundkarte oder meines Keyboards, und das ist einfach ein Klinkenausgang, der auf jeden Fall symmetriert werden muss...

Wegen dem Nachlöten: Ich würd 10 Minuten brauchen, wenn ich einfach auf alle Lötstellen neuen Lötzinn draufmach, aber ich denk, um das Problem sauber zu umgehen, müsste ich erst alle Lötstellen heiß machen und dann mit ner Entlötpumpe den alten Lötzinn entfernen, bevor ich neuen draufmachen kann, oder? Oder reicht es aus (eurer Meinung nach), einfach neuen Lötzinn draufzupacken?

Wenn ich's mit der Entlötpumpe machen müsste, dann würd ich's dir lieber zuschicken...:D

Gruß und danke nochmal
manu
 
Manchmal verwende ich aber auch keinen Submixer sondern einfach nur den Ausgang meiner Soundkarte oder meines Keyboards, und das ist einfach ein Klinkenausgang, der auf jeden Fall symmetriert werden muss...

I see!


Wegen dem Nachlöten: Ich würd 10 Minuten brauchen, wenn ich einfach auf alle Lötstellen neuen Lötzinn draufmach, aber ich denk, um das Problem sauber zu umgehen, müsste ich erst alle Lötstellen heiß machen und dann mit ner Entlötpumpe den alten Lötzinn entfernen, bevor ich neuen draufmachen kann, oder?

Neu verzinnen brauchts garnicht. Kauf Dir einen Brocken Kolophonium und ein Fläschchen Isopropanol, zerbröckel das Zeug (achtung, sehr spöde und vor allem unangenehm im Auge!) und lös es im Isopropanol (dauert wohl ein paar Tage). Damit streichst Du alle Lötstellen ein (weichen Pinsel nehmen) und hältst dann stumpf mit einer brauchbar verzinnten Lötspitze und passender Temperatur drauf. Spitze ab und an mal abstreifen und neu verzinnen.
Wenn Dir das Selbermachen des Flussmittels zu kompliziert ist: Es gibt im Elektronikladen (notfalls Versender) auch Flussmittelstifte. Die sehen aus wie ein dicker Marker, kommt aber statt Farbe eben Flußmittel raus.
Kostet so oder so nicht die Welt und Flussmittel zu haben kann nie schaden. Hilft auch bei störrischen, leicht anoxidierten Steckverbindern, die sich ansonsten schlecht löten lassen.
Alte Weisheit: Gut gefluxt ist halb gelötet :)
 
@ Raumklang:
Danke nochmal für deine Antwort,
Ich denke, ich werd mir das Isopropanol und das Kolophonium sobald wie möglich besorgen. Gibt es irgend ein bestimmtes Mischverhältnis?
Ein Problem könnte eventuell mein Lötkolben darstellen, den dieser ist sehr billig gewesen und ehrlicherweise nicht besonders gut... Die Spitze sollte eigentlich schon längst getauscht werden...
Naja, wie gesagt, ich werd's versuchen und vielleicht kann ich mir ja nen besseren Lötkolben von nem Freund ausleihen... ;)

Gruß
manu
 
Ich denke, ich werd mir das Isopropanol und das Kolophonium sobald wie möglich besorgen. Gibt es irgend ein bestimmtes Mischverhältnis?

Ich strebe meist eine eher fette Lösung an. Wird etwas klebrig, den Alkohol brauchts aber eh nur als Lösungsmittel, von daher eigentlich egal, solange die Lösung nicht zu dünn wird.
Kolophonium gibt's in Dosen bei Pollin für 1,15 (20g). Das löse ich normalerweise in 100ml Isopropanol.
Die haben übrigens auch immer mal wieder eher günstige Lötstationen. Sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluß und weit weg von Metcal/OKi, Ersa, JBC und Co, aber für ca. 50,- durchaus im Hobbybereich sehr gut einsetzbar.
 
Wenn das alles mit dem Auflösen, Anrühren, Bepinseln und so zu lange dauert, dann nimm den Lötlack zum sprühen, funktioniert auch gut und geht vor allem schnell und unkompliziert. Allerdings ist das eine etwas klebrige Angelegenheit, also vor der Aktion auf jeden Fall die Buchsen abkleben. Dann einsprühen, ein halbes Stündchen oder so antrocknen lassen, und dann ratz fatz alles mal kurz nachlöten.
 

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