Diatonisches Akkordeon: einfach oder kompliziert?

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Torquemada
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In einem anderen Beitrag wurde kurz darüber gesprochen, dass man auf einer diatonischen Harmonika, um Sexten zu spielen, verschiedene Knopfabstände hat, die zudem noch unterschiedlich sind, je nachdem, ob man den Balg aufzieht oder zudrückt, während das auf einer Klaviatur im Prinzip immer der gleiche Abstand sei. Und das sei also ziemlich kompleßiert auf so einem diatonischen Instrument (hier und hier).

Ja, wenn ich das so erkläre ist das ziemlich kompliziert.

Aber die Sichtweise ist, glaube ich, ungünstig. Eine andere Sichtweise wird dem eher gerecht, wie ich Harmonika spiele, und dann isset auch einfach. Ich probiere mal, es in Worte zu fassen:

Ganz vereinfacht gesagt: Auf der Klaviatur spiele ich z. B. ein a. Auf der Harmonika spiele ich nicht in erster Linie z. B. ein a, sondern ich spiele z. B. den sechsten Tonleiterton, und zwar während ich z. B. funktionsharmonisch im Subdominantakkord bin.

John Spiers, einer der sehr guten zeitgenössischen englischen Harmonikaspieler (vgl. z. B. hier) hat einmal geschrieben:

"One of the great things about melodeons is that they teach you a natural and instinctive version of music theory as you learn to play them."

Das macht das Spielen auf einer Harmonika zu so einem faszinierenden Erlebnis: Während du sie zu spielen lernst, lernst du instinktiv Musiktheorie, nämlich mit Fingern und Armen. Du spürst dann automatisch, dass du den sechsten Tonleiterton spielst und im Subdominantakkord bist und dass das die Terz dieses Dreiklangs ist. Du weißt nicht unbedingt, dass das, was du spielst ein a ist. Es ist genau umgekehrt wie auf der Klaviatur.

Zu den Sexten:

Wenn ich auf einer Harmonika (in meiner tonleitereigenen Reihe) auf Druck spiele, spiele ich den Tonikadreiklang oder halt einen der Töne des Tonikadreiklangs. Denn die Töne auf den Knöpfen sind: -Grundton-Terz-Quinte-Grundton-Terz-Quinte-Grundton-Terz-Quinte- usw. Dabei ist es völlig egal, in welcher Tonart ich jetzt konkret bin. Wenn die Reihe in A-Dur ist, bin ich halt in A-Dur; wenn die Reihe in Cis-Dur ist, bin ich halt in Cis-Dur -- völlig egal. (Deshalb ist es auch nicht in erster Linie wichtig, ob das ein a oder ein cis ist, was ich spiele, sondern ich spiele eben den Grundton des Tonikaakkords.)

Wenn ich also den Grundton spiele, dann ist der Knopf eins weiter rechts (bzw. in Richtung Fußboden) die Terz und der Knopf eins weiter links (bzw. Richtung Kinn) die Quinte des Akkords (in der tieferen Oktave). Und links neben der Quinte kommt dann wieder der Knopf mit der Terz (nur halt eine Oktave tiefer). Wenn ich meinen Ton also mit der Untersexte begleiten möchte, dann ist das eben die oktavumgekehrte Terz, und die ist zwei Knöpfe links neben meinem Melodieknopf.

Wenn ich in der Melodie die Terz des Tonikaakkords spiele, dann ist die Untersexte die oktavumgekehrte Quinte. Die ist auch zwei Knöpfe links neben meinem Melodieknopf.

Wenn ich in der Melodie die Quinte des Tonikaakkords spiele, dann -- ist der Ton gar nicht mehr Teil meines Tonikadreiklangs; denn ich habe keine Terz mehr über der Quinte, die ich als Sexte runteroktavieren kann; denn der Tonikadreiklang ist ja mit der Quinte zu Ende. Ich kann dazu gar keine Untersexte als Begleitung spielen wollen: Wenn mein Tonikaakkord z. B. C-Dur (C-E-G) und mein Melodieton also g wäre, dann wäre die Untersexte ein h. Aber das h wäre falsch und klänge falsch, ist jedenfalls kein Bestandteil des Tonikadreiklangs. *) Ich kann die Quinte des Tonikadreiklangs musikalisch nicht mit einer Untersexte begleiten, weil das kein Akkordton wäre.

Wenn ich auf einer Klaviatur spiele, muss ich diese Dinge (Wo bin ich denn funktionsharmonisch gerade, Tonika? Dominante? Tonikaparallele? ... Ist das in der Melodie gerade Oktavlage? Terzlage? usw.) relativ mühsam im Kopf ausrechnen, während ich sofort und ohne Probleme weiß, dass ich z. B. ein a spiele. Auf der Knopfreihe der Harmonika ist es genau umgekehrt: Ich weiß automatisch, "instinktiv" wo ich funktionsharmonisch bin usw., aber welchen Tonnamen das nun gerade hat -- öh, lass mich mal kurz nachrechnen. Was für Klaviaturspieler so kompliziert erscheinen mag und wofür es so viele komplizierter Worte bedarf ("Tonikaakkord", "Oktavlage", ...) , ist daher in Wirklichkeit ziemlich unkompliziert, während so scheinbar einfache Dinge wie zu sagen, wie der Ton heißt, den man gerade spielt, vergleichsweise kompliziert sind.

So.

Der Ton g könnte aber auch z. B. der Grundton des Dominant(sept)akkords sein. Auf der Klaviatur würde das keinen Unterschied machen: Ich würde den Ton mit derselben Taste spielen, obwohl es funktionsharmonisch ein völlig anderer Ton wäre. Die Klaviatur gibt mir keinerlei Information darüber, was das denn tatsächlich im Stückzusammenhang für ein Ton ist.

Genau umgekehrt bei der Harmonika: Wenn ich da funktionsharmonisch in der Dominante bin (also in der linken Hand auch den Dominantakkord spiele), dann merke ich das, weil ich die Balgrichtung umkehre **) und der Grundton meines Dominantakkords auch ein anderer Knopf ist (schräglinks eine Reihe weiter innen ***) ).

Da die Tonleiter sieben Töne hat und auf Druck schon drei Töne weg sind, bleiben auf Zug vier Töne zu verteilen, also ein Ton mehr pro Oktave. Deshalb ist die Untersexte auf Zug (da, wo sie existiert) einen Knopf weiter entfernt als auf Druck.



*) Jedenfalls in klassischer Satzlehre. Ausweitungen sind möglich, aber hier geht's ja erstmal um die Grundstruktur.

**) Alternativ zur Änderung der Balgrichtung kann ich von meiner Ausgangsreihe in die Dominantreihe wechseln: Dort gilt dann natürlich wieder die Knopfanordnung -Grundton-Terz-Quinte-Grundton-Terz- usw., aber eben dann in der Dominante.

***) Dass man sich den Grundton aus einer anderen Reihe holt, ist natürlich systemtheoretisch nicht ideal. Deshalb hat das Club-System an dieser Stelle den Gleichton. Der Gleichton ist aber aus den oben erläuterten Gründen heraus systemtheoretisch auch nicht ideal. Das ist so eine Stelle wie das pythagoräische Komma (12 Quinten entsprechen nicht 7 Oktaven), an der man merkt, dass unsere Wirklichkeit nicht immer aufgeht. ;)
 
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Wenn man auf der Diatonischen alles spielen will ist es auf jeden Fall etwas(oder viel?) komplizierter als auf chromatischen Instrumenten weil sich die Lage der Tasten nicht endlos(öde) über alle Oktaven wiederholt. Oder? Weil ichmich am besten räumlich - optisch orientieren kann ( Abstraktionen mit mehren Denkschritten fallen mir schwerer mitzunehmendem Alter) mach ich mir vorzugsweise optische Lernhilfen, wie im folgenden zu sehen. Z.B.Terzen in C-Dur
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bstraktionen mit mehren Denkschritten fallen mir schwerer mitzunehmendem Alter)

Kenn ich von mir auch!

Drum bin ich beim Eingangspost irgendwann ausgestiegen, weil ich dem insgesamt nicht mehr folgen konnte... wahrscheinlich auch deshalb, weil ich das für mich so nicht brauche.

Ob ein Instrument leicht oder schwer zu spielen ist, hängt immer davon ab, ob ich das Instrument in der Umgebung betreibe, für das es gebaut wurde oder allgemein in Bereichen benutzen will die nicht im Fokus lagen, als das Instrument kreiert wurde

Nimm ich ein wechseltöniges Instrument (Steirische, Club etc. ) und spiele hauptsächlich in den Tonarten für das das Instrument angelegt wurde, dann spielt sich das recht leicht, denn die Töne auf Zug und Druck sind so angelegt, dass sich die Harmoniefolgen der Musik die typischerweise damit gespielt werden mehr oder weniger von selbst und oftmals sogar ohne Griffwechsel ergeben.

Will ich freie chromatische Stücke drauf spielen wird s komplizeirt, weil man neben den Harmonien auch noch die Tonlage beachten muss., wann welcher Ton wo ist. Läufe und Akkordgriffe innerhalb der Tonarten für die das Instrument gebaut wurde gehen dahingegen oft sehr leicht.

Nehm ich ein chromatisches Akkordeon und spiele drauf Stücke, die hauptsächlich für steirische geschrieben wurden, dann geht das auch, aber nur mit erhöhtem Aufwand, weil die Grifflagen nicht mehr wie von selbst laufen, sondern oftmals "komische" Fingersätze benötigen. Dafür laufen freie chromatische Läufe und Akkorde einfacher ab.

Drum ist es für mich müsig zu überlegen, ob ein Insturment leichter oder schwerer ist als ein anderes - es hängt immer von der Musik ab, die ich damit machen will. Für mich sind die Instrumente lediglich "anders".
 
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Während du sie zu spielen lernst, lernst du instinktiv Musiktheorie, nämlich mit Fingern und Armen.

Ich kenne da einige Meister ihres Fachs, allesamt club-spieler +-80 Jahre alt. Die kennen Ihr Instrument und können Melodien nach Gehör nachspielen, wenn ...

ja wenn sie nicht zu kompliziert sind und auf Club spielbar sind. Diese Herren haben aber Null Ahnung von Harmonielehre. Sie haben lediglich die 'Griffe' drauf, die sich schon in hunderten von anderen Stücken bewährt haben.

an der Stelle muss man sich vor Augen halten, dass diese Instrumente im Bass absolut beschränkt sind und dass es nur einen einzigen Moll-akkord gibt. Bei 8-bässigen Instrumenten gibt es keine Septimakkorde. Es fehlt an allen Ecken und Enden

Von daher ist es erst mal recht einfach, mit diesen Instrumenten umzugehen.

schwieriger wird es dann, wenn man anspruchsvollere Literatur spielen möchte. Dazu sind dann in der dritten Reihe Hilfstöne, deren Anordnung sich mitunter nicht mehr logisch erschließt.
Dies führt dann beim Spiel dazu, dass eine Sequenz, die eigentlich auf Druck gespielt wird, dazwischen einen Ton benötigt, den es nur auf Druck gibt.
An der Stelle wird die Sache dann schwer und ist bei unzulänglichem Können dem Hörer nicht unbedingt zumutbar.

Ich beschränke mich daher beim Club-spielen auf die Stücke, die auf dieses Instrument auch wirklich passen. Und die klingen dann dort auch richtig gut, weil die Instrumente den Luxus haben in ihren Tonarten rein gestimmt zu sein (falls ein fähiger Stimmer am Werk war).
 
Diese Herren haben aber Null Ahnung von Harmonielehre.
Jein. John Spiers sprach deshalb von einer natural and instinctive version of music theory, und ich habe mich bemüht auch überall 'instinktiv' oder so davorzuschreiben. Natürlich lernst du allein vom Spielen auf einer Harmonika nicht die Begriffe wie Dominante usw.

(Ganz abgesehen davon, dass der Zweck vieler Vereine eher die Pflege der Geselligkeit und das Spielen der Instrumente (oder das Singen, oder die Stenografie, oder [Beliebiges einsetzen]) eher nur Mittel zu diesem Zweck ist und darüberhinaus nicht besonders enthusiastisch betrieben wird.)

an der Stelle muss man sich vor Augen halten, dass diese Instrumente im Bass absolut beschränkt sind und dass es nur einen einzigen Moll-akkord gibt.
Jein. Der Bass ist auf die Akkorde beschränkt, die innerhalb der Tonarten gebraucht werden, die das Instrument auch auf der Diskantseite bereitstellt. (Logisch, alles andere wäre ja unsinnig.) Die Tonarten auf der Diskantseite stehen in Quintbeziehung zueinander, was den üblichen Modulationswegen entspricht.

Dass das Instrument nur einen einzigen Moll-Akkord bereitstellt, ist einfach eine Fehlinformation. Wenn dem so wäre, hätte ich z. B. mein jüngstes Musikrätsel gar nicht einspielen können.

anspruchsvollere Literatur spielen möchte. Dazu sind dann in der dritten Reihe Hilfstöne, deren Anordnung sich mitunter nicht mehr logisch erschließt.
Die Anordnung auch der sogenannten Hilfstöne ergibt sich schlüssig aus dem Aufbau des Instruments. Sie folgt damit allerdings einer anderen Logik als der Pianotastatur oder der C- bzw. B-Griff-Tastatur innewohnt. Man muss also Umdenken, wenn man von einem der drei Systeme auf ein anderes wechselt. Das mag für den einen nervig, für den anderen interessant sein.

An der Stelle wird die Sache dann schwer und ist bei unzulänglichem Können dem Hörer nicht unbedingt zumutbar.
Bei unzulänglichem Können ist dem Hörer keine Musik zumutbar. Jedes Tonlayout bietet Dinge, die einfacher zu spielen, und Dinge, die schwieriger zu spielen sind.

Es wird mitunter einfacher, wenn man sich auf das jeweilige Layout einlässt. Dazu gehört aber eben auch Zeit und, wie es Papst Benedikt einmal gesagt hat, eine gewisse Grundsympatie, ohne die wirkliches Verstehen nicht möglich ist.
 
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Ich habe Deinen Absatz sehr aufmerksam gelesen und bin auch nicht ausgestiegen, denn die gewisse "Grundsympathie" zum Verständnis ist bei mir vorhanden und meine Modelierungsversuche des Systems fürs Digitale haben mich der Sache durchaus näher gebracht.
Ich fand Deine Ausführungen sehr interessant, weil es mir genauso geht. Diese Denkweise zwingt sich ja geradezu auf.

Erlaube mir trotzdem, mich über diesen Absatz:

Wenn ich in der Melodie die Quinte des Tonikaakkords spiele, dann -- ist der Ton gar nicht mehr Teil meines Tonikadreiklangs; denn ich habe keine Terz mehr über der Quinte, die ich als Sexte runteroktavieren kann; denn der Tonikadreiklang ist ja mit der Quinte zu Ende. Ich kann dazu gar keine Untersexte als Begleitung spielen wollen: Wenn mein Tonikaakkord z. B. C-Dur (C-E-G) und mein Melodieton also g wäre, dann wäre die Untersexte ein h. Aber das h wäre falsch und klänge falsch, ist jedenfalls kein Bestandteil des Tonikadreiklangs. *) Ich kann die Quinte des Tonikadreiklangs musikalisch nicht mit einer Untersexte begleiten, weil das kein Akkordton wäre.

köstlich zu amüsieren. Besonders:
Ich kann dazu gar keine Untersexte als Begleitung spielen wollen!
Einfach herrlich!:rofl:

Nicht übel nehmen! Ich habe ja Deine Fußnote gelesen, ich weiß genau was Du meinst.
Es zeigt wunderbar, die Zweischneidigkeit. Einerseits ist die Harmonika unglaublich einfach, weil "Fehler wie das unpassende H in C Dur" garnicht möglich sind. Andererseits ist es kompliziert - muss man doch diesen Ton - oder andere "abwegige" Töne erst einmal suchen, da sie nicht ins enge harmonische Raster passen.
 
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köstlich zu amüsieren. Besonders:
Ich kann dazu gar keine Untersexte als Begleitung spielen wollen!
Einfach herrlich!:rofl:
Ich finde die Formulierung auch witzig - dennoch trifft sie natürlich zu.

Im konkreten Fall - H als Untersexte zu G - ist es allerdings gar nicht möglich, den Zweiklang H G zu spielen. Auf der C-Reihe ist das G auf Druck, H wäre auf Zug. Wenn man auf die F-Reihe ausweicht wäre G auf Zug, H kommt in F-Dur nicht vor - es gibt nur Bb.
 
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Grund: Mein überflüssiges Geplapper rausgelöscht.
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Dass das Instrument nur einen einzigen Moll-Akkord bereitstellt, ist einfach eine Fehlinformation.

Die Clubinstrumente mit der Standardanzahl von 8 Bässen haben in der Standardstimmung C/F lediglich den D-Moll. Sonst gibts keinen weiteren MollBass.

In der Hilfstonreihe ist das d" einen Knopf oberhalb des dis". Wenn das mal kein absoluter Bruch in der Anordnung ist weiss ich auch nicht. Damit hatte ich schon immer die größten Schwierigkeiten.

Ich habe eine alte Ouverture mit 10 Bässen, die hat dann zumindest mal mit den beiden zusätzlichen noch die Dominant-7-akkorde.
 
Im konkreten Fall - H als Untersexte zu G - ist es allerdings gar nicht möglich, den Zweiklang H G zu spielen. Auf der C-Reihe ist das G auf Druck, H wäre auf Zug. Wenn man auf die F-Reihe ausweicht wäre G auf Zug, H kommt in F-Dur nicht vor - es gibt nur Bb.
Ah, ich habe gerade gesehen, dass ich es im Eingangsbeitrag doch nicht explizit beschrieben habe. Also hier:

Wenn das g der Grundton des Dominantakkords ist, kann ich es natürlich mit der Untersexte begleiten:

1. Dominantakkord: also auf Zug.

2. die Untersexte ist (weil auf Zug) zwei Knöpfe weiter links.

3. den Grundton (g) des Tonikaakkords nehme ich aus der Subdominantreihe (weil er der Quinte des Dominantakkords der Subdominanttonart entspricht).

Wenn ich das nun aber als Tonika (also als C-Dur-Akkord) verstanden wissen will, der nur ein wenig aufgepfefferminz ist, dann spiele ich

4. Links den Dominantakkord der Subdominanttonart. (Ist ja logisch: die Dominante der Subdominanttonart ist ja automatisch = meiner Tonika.) Dafür habe ich dann auch Quint-Wechselbässe, wenn gewünscht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Die Clubinstrumente mit der Standardanzahl von 8 Bässen haben in der Standardstimmung C/F lediglich den D-Moll. Sonst gibts keinen weiteren MollBass.
Das Thema hatten wir hier schon mal irgendwo, ich will mich dazu eigentlich nicht wiederholen. Schließlich kann man auf einem Klavier auch keine Akkorde spielen, weil es nur Einzeltöne hat. Oder so. :rolleyes1:

Interessanter ist vielleicht, wie du erklärst, wie ich mein Mollstück im Ratefaden mit diesem einen D-moll-Bass eingespielt haben soll. Hier zur Erinnerung noch mal in der hübscheren Version von 21 BOuTONS:

 
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Wenn ich also den Grundton spiele, dann ist der Knopf eins weiter rechts (bzw. in Richtung Fußboden) die Terz und der Knopf eins weiter links (bzw. Richtung Kinn) die Quinte des Akkords (in der tieferen Oktave). Und links neben der Quinte kommt dann wieder der Knopf mit der Terz (nur halt eine Oktave tiefer). Wenn ich meinen Ton also mit der Untersexte begleiten möchte, dann ist das eben die oktavumgekehrte Terz, und die ist zwei Knöpfe links neben meinem Melodieknopf.

wow, :coffee:

Gut, daß man das auch in Worten richtig ausdrücken kann. Es stimmt haargenau, hat etwas gedauert, bis ich das verstanden habe.
Auf Druck überspringe ich einfach einen Knopf, und es passt, egal wie die heißen. Ganz einfach. Auf Zug 2 Knöpfe. :D
Manche sind nur mit übergreifen in die zweite Reihe zu bekommen. Wenn man nach Noten spielt, wird das ja durch die Noten angezeigt.


Hier noch mal Knopfbelegungen als PDF-Dateien von B-3 Torsten.



Drum ist es für mich müsig zu überlegen, ob ein Insturment leichter oder schwerer ist als ein anderes - es hängt immer von der Musik ab, die ich damit machen will. Für mich sind die Instrumente lediglich "anders".

genau, mal ist es auf dem einen leichter, mal auf dem anderen.
Äpfel und Birnen.

Was einem leichter fällt, liegt wahrscheinlich auch daran, was man öfter spielt.

In diesem Thema geht es allerdings darum, daß ich im Ratespiel beschrieben hatte, wie ich die Sexten übe, und das schien manchen extrem kompliziert. Das ist es ja aber gar nicht, im Gegenteil, es ist ja eigentlich viel leichter auf der Erica Sexten zu spielen, als auf dem chromatischen Akkordeon. Zumindest was die Sexten und Terzen angeht, weil die diatonischen genau für solche Begleitungen im Diskant, also dem mehrstimmigen Spiel im Diskant, mit Sexten und Terzen gemacht sind. So sind ja die Töne schon vorsortiert. Nur sind die Knopfabstände unterschiedlich. Auf dem chromatischen Akkordeon sind Sexten immer gleich weit.


Als Anregung:
In dem Heft der Holzschuh-Schule Bd2 sind ein paar Stücke auch gut für die Erica geeignet, um Terzen und Sexten zu üben.
(Beispiele: Tiritomba, Über den Wellen, Kleiner Fox, Wiegenlied.......)
Auch der "Strebsame Akkordeonist 1" (=grau, das sind die Czerny-Etüden für Akkordeon) ist, soweit ich das bis jetzt sehen konnte, für die Erica geeignet. In dem Heft habe ich auch angefangen, die Sexten zu üben und habe gemerkt, wieviel leichter es mir auf der Erica fällt. Die Stücke aus diesem grauen Heft spiele ich auf beiden Instrumente parallel und es ist wirklich interessant, wie verschieden die Anforderungen sind.
Eines, was ich als Terzenübung gerne spiele ist die Nr. 16 aus dem Heft. Dort kommt gerade als zentrales Motiv die Terz: g+h vor, in C-Dur mit Übergreifen in die F-Reihe. Spielt man das Stück in F-Dur in der inneren F-Reihe greift man dann das c+e komplett in der aüßeren C-Dur-Reihe. Ich traue mich nicht die Noten als PDF anzuhängen. Von daher leider ohne MuseScore-PDF.


John Spiers, einer der sehr guten zeitgenössischen englischen Harmonikaspieler (vgl. z. B. hier) hat einmal geschrieben:
"One of the great things about melodeons is that they teach you a natural and instinctive version of music theory as you learn to play them."


Mir jedenfalls bringt die diatonische Spielweise das chromatische Akkordeon näher:

# Manchmal kann ich ein Stück einfach nicht auf dem großen Akkordeon hinbekommen, dann nehme ich die Erica und spiele nur mal die Noten, um das Stück kennen zu lernen. Danach geht es meist auch auf dem Chromatischen besser. Ist mir bei dem Stück aus der Holzschuhschule Bd. 2 " Über den Wellen" so gegangen. Das waren Synkopen und gleichzeitig weite Fingersätze. Eins zu viel. Auf der Erica war der Fingersatz sehr bequem und dadurch konnte ich mich auf die ungewöhnliche Verteilung der Notenlängen konzentrieren.
Bei diesen Diatonischen Instrumenten überspanne ich mit drei Fingern eine ganze Oktave und kann manche Lieder mit weiten Fingersätzen leichter spielen.


# Oder wenn ich ein Stück ohne Akkordangaben habe. Dann überlege ich, wann ich auf der Erica die Balgrichtung wechseln würde, um den nächsten Akkordwechsel zu finden.


Die Clubinstrumente mit der Standardanzahl von 8 Bässen haben in der Standardstimmung C/F lediglich den D-Moll. Sonst gibts keinen weiteren MollBass.

Da gibt es noch das A-Moll und das G-Moll, den C7 und noch einen ganz schrägen Akkord, zu dem mir der Name nicht klar ist. Ich nenne diese Knopfkombinationen Überkreuzgriffe.

G-Moll7: auf Zug, G-Grundbass und B-Akkord
A-Moll7: auf Druck, A-Grundbass und C-Akkord
C7: B-Grundbass und C-Akkord
Für Wiener Modell: ?B9?Akkord: auf Druck, C-Grundbass und B-Akkord
Für die Club mit ihrem Es auf Druck ist es dann C-Grundbass und Es-Akkord, aber wie der heißt, weiß ich nicht.

Das G-Moll brauche ich öfter als das D-Moll, weil ich viel öfter in F-Dur als C-Dur spiele.
Außerdem habe ich feststellen müssen, im Zusammenspiel mit einem Gitarrenspieler, daß meine Akkorde, nicht die Akkorde sind, die er verwenden konnte. Er hatte viel öfter Moll zu greifen, weil ich wohl über die Kombination der Bassseite mit dem Diskant, was anderes produziere als man auf den ersten Blick so denkt. Darüber war ich auch komplett erstaunt.
Ich dachte wirklich, wenn er die Akkorde von mir übernehmen würde, würde das schon passen, passt aber nicht.





Gruß Moricasso
 
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