Die Blockflöte als Anfangsinstrument

  • Ersteller Sandstroem
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Zu Notenlesen habe ich eine völlig andere Meinung, aber das ist hier nicht wichtig und könnte zu endlosen Diskussionen führen. Wir sind beide mit unseren Meinungen nicht alleine, lassen wir es einfach so stehen .
na gut, wenns denn sein muß :D

..aber durchaus von ausdruckvollem musikalischem Gesang. Und diese Tatsache wird ja auch gerne von Lehrern genutzt, der Satz "wie würdest du das singen?" fällt sicherlich täglich viele Male in Deutschland alleine. ... Mir hat das Singen kurzer Stellen von Instrumentalmusik schon oft weitergeholfen. Statt lange über den richtigen Ausdruck nachzudenken, kommt der häufig automatisch, die Stimme hat es eben drauf, genauso, wie das (absichtliche oder unabsichtliche) vermitteln von Stimmungen wenn man spricht.

so ist es!!

..und bin auf bosnische Musik gestoßen, die mich absolut vom Hocker gerissen hat. Hier ein Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=3R8w9E22FFQ&feature=related (es dauert etwas, bis die Musiker im Bild erscheinen)

Ich hab mal so einen "Aulos" aus 2 Tinwistles gebastelt. Bei der einen muß man die oberen 3 Löcher mit Tesa abkleben. Funktioniert wunderbar. Aber ich hatte nie die richtige Idee für ne Musik damit. Ich hab irgenwo auch son Jugo/bosnisch-Teil, ist aber mehr n Touristengeraffel.

Diese bosnische Kapelle kickt mich jetzt ned so wirklich. Aber ich könnt mir da durchaus noch 1-2 fette Metal-Gitarren dazu vorstellen. Ich hör gerade Eluveitie, ist schon n bisi deftiger. Jedenfalls kann man von denen nicht behaupten, daß das nicht brummen würde :D.

cheers, fiddle
 
ich muss euch da mal wiedersprechen: Ich spiele seit 9 Jahren Blockflöte und habe immernoch nicht alles gelernt, meine Technik ist immernoch nicht "perfekt". ICh denke, dass Kinder das Instrument lernen sollten, was sie möchten. Man kann mit jedem Instrument anfangen und ich glaube es schadet nicht, wenn man gegebenfalls aufgrund der Fingergröße oder der Blastechnik damit ein bischen warten. Man muss ja nicht mit 4 anfangen ein Instrument zu spielen...
Blockflöte ist keineswegs so einfach wie es aussieht und obwohl schnell ein Ton rauskommt heißt das nicht, dass man Blockflöte spielen kann!
Blockflöte ist kein Anfangsinstrument! Wirklich nicht!
 
Blockflöte ist kein Anfangsinstrument! Wirklich nicht!

Angesichts der Tonhöhenvielfalt von Blockflötenkinderchören kann ich dir nur zustimmen!

Meiner Meinung nach sind Tasteninstrumente (Klaiver, Cembalo, Orgel, Keyboard) die besten Anfängerinstrumente. Man sieht dort hervorragend, wo die Töne liegen, die Klaviaturen sind auch für kleine Kinder schon spielbar und der Klang ist nicht halb so schrill, wie der einer fies gespielten Blockflöte. Leider fehlen zwei wichtige Voraussetzungen: Gruppenunterricht ist fast unmöglich und die Anschaffung ist einfach zu teuer.

Was du sonst über Blockflöten schreibst, gilt eigentlich für jedes Instrument, alle sind sie technisch und musikalisch unerschöpflich, aber das Können wächst ja auch mit dem Anspruch an sich selbst, und der ist bei kleinen Kindern meistens noch relativ gering. Ich selbst mußte auch erstmal Blockflöte lernen, obwohl ich schon Klavier spielen wollte und wir sogar eins hatten. Das war damals (vor rund 40 Jahren) eine pädagogische Binsenweisheit. Wäre mein Interesse an Klavier damals aber nicht so groß gewesen, hätte ich mit F-Flöte weiter machen wollen, weil mir der Klang besser gefiel als der der Blockflöte. Vielleicht wäre ich dann viel früher an die Querflöten meines Großvaters gekommen und meine Eltern hätten die Generalüberholung bezahlt, die mir jetzt bevor steht (rund 1.500 Euro für Querflöte und Piccolo), wo ich endlich damit angefangen habe, diese Flöten zu spielen. Aber um es noch einmal deutlich zu sagen: Blockflöte als Einstieg, wenn man eh ein anderes Instrument spielen will, halte ich für völligen Unsinn. Und musikalische Früherziehung funktioniert genausogut mit der Stimme und ist noch kostengünstiger und ohrenfreundlicher.
 
Wenn man bei der Blockflöte nicht alle Löcher sauber zuhält , klingt es schräg , deshalb habe ich es als Kind gleich wieder sein gelassen.Ich habe mich später leicht mit der Mundharmonika angefreundet , die nimmt die Sache nicht so genau.Anfängerinstrumente gibt es heutzutage viele, ich könnte mir durchaus vorstellen dass ein speziell dafür designtes keyboard hier viel mehr Kinder hinterm Fernseher vorlocken könnte.
 
Anfängerinstrumente gibt es heutzutage viele...

Es gibt in der Tat viele Instrumente, die als "Anfängerinstrument" angepriesen werden. Gemeint ist damit allerdings, daß sie billig sind und nichts taugen. Noch schlimmer sind allerdings die "Profiinstrumente", die kosten deutlich mehr, taugen aber auch nichts.
 
So ganz kann ich das nicht unterstützen. Die Blockflöte hat für mich als Einstiegsinstrument jede Menge Vorteile: sie ist günstig in der Anschaffung, leicht zu transportieren, halbwegs robust und wenig pflegeintensiv (im Vergleich zu anderen Blasinstrumenten), schon für kleine Hände zu handhaben, es kommt sofort ein Ton wenn man reinbläst (ok, wie der klingt ist die zweite Frage) und dadurch hat man schnell die ersten Erfolgserlebnisse, sie eignet sich prima für den Gruppenunterricht, viele Grundlagen, die man damit erarbeitet, lassen sich später wenn gewünscht gut auf andere Instrumente übertragen...

Musikalische Früherziehung mit der Stimme mag funktionieren, ich halte es aber in dem Moment, wo ich die Kids ans Notenlesen zur Vorbereitung auf das Instrumentalspiel heranführen möchte für sinnvoller, das mit einem Instrument in der Hand zu tun. Die Blockflöte bietet sich für mich dabei aus den oben genannten Gründen einfach an.

Natürlich ist die Blockflöte auf einem höheren Niveau sehr anspruchsvoll zu spielen und ich stimme euch völlig darin zu, dass es sich um ein vollwertiges Musikinstrument handelt, das durch seinen Ruf als "Kinder- und Anfängerinstrument" leider oft nicht ganz ernst genommen wird. Blockflöte auf einer professionellen oder konzertanten Ebene gespielt hat mit dem, was im Anfängerunterricht mit Kindern gemacht wird, nicht mehr ganz viel zu tun. Aber das Gleiche gilt auch fürs Singen, für Tasteninstrumente und für alles andere, was eventuell in der musikalischen Früherziehung oder Grundausbildung eingesetzt werden könnte.

Und wie schräg die Kindergruppen mit der Blockflöte klingen, hängt auch immer damit zusammen, wie der Lehrer arbeitet. "Meine" Kids lernen von Anfang an, aufeinander zu hören und wenn ich den Kurs nach ca. 1,5 Jahren beende, war noch jede Gruppe auf einem Stand, der zwar natürlich weit vom professionellen Spielen weg war, den man sich aber durchaus anhören konnte. Und Spaß haben die Kinder auch alle dabei. Mit dem grausigen Volksliederfiepen im Klassenverband, das ich noch aus meiner Grundschulzeit in schlechter Erinnerung habe, hat das heute nicht mehr viel zu tun.
 
In meiner Kindheit (und die ist gerade einmal 15-20 Jahre her) wurde gesagt dass man erst Blockflöte spielen muss bevor man was anderes lernt. Als Kind fand ich das auch toll und hab dann in irgendwelchen Grundschulblockflötenensembles Volkslieder gefiept.

Erst im Nachhinein sehe ich das anders. Ich sehe heute jede Menge Schüler die mit 8 schon andere Instrumente anfangen und ärgere mich dass ich nicht auch schon direkt mit meinem Hauptinstrument angefangen habe.

Wie schon gesagt: Flöte als Zweitinstrument für jemanden der sich dafür interessiert. Oder für einen Anfänger, der dann darauf bleibt. Aber solange standardmäßig jedes musikalisch interessierte Kind nach der ersten Runde musikalischer Früherziehung, wo noch auf Glockenspielen rumgekloppt wird, bei den Blockflöten landet, wird dieses Instrument immer einen üblen Nachgeschmack hinterlassen.

Aber da sich das Konzept der Bläserklassen immer mehr durchsetzt wird die Blockflöte meiner Meinung nach früher oder später davon abgelöst werden. Warum noch Blockflöte lernen wenn schon in der ersten oder zweiten Klasse die Möglichkeit besteht ein anderes Instrument zu lernen.

Die Blockflöte kämpft hier natürlich zusätzlich mit dem Problem dass sie in der Blasmusik (ohne jetzt nur Marsch/Polka/Walzer zu meinen) keinen Eingang gefunden hat und nach dem Wechsel auf ein "richtiges" Instrument obsolet wird.

Würden wir hier von Querflöten sprechen sähe die Sache ganz anders aus.
 
Ich glaube, es fehlt zur Blockflöte einfach eine Musikkultur mit etwas mehr Durchsetzungsvermögen bzw. Popularität. Vielleicht sollte man einfach mal sammeln, bzw. bei youtube "recorder music" eingeben.

Ich habe dort übrigens folgenden sehr aussagekräftigen Kommentar gefunden:

"Where can I find sheet music for the recorder so that I can practice past the grade school level? I am really sick of Mary Had a Little Lamb, and really want something smooth and elegant hopefully with a haunting and beautiful sound to it. Please reply."

(Wo kann ich Noten für Blockflöte finden, die mich über das Grundschulniveau hinaus befördern? Ich kann Mary Had a Little Lamb nicht mehr hören und möchte etwas elegantes, schönes, möglichst mit einem ergreifenden und schönen Klang. Bitte antwortet.)

Und die traurige Antwort:

"I think you need a teacher" (Ich glaube, du brauchst einen Lehrer)

Aber es gibt einige ziemlich gute Aufnahmen, nicht nur Barockflöte, klassisch oder schlecht.

Damit will ich nicht unterstreichen, daß Blockflöte kein Anfängerinstrument sei, sondern, daß es von dort aus weiter geht, und daß es vielleicht besser wäre, wenn Kinder das auch schön wüßten. Warum gibt es soviele E-Gitarristen? Weil die alle glauben, E-Gitarre wäre echt cool (ist sie ja auch, wenn man gut spielt, aber Blockflöte eben auch, wie ich inzwischen gelernt habe, z.B. so etwas: http://www.youtube.com/watch?v=kgEE3t1Fh_w ).
 
Guendola, wenn Du dort schreiben kannst - einiges an klassischer Flöten-Literatur taugt durchaus für Blockflöte (eher Altflöte). Jean-Baptiste Loillet, die waren sehr rührig, da könnte er/sie mal graben gehen, was ihm/ihr gefällt. Von Händel gibt es auch durchaus auf Altflöte spielbare Sonaten, und es lohnt sich, wenn man Jazz mag, mal im Real-Book zu stöbern.
 
Hallo zusammen,
ich glaube dass blockflöte (obwohl es leider den Ruf sehr schädigt; ich spiele inzwischen seit 12 Jahren) sich sehr gut als Anfangsinstrument eignet, eben wegen Tonerzeugung, Preis etc. (wurde eh alles schon genannt)
Natürlich kann man auch schon mit den meisten anderen instrumenten anfangen, aber aus meiner eigenen Erfahrung möchte ich sagen ich hätte mir nicht vorstellen können, früher (ich war 10) mit Fagott anzufangen, und dafür brauchte ich noch ein (geliehenes) instrument mit enger gelegten Klappen. Es gibt zwar auch kleinere Quintfagotte, allerdings muss man dann aufs große erst wieder umlernen, also meiner meinung nach sinnlos. Ich denke mir dass es bei vielen anderen (blas)instrumenten ähnlich sein wird.

Was ich aber als wichtig empfinde ist follgendes: Junge blockflötistenInnen, ob sie nur 3 Jahre spielen oder 10 sollten mit einem "guten" Instrument anfangen. Also keine 10 € Flöte aus dem Spielwarenhandel sondern sowas in Richtung Moek Schulflöten (kosten zur Zeit glaube ich 60 oder 70 €). Ich würde auch von Kunststoffflöten (obwohl ich inzwischen zuhause zu 50% nur mehr auf solchen spiele, um die guten Flöten zu schonen) als Anfangsinstrument abraten, weil sie einfach keinen wirklich "warmen, schönen" klang haben....

Lg aus Österreich,
Sebastian
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin weder sechs Jahre alt, noch ein Anfänger auf musikalischen Gebiet, aber trotzdem möchte ich demnächst anfangen Blockflöte zu spielen. Für Weihnachten habe ich mir nämlich eine Altblockflöte gewünscht, die wir wahrscheinlich morgen kaufen werden. Früher hätte ich mir wirklich nie vorstellen können, ausgerechnet Blockflöte zu spielen. Wie die meisten dachte ich sofort an falsch spielende Kleinkinder. Die Blockflöte war höchstens ein Anfangsinstrument um so bald wie möglich auf ein "richtiges" Instrument zu wechseln.

Mit 16 habe ich zum ersten Mal Klavierunterricht bekommen. Ziemlich spät aber da ich ziemlich talentiert war, habe ich rasch Fortschritte gemacht. Später lernte ich noch Gitarre spielen und hatte ich Gesangsunterricht.
Und jetzt möchte ich mit der Altblockflöte mal versuchen ein Blasinstrument zu spielen. Obwohl ich vom Klang her eigentlich die Oboe oder die Klarinette bevorzuge, gibt es doch Gründe warum ich gerade Blockflöte spielen möchte.

1) Im Vergleich zu anderen Instrumenten ist eine Blockflöte wirklich billig. Wenn sich herausstellt, dass es nichts für mich ist, ist nicht viel verloren.
2) Ich stelle mir vor, dass es doch um einiges leichter zu lernen ist als andere Blasinstrumente und deswegen als Zweit- oder Drittinstrument besser geeignet ist. Zumindest am Anfang möchte ich auch versuchen ob ich es mir selber beibringen kann.
3) Wenn gut gespielt, kann eine Blockflöte auch schön klingen und außerdem höre ich gerne Renaissance- und Barockmusik, wofür gerade für die Blockflöte ein breites Repertoire gibt.
4) Ich habe einen Sohn von drei. Für den Fall, dass er mal anfängt Blockflöte zu spielen, wäre es sicher nett wenn ein Erwachsener in seiner Umgebung es auch spielt.

Auf jedem Fall bin ich sehr neugierig wie es mir gefallen wird. Es würde mich auch interessieren, ob es mehr Leute in meiner Lage gibt d.h. Erwachsene, die schon andere Instrumente gespielt haben, aber mit der Blockflöte angefangen haben.
 
Wo ist die Blockflöte? Wo sind die Blockflötenstars? Ich weiß nicht, wie populär Slobodan Nikitovic wirklich ist, aber in seinem Bereich scheint er ein absoluter Star zu sein.

Naja der Thread ist schon älter, aber vielleicht dennoch interessant für Personen, die Stars der Blockflöte (noch) nicht kennen: mir gefallen Dorothee Oberlinger und Stefan Temmingh* ganz gut. Es gibt noch soviel andere, die auch in versch. Ensembles spielen. Es gibt aber auch bekannte Ensembles: Flautando, Royal Wind Musik (NL), Wildes Holz. Ich war dies Jahr bei versch. Blockflötenkonzerten und jedes war anders. Hätte ich vor zwei Jahren nicht für möglich gehalten, dass Blockflöte solch ein tolles Instrument ist.

* Schaut euch auch die anderen Videos von denen an. Von Stefan Temmingh z.B. Stainless Safari (modernes Stück das für ihn geschrieben wurde).

Hatte damals auch in der Schule Blockflötenunterricht (hab es aber gern gemacht), nachdem der Unterricht vorbei war, ist die Flöte im Schrank (zwischendurch Schrankwechsel ;) ) gelandet. Letztes Jahr habe ich sie wieder hervorgeholt und nu hab ich schon einige neue dazubekommen. Meine Schulflöte ist aber recht schnell wieder im Schrank gelandet, da sie in deutscher Griffweise ist und nur Einfachlöcher hat und durch eine mit barocker Griffweise und Doppellöcher ersetzt wurde (siehe mein Avatar).

Um wieder zum Thema zu kommen, kennt ihr Blockflötenfieber 1-3 von Richard Voss? Habe selber alle drei. Im Anhang sind Bastelanleitungen für selbstgemachte Musikinstrumente, Unterrichtsmaterial und Spiele. Die Stücke sind auch recht flott - So dass man sich die 2. und 3. CD auch so gut anhören kann. Vielleicht was für die BlockflötenlehrerInnen hier im Forum.


Viele Grüße
Musicanne
 

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