Welches Holz für Blockflöten?

Insofern sollte man die Holzart wohl nur bedingt als Kaufkriterium heranziehen, und wenn, dann unter der Überlegung, wie intensiv das betreffende Instrument genutzt werden soll.

Wenn es ums Holz geht, ist für mich das Kriterium Haltbarkeit inzwischen der der einzige Punkt, der meine Entscheidung beeinflussen kann.

Eben habe ich entdeckt, dass es hier doch schon (mindestens) einen Thread mit im Prinzip gleicher Fragestellung gab, nur ein dreiviertel Jahr alt. Hatte ich bei meiner Suche - warum auch immer - nicht gefunden. Da gibt es noch einige interessante Infos.

Ja, das ist ein guter Thread zu diesem Thema. Vielleicht verschiebt ein Moderator (@Claus oder @Musicanne) diesen Thread dort hin. Dann bleibt alles zusammen. :)

Viele Grüße
Lisa
 
...dass womöglich nur ich als Ausführender allein hören kann, wie einzigartig manches Instrument klingt.
Kleiner Trost: was Du beschreibst, das geht bei gut gemachten empirischen Versuchen Stradivarius-Kennern, Wein-Liebhabern oder Trompetenfetischisten kein Stück anders. :D

Die bewusste Übersetzung von Wahrnehmung findet eben jenseits der elektrischen Signale der Rezeptoren statt. Sie ist ein cortexgeneriertes "mentales Konstrukt" aufgrund synaptischer Erregungsmuster in verschiedenen Hirnarealen, wenn auch mit gewissen Schwerpunkten bei der Sinnesverarbeitung.
Bei jedem Menschen gibt es dabei offenbar wesentliche individuelle Komponenten. Die bewusste Übersetzung des Wahrgenommen ist aufgrund biologischer Prozesse und der Erfahrungsverarbeitung außerdem zum guten Teil Veränderungen unterworfen.
Einfacher ausgedrückt: Vorlieben können sich mit der Zeit ändern, die Wertschätzung kann sich etwas Anderem zuwenden.

Gruß Claus
 
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Schön, dass mein Thread hierhin verschoben wurde, denn da gibt es schon jede Menge toller Infos.

Ich hoffe mal, meine Wertschätzung verschiebt sich nicht allzusehr und bleibt bei dem nicht ganz billigen Kirsch-Tenor. :redface:
 
Schön, dass mein Thread hierhin verschoben wurde, denn da gibt es schon jede Menge toller Infos.

Ich hoffe mal, meine Wertschätzung verschiebt sich nicht allzusehr und bleibt bei dem nicht ganz billigen Kirsch-Tenor. :redface:

Das wichtigste ist doch, dass dir die Klangmöglichkeiten und die Haptik der Flöte gefallen.

Möglicherweise liegt das weniger an der Holzart als daran, wie genau diese individuelle Flöte gefertigt ist. Holz ist ein Naturprodukt, und schon kleine Unterschiede können Eigenschaften der Flöte verändern. Verschiedene Hölzer mögen sich auch darin unterscheiden, wie einfach oder schwer es für einen Flötenbauer ist, daraus ein tolles Instrument zu machen. Und Preisunterschiede von Flöten ergeben sich nicht nur aus der Holzart, sondern auch aus der Sorgfalt und dem Arbeitsaufwand, den ein Flötenbauer in eine Flöte investieren kann, um sie noch wirtschaftlich zu verkaufen.

Aber letztendlich spielst du das Instrument, und deine Wertschätzung hat einen viel größeren Effekt auf den Klang als die Unterschiede in den Flöten.

Ich habe mir mit einer teuren Flöte aus Rosenholz einen Kindheitstraum erfüllt. Sie hat mich auch klanglich überzeugt in einer Auswahlsendung mit mehreren Flöten mit gleichem Modell und unterschiedlichen Hölzern. Möglicherweise hätte ich, wenn ich weiter gesucht hätte, auch noch eine günstigere Flöte gefunden mit ähnlichen Klangeigenschaften. Aber allein die Freude, die ich jedes Mal habe, wenn ich sie in die Hand nehme, wirkt sich auch deutlich auf den Klang aus.

Der gleiche Wein schmeckt besser, wenn man weiß, dass er teuer war. :)
 
@Fermate35 , das mit der Wertschätzung ist ganz sicher richtig. Und ich freue mich schon sehr auf meinen Geburtstag, bei dem ich "vermutlich" ein tolles Geschenk bekommen werde. Beim Wein gebe ich allerdings eher Lisa recht: Ein schönes Glas bewirkt bei mir mehr als der Preis des Weines.
 
Kenne ich nicht, Julore, sieht aber toll aus (ähnlich wie meine Rottenburgh in Rosenholz). Und hat denselben schönen Koffer wie mein Knicktenor von Huber. Willst du sie zur Auswahl schicken lassen?
 
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Und ich freue mich schon sehr auf meinen Geburtstag, bei dem ich "vermutlich" ein tolles Geschenk bekommen werde.
...

Ich werd' verrückt, sag bloß, du bekommst eine neue Blockflöte zum Geburtstag???

Vielleicht sogar einen Knicktenor? Das wäre natürlich eine echte Überraschung!
Hoffentlich ist es dann auch dein "Traumholz"!

Ich drück dir auf jeden Fall beide Daumen ... und spiel solange wohl besser TinWhistle :D
 
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Ich werd' verrückt, sag bloß, du bekommst eine neue Blockflöte zum Geburtstag???

Vielleicht sogar einen Knicktenor? Das wäre natürlich eine echte Überraschung!
Hoffentlich ist es dann auch dein "Traumholz"!
Ja, das wäre echt DER Knaller!!! :D ;) :great:
 
Kennt sich jemand mit "Red heart" aus??

Auskennen ist etwas zuviel gesagt, aber Red Heart oder auch Chakte Kok genannt (Sickingia salvadorensis, auch Simira salvadorensis genannt) stammt aus Mexico/Honduras und scheint wohl gerade in Mode zu kommen. Es ist auch heutzutage nicht so einfach noch etwas besonderes für Instrumente zu finden, was nicht auf der Artenschutzliste steht und dazu noch erschwinglich ist und schön aussieht dazu.

Im deutschsprachigen Raum gibt es wenig Infos, auch International sind die Infos recht spärlich. Hier bei einem Händler bekommt man wenigstens etwas Info. Die Aussage von Huber:
brillant und fröhlich, kraftvoll und geschmeidig; ein wenig an den kunstvollen Gesang einer Nachtigall erinnernd.
Ob das nicht eher am Spieler liegt welcher gerade gut drauf war:confused: Zum Thema Klang des Holzes hast du ja auch schon so manches hier gelesen. Wenn man Rot als Farbe mag, dann ist sie bestimmt ein feines Instrument.

Red Heart neigt beim trocknen zur Rissbildung. Eine Flöte sollte zwar aus gut durchgetrocknetem Holz sein, aber ich persönlich würde sie gut im Auge behalten, denn Holz wird heutzutage meist viel zu schnell getrocknet. Zu Red Heart gibt es wahrscheinlich noch wenig bis keine Erfahrungswerte im Flötenbau.

Unser Drehleierbauer z.B. trocknet sich sein Ebenholz welches er für Tastaturen benötigt inzwischen selbst nach, fast unerschwinglich, hohe Auflagen und oft noch zu Nass :bad:
 
Bei HUBER selber findet man eine sehr schöne Zusammenfassung bezüglich der Eignung der verschiedenen Holzsorten in Hinblick den Flötenbau und die Klangleigenschaften:

Ja hab' ich mir mal angeschaut. Dort wird ja der europäische Buchsbaum als non-plus-Ultra beschrieben. Entsprechend teuer sind dann auch die Buchsbaum-Flöten von Huber. Moeck bietet hingegen die Rottenburgh in Buchsbaum relativ günstig an. Kann es sein, dass es sich dabei um den billigeren Zapatero-Buchsbaum handelt (ähnlich wie bei der preislich vergleichbaren Denner von Mollenhauer)?
 
Genau so sieht's aus... steht da nicht explizit europäischer Buchsbaum ... ist es auch keiner!

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---


Eine feine Sache ist auch BUBINGA ... ebenfalls ein Holz mit hoher Dichte aber deutlich preiswerter.

Ein sehr abwechslungsreiches Holz mit interessantem Maserung- und Farbenreichtum (beige/braun/rot), von daher bloß nicht blind bestellen, sondern die Wünsche im Shop deutlich machen und selber zur endgültigen Entscheidung in der Hand halten!

Die überaus freundliche und hilfsbereite Frau Kunath geht gerne auch auf solche Farbe- oder Maserungs-Wünsche ein. Ggf. muß man dann ein paar Monate auf etwas "Besonders" warten... aber das macht die Vorfreude ja deutlich größer, finde ich!

Meinen Bubinga-Tenor (Fehr Modell III) kann ich momentan zwar nur bis zum "D" spielen :weep:, aber allein wegen der interessanten Maserung werd' ich den wohl nicht mehr hergeben :love:
Notfalls - wenn es mit der rechten Hand garnicht klappt - wird's ein "barocker Lampenständer" :D

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---


Eine Interessante Zusammenfassung zum Thema europäischer Buchsbaum und dessen Ersatzholzarten gibt es hier:

http://www.gdholz.net/holz-abc/buchsbaum.html


Durchaus lesenswert ... wenn auch sehr viel Text! Da mußt du jetzt durch :D

Keine Sorge, ich frage dich nicht ab!
 
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Ich hatte einen Huber-Knickbass (Compact) in Red Heart in meiner Auswahlsendung.

Was soll ich sagen - wenn Geld keine Rolle spielen würde, wäre er jetzt meiner. Eine tolle Flöte, ausdrucksstark, vielseitig, schnell in der Ansprache, geht sehr freiwillig in die Höhe, und ist dabei sehr leicht. Und ein echter Hingucker!
Mir wurde gesagt, dass Red Heart ein selten verarbeitetes, aber dichtes und zugleich leichtes Holz ist, was für eine Bassflöte natürlich eine feine Sache ist.

Am Ende ist es dann aber doch der Huber Knickbass in Haldu-Holz geworden. Ähnliche Klangeigenschaften, nur etwas schwerer, und deutlich günstiger.
 
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Huber-Knickbass (Compact) in Red Heart in meiner Auswahlsendung

Super, du hast sogar schon eine gespielt :great: Für einen Bass ist das bestimmt prima, meine Bässe in Birne sind echt keine Leichtgewichte, da merkt man sicher jedes Gramm weniger.
 

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