Die Schüchternheit nimmt mir die Freude am singen ...

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lila.lena
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Hallo !
Ich bin ganz neu im Forum, aber mir gefällt es hier schon sehr ;)
Ich hoffe, dass meine Fragen nicht schon zu oft gestellt wurden!

Also zu meinem Problem:
Ich liebe es zu singen, würde es gerne wirklich lernen, bin aber zu schüchtern für Gesangsunterricht!
Ich singe schon mein Leben lang in verschiedenen Chören, angefangen mit em Kinder Chor bis hin zum Semi-professionellen Vokal-ensemble!
Allerdings bin ich mir erst vor 4 Jahren drauf gekommen (bin jetzt 18), dass ich eigentlich sehr hoch singen kann (bin im Schulchor der Unterstufe immer zum ganz tiefen singen "gezwungen" worden, weil es fast keine Jungs gab)
Meine Bruststimme ist von Haus aus nicht sehr kräftig, meine Kopfstimme dafür um so mehr. Deshalb liebe ich es klassisch zu singen, am liebsten Messen ...

Nun zum eigentlichen Problem: Ich weiß, dass ich eigentlich singen kann, aber ich trau mich einfach nicht, dies auch vor anderen Leuten auch zu zeigen! Solange ich zu zweit singe ist es noch okay, aber alleine geht gar nicht. Ich habe Panik davor, dass mir die Stimme wegbricht, ich keinen Ton treffe oder gleich gar nichts rausbekomme =(, das Verdirbt mir echt die Freude an der Sache!
Eigentlich bin ich nicht so schüchtern, aber wenns ums singen geht, liegen die Nerven blank! (nur zur Info: Spiele auch Saxophon und Querflöte, und da hab ich keinerlei probleme sogar vor einem großen Publikum zu spielen!)

Könnt ihr mir vielleicht Tipps geben wie ich diese Schüchternheit etwas ablegen kann und mich traue endlich Gesangsunterricht zu nehmen? Es ist wirklich ein großer Traum von mir, singen wirklich professionel zu lernen, nur zum Spaß, nicht für eine große Solo-Karriere ;)...

Dankeschön schon im Vorraus, Leni
 
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Hallo erstmal...

kann zwar nicht Singen aber ich habe das sowas ähnliches an meinem Instrument durch gemacht! Mein Tipp: Such dir erstmal vertraute Personen wie Eltern, Geschwister oder gute Freunde und sing einen was vor und bitte sie einfach um ihre Meinung. Das stärkt dein Selbstbewusstsein. Dann erweitere deinen Kreis im größeren Verwandten- bzw. Bekanntenkreis. Schließlich kanns du evtl. auch in deinem Chor oder Ensemble um ein(Neben-)Solo bitten und irgentwann solltest du dich einfach überwinden. Endweder Mama einen Termin beim Gesangslehrer ausmachen lassen oder einfach mal selber anrufen oder vorbeischauen. Nach eigenen Erfahrung sind nur die ersten 3 Sekunden unangenehm bis die Angst vorbei ist und das Gespräch locker abläuft.

Hoffe ich konnte helfen

Schönen Gruß
Quirin
 
Hallo Leni,

willkommen hier.

So ganz verstehe ich nicht, was am Gesang so anders ist als an der Flöte oder am Saxophon. Das sind doch beides auch sehr körperhafte Instrumente. Und da musst Du doch schon Unterricht gehabt haben?

Gesangslehrer werden genauso wie Querflöten- oder Saxophon-Lehrer dafür bezahlt, sich die Fehler ihrer Schüler geduldig anzuhören ;) Wobei ich mir vorstellen kann, dass einem Gesangslehrer Unterricht mit Dir Spass macht, weil Du schon einiges mitbringst vermutlich. Du singst ja schon länger und scheinbar recht flexibel. Woher also kommt Deine Panik? :confused:

Aber selbst wenn Dir im Unterricht die Stimme wegbräche, Du den Ton nicht träfest - genau dazu ist doch Unterricht da, an solchen Sachen zu arbeiten.

Ensemble-Singen geht übrigens eh schon Richtung Solo, mal genauer betrachtet ;) Da sind ja meist bloß ein oder zwei Leute auf eine Stimme, dann muss die andere nur mal eben schnaufen, schon hast an Solo-Ton ;) Also eigentlich machst Du das eh schon länger, und lebst immer noch, gell? ;)
 
ja, ich spiele seit 9 jahren Sax und seit 4 Jahren Flöte, und ich muss leider sagen, dass ich noch keine guten Erfahrungen mit Musik-Lehrer gemacht habe ... Vielleicht kommt auch daher die Angst! Der Unterricht war immer sehr unmotivierend bist deprimierend! Vielleicht hab ich auch nur angst was andere Leute über mich denken, so in die Richtung von, DIE nimmt GU ? Die bringt doch sicher keinen geraden Ton raus etc ... =(

@Quirin: Naja, das mit Freund und eltern ist nicht zu einfach, denn meine Eltern hören mich ja zu Hause öfters singen und sie können mit meinem klassischen gesang nichts anfangen, ihnen gefällts einfach nicht (Was an sich schon ein mal etwas depriemierend ist ...) Von meinen Freunden hab ich, speziell im Chor etc..., schon öfters etwas zustimmung erhalten, aber dass ich mich einfach hinstelle und ihnen was vorsinge ist für mich auch unvorstellbar ...

Danke für die Antworten =)
 
Hallo lila.lena!

Dein "Fall" ;) ist natürlich viel zu kurz dargestellt, um irgendeine wirklich treffende Aussage machen zu können. Alles, was ich Dir also jetzt rate, basiert auf Vermutungen und den Schlüssen, die Deine Beschreibung überhaupt zulassen.

Zunächst fand ich es - im Gegensatz zu moniaqua - sehr interessant, dass Du nicht unter Schüchternheit leidest, wenn Du auf einem Instrument vorspielst.
Das leuchtet mir durchaus ein.
Ein Instrument bietet einem quasi ein Alibi, dort (auf der Bühne; vor Publikum; etc.) sein zu dürfen. Ein Instrument ist eine Art Berechtigungskarte, ein Erlaubnisschein. (Und sicher haben die wenigsten im Publikum eine Querflöte. Eine Stimme hingegen hat jeder!)
Man kann sich auch als Person in gewisser Weise hinter einem Instrument verstecken. Dann ist es eben die Querflöte, die klingt, und nicht direkt ich. Viele Sänger brauchen eine Gitarre, an der sie sich festhalten können, weil sie nicht wissen, was sie mit ihren Händen machen sollen...

Anders bei der Stimme. Nichts am gesamten Menschsein steht so sehr für die eigene Person, wie ihre Stimme (vielleicht einmal vom Aussehen abgesehen).
Da gibt es kein Alibi mehr, kein Verstecken - das ist die blanke, pure, reine Selbstpräsentation - man reicht sich quasi dem Publikum selbst auf dem Silbertablett dar ... und weiß nicht, ob es ihnen schmecken wird.
Die Angst kann da schon groß werden.
Kurz - ich kann es verstehen.

Nun, was kann man dagegen tun?
Zuerst: ich empfehle dringend, es nicht so zu machen, wie qu1r1n es empfiehlt! Singe bitte nicht vor einer Vertrauensperson und frage sie um eine Beurteilung. Denn der Druck kann entweder gerade dadurch immens werden oder es ist wieder keine realistische Situation, weil Du Dich vor dieser Person ja eh nicht fürchtest. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, willst Du ja gar nicht wissen, ob Du singen kannst (Du glaubst ja durchaus, dass Du es kannst, oder?), sondern Du willst wissen, wie Du Deine Angst überwinden kannst. Eine Beurteilung brauchst Du also nicht.

Mache es nur dann so, wie qu1r1n meint, wenn Du selbst diese Variante sehr attraktiv und nachahmenswert findest.
Wenn Dir aber Zweifel kommen, dann empfehle ich Dir einen anderen Ansatz:
Versuche zunächst, in der Öffentlichkeit zu singen, aber beiläufig. So, als würdest Du aus Versehen singen, oder in Gedanken, so, als wäre es eigentlich gar nicht Deine Absicht gewesen, zu singen. Wenn sich dann jemand daran stört, kannst Du Dich immer herausreden, dass Dir das ja mehr so beiläufig geschehen ist.
Ich meine damit solche Situationen wie, an der Bushaltestelle, in der Umkleidekabine, auf dem Fahrrad in der Fußgängerzone, auf dem Nachhauseweg usw. Als würdest Du für Dich selbst singen, als würdest Du gerade ein bisschen vor Dich hin träumen.
Das Gute daran ist auch, dass Du den Leuten, denen Du heimlich "vorsingst", nicht in die Augen sehen musst, dass sie bald vorbeigegangen sind und Du sie unter Umständen nie wieder siehst - also kein Grund, Dich vor ihnen zu schämen. Auch einzelnes Einsingen (Einsingen ist ja ein berechtigtes Alibi, um seine Stimme zu erheben) kannst Du für Dich selbst als "Vorsingen" nehmen. Die anderen müssen - und das ist der ganze Trick - einfach nicht merken, dass Du ihnen gerade etwas vorsingst. Du musst in dem Glauben sein, die Leute wären in dem Glauben, Du würdest etwas ganz selbstverständliches und Normales tun. Dazu brauchst Du eben zunächst selbstverständliche und ganz normale Situationen. Und keine Stresssituation wie von r2d2c3pq beschrieben.
Und: singe in diesen Situationen Stücke (oder Ausschnitte davon) in denen Du Dich sowieso schon sicher fühlst. Natürlich nicht full Power - erst mal schön vorsichtig, mezzopiano - wenn Du verstehst. :)

Wenn nichts zurück kommt, heißt das noch gar nichts. Wenn es aber jemandem gefällt, und er Dir das ZUFÄLLIG sagt (worauf Du auch zunächst nicht aus sein solltest), DANN gewinnst Du Selbstvertrauen im Singen und DANN geht die Angst langsam weg. Aber nicht nur davon, sondern allein schon durch das Tun, durch das Singen an sich, indem Du Dich selbst zwingst, Dich in kleinen Dosen unangenehmen Situationen auszusetzen, wird es besser werden.

Ich pfeife z.B. immer in der Öffentlichkeit (eigentlich immer und überall). Es macht mir einfach Spaß, eine kleine Melodie auf den Lippen zu haben. Ich beachte das auch gar nicht mehr groß. Ist eine Art, die ich wahrscheinlich von meinem Opa geerbt habe.
Ich stand mal in einer Turnhalle unter der Dusche und habe mir wieder ein kleines Liedchen gepfiffen.
Danach kam ein alter Mann auf mich zu und fragte mich, ob ich das gewesen sei, der da gerade gepfiffen hätte. Als ich bejahte, meinte er, ich solle bitte nie aufhören, zu Pfeifen. Man höre das ja heute nur noch so selten, dabei sei es doch so schon, wenn jemand pfeift... ;)

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Zuletzt bearbeitet:
Zunächst fand ich es - im Gegensatz zu moniaqua - sehr interessant, dass Du nicht unter Schüchternheit leidest, wenn Du auf einem Instrument vorspielst.
Das leuchtet mir durchaus ein.

So groß werd der Gegensatz nicht sein. Hinter Instrument verstecken leuchtet mir absolut ein, das funktioniert gut - wenn es sich denn nicht gerade ausgerechnet um die Querflöte handeln würde. Die imho ganz genau die selben "Probleme" bringt wie singen, wenn mensch zu sehr aufgeregt ist. Wenn's Dir den Hals zuschnürt, Querflöten zicken da rum. Die klingen dann verschnupft. Wenn die Atmung ned mag, weil ja alles so aufregend ist und all die Energie in Verspannungen geht, geht die Phrasierung flöten, usw.

Bei Zither oder Gitarre, mei, da sind ja noch die Finger dazwischen und mensch ist längst nicht so abhängig vom (richtigen) Atmen. Und Aufregung schlägt sich halt amal sehr schnell auf die Atmung nieder.

Von daher sollte doch das, was bei Flöte und Sax funktioniert, meiner Meinung nach bei der Stimme auch tun :) Daher meine Verwunderung.

lila.lena schrieb:
ja, ich spiele seit 9 jahren Sax und seit 4 Jahren Flöte, und ich muss leider sagen, dass ich noch keine guten Erfahrungen mit Musik-Lehrer gemacht habe ... Vielleicht kommt auch daher die Angst! Der Unterricht war immer sehr unmotivierend bist deprimierend!

Das ist gut möglich. Dagegen hilft entweder die eigene Einstellung ändern oder Lehrer wechseln. Manchmal hilft es auch, mit den Lehrern zu reden (Ich fühle mich ..., weil mir diese konkrete Äußerung das Gefühl gibt, dass...) Wir Deutschen scheinen (zu) sehr zu Perfektionismus zu tendieren und ich habe schon reichlich die Erfahrung gemacht, dass gute Aspekte nicht erwähnt werden, während sich mit Begeisterung auf die Fehler gestürzt wird. Das nervt und lässt einen schon an sich selber zweifeln.


Vielleicht hab ich auch nur angst was andere Leute über mich denken, so in die Richtung von, DIE nimmt GU ? Die bringt doch sicher keinen geraden Ton raus etc ... =(

a) Woher weisst Du, was die Leute denken? ;) Ich bin da früher regelmäßig mit baden gegangen, weil die sich glatt erdreistet haben, was anderes zu denken als ich meinte. Inzwischen lasse ich es nach Möglichkeit bleiben, mir auszumalen, was andere über mich denken könnten. Das läßt sich üben :)
b) Wenn sie das denken würden (was ich nicht mal glaube), was daran würde Dich stören? Wäre es denen ihr - fehlerhafter - Film oder Deiner?

Eines verstehe ich noch nicht ganz - einerseits schreibst Du, Du singst schon Dein Leben lang in Chören, andererseits schreibst Du, Du könnest nicht zeigen, dass Du singen kannst. Das widerspricht sich doch für mein Empfinden. Weil im Chor oder Ensemble wirst ja ne stumm wie ein Fisch dastehen?
 
So groß werd der Gegensatz nicht sein. Hinter Instrument verstecken leuchtet mir absolut ein, das funktioniert gut - wenn es sich denn nicht gerade ausgerechnet um die Querflöte handeln würde. Die imho ganz genau die selben "Probleme" bringt wie singen, wenn mensch zu sehr aufgeregt ist. Wenn's Dir den Hals zuschnürt, Querflöten zicken da rum. Die klingen dann verschnupft. Wenn die Atmung ned mag, weil ja alles so aufregend ist und all die Energie in Verspannungen geht, geht die Phrasierung flöten, usw.


Dass die Querflöte von der Atmung und Atemkontrolle abhängt ist ja so klar wie Kloßbrühe.
Die Atmung ist aber nicht ihr Problem, sondern die Psyche.
Und da kann die Querflöte durchaus einen riesen Unterschied machen - so klein das Dingelchen auch ist.

Ein Ring am Finger ist noch viel kleiner ... und kann in heiklen Momenten auch die entscheidende Wirkung auf die Psyche ausüben... ;)
 
Hallo Leni,
eine erfahrene Gesangslehrerin hört sofort, wenn Dir die Stimme wegbricht, weil Du Angst hast und nervös bist, und wird entprechend einfühlsam darauf reagieren. Du bist mit dem Problem nämlich nicht allein - gerade in der ersten Stunde passiert das vielen. Aber der wildfremde Mensch, der da hinter dem Piano sitzt und Töne von Dir hören will, wird Dir mit jeder Stunde vertrauter und nach ein paar Stunden singst Du ohne Scheu vor ihm. Du mußt nur hingehen ! Du mußt dich zu diesem ersten Schritt einfach überwinden, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Gesangslehrer sind keine Casting-Jury, die jemandes Leistung oder Können beurteilt. Wir leihen unser Ohr, hören einer individuellen Stimme genau zu, analysieren ihre Stärken und Schwächen und überlegen, was man aus dieser Stimme machen kann, wie man dem Schüler helfen kann, sie zu verbessern.
Es geht also nicht ums "Vorsingen" und das möglichst noch fehlerfrei und perfekt und dann ein Statement meinerseits: "Das war gut/das war scheiße/etc. etc.". Ich schreibe das deshalb, weil ich viele junge Schüler habe, die genau das zu glauben scheinen - das liegt wohl am allgemeinen Casting-Wahn.
Es geht vielmehr darum, gemeinsam mit dem Schüler ein Instrument zu bauen, nämlich eine tragfähige, zuverlässige, variantenreiche, klangvolle Gesangsstimme. Aber, wie gesagt, den ersten Schritt - Lehrer suchen, anrufen, hingehen - mußt Du schon machen.

Das einzige, worauf Du achten solltest: such Dir einen guten Gesangslehrer/in.
 
Dieses von Leni geschilderte Phänomen ist mir schon oft in den verschiedensten Kombis begegnet. Das hat nichts mit den Instrumenten zu tun. Ich selbst habe es auch. Und zwar könnte ich auf Gitarre, Bass, etc stundenlang alleine etwas vorspielen (Zuhöreranzahl beliebig) Aber wenn ich Klavier vorspielen soll, fängt die große Unsicherheit an. Natürlich habe ich versucht zu analysieren woran das liegt. Ich weiß es einfach nicht. Nun habe ich auch nicht das Bedürfnis solistisch am Klavier tätig zu werden, da ich viel zu sehr mit der Gitarre verbunden bin.
Ich denke weterhin, dass das auch eine Frage ist welcher Typ Mensch man ist. Es gibt Leute, die stellen sich auf die Bühne und machen irgendwas und es funktioniert, weil sie mit dem demetsprechenden Selbstbewusstsein ans Werk gehen. Andere müssen sich "überwinden". Das Problem oft ist, dass viele auf der Bühne versuchen etwas darzustellen, was nicht zu ihnen passt. Also gilt es meiner Meinung nach einen Weg zu finden, wie man sich wann auf der Bühne am wohlsten fühlt. Und wenn Leni gerne solistisch tätig werden möchte, würde ich ihr raten z.B. im Vokalensemble ein zwei Nummern solo zu singen. Oder sich einem Gitarristen oder Pianisten anschließen. Allein das Proben zu zweit kann schon vielleicht ein Weg in die richtige Richtung sein.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall weiterhin viel Spaß und Freude beim Musizieren.

Gruß,

Paul
 
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Inzwischen lasse ich es nach Möglichkeit bleiben, mir auszumalen, was andere über mich denken könnten. Das läßt sich üben :)
WORD!
Man sollte am Anfang vor allem aufhören andere beeindrucken zu wollen.
Deine/en Gesangslehrer/in wirst Du nicht beeindrucken können und Du wirst Dich auch nicht lächerlich machen. Er/Sie macht lediglich eine Bestandsaufnahme: "Was kann sie, was kann sie noch nicht" und demnach wird der Unterricht gebaut.

Die erste Stunde sollte immer kostenlos sein. Du singst etwas vor und unterhälst Dich mit Lehrer/in über Deine Gesangsziele. Dabei musst Du einerseits checken ob Lehrer/in Ahnung hat von dem was er/sie... boah so jetzt lass ich den Scheiß mit dem er/sie mal - ist jetzt ne Frau...!
... ob sie Ahnung hat von dem was sie tut und 2. ob die Chemie zwischen Euch stimmt. Ist die Lehrerin sympathisch und kann sie Dich überzeugen?

Eigentlich müsste die Gesangslehrerin aufgeregt sein und unter Druck stehen... :)

Dass Deine Eltern dass nicht toll finden, wie Du singst heißt nichts. Es gibt auch Leute die mit nichts was anfangen können außer Aktienkursen und Motoren ;)
 
Ich glaube, das mit der Angst beim singen und der nicht-Angst mit dem Instrument,
hat etwas mit der Direktheit zu tun.

Eine Bekannte von mir ist Fotografin und macht Aufnahmen von anderen Leuten beim Sex.
Sie sagte mal, daß ihre Kamera wie ein Schutzschild ist, um die Distanz zur Szene zu behalten.

Das ist mit einem Instrument ähnlich. Nur mit der Stimme steht man da vollkommen blank
im Raum und weiß nicht was man mit seinen Händen anfangen soll.

Ich singe jetzt nicht wirklich, aber ich halte öfters Vorträge. Das war am Angfang auch nicht so
einfach. Man kann sich aber reinarbeiten und irgendwann ist das alles kein Problem mehr.

Die Direktheit der Stimme wird noch verstärkt durch den Text den man singt. Und das ist
schon seehr direkt und konkret. Ich bin da jetzt kein Experte, aber ich schätze mal, daß man
beim Singen viel daran arbeitet, wie man seine Gestik einsetzt, um den Inhalt zu verstärken.
Sowohl optisch für den Zuhörer, als auch Körperspannungstechnisch um den Ton besser zu
entwickeln.

Beim Instrument spielt das übrigens auch eine Rolle. (Haltung, Gestik und Bewegung)

Ich würd auch sagen: Gesangslehrer/in deines Vertrauens suchen und finden.


cheers, fiddle
 
Die eigene Stimme ist viel persönlicher als ein Instrument. Hinter einem Instrument kann man sich (auch) "verstecken". Beim Singen steht die eigene Persönlichkeit im Mittelpunkt. Da geht es darum, ob man genug Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Mut und die nötige Extrovertiertheit (bis hin zur exhibitionistischen Ader) hat.

Könnt ihr mir vielleicht Tipps geben wie ich diese Schüchternheit etwas ablegen kann und mich traue endlich Gesangsunterricht zu nehmen?

Da hilft Dir der Thread gar nichts. Tu es, oder lass es. Spring oder schau Dein Leben lang von der Klippe runter.

Ich würde mit ein paar unterschiedlichen Gesangslehrer ein Kennenlerngespräch führen. Und nach dem Bauch nach Sympathie entscheiden, ob Du vor dem springen magst ... aber springen mußt Du, ganz allein. Ohne Sicherung, ohne Netz, ohne Seil.
 
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Dass die Querflöte von der Atmung und Atemkontrolle abhängt ist ja so klar wie Kloßbrühe.
Die Atmung ist aber nicht ihr Problem, sondern die Psyche.

Und die schlägt sich auf die Atmung... Je nu, jeder Jeck ist anders. :nix:

relact schrieb:
Da hilft Dir der Thread gar nichts.

Vielleicht doch. So wie ich das sehe, dürfte jede/r von uns schon mal auf einer Bühne gestanden haben und ich weiss mindestens zwei, die schon GU hatten. Und ganz offensichtlich leben wir alle noch ;)

Bloss hüpfen, das können wir alle nicht für Dich Lena, das stimmt. Das musste schon selber machen. Und wenn die GL in spe so unmotivierend ist wie die bisherigen Instrumentallehrer, dann geh zum nächsten. Bell* hat Dir beschrieben, was da laufen sollte, und sie kennt sich da aus, sie ist GL. Und wenn die GL von Dir das erfüllt, dann macht es auch Spaß. Ich weiss das, weil ich nehm Unterricht ;)
 
ich kann dich nur motivieren, den Ratschlägen zu folgen und "zu springen". ;)
Spiele eigentlich Klavier, möchte aber meinen Background-Gesang verbessern. Mein Herz schlug bis zum Halse, als ich dann zur ersten Gesangsstunde gegangen bin und etwas singen sollte, ich dachte immer, ich könne gar nicht singen. Aber ich habe eine angenehme Lehrerin: Sie weiß, dass ich nervös bin, und geht dann genau auf die Dinge ein, die ich brauche. Mache es seit ca. einem Monat und fühle mich um Welten sicherer!!
Ihr Ansatz kommt eher aus dem Speech Level Singing, sie ist also Vocal Coach, und da mache ich viele Übungen vor dem Spiegel, die total bescheuert aussehen - wir lachen dann beide darüber und so baue ich nebenbei noch meine Schüchternheit und meinen Kontrollzwang ab. Je mehr ich mich zum Affen mache, desto weniger denke ich nach. Manchmal kommen dann schon ungeahnte Klänge aus mir raus, und manchmal mache ich grob falsche Töne - aber aus denen lerne ich schon wieder sehr viel!

Du hast Musikerfahrung, -gefühl (nehme ich mal an) und schon Atemkontrolle - da kann gar nix mehr schiefgehen. :great:
 
Danke für die ermunternden Antworten =)
Mir ist natürlich klar, dass man mich natürlich hört wenn ich im Chor oder gerade wenn ich im Ensemble singen, aber es hört nicht gleich jeder wenn ich mal einen Ton verhaue ...
Und ja, eigentlich hab ich schon viel musikerfahrungen, aber das große Talent bin ich sicher nicht^^!
Ich werde versuchen eure Tipps zu befolgen und werde im Sommer an einer Chorsingwoche mit ensembel singen und einzel-stimmbildung mitmachen, hoffentlcih geht alles Gut ;)
Wenn das gut klappt, suche ich mir sofort eine gute Gesangslehrerin !

Danke für eure Antworten =)
 
@ lila.lena:

zu all dem bereits erwähnten kommt noch dazu, dass du in deinen ersten Gesangsstunden ja nicht gleich eine schwierige Arie wirst singen müssen :D
Du beginnst vllt zuerst mit (ganz tonlosen ;)) Übungen zu Haltung und Atmung, dann kommen einfache Übungen auf Silben und dabei wirst du so sehr von dem gefordert sein, was du alles beachten musst, dass du gar keine Zeit haben wirst, Angst zu haben! Im klassischen Unterricht geht es zu Beginn i.d.R so sehr um reine Technik, dass du manchmal gar nicht mehr merkst, dass du überhaupt noch singst (letzteres nicht ganz ernst gemeint! ;))
Wenn dann die ersten einfachen Vokalisen und Stücke kommen, bist du mit dem/der GL bereits so vertraut, dass es kein Problem mehr sein wird. Im Gegenteil! Du wirst total froh sein, dass du endlich was "richtiges" singen darfst und dich schon ganz ungeduldig fragen, wann die GL dich endlich mal Pamina, Violetta oder Mimi singen lässt :rofl:
 

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