Diskussion: Was wollt ihr langfristig mit der Musik erreichen?

  • Ersteller GloriaThomas
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Tipp: Woanders suchen. Viellicht einfach mal die Kleinanzeigen in den örtlichen Gazetten studieren. Und/oder selbst inserieren. Und zwar analog, nicht in irgendeiner Online-Musikersuche.
Guter Hinweis.

Und parallel immer weiter lernen, Unterricht nehmen. Blattsingen ĂĽben. All diese Dinge, die Dich flexibler und musikalisch fitter machen.

Vielleicht auch mal eine Weile in einem Chor mitsingen. Da lernt man u.U. auch Leute kennen, die Lust auf gemeinsames Musizieren haben.

Das Fokussieren auf Radio, youtube usw. finde ich auch nicht so zielführend. Lieber erstmal klein anfangen, vor Ort und mit realen Menschen. Macht mehr Spaß, muss nicht so perfekt sein, bietet mehr persönlichen Kontakt usw. Das war und wäre jedenfalls mein Ansatz.
 
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Und parallel immer weiter lernen, Unterricht nehmen. Blattsingen ĂĽben.
Vielleicht auch mal eine Weile in einem Chor mitsingen. Da lernt man u.U. auch Leute kennen, die Lust auf gemeinsames Musizieren haben.

Das sind alles gute Tipps, aber so wie ich Gloria in den letzten Jahren erlebt habe, schätze ich sie nicht so ein, als ginge es ihr ganz alllgemein darum, irgendwie zu Musizieren. Sie möchte schon "ihr Ding" machen. Sie sagte ja bereits an mehreren Stellen, dass sie nur singen möchte, was sie mag und nicht, was sie muss. Und einiges davon hat sie ja auch bereits umgesetzt und sich durchaus engagiert dafür eingesetzt. Da könnte ich sogar ein bisschen nachvollziehen, wenn sie das "Unterordnen" in vorgebenen Strukturen wie bei einem Chor als "Rückschritt" empfände. Und um es vorweg zu nehmen: Ich denke schon, dass sie "bühnenreif" wäre. Ihr Anliegen ist in meinem Augen nicht weltfremd.

Was wahrscheinlich stimmt ist, dass Gloria eines völlig fehlt: Die regelmäßige Interaktion mit Instrumentalistinnen, da sie fast nur a cappella, zum Radio oder zu Playbacks singt. Die wenigen Male (oder gar das einzige Mal), in denen sie sich bei einer Open Mic-Session getraut hatte, mit einer Hausband zu singen, wurde zu einer blamablen Erfahrung, weil die Tonart der Band nicht ihrer Lage entsprach.

Daher wäre nach wie vor meine dringende Empfehlung, sich wenigstens einen Mitstreiter zu suchen, dem sie vertraut, der sie versteht und der ihr ein paar Dinge erklärt. Aber nicht wie bisher virtuell in online-Foren, sondern live und in Präsenz. Zweimal die Woche. Probt einfach dein Programm ein, die Songs sind ja schon da. Die Chancen, an Auftritte zu kommen, sind als "Live-Duo" wesentlich größer als alleine mit einem Sack voller Playbacks. Bei der nächsten Open-Mic-Session nimmt sie ihre "Band" einfach mit. Dann gibt es auch keine bösen Überraschungen mehr wegen die falschen Tonlage/Tonart.

Und nein, liebe @GloriaThomas, wenn du regelmäßig mit einem festen Partner oder Partnerin probst, brauchst du keine Noten. Dafür probt ihr ja, bis es sitzt. Und ja, es gibt etliche Pianisten. Akustik-Gitarristen und Akkordeonisten, die keine Rockmusik machen wollen. Nur, dass deine Lieder dann nicht so mehr klingen wie mit deinen Playback- und Karaoke-Tracks, daran wirst du dich gewöhnen müssen. Möglicherweise klingen sie viel besser.

Als erstes inserierst du in den Lokalblättchen in deinem Einzugsgebiet.

Sängerin (60+, ohne Notenkenntnisse) sucht InstrumentalistIn zur Begleitung meiner eigenen und gecoverten Songs. Richtung: Swing bis Pop, gelegentlich auch in Mundart.


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Hallo,

...ich steuere einfach mal meine Antwort auf die Ausgangsfrage bei. Bei mir aus der Sicht des Chorsängers, und zwar im Bereich Klassik.
Da fällt natürlich einiges, was hier genannt wurde, von vorneherein weg :evil:...

Wenn es uns im Konzert gelingt, die Zuhörer zu erreichen, mitzunehmen und zu berühren, dann ist das eine ganz tolle Sache. Der letzte Ton eines großen Oratoriums verklingt, zehn Sekunden lang passiert beim Publikum gar nichts und auf einmal toben sie los und springen richtig von den Sitzen auf und geben standing ovations, da weiß man, der ganze Einsatz, die Probenarbeit usw. hat sich gelohnt.
Oder andersrum, mir auch schon passiert: Im Konzertprogramm war "Wie liegt die Stadt so wüst"' von Rudolf Mauersberger, der es unter dem Eindruck der Zerstörung Dresdens im zweiten Weltkrieg geschrieben hat. Ein wunderschönes, aber auch entsetzliches Stück, was einem Chor emotional wirklich alles abverlangt. Im Konzert hat reihum so ziemlich jedem aus dem Chor einmal die Stimme versagt, bei vielen von uns flossen Tränen beim Singen. Nach dem Stück kein Ton vom Publikum. Kein Applaus. Wir sahen nur jede Menge Taschentücher, die gezückt wurden, weil wohl das komplette Publikum genauso feuchte Augen hatre wie wir. Für mich war das auch ein Moment für die Ewigkeit.

Viele GrĂĽĂźe
Klaus
 
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Mein Ziel ist es, das ich mal "Die Ärzte" und "Die Toten Hosen" als Opener bei meinem Konzert habe.
:D

Man darf ja mal träumen...
 
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~ Ansichten eines Müßiggängers ~


Liebe @GloriaThomas

Es ist schon viel geschrieben worden; Alles, das Anstrengung macht, hat Wert und die soll natĂĽrlich auch gewĂĽrdigt werden, wenn das Ergebnis gut ist.
Jetzt muß nur noch das richtige Publikum her, das das zu schätzen weiß, denn für wen machst Du das sonst? Wenn es nur der Spaß an der Freude des Singens wäre, könntest Du das auch daheim allein oder mit der Familie haben.

D.h. wie schon gesagt wurde, Du könntest zuerst einmal "klein" anfangen, und bei Bars in Deiner Stadt z.B. zu bekannten Songs singen, und auch Deine eigenen Songs einstreuen! Wenn das gut ankommt, dann mehr davon. Wenn das Publikum verhalten reagiert, dann zurück zu Covers. : ] - Die gehen immer.

Wenn Bars/Gaststätten/Bühnen auf Deine Angebote nicht antworten/reagieren, dann vermutlich, weil sie nicht mit Dir werben können. - Sie möchten daß Leute rankommen und einen tollen Abend in ihrer Location haben. Wenn die Leute Spaß haben, essen und trinken sie gut, bleiben lange und geben gut Geld aus. Diese Leute kommen vielleicht aber nicht nur wegen dem gutem Essen, sondern weil sie wissen, daß Sänger(in)/Band X auftritt, was in der Vergangenheit ja immer Garantie für super Gaudi war.
D.h. sei nicht sauer, wenn die Locations zunächst verhalten reagieren. Das sind alles Marketing-Entscheidungen, und ist nicht persönlich gemeint.

Der Anfang ist halt schwer, wegen des Henne-EI-Problems.. ohne Auftritte keine Bekanntheit, aber ohne Bekanntheit auch keine Auftritte. D.h. Du mußt erstmal anderweitig Referenzen schaffen. Wie immer wieder zu hören und zu lesen ist, gelingt das wohl am besten mit Kontakten zu anderen Gleichtesinnten. Ein Auftritt mit deren Band kann helfen, mit den verschiedensten Leuten ins Gespräch zu kommen, und allgemein Deine Bekanntheit zunächst unter Hobbykollegen zu erhöhen. Vielleicht sind ja unter den Gästen auch einige Gastwirte, die bei Gefallen Deinen Namen sicher im Hinterkopf behalten. - Oder etwa Mitglieder von anderen Bands, die Dich danach auch gern als Gast-Sängerin hätten. So kriegst Du den Fuß in die Tür.

Ăśberhaupt hilft es sehr stark wenn man eigene Mitstreiter hat.
Das hatte ich vor einiger Zeit fĂĽr einen kurzen Moment bemerkt. Ich spiele fĂĽr mein Leben gern Piano; Eines Tages hatten wir Besuch, und ich durfte ein paar Songs aus meinem Repartoire vortragen. Eine Bekannte kannte einen Song und begann den Song mit zu singen. - Das war toll. - Ich hatte noch nie jemanden mit dem Piano begleitet. Das war eine ganz neue Erfahrung fĂĽr mich, und hat uns beiden super Laune gemacht! ( :

Allerdings kannte sie leider keine Titel aus dem Genre, das ich sonst üblicherweise spiele und so liebe. - Schade, aber nicht zu ändern. - Immerhin reichte es für eine tolle Erfahrung.
Aus Mangel an Sängern/Sängerinnen habe ich für mich privat begonnen, die Stimmen aus den existierenden Songs zu extrahieren und am Klavier zu begleiten, um meine Begleit-Skills weiter zu optimieren. - Das ist allerdings eine ganz andere Dynamik als mit echten Sängern, denn die reagieren ja auf das Gespielte, geben Tipps und wünschen sich z.B. einige Passagen lauter/leiser/mit mehr oder weniger Ausdruck, etc. - Aber was will man machen. ; ] - Aus Mangel an Mitstreitern muß man eben erfinderisch sein. Wir zwei haben wohl dasselbe Problem.. unübliche Musikrichtungen, und lokal niemanden, der mitmachen mag.


Mich wĂĽrde einmal interessieren, was so eure Ziele bei der Musik sind.

1) Was will ich eigentlich mit meiner Musik erreichen?
2) Will ich tatsächlich einen Hit produzieren, der dann viel Kohle bringt?
3) Will ich hauptsächlich meinem Hobby, dem Singen, fröhnen?
4) Will ich mich selbst im Radio hören?
5) Will ich berĂĽhmt werden?
6) Will ich auf einer BĂĽhne stehen?

Weil ich finde, daß Feedback immer weiterbringt, möchte ich auch Deine Fragen sehr gern aus meiner Sicht beantworten:

Zu 1) Was will ich erreichen? - Ich LIEBE den Klang von akustischen Pianos. Ich möchte gern soviel wie möglich Stilelemente meiner Lieblings-Pianistin anwenden können, da ich finde sie das besonders gut drauf hat. IHRE Musik (ja sie ist auch Komponistin) war es auch, die mich nach all den Jahren zurück zum Klavier gebracht hat. Mit den Erfolgen beim Üben kommt von selbst Energie um immer weiter ins Detail zu gehen, was wiederum weitere Fragen aufwirft, und man auch diese klärt. Und so geht es immer weiter. Ich WILL ihre Musik unbedingt spielen können. - Idealerweise so wie ich sie von ihr kenne. Ich weiß daß mein Unterfangen praktisch hoffnungslos ist (sie hat 45 Jahre Piano-Erfahrung und hat unter anderem auch Auftritte als Opern-Pianistin, und ich lerne und übe erst seit 2,5 Jahren. :D) - Aber das hindert mich trotzdem nicht fortwährende Erfolge damit zu haben, und dem Ziel Stück für Stück näher zu kommen. Ich mache auf jeden Fall aktuell mehr Fortschritte in ihre Richtung als sie heutzutage noch neue Techniken lernt. ; ) - Ein schwacher Trost, aber auf der anderen Seite kann ich mich Dank dieses wundervollen Hobbies mit ihrer Musik beschäftigen, und habe eine super Zeit damit. :D
Ein Beispiel für meine Bemühungen (auch mit Begleitung einer bekannten Sängerin) habe ich [ hier ] vorgestellt.

Meine Bemühungen sind demzufolge sehr eigenbrödlerisch, und ich erwarte nicht, daß in europäischen Kulturkreisen auch nur irgendwer meinen Musikgeschmack teilt. : ) - Wenn es gefällt, dann um so besser. Leider hat es aber bislang noch nicht zu einer Bandgründung, oder wenigstens zum gemeinsamen Musizieren gereicht. Kommentar meiner Freundin zu der Musik "Als ob die Straßenbahn um die Ecke fährt". - Aber ich hab sie trotzdem lieb. ; )


Zu 2) Mit eigenen Hits Kohle satt verdienen - Wenn die erforderlichen Piano-Techniken sitzen, möchte ich grundlegend irgendwann auch eigene Stücke in dem Stil meiner Lieblingskomponisten erschaffen, und dafür in eine ganz neue Welt eintreten: Der Welt des SCHAFFENS von Musikstücken! Bisher hatte ich ja immer nur reinterpretiert bzw. versucht so gut es geht jedes Detail zu kopieren. Ich erwarte nicht, daß das irgend eine Form der Monetarisierung mit sich bringt. Wenn, wäre es freilich schön, aber selbst wenn nicht könnte es mich nicht davon abhalten! : ]
Ich werde aber NIE für irgend eine kommerzielle Einrichtung kostenlos spielen. - Das habe ich mir fest vorgenommen. Meine Anstrengungen möchte ich entsprechend gewürdigt sehen.
In die komfortable Lage zu behaupten, daß man einfach nur zum Gemeinsam Auf-Der-Bühne-Spaß-Haben hergekommen ist, werde ich vermutlich nicht (so schnell?) kommen, besonders nicht mit meiner Songauswahl. - Das kann man aber auch positiv sehen: Man hat mehr Zeit für sich selbst schöne Musik zu schaffen, und ist nicht gezwungen seine Zeit für andere zu opfern, deren Musik man ggf. nicht (mehr) gerne spielen mag.


Zu 3) Dem Hobby fröhnen - Wenn es nur das eine Hobby wäre. ; ) - Aber die Musik nimmt in der Tat mittlerweile einen zentralen Anteil an Freizeit ein.
Es ist aber auch zu magisch (leider zunehmend magischer. :redface:), und fatalerweise vergeht die Zeit am Piano auch 3x so schnell als normal.
Sollte das irgendwann mal mein Beruf werden, wovon ich zum aktuellen Zeitpunkt absolut nicht ausgehe, möchte ich hoffen, daß der aktuell 2,5 Jahre währende Vortrieb niemals zum Erliegen kommen möge.. denn Rückenwind durch Motivation ist eine tolle Sache. Wenn das eines Tages verloren geht, müßte man sich andere Gründe suchen, waurm es so Laune macht und man weiterhin dabei bleiben mag. Einen Beruf lustlos machen zu müssen, möchte ich nicht.


Zu 4) Mich selbst im Radio hören - Für mich ist Radio unbedeutend. Da laufen ohnehin AUSSCHLIEßLICH Dudel-Songs. Die schönsten 80er und 90er, die tollsten Charts der 2000er und so Kram. Es kommt (zumindest hier) immer nur der gleiche Kram. - Die Leute wollen was zum nebenbei-Hören auf Arbeit haben, dazwischen Nachrichten, um sich gut informiert zu fühlen, und die Werbung ignoriert man. ICH gehöre nicht (mehr) zur Zielgruppe, die Radio hört. Was dort läuft, holt mich nicht mehr ab. Wirklich coole und inspirierende Songs, auch ältere, höre ich auf Parties und bei Auftritten von lokalen Künstlern. Auf Arbeit höre ich Youtube-Songs, im Auto höre ich MP3-Player, und ab und an ist auch mal totale Stille, um sich von dem ganzen Krach des Tages zu erholen. Einfach mal Stille. Nichts. Sozusagen musical detox.

Kurzum: Radio ist zu kommerziell, und die Chance ist sehr klein, daß man sich selbst mal im Radio hören würde. Und selbst wenn, müßte man vermutlich umschalten, weil 1) hat man den Song ja schon viertausend Mal im Studio gehört bis er endlich perfekt war, und 2) man sich sonst ärgern würde, daß sie DIESE Aufnahme genommen haben, und nicht die ANDERE, die viel cooler klang. ; )


zu 5) Berühmt werden - Aus der Sicht eines nicht-berühmten ist es vermutlich nicht erstrebenswert, berühmt zu sein, denn als Unbekannte(r) lebt es sich viel freier und es ist praktisch egal was man tut. - Wenn hingegen eine bekannte Persönlichkeit irgendwelche Verfehlungen hat, oder mal einen schlechten Auftritt, schreibt gleich die Klatschpresse darüber und macht Auflage damit. Harald Juhnke meinte zwar mal, daß jedwede Presse gut ist, besonders die negative, und daß es das Schlimmste ist, was passieren kann, wenn die Presse einen ignoriert, aber wie man daran merkt... wer einst Bekanntheit erlangt hat, muß viel dafür tun, auch bekannt zu bleiben. Wer den Aufwand dafür nicht scheut, und/oder Spaß daran hat... nur zu! : ]
MuĂź ich aber nicht haben. Ich wĂĽrde vermutlich ohnehin im Hintergrund bleiben, mein Ding machen, und nach dem Auftritt abbauen und nach Hause fahren. - Oder mit den Bandleuten noch einen trinken gehen. :>

Stimmt... wie macht man das .. mal so ganz praktisch gesehen: Wenn man mit den Bandleuten noch einen heben geht... was wird dann aus den Instrumenten? Danach kann ja keiner mehr fahren. Läßt man die über Nacht in der Location und holt sie Tags drauf ab? ; )


zu 6) Selbst auf der Bühne stehen - Wenn es Laune macht.. klar. Käme halt auf den Versuch und die passende Zielgruppe an. - Aber eben keine Songs die ich nicht mag. Ich weiß, das ist naiv.. und man sagt, man soll BESONDERS Songs üben, die man nicht mag, da man da wohl am meisten bei lernt, aber so richtig kann ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, weil es soll ja Gaudi bringen, und so bleibt es bezüglich der Frage nach dem Bühnenauftritt bei einem klaren vielleicht. "Überzeugt mich!" :D

Cif ~
 
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Im Radio laufen mitnichten nur Dudelsongs,
mdr kultur und dlf sind sehr breit aufgestellt, dlf hat europaweit Millionen Hörer.
 
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Liebe @GloriaThomas,

hier meine Antworten auf deine Eingangsfragen:

1. Was will ich eigentlich mit meiner Musik erreichen?
Jeden Tag etwas dazu lernen (wie meine Mutter, die auch als Klavierprofessorin mit Mitte 80 noch lange nicht meint, alles zu wissen. Ganz im Gegenteil...), bis ich irgendwann mal recht frei Klavier/Keyboard spielen kann, für mich aber auch mit der Band. Das ganze möglichst so lange wie möglich. So wie mein Opa, der mit über 80 noch regelmäßig aufgetreten ist, und auf dem Heimweg vom letzten Auftritt nach leichtem Unwohlsein tot zusammengebrochen ist. Klingt makaber, aber auch irgendwie beneidenswert...

2. Will ich tatsächlich einen Hit produzieren, der dann viel Kohle bringt?
Klar wäre das schön, aber dazu fehlt mir wirklich jegliche Veranlagung...

3. Will ich hauptsächlich meinem Hobby, dem Singen, fröhnen?
Das ist mir tatsächlich das Wichtigste...

4. Will ich mich selbst im Radio hören?
Nein, dazu bin ich viel zu selbstkritisch...

5. Will ich berĂĽhmt werden?
Nein, das klingt zwar toll, ist aber viel zu anstrengend und einschränkend...

6. Will ich auf einer BĂĽhne stehen?
Gerne ab und an. Aktuell ist es mir mit meiner Band schon fast zu viel, aber auch mit jedem Mal toller/besser...

GruĂź,
glombi
 
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Ich will SpaĂź, ich will SpaĂź weiĂź nicht mehr wer es gesungen hat, aber das ist mein Motto
 
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Jetzt ist der Groschen gefallen, danke dir @antipasti
 
Für mich ist Radio unbedeutend. Da laufen ohnehin AUSSCHLIEßLICH Dudel-Songs. ... Auf Arbeit höre ich Youtube-Songs,
:nix:


müßte man vermutlich umschalten, weil ... man sich sonst ärgern würde, daß sie DIESE Aufnahme genommen haben, und nicht die ANDERE, die viel cooler klang.
wo haben "sie" denn die aufnahme her, und warum veröffentlicht du nicht die aufnahme, die cooler klang? 🤔
 

Hi Dubbel. : )

Da hier einige meinen Radio-Kommentar offenbar besonders verwunderlich finden, möchte ich meine Gedanken dazu gern darlegen:

Ja. Es gibt Leute, die hören Kulturradio. Es gibt auch Leute, die schauen 3SAT, Arte und gehen jededen Mittwoch ins Theater. Aber die meine ich nicht. Die breite Masse zieht sich, zumindest in meinem Umfeld, den breite-Masse-Kram rein, und das ist.. sorry.. Dudelfunk. Im Auto bei Freundin läuft Dudelfunk, bei Bekannten und Verwandten läuft im Auto Dudelfunk, auf Arbeit bei den Kollegen läuft Dudelfunk. Ich habe NOCH NIE irgendjemanden bedeutsame Radiosender hören hören. Noch nie.
Was entnehme ich daraus? - Mein Umfeld ist Dudelfunkliebhaber.

Es ist aber auch ein Trend der Zeit: Die Leute wollen Musik nebenbei hören. Keiner setzt sich mehr in seinen Radio-Hör-Sessel mit Kopfhörern auf, um dann mit Augen-zu in die Musikwelt einzutauchen, und vielleicht irgendwann mal auf AUFNAHME zu drücken. Das ist die Vergangenheit.
Heutzutage hat man vorn vorn bis hinten zu tun... hört vielleicht beim Joggen (wieder nebenbei) Musik, die man vorbereitet hat, und wenn man dann 20 Uhr endlich auf die Couch fällt, entspannt man mit Breite-Masse-Kram, weil mal abschalten mit der Familie/Freundin/Frau. Zumindest meine Familie (und auch die der Bekannten und Verwandten) würde mich SEHR schief ansehen, wenn ich dann abends noch Kulturfernsehen oder Kulturradio anschalten würde.

Für mich ist die Radio-Situation vergleichbar mit dem Fernsehangebot. Wer von der breiten Masse schaut schon Konzerte und Bühnendarbietungen, z.B. klassische Musik, im Fernsehen? - Früher gabs im Fernsehen sogar mal Schachturniere. Die breite Masse weiß mit all dem nichts (mehr?) anzufangen. Es mag einige Spezis geben, die sich das reinziehen, während die anderen eben ihren Tatort, Dokumentationen über die schwersten Baumaschinen und die höchsten Waldbrände, sowie RTL2-Soaps schauen. Ich übertreibe bewußt. Ich hoffe nicht, daß es schon so weit ist. ;o
MTV, Viva und co sind weg. Warum? Braucht keiner mehr. Man kann JEDERZEIT JEDEN Song, den man mag über einen Musikanbieter abrufen. Wozu also irgendwelche Sender hören oder schauen, die VIELLEICHT mal das senden, was man hören oder sehen mag? Nein. Man schaltet sich BEWUßT die Musik/Sendung/Film/etc ein, die man hören/sehen mag.

Wenn man das weiterdenkt... stell Dir vor, mein Song würde bei irgend einem der coolen Nischensender laufen, wo nur Wissende reinhören. Dann hätte mein Song einen Marktanteil von vielleicht 4%, falls überhaupt bundesweit empfangbar, während die restlichen 96% sich anderen Kram reinziehen.
Bei der Jugend hört auch keiner (es mag einzelne Ausnahmen geben) mehr Radio. Die sind bei Spotify, Amazon und Youtube Music, etc unterwegs, "chillen" zu stundenlangen Tiktok-Wisch-Sessions.
Ich schlieĂźe daraus: Radio ist unbedeutend geworden.


wo haben "sie" denn die aufnahme her, und warum veröffentlicht du nicht die aufnahme, die cooler klang? 🤔

Stell Dir vor, Du hast ein First-Release und fandest das damals ganz toll. Einige Zeit später hattest Du einen Live-Auftritt mit einer Band, die so richtig gegrooved hat, und wo die Zuschauer so richtig abgegangen sind; Der Sound war sagenhaft, alles hat genau gepaßt, es gab nix zu meckern.

Was läuft im Radio? Natürlich das First-Release, weil es 1) eine Studio-Aufnahme ist, und 2) weil es lizenziert ist. Radiosender spielen natürlich NUR lizenzierte Songs. Was wenn die entscheiden, daß Dein First-Release gut genug war, und der total sagenhafte Aufrtitt die zusätzlichen Tantjemen nicht wert ist, weil das Management mit Kulturbanausen und Wirtschaftsleuten besetzt ist? Oder weil die Vertriebsgesellschaft nur Dein first-Release in einem bezahlbaren Paket mit anderen Songs von anderen Künstlern zusammengeschnürt hat. Das coole kennen die vielleicht gar nicht oder finden es zu extrem, was wieder werbeschädlich wäre, weil die Leute umschalten, weil man es nicht nebenbei hören kann.

Vielleicht bin ich ja ein Pessimist, was Radio angeht, aber mein Umfeld beweist mir alle diese Annahmen. Wenn es bei euch anders läuft, Hut ab, und möge es wieder Schule machen!

Cif ~
 
Da hier einige meinen Radio-Kommentar offenbar besonders verwunderlich finden, möchte ich meine Gedanken dazu gern darlegen: ...
mich hat vor allem gewundert oder gestört, dass du radio hören komplett verallgemeinerst, aber dann im nächsten Satz schreibst, dass du "YouTube-Songs" hörst. man könnte das gleiche über YouTube schreiben wie du über radio.

witzigerweise machst du es jetzt auch:
Bei der Jugend hört auch keiner (es mag einzelne Ausnahmen geben) mehr Radio. Die sind bei Spotify, Amazon und Youtube Music, etc unterwegs
 
mich hat vor allem gewundert oder gestört, dass du radio hören komplett verallgemeinerst, aber dann im nächsten Satz schreibst, dass du "YouTube-Songs" hörst. man könnte das gleiche über YouTube schreiben wie du über radio.

witzigerweise machst du es jetzt auch:

Ich lege nur dar, wie ich es bzgl. Radio beobachtet habe. Das bedeutet nicht, daß DU es zwangsläufig genauso erlebt haben mußt.
Deinen Vergleich Youtube <--> Radio verstehe ich nicht. Das sind komplett verschiedene Medien, die auch verschieden funktionieren, wie ich es auch beschrieben habe.
Radio --> man läßt sich berieseln (Man kann nur aktiv den Sender wählen.. aber die meisten Leute (die ich kenne.. :D) wählen offenbar nicht die richtigen Sender.. nicht?)
Youtube --> Man wählt aktiv was man will

Folglich läßt sich Youtube nicht pauschalisieren, und auch nicht mit Radio vergleichen..

Auch geht es nicht darum pauschal Dinge zu verallgemeinern (auch wenn Du jetzt darauf herumreitest). Es geht um die Essenz dessen, was dahintersteht. Du willst soviele Leute wie möglich erreichen. Dafür ist Radio denkbar ungünstig. Die Gründe dafür hatte ich schon ausgeführt.
 
Nun gut, nach so viel Mitlesen und Popcorn futtern will ich mich denn auch gerne einmal zu den konkreten Fragen einlassen:
(...)

Was will ich eigentlich mit meiner Musik erreichen?
Dieses "Erreichen" in der Fragestellung erreicht mich nicht so wirklich. Ich will ja an keinem Wettbewerb teilnehmen - und Profimusiker mit Verdienstabsicht und -not bin ich auch nicht.

Will ich tatsächlich einen Hit produzieren, der dann viel Kohle bringt?
Ich würde es nicht darauf anlegen. Aber wenn es tatsächlich passieren sollte, dass eine meiner Melodeien viral ginge, dann würde ich den Song sicherlich nicht hektisch zurückziehen und sämtliche Spuren löschen. Viel Kohle würde dann aber auch bedeuten, dass mein Hobby überfinanziert wäre, gar mein day job übertroffen.

Ich bin mir aber im klaren darüber, dass ab einer gewissen Größenordnung ein Hit das Potenzial haben kann, einen aus seinem Wohlfühlbereich zu reißen. Mein Gegenmittel ist die Hingabe zu weitgehend massenuntauglichen Genres.

Will ich hauptsächlich meinem Hobby, dem Singen, fröhnen?
Nö. :gruebel:

Ich singe zwar wahnsinnig (schlecht und) gerne; aber erstens spiele ich auch Instrumente, an denen ich besser werden will und werde, und zweitens bin ich an einem Punkt, an dem ich zu einem gewissen Selbstverständnis gekommen bin: Musik ist schlicht ein Teil von mir. Das war aber ein langer Weg vom Lippenbekenntnis zur Selbstfindung, das sei dazu gesagt. Noch vor zwei Jahren hätte ich mir nicht wirklich zugetraut, mich selbst zu begleiten. Vor zehn Jahren hatte ich noch ganz andere Flausen im Kopf, wo ich musikalisch hin will. "Wollen" ist überhaupt das Stichwort. "Gewollt" habe ich damals. Und zwar alles Mögliche. Gemacht habe ich so gut wie nichts. Seit mein Kompass dahingehend genordet ist, ist das überhaupt keine Frage von "Ich will!" mehr.

Ich mache halt einfach Musik, auf verschiedene Art und Weise. Alles andere ergibt sich.

Will ich mich selbst im Radio hören?
Ich bin zwar mit Mitte fuffzich nicht mehr der Jüngste, aber lineare Medien interessieren mich schon lange überhaupt nicht mehr. Insofern wäre mir Airplay sowohl recht als auch egal. :nix:

Will ich berĂĽhmt werden?
Boah, nä! :ugly:

Mal ehrlich, dafĂĽr sind nur SEHR wenige wirklich gemacht - selbst unter denen, die behaupten, das zu wollen. Ich definitiv nicht.

Widerspricht das dem Thema mit dem Hit weiter oben? Schwierig. Ein Gotye würde sagen, ja! Der hat sich aber auch in anderen musikalischen Spielarten getummelt. Wer wie ich seiner wöchentlichen Urschreitherapie mit der Band frönt und dazu sein eigenes Singer-Songwriter-Schrammel-Süppchen kocht, genießt arttypisch einen gewissen Schutz vor solcherlei Ungemach.

Will ich auf einer BĂĽhne stehen?
Aber sowas von!! :great:

Ich finde zwar diese "geiler als Sex"-Sprüche komplett off, aber ja, das ist schon echt ein Kick. Und ich mag sogar diese Chance des Scheiterns, das sorgt erst fürs richtige Feeling. Wenn alles passieren kann, kann eben auch alles mögliche passieren....

Dazu muss ich aber auch gestehen, dass ich unter den passenden Bedingungen durchaus zur Rampensau mutieren kann. Sieht maximal albern aus - aber mit Vorbildern wie Bruce Dickinson, Eddie Vedder und Peter Garrett im Hinterkopf geht's eigentlich :D
 
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