DIY-Absorber aus Handtüchern - zu empfehlen?

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pacific99
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Hallo liebes Board :)

Ich habe online folgendes Video gefunden:
Da ich im Musiker-Board mit der Suchfunktion noch keinen Thread zu diesem Video finden konnte, mache ich an dieser Stelle einen auf. Falls es doch schon einen geben sollte, tut es mir leid.

Ich sage es gleich: Mir geht es nicht darum, meinen Raum hochprofessionell akustisch zu optimieren. Dass diese DIY-Lösung dafür nicht taugt, das ist mir schon klar. Auch habe ich bereits Kommentare unter dem Video durchgelesen und in ein/zwei Threads in anderen Foren reingeschaut und weiß, dass gerade seine Messmethodik teils stark kritisiert wird und diese Absorber nicht die eierlegenden Wollmilchsäue sind, wie er sie in dem Video anpreist.

Worum es mir geht: Ich habe mein Home-Studio in einem relativ großen, wenig möblierten Raum (siehe Bild im Anhang). Boden Laminat, ein kleiner Runder Teppich liegt drin (von dem man akustisch nichts merkt). Da es nicht nur mein Arbeitszimmer, sondern auch das meiner Freundin ist, hab ich nicht alle Freiheiten der Welt, außerdem habe ich sehr begrenzte finanzielle Mittel (Student).
Nun habe ich anhand dieses Videos überlegt, ob ich mir sehr kostengünstig ein paar solche mobilen Dinger bauen könnte um die Raumakustik ein Stück weit zu verbessern (aktuell ist es eben sehr hallig). Mein Plan wäre ca. 5 Rahmen zu bauen, ca. 600 x 2000 x 40, die ich dann um meinen Arbeitsplatz drumrum stellen könnte (siehe Bild), wenn ich es brauche und ansonsten kommen sie aneinandergestellt in eine Ecke. Handtücher würde ich gebraucht von Freunden und Familie beziehen und ebay-Kleinanzeigen durchforsten, Holz bekomme ich quasi gratis von einem Kumpel.

Nun meine Frage: Lohnt sich der ganze Aufwand, wenn es mich wirklich nichts kostet, oder ist das mit den Handtüchern aus eurer Sicht kompletter Quatsch?

Vielen Dank fürs Durchlesen :)
 
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Du kannst die Effektivität solcher Dinger vervielfachen, wenn du sie ne Handbreit von der Wand entfernt anbringst. Schall ist ein störrisches Biest und generell eher unbeeindruckt von Dingen, die weniger Materialstärke haben als die Länge seiner Schwingungen in der Luft. Etwas, was nur so Daumendick bis zum Hindernis Wand ist interessiert also Schall mit einer Wellenlänge von ein paar Centimetern nicht. Da killt man halt ein paar hohe Höhen und das wars. Steht das selbe Teil ne Handbreit oder mehr von der Wand weg, so wird langsam ein Schuh draus.
 
@Frans13 Vielen Dank für deine Antwort :) Ich habe ja sogar vor, meine Absorber mitten im Raum aufzustellen (siehe Bild). Wie sieht es damit aus?
 
Wie er geschrieben hat, da gehen sämtliche Frequenzen, ausser ein paar Höhen, durch.
Je tiefer die Frequenz,um so mehr "Masse" muss man zum dämmen einsetzen.
Deine Freundin wird deine Musik weiterhin höhren, nur etwas dumpfer.
 
Deine Freundin wird deine Musik weiterhin höhren, nur etwas dumpfer.
Es geht ja nicht darum, den Schall nach außen abzudämpfen. Was ich mache, stört meine Freundin nicht ;) Es geht, wie gesagt, darum, wenn ich etwas mache, die Raumakustik für mich zu verbessern (weniger Raumhall).
 
Wenn nur punktuell solche Panele an die Wand gehängt werden, ändert es nichts an der grundsätzlichen Reflektion durch die Scheiben (Boden, Decke, Wand).
Ich argumentiere nicht aus der Schallakustik heraus, sondern der Sprengphysik und der Druck-/Schallwellenausbreitung innerhalb von Infrastruktur. Bei einer Detonation ist man bei Geschwindigkeiten von oberhalb ca. 4.500 m/s (davor nennt man es Deflagration). In Deutschland wäre dort Prof. (em.) Dr. Gebbeken zu nennen. Eine der Studien, die aus seinem Umfeld veröffentlich wurde, sagt sinngemäß nach numerischer Ableitung aus, dass das feststoffliche Material der Wandscheiben egal ist für Reflektion (Beton, Holz, Glas, Pappe, usw.), denn alles reflektiert.

Hochflorige Handtücher, Teppiche, Eierverpackungen usw. mindern die Reflektion, oder sorgen für "chaotische" Verteilung (die aber auch wieder auf glatte Flächen trifft).
Was gegen diese Druck-/Schallausbreitung hilft, sind hauchdünne Membrane als "Wandscheiben", beschreibt diese Studie. Da solche Wandscheiben nach aktueller Vorstellungskraft schwerlich als statisch tragende Bauteile vorstellbar sind, wird man immer einen Tod sterben. In einem Gebäude müsste man idealerweise entkoppelte Rahmen vor den Wandscheiben montieren und diese mit einer Condom-ähnlichen Haut bepannen.

Da es sich bei Deinem Zimmer zudem nicht nur um Dein Zimmer handelt, muss jedwede Maßnahme zur Absorbtion funktional und äthestisch mit Deiner Partnerin abgestimmt werden. Insofern würde ich mit einem vollflächigen Hochflorteppich anfangen, ehe ich Handtücher an die Wand als "Bild" hänge.
 
@Frans13 Vielen Dank für deine Antwort :) Ich habe ja sogar vor, meine Absorber mitten im Raum aufzustellen (siehe Bild). Wie sieht es damit aus?
Mir fallen spontan ein paar Studios ein, wo Absorber senkrecht von der (hohen) Decke hängen. Nicht waagerecht, wie eine Akustik "cloud", aber ich denke du wirst das schon schaffen. Probier erst herum. Je nach Kubikmeter des Raumes wird es unterhalb einer gewissen Frequenz nicht viel zu gewinnen geben, aber das ist kein Beinbruch. Für deine Zwecke wirst du damit was schönes zaubern. Meld dich doch wieder mit ein paar Fotos wenn du es für dich gemütlich gemacht hast :) Für den Laminatboden empfehle ich unten an deinen Teilen Filzgleiter, die mit nem kleinen Nagel zum reinklopfen.
 

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