Doppelte Röhre = Matsch?!?

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Hallo Board-Gemeinde ;-)

ich hatte gestern ein sehr interessantes Gespräch mit einem anderen Gitarristen.
Wir beide besitzen einen Hughes & Kettner Tubeman, also einen Röhrenzerrer / -preamp.

Wir haben uns über den guten Sound dieses Teils unterhalten und dabei kam dann irgendwann die Aussage, dass er sich das Gerät wohl nicht nochmal kaufen würde. Seine Begründung war die folgende:

Die "Wärme" die man einem Röhrengerät zuschreibt, sei eigentlich nichts anderes, als eine Art "Unsauberkeit" oder "Schmutz" im Sound, was ja ansich genau das ist, was alle immer an Röhrenamps mögen.
Jetzt behauptet er aber, wenn man einen Röhrentreter vor einen Röhrenamp schaltet, dieser "Dreck" sich zu einem Soundmatsch aufsummiert, und daher vor einem Röhrenamp eher Transistortreter besser klingen.

Wie gesagt, wir mögen beide die Sound des Tubemans, aber ich frage mich jetzt, da ich selbst einen Transenamp benutze, ob er im Kern vielleicht Recht hat und ne "doppelte Röhre" vielleicht doch zu viel des Guten sein kann.

Ich freue mich auf eine hoffentlich interessante Diskussion ;)
 
Eigenschaft
 
Die "Wärme" die man einem Röhrengerät zuschreibt, sei eigentlich nichts anderes, als eine Art "Unsauberkeit" oder "Schmutz" im Sound, was ja ansich genau das ist, was alle immer an Röhrenamps mögen.
das ist sogar richtig :)
allerdings ist die theorie mit dem dreck der doppelten röhre falsch. röhrenzerrer und -preamps können auch vor röhrenamps sehr gut klingen. sollte das nicht der fall sein, liegt das an der schaltung des amps, aber nicht an der tatsache dass es ein röhrenamp ist.
 
Röhre klingt ja nicht per se warm bzw. höhenarm. Amps wie Twin Reverb, Super Reverb oder Deluxe Reverb können mit Ihrem Höhengeklingel schnell mal die Ohren bluten lassen.

Ich kenne den Tubeman nicht, aber ich hatte mal den Tubefactor, und ich kann mir vorstellen, daß der ähnlich klingt. Der TF jedenfalls ist verdammt höhenarm (oder nenne es "warm") abgestimmt. Und damit paßt er einfach nicht zu jedem Amp - jedenfalls nicht zu Amps, die selbst schon warm klingen. (Es sei denn, "muffig" ist das angestrebte Soundideal.) Das liegt aber nicht an der Röhre sondern an der Schaltung.

Edith meint: Evil war schneller.
 
ich benutze den Tube Factor vor meinem Fender Blues Deluxe als Booster für angezerrte Sounds und von Matsch im Sound mit dem Tube Factor in Stufe 1 und 2 kann da keine Rede sein.
Den Tube Factor habe ich ursprünglich mal gekauft um meinem H&K Attax 100 Combo -Hybrid- nen besseren Sound zu verpassen was auch sehr gut funktionierte. Im Vergleich mit dem Fender Vollröhre harmoniert der Tube Factor sehr wohl auch . Ich denke , es kommt auch drauf an, wie man die Klangregelung des Fender einstellt sowie den Tube Factor, der ja auch noch mal nen Tone Regler hat, der bei mir ziemlich weit auf links steht. Vielleicht nimmt er dem Gesamtsound ein wenig die Höhen weg. Das mag evtl noch sein , aber da der Fender Blues Deluxe dermassen viel Höhen hat , dazu noch nen Presence Regler , ist das aus meiner Sicht zu vernachlässigen. Also Matsch mit Fender Blues Deluxe und Tube Factor ? no!
 
Zuletzt bearbeitet:
was aber generell zu Matsch führt, völlig unabhängig von Transistor oder Röhre, ist die Kombination mehrerer verzerrter Sounds miteinander.
Wenn du also vor dem Amp stark zerrst und der Amp auch nocht zerrt, klingt das mit hoher Wahrscheinlichkeit matschig.
Das ganze kann noch funktionieren, je nach Zerrgrad und Soundstruktur der eingesetzten Komponenten (z.b. leicht zerrender Tubescreamer vor crunchigem Amp), aber ich hab da auch schon ganz furchtbare Kombinationen gehört.
 
Es kommt halt immer drauf an. Wenn man sinnvoll mit den Einstellungen umgeht, macht ein Zerrer/Booster vor einem angezerrten Amp das Ganze deutlich lebendiger. Der Sound kippt eher in die Obertöne, und Rückkopplungen lassen sich leichter erzeugen.
 
klar, wenn ich jetzt mit meinem Fender , im cleankanal und cleaner sound vorausgesetzt, den TF als Booster benutze ist alles wunderbar und matscht nix.

wenn ich den Fender im Drive Kanal fahre und dann mit TF booste, hört sich das schon nicht mehr soooo transparent an, v.a. wenn voll aufgedreht....logisch

wenn ich den Fender im clean kanal fahre, davor den TF mit gain ca. dreiviertel aufgedreht ist das auch ok und transparent im Sound. Sobald ich dann das Durham Crazy Horse (transistor) dazu schalte,ok, da kommts auch sehr sehr auf die Einstellung des Crazy Horse an, kann das auch noch sehr harmonisch verzerrt klingen bis dann total durchgeknallt :D Nehme ich dann noch den Boss OC 3 Octaver dazu mit Drive Einstellung dann bin ich mitten in nem Gewittersturm und es donnert, kracht usw. dass es eine helle Freude ist, so als Effekt bei Songs wie Like A Hurricane z.b. oder Hey Hey My My :cool::great:

Ich hab also viele Möglichkeiten vom leichten Boosten des cleanKanals, den ich immer im Fender fahre, mit den entsprechenden PEdalkombinationen bis zum Gewitterdonnern alles abzudecken, dann noch kombiniert mit dem Space Echo^^ und MXR Delay um dem noch mehr Raum zu geben;)
 
denke auch es hat nix mit der Technologie zu tun, sondern damit wie die Geräte abgestimmt und eingestellt sind. Sehe jedenfalls kein Problem mit Röhrenzerre und Röhrenamp, benutze das seit Jahren :)
 
"Doppelt Röhre = Matsch?"

Sorry, das ist meiner Erfahrung nach grober Unfug!

Das ist wie immer eine Frage der Einstellung, sowohl die der Geräte als auch der persönlichen;). Ein stark zerrender Bodentreter (egal ob Röhre oder Halbleiter) wird vor einem stark zerrenden Verstärker immer Matschen. Im allgemeinen kann man von zwei Optionen ausgehen:

1: Verzerrender Bodentreter vor (fast) cleanem Amp oder

2: Leicht verzerrender, aber in der Klangfarbe färbender Bodentreter vor einem nicht mehr cleanem Amp.

Richtig wäre meiner Erfahrung nach die Aussage: 2x starke Verzerrung hintereineinder = Matsch und das hat dann nichts mit Röhre oder Transistor zu tun.

Ich spiele in meiner Blues (Rock) Band einen Fender Blues Junior 3 so, daß der Amp bei voll aufgedrehtem Vol. - Poti meiner Gitarren leicht in die Verzerrung geht. Davor liegt dann ein Blackstar HT - Dual. der erste Kanal hat nur sehr wenig Gain aber relativ viel output, das ganze wirkt dann wie ein etwas heißerer Booster. Kanal 2 ist dann etwas heftiger verzehrt um schöne singende Leadsounds zu erhalten. Das ganze funktioniert wirklich prima und von "Matsch" trotz zweier Röhrengeräten kann keine Rede sein.

Also wie immer: Ausprobieren und "herantasten"

Gruß
Dutchie
 
Öhmmmmm.....

Letztendlich sind die hintereinander geschalteten Gainstufen in einem Mehrkanaler-Amp nichts anderes, als Röhre auf Röhre (bzw. Triode auf Triode).
Jetzt zu behaupten, jeder Mehrkanaler würde prinzipiell "matschen", würde wohl 99% der User auf die Füße treten.


Greetz,

Oliver
 
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Ok, der algemeine Tenor hier ist also auf meiner Seite :D
Mir kam das ganze auch eher komisch vor, deswegen hab ich hier die Diskussion mal angestoßen.
Dass es auch ne Einstellungssache ist, ist natürlich auch klar...

Wir haben uns dann übrigens auf folgenden altbewährten Spruch geeinigt, für den ich auch gerne ins Phrasenschwein bezahle:
"Erlaubt ist, was gefällt":D
 

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