Draconian / Where Lovers Mourn / 2003 / CD

Semmy
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Draconian - Where Lovers Mourn
Doom Metal - 2003 - Napalm Rec (SPV)



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  1. The Cry Of Silence
  2. Silent Winter
  3. A Slumber did my Spirit Seal
  4. The Solitude
  5. Reversio Ad Secessum
  6. The Amaranth
  7. Akherousia
  8. It Grieves my Heart
Länge: 52:38 Minuten


Ein Blick ins Unbekannte lohnt sich, wenn Bands wie Paradise Lost schon lange keinen Doom Metal mehr machen und die Musiksparte langsam verschwindet - im Unbekannten eben. Ich habe das Werk der schwedischen Band auch erst vor kurzem durch reinen Zufall gesehen. Das interessante Cover hat mich gleich zum Kauf animiert, habe die CD mit relativ geringen Erwartungen eingelegt. Diese wurden übertroffen, sonst würde ich wohl kaum eine Rezession zu einer doch relativ unbekannten Band schreiben.

Die Scheibe beginnt mit dem anfangs wirklich schleppenden Opener "The Cry Of Silence", der die düstere Atmosphäre ziemlich gut rüberbringt und dem Hörer sofort klar macht, um welche Musik es sich hierbei handelt. Bei dem rund 15-Minütigem Lied bleibt das Tempo die meiste Zeit im langsamen Bereich, erst gegen Ende wird das Lied etwas schneller, um beim Outro wieder langsam mit Streichern und Klavierklängen auszuklingen. Beim nächsten Track "Silent Winter" geht's etwas schneller und gitarrenlastiger zur Sache. Besonders bei diesem Lied kommt die Stimme der Sängerin Lisa Johansson voll zur Geltung und stellt sich schön in den Kontrast zur rauen, tiefen Stimme des Frontmanns Anders Jacobsson. Meiner Ansicht eines der besten Lieder der Platte. Nach dem furiosen Finale des vorherigen Songs geht es mit "A Slumber Did My Spirit Seal" weiter, einer langsamen, schweren und verträumten Ballade, bei der die weibliche Stimme dominiert. Im Anschluss fängt "The Solitude" mit einem interessanten Streicher-Intro an, welches hinterher von den Gitarren fortgeführt wird. Auch hier harmonieren die beiden Vocals sehr schön miteinander. Dafür dass das Lied die verschiedenen Passagen wirklich oft wiederholt ist es für meinen Geschmack allerdings etwas langweilig geworden, eine Kürzung hätte da gut getan.

Bei "Reversic ad Secessum" wird ab und zu mal auf Latein gesungen, was das Lied allerdings auch nicht besonders abwechslungsvoll macht. Ohne die kleineren Akkustikeinflüsse und Klavierklänge wäre das Lied hofffnungslos öde geworden. Das liegt allerdings nicht daran, dass das Lied an sich schlecht wäre, sondern weil sich das Lied sehr wie die vorherigen Tracks anhört. Anders als "Amaranth" - der Song besticht durch seine Rhythmik und aufbauende Dynamik. Das Lied geht selbst beim ersten Durchhören sofort ins Ohr und bleibt da auch. Ein weiteres Highlight der Cd. Ebenfalls erfreulich ist das Akkustikstück "Akherousia", das zwar jetzt wirklich nicht zu den anderen Liedern passt, aber sich wirklich gut anhört, wobei sich hier die Geschmäcker teilen, dem ein oder anderen wird das Lied vielleicht zu "hell" sein, als dass es auf eine Doom Metal Scheibe passt. Zurück zu alten Tugenden geht es mit "It Grieves My Heart", dem letzten Lied, welches mit Abstand das düsterste Lied des Albums ist. Der Anfang ist gewohnt im langsamen und schweren Bereich, gegen Mitte des Tracks bewegt sich das Tempo im Mid-Bereich und baut wieder Dynamik auf, um das Album gegen Ende mit einem recht leisen und bedrohlichen Outro ausklingen zu lassen.

Mein Fazit: Wer keine Abneigung gegenüber getragener, schwerer Musik hört und mit einer gewissen Ausdauer an ein Album gehen kann, bis jeder Track "funkt", der wird in der Cd einen wahren Schatz finden können, denn dann ist "Where Lovers Mourn" wirklich bei jedem Durchhören ein fast rundum vollkommenes Erlebnis. An der ein oder anderen Stelle macht sich zwar Monotonie breit, aber besser mehrere ähnliche gute Lieder als verschiedene schlechte. Durch die melancholischen Texte und Melodien ist der Silberling genau das richtige für dunkle, verregnete Nächte - ich denke ich werde mir auch die anderen Alben von Draconian kaufen, sollten sie je unter meine Nase geraten.

Anspieltipps: Silent Winter, Amaranth, Akherousia
 
Eigenschaft
 
In der Tat eine schöne Scheibe, auch schön geschrieben. Dennoch ist mir die CD insgesamt zu Gothic-lastig, weswegen ich ihr den famosen Nachfolger "Arcane Rain Fell" vorziehe.
 
Ja, das stimmt, besonders durch den Keyboardanteil bekommt das Album einen Gothic-Touch (was ich persönlich allerdings nicht schlecht finde), wobei der Hauptteil jedoch immer noch Doom bleibt. Du hast Arcane Rain Fell? Würde mich über ein Review freuen ^^
 

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