Dream Cymbals - wer kennt sie?

Haensi
Haensi
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
16.07.25
Registriert
27.07.06
BeitrÀge
11.480
Kekse
17.190
Ort
Oberfranken
Hi zusammen.

Habe beim rumsurfen folgende Beckenmarke gefunden

www.dreamcymbals.com

Sie stammen (ja wieder mal) aus Wuhan in China. Sie werden dort in Handarbeit nach alter Tradition hergestellt.
In Deutschland sind sie ĂŒber www.drumhouse.com zu beziehen.
Es gibt auch Soundfiles und die klingen recht vielversprechend (ist halt immer Geschmackssache)
Im Drummermagazin haben sie auch einen sehr positiven Test erhalten (www.drummagazin.de/test.htmal/#dream)
Sogar Roberto Spizzichino (ein italienischer Cymbalsschmied, der edle Becken baut) war sehr angetan von den Becken und der weiss ja sicher auf was es ankommt.

Frage: Kennt jemand diese Marke und hat sie vielleicht schon mal angespielt?

Mir scheint die Chinesen sind ganz groß im Kommen. Mit aller Macht drĂ€ngen sie auf den europĂ€ischen und amerikanischen Markt und wollen die "Großen" Ă€rgern.
Jetzt werden sie zwar oft noch belĂ€chelt, zumal qualitĂ€tsmĂ€ssig noch einiges zu verbessern ist und oft die Konstanz fehlt. Aber ich glaube dies wird in wenigen Jahren auch abgestellt sein und es wird so gehen wie bei den Japanern mit dem Motorradsektor. Die wurden auch nicht fĂŒr Ernst genommen als sie damals mit Kopien auf dem Markt erschienen. Mittlerweile beherrschen sie diesen Markt und haben die damals etablierten zum Teil völlig aus dem Markt verdrĂ€ngt. Denkt mal drĂŒber nach.

Keep on rockin in free world
HĂ€nsi
 
Eigenschaft
 
Im DF gibts darueber ein sehr schoenes Review von kuttner. Er hat sich die Bliss bestellt und war auch recht angetan. Dazu gibts noch mehrere Erfahrungsberichte von anderen Usern.
Sind halt schoene Jazz Becken fuer kleines Geld.
 
Ich grad hier den Thread einfach mal aus...

Hat jemand von euch Erfahrungen mit den Dream Cymbals?

Brauch ja noch ein 17" Crash und ein oder zwei Splashes. Sind ja super billig, aber sind die nur fĂŒr Jazz geeignet? Oder wĂ€ren die auch im Funk / Rock bereich eine Alternative?

Sollten dazu passen:

13" Z/K Hihat
15" A-Custom Crash
20" Istanbul Alchemy Sweet Ride

Liebe GrĂŒĂŸe,

Nico
 
FĂŒr "hĂ€rtere" Musik solltest du dir mal die Contact oder gar die Energy anschauen.
Das heisst natĂŒrlich nicht, dass die Bliss jetzt nur fĂŒr Jazz und softere Musik geeignet sind. Es kommt halt immer darauf an, wie heftig man spielt.

Auf alle FĂ€lle sind es gute Becken zu wirklich gĂŒnstigen Preisen. Klingen aber mitunter doch recht unterschiedlich innerhalb einer Serie.
Man sollte sie schon vorher mal anhören (aber das gilt ja eigentlich fĂŒr alle (handgemachten) Becken. ;)
In Deutschland gibt es die meines Wissens nur im Drumhouse (siehe Eingangsthread).

Alternativ könntest du auch bei den TĂŒrken, wie z. B. Anatolian, Agean, Amedia, Bosphorus, Diril, Istanbul, Masterwork, Zultan fĂŒndig werden.
 
Ah, es gibt mehrere Serien, hab auf der Drumhouse-Homepage nur eine Liste gesehn...

Ist halt bisschen dumm, da ich in Oberfranken wohne (Coburg) und erst 14 Jahre bin, deshalb mit antesten etwas blöd.

10" K Splash und 17" A-custom Crash gefallen mir ziemlich gut, aber vielleicht gibt es ja bei den handgemachten auch Alternativen, was wÀre deine Empfehlung?
 
Hallo.

Ich habe selbst zwei Dream Becken besessen: 22" Crash/Ride, sowie ein 20" Crash/Ride.

Das 22er war ein typisches Jazz Crash/Ride mit großer Glocke und nicht all zu flachem Profil. Das Gewicht habe ich nicht mehr parat, es dĂŒrfte bei ca. 2200-2400g gelegen haben. Vom Sound her ein sehr trashiges Becken mit sehr viel Wash und integriertem Kuppensound. Ich hab es verkauft, weil das Becken wirklich nur fĂŒr leise bis moderat laute Umgebungen als Ride taugt und ich mir ein wenig mehr VariablitĂ€t versprochen hatte.

Im Gegensatz zum 22er hatte das 20er eine wesentlich kleinere - ich bin beinahe geneigt zu sagen "nicht vorhandene" - Kuppe und war sehr flach im Profil. Also quasi ein Becken mit Flatridecharakter. Die komplexe Obertonstruktur der chinesischen B20-Bronze bestimmt auch die Charakteristik dieses Beckens, das im vergleich zum 22er etwas trockener daherkommt, aber auch eine gute Portion Wash mitliefert, obwohl der Stocksound etwas besser durchkommt. Auch dieses musste wieder gehen, weil es mir ebenfalls zu wenig variabel und zu verwaschen war.

Beide Becken waren angemessen verarrbeitet, ihre Herkunft konnten sie aber nicht ganz verbergen. Hier und da kleine Einsprengsel oder ein nicht perfekt rundes Loch in der Kuppe findet man auch bei Stagg und Co..

Man muss die Charakteristik schon mögen. Mit den modernen Beckensounds von Zildjian, Sabian oder sonstwelchen großen Schmieden haben diese Becken aber auch gar nichts gemein. Und die qualitative Streuung sorgt dafĂŒr, dass manche Becken klingen wie ein tolles altes K, andere einfach nur stumpf und kalt. Deswegen möglichst nicht ungehört kaufen.

Anbei noch zwei Soundfiles der Becken, mit nicht so prima Equipment aufgenommen.

22er

20er
 
Ah, es gibt mehrere Serien, hab auf der Drumhouse-Homepage nur eine Liste gesehn...

Ist halt bisschen dumm, da ich in Oberfranken wohne (Coburg) und erst 14 Jahre bin, deshalb mit antesten etwas blöd.

10" K Splash und 17" A-custom Crash gefallen mir ziemlich gut, aber vielleicht gibt es ja bei den handgemachten auch Alternativen, was wÀre deine Empfehlung?

Da könnten dir Anatolian oder Masterwork gefallen. Serien hab ich jetzt nicht so im Kopf bzw. Ohr, aber antesten musst du ja sowieso.
Beide Hersteller findest du z. B. beim "Grossen T" und der ist ja nun nicht so sehr weit von Coburg weg (ca. 75 km). Vielleicht kannst du ja deine Eltern, falls vorhanden Geschwister, Onkel, Tanten oder wen auch immer dazu ĂŒberreden, dich mal dahin zu kutschieren. :D
Der Boardbetreiber ist leider etwas weit weg (220 km) - und Becken kaufen ohne sie vor anzuhören ist halt immer so eine Sache.:confused:
 
Ja, ich werd schon wieder mal zum Thomann kommen :) Vielleicht mal wieder mim lieben Sander ;)
DAnke.
 
Hey Folks,

ich war vor einigen Tagen beim Custom Drum Shop in Hamburg und hab die Gelegenheit genutzt mal ĂŒber alles rĂŒberzudengeln was da an Dream Cymbals hĂ€ngt. Dachte ich stell meine Erfahrungen mal hier in den Thread ein.

Im Showroom in Hamburg hat der Custom Drum Shop, neben seinen Adoro Drums, ein großes Sortiment an Dream Becken aller Serie, heißt Bliss/Vintage Bliss, Energy, Contact und Dark Matter zum Antesten ausgestellt. Man kann auch seine eigenen Becken mitbringen um da Becken im Zusammenspiel zu testen. Sehr schön.

Hab vieles einmal anspielen können, will mich hier aber trotzdem ein wenig auf die Becken konzentrieren, die mir besonders gut gefallen haben.

Erstmal allgemein:

Bei Dream Cymbals handelt es sich um einen eigentlich canadischen Beckenbauer, der in Koop mit etablierten Beckenschmieden in Wuhan China seine Becken herstellt. Also auch, wenn wir hier schon von chinesischen Becken sprechen können, klingen diese nicht unbedingt so, wie man das mit Chinatellern e la Stagg assoziiert, sondern werden nach klassisch tĂŒrkischer Tradition hergestellt. NatĂŒrlich sind tĂŒrkischen Becken auch nicht immer gleich tĂŒrkische Becken – wĂŒrde ich die Dream hier von ihrem Charakter einsortieren und vergleichen wollen, wĂ€re Istanbul Agop was mir hier als erstes in den Sinn kommt. Vielleicht auch Bosphorus noch. Generell kann man ĂŒber Dream Becken sagen, dass sie nĂ€mlich verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig dĂŒnn sind und daher auch sehr dunkel und komplex klingen. Von den Serien wĂŒrde ich das wie folgt aufstaffeln: Vintage Bliss = PaperThin, Bliss = Thin, Contact = Medium Thin, Energy = Medium. Die Dark Matter hingegen gibt es in verschiedenen StĂ€rken, sortieren sich also eigentlich in die Serien VintageBliss/Bliss/Energy ein, fallen durch ihre spezielle Behandlung aber auf, und klingen daher nochmal deutlich dunkler und trockener. Soviel zum Allgemeinen erstmal. Da ich vor allem an „jazzigen“, heißt leichten Becken interessiert bin, hab ich natĂŒrlich vor allem die leichteren Becken einmal intensiver angespielt. Vieles trifft Ă€hnlich auch beispielsweise auf die Energy Becken zu, diese sind halt im Prinzip einfach schwerer und damit durchsetzungsstĂ€rker und subjektiv lauter. Vom Charakter aber eben schon auch sehr Ă€hnlich. Ich geh da im weiteren aber dann nicht explizit drauf ein.

Vintage Bliss

Die extrem leichten Vintage Bliss gibs ausschließlich als CrashRides zwischen 17“ und 22“. Mich persönlich haben diese Cymbals am meisten begeistert. Gerade die großen Rides haben einen fantastischen Wash. Sehr dunkel, mit leichten Trash Anteilen und einem super definierten, holzigen Ping. Einfach die perfekten Jazz Becken. Klingt echt krass nach Istanbul Agop, kostet aber nur die HĂ€lfte. Geil auch, obwohl die Dinger so leicht sind und sehr komplex klingen, schaukeln sich die Becken nie wirklich unangenehm auf, sondern klingen auch angecrashed immer schnell wieder ab. Der Stocksound kommt auch immer gut durch, ist irgendwie in den Frequenzen sehr breit, aber trotzdem sehr definiert. Ist schwer zu erklĂ€ren. Ich hĂ€ng am Ende nochmal ein Video an, wo die Cymbals echt sehr authentisch rĂŒberkommen. Zudem sind die Becken nicht ĂŒbermĂ€ĂŸig laut. Vielleicht dem ein oder anderen gar zu leise. Da ich viel akustisch und in kleinen Combos spiele fĂŒr mich aber eigentlich perfekt geeignet. In jedem Fall Becken, die meinen Ibrahim Diril Rides ernsthaft den Platz streitig machen könnten.

Bliss

Die Bliss haben vermutlich die breiteste Range im Dream Programm. Muss man eigentlich nicht viel zu sagen. Klassisch tĂŒrkische, handgemachte Becken. Wie gesagt, Dream Cymbals klingen verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig dunkel – also gehen eher in Richtung Agop, oder eben alte K Zildjian, oder die aktuellen Dark Varianten im K Angebot.

Die Rides haben mehr Ping als die ultraleichten VintageBliss, setzen sich vermutlich besser durch und sind daher sicher auch noch etwas variabler. Die Crashs hab ich vor allem in Paper Thin angespielt. Diese sind sehr explosiv, nicht all zu laut, klingen sehr komplex und sprechen extrem schnell an. Man kann die Dinger also auch schon mit den HĂ€nden anspielen und sie entfalten ihren vollen Charakter. Sehr gut gefallen haben mir vor allem auch die Splashs. Diese sind sehr tonal – klingen also jetzt mal weniger nach Agop, wo die Splashs ja eher einen sehr trashigen Charakter haben, sondern mehr nach Meinl Byzance. Die kleinen Becken singen richtig und kombiniert man diese entsprechend kann man regelrecht Intervalle mit diesen spielen. Sehr schön. Mit die schönsten Splashs die ich unter den Sticks hatte bisher.

Neben den Splashs waren vor allem aber auch die HiHats der Bliss Serie mit meine Favoriten. Da war ich ziemlich ĂŒberrascht. Diese klingen nĂ€mlich deutlich weniger dunkel als ich vermutet hĂ€tte. Der Anschlag ist super klar und definiert – Double Stroke Rolls kommen da extrem gut rĂŒber. Geöffnet klingen sie fĂŒr tĂŒrkische Teller ĂŒberraschend hell und durchsetzungsstark ohne aber jetzt lautstĂ€rkemĂ€ĂŸig herauszufallen. In den kleineren Versionen kanns dann schon auch mal was bissiger werden. Getreten mögen die Becken dem ein oder anderen vielleicht etwas leise sein. Mir persönlich wĂ€re da diese Definiertheit und PrĂ€gnanz aber wichtiger als ein ultra breiter Chick Sound. Muss jeder selber fĂŒr sich testen. Mit dem SchrĂ€gstellen des Buttom Cymbals kann man da den Sound ja auch entsprechend anpassen und fetter machen.

Contact

Kurz zu den Contact. Vom Gewicht und Shaping sind diese sehr nahe an den Bliss. Im Klangvergleich sind sie jedoch vor allem im Pitch deutlich höher. Das lĂ€sst die Becken bissel frischer wirken. Vor allem die Crashs haben mir persönlich fast etwas besser gefallen, als die Bliss Varianten. Sie klingen ein bissel offener im Frequenzspektrum, daher vielleicht subjektiv auch etwas lauter. Gute Crashs in jedem Fall. HiHats und Rides klingen sehr klar. Mir persönlich waren sie ein wenig steril. Aber das ist sicherlich eine Geschmacksfrage. Die Bliss Varianten klingen fĂŒr mich deutlich reifer. Wer aber eher einen klaren, durchsetzungsstarken Beckensound sucht, findet vielleicht auch in der Contact Serie interessante Varianten. Die Crashs haben mir, wie gesagt, auch ausgesprochen gut gefallen.

Energy

Hab ich nur hier und da mal drauf gedengelt. Sicher auch gute Becken. Ich wĂŒrde sie in Richtung Medium sortieren. Klingt also letztlich auch wie das typischen Istanbul/Anatolian oder Masterworks/Agean Zeug nur etwas dunkler eben. Gute Becken sicherlich, aber auch nicht unbedingt etwas besonderes. Der Preis ist natĂŒrlich interessant, da nochmal einen Ticken gĂŒnstiger als besagte TĂŒrken. Eine Besonderheit bei den Energy Cymbals sind zudem die nicht abgedrehten Glocken, die fĂŒr besonders prĂ€gnante Bell Sounds sorgen.

Dark Matter

Die Dark Matter Serie wird deutlich aufwendiger gefertigt als andere Dream Cymbal Serien. Hier handelt es sich auch nicht, wie man vom Äußeren vermuten mag, einfach um unbehandelte, nicht polierte Becken wie etwa die Istanbul Turks, sondern um eine besondere Nachbehandlung. Nicht nur optisch fallen die Becken auf, sondern auch klanglich. Extrem dunkel und erdig mit trockenem, super definiertem Anschlag, werden die Becken vor allem natĂŒrlich Jazzer, aber sicher auch in Gospel, Funk, HipHop oder Fusion ĂŒberzeugen. Gerade die Rides und Crashrides haben einen fantastisch dunklen Wash, der sich kaum aufschaukelt und eine tolle Definition im Anschlag. Auch die kleineren Crashs kann man bereits super fĂŒr Ride Figuren benutzen. Besonders gefallen hat mir auch das Eclipse Ride, das verschiedene Spielzonen bietet, Ă€hnlich einem Istanbul Empire, allerdings deutlich leichter ist und dementsprechend feinfĂŒhliger klingt. Ein wirklich fantastisch klingendes, extrem vielseitiges Ride Becken.

Wer Dream Cymbals mal Antesten will, macht am Besten mal einen Termin mit dem Stefan vom Custom Drum Shop aus. Kein Problem auch eigene Becken mitzubringen um das Ganze mal im eigenen Setup zu spielen. Mein Fazit in jedem Fall – Das Auschecken lohnt sich, und nicht nur mit Blick auf den Preis. Dream Cymbals haben definitiv einen eigenen Klangcharakter und setzen sich so von anderen Beckenherstellern nochmal ab. Ist nicht einfach wieder das gleiche nur mit neuem Schriftzug.

ErhÀltlich sind die Teller hier: https://www.customdrums.de/de/shop/dream-cymbals

Hier noch ein paar Videos, die meines Erachtens den Klangcharakter der Becken sehr gut einfangen:





 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Über 9 Jahre alt der Thread. Respekt aber dafĂŒr, dass du den gefunden und genutzt hast. Und dann auch noch mit einem ausfĂŒhrlichen Bericht. Danke! :great:
 
Das ist ja fast schon ein Review! Kompliment! :great::m_drummer:
 
Ich spiele ein Vintage Bliss Crash/Ride 18". Ist relativ dunkel im Sound, ich mag es sehr gerne. Meiner bescheidenen Ansicht nach ein exzellentes Becken.
 
Bin ein Fan von Jeremy "bean" Clemons. Und danke fĂŒr den ausfĂŒhrlichen Bericht! SUPER :great:
 
Neben den Splashs waren vor allem aber auch die HiHats der Bliss Serie mit meine Favoriten
! Meine 13er Bliss Hihat gebe ich nicht wieder her. Sie hat sich ĂŒber die Jahre etwas verformt, weswegen ich sie im Januar Chris Kamin zum Richten gegeben habe.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
ZurĂŒck
Oben