Dresden 1983 :Drumequipment

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Hallo Im Zuge diverse TV- Berichte ĂŒber damalige DDR Bands stellte sich mir die Frage welches Equipment den damaligen DDR Drummer zur VerfĂŒgung stand ? Waren die hier zu erwerbenden Marken in der DDR gleichermaßen zu bekommen ? oder gab "ostblockeigene "Marken ? Stand die Nutzung westlicher kapitalistisch geprĂ€gter Instrumente unter Strafe , oder war alles ganz anders? Vielleicht kann der Eine oder Andere aus Erfahrung berichten. Grußhg
 
Eigenschaft
 
ich bin zwar nicht aus der ehemaligen DDR, der google mal nach "VEB Tacton Weißenfels", bzw. nur nach "Tacton".

SONOR war ja frĂŒher auf dem Gebiet der spĂ€teren DDR angesiedelt, bevor die nach dem Krieg nach Berleburg "rĂŒbergemacht" haben - die alten ProduktionsstĂ€tten wurden als VEB weitergefĂŒhrt.

Es gab sehr wohl West-Instrumente drĂŒben, aber die waren fĂŒr die Normal-BĂŒrger nahezu nicht zu bekommen und wenn fast nicht zu bezahlen. Ich kann mich an eine Show-Big Band erinnern (deren Namen mir gerade nicht einfĂ€llt, der Drummer war auch der Bandleader), der hat in den 70igern sehr aktuell das gleiche SONOR Phonic gespielt (in der DDR) wie ich (hier im Westen).

Des weiteren gabs Drum-Sets und vor allem auch Becken aus der Tschechei, die waren durchaus nicht so viel schlechter als die nicht-tĂŒrkischen, nicht-amerikanischen Becken hier bei uns.
 
jep: amati. die waren nach ein bisschen ĂŒberarbeitung gar nicht so schlecht. aber sahen scheisse aus: bei uns steht in irgend einer ecke noch eins in orange-metallic rum. bĂ€h!
 
Wenn man sich die Böckchen der Tacton-Drumsets ansieht ist schon eine Ähnlichkeit mit den Sonors feststellbar.

Qualitativ gab es aber doch Unterschiede.

Unglaublich aber wahr: einige Tacton Serien bestanden aus (Achtung kein Witz!) PAPPE.

Die Herstellung war wohl so Ă€hnlich wie beim berĂŒhmtesten aller DDR-Fahrzeuge. War quasi eine Mischung aus Zellstoff und Kunstharzkleber.

Schlecht ist das nicht und klingen tuts auch. Im Grunde ist Remos Acousticon ja auch nix anderes und das tönt ganz ordentlich.


Die tschechischen Becken dĂŒrften wohl von Amati aus Kraslice stammen. Die sind wie immer Geschmackssache.

Wer ein Westinstrument ergattern konnte, hatte spÀtestens bei Reparaturen ( auch Fell- oder Snareteppichwechsel) riesige Probleme.
Wer nicht ĂŒber Westverwandte verfĂŒgte, die auch schon mal was illegal nach drĂŒben schafften, hatte keine Chance an Ersatzteile zu kommen.
Da war wirklich Improvisationstalent gefragt.
 
Zuletzt bearbeitet:
...Die tschechischen Becken dĂŒrften wohl von Amati aus Kraslice stammen. Die sind wie immer Geschmackssache ...
...Becken sind immer Geschmacksache...

Aber die Kraslice waren durchaus vergleichbar mit den hier erhĂ€ltlichen Korri, Zyn, ganz frĂŒhen Meinl, etc. - mit gewaltigen QualitĂ€ts-Ausreißern (meist nach unten) aber auch mal richtig gute Becken dabei.
 
Ich muss gestehen von Amati Cymbals und Tacton Schlagzeugen hatte ich bislang noch nichts gehört. Ist ja auch nicht unbedingt verwunderlich. Im Netz findet man hierzu auch nur einige Bildchen. Aber ich gehe mal davon aus , dass das nicht alles war was damals zu bekommen war. Vielleicht findet sich hier im Forum jemand der mehr berichten kann. Gruß hg
 

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