Drum-Mikrofonierung

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Bei uns stehen bald Aufnahmen für ein Album an.
Machen alles selber, haben wir beim letzten mal auch.
Für die Schlagzeug Mikrofonierung haben wir uns beim letzten mal ein wenig zusammen geliehen.
Ich schreibe hier mal auf was wir für Mikros zur Verfügung haben.
Vielleicht habt ihr ja mal einen Tipp für uns, was davon zu gebrauchen ist.
Ggf leihen wir uns noch etwas.

Mikrofoniert werden sollen:

Bassdrum=1x
Snare=2x
Hihat=1x
Overhead=2x
Tom=1x
Raummikro=1x

Interface ist ein Focusrite 18i20. Können halt 8 Mics anschliessen.

Wir haben:

Shure beta 58
Shure Sm 58
Audix OM3
Audix f5
Audix f2 (2x)
Shure beta 52a (Bassdrum)
Audix f6
MXL 603S (2x) (Overhead)

Bin da für jede Einschätzung dankbar.
 
Eigenschaft
 
Musikrichtung?


f6 in die Kick
f2 an Snare Top und Tom
Beta 58 als zweites Snaremic (Bottom, nehm ich an?)
MXL als Overheads

Wenn Room und Hihat bei der Konfiguration echt sein müssen, dann das OM3 an die Hihat, f5 für Room
 
Rock (stil Hosen/such a surge) .
Die Frage ist auch, sind die Mikros ausreichend von der Qualität?
Ich weiß, besser geht immer...
Das beta 58 kenne ich z.b nur als bass / bassdrum mic
 
Beta52 und F6 sind beides Bassdrum Mikrofone. Einfach ausprobieren, was euch besser gefällt. Das Kick Mikro sollte auf jeden Fall in die Bassdrum, also auch nicht auf Höhe des Reso Lochs.
F2 für Toms.
F5, Beta58 und SM58 kannst du alle an die Snare stellen. Einfach das nehmen, was dir am besten taugt. Standard ist ein Mikrofon am Schlagfell und eins am Reso/Teppich.
Kannsts aber auch mal mit einem Kesselmikrofon probieren, taugt mir zumindest besser als ein Teppich Mikrofon.
Die MXL Stäbchen als Overheads - klar.

Raum Mikrofone kannst du dir wahrscheinlich sparen. Wie groß und wie hoch ist euer Raum und wie sind die akustischen Eigenschaften?
Eine Stereo Aufnahme macht sich beim Raum dann auch besser.
Gut geeignet für Raumaufnahmen ist Kugel Charakteristik. Bei Nieren würde ich die Mikros off-axis zum Set ausrichten, um möglichst viel Diffusanteil und wenig Direktanteil einzufangen.

Bei den Overheads kommt es auf die Ausrichtung an, auch je nach dem wie du das dann abmischen willst. Ein für die Hi-Hat geeignetes Mikrofon hast du nicht.
Bei geschickter Ausrichtung der Overheads kriegst du die Becken ausgewogen genug, um auf Stützmikros an den Becken verzichten zu können.
 
Hi,

Zu den genannten Mics (v.a. den Audix) kann ich nicht viel sagen. Anfangen kann mit dem Setup auf jeden Fall. Man muss dann halt schauen, wo man hin will und wo man ggf. erweitert. Ich selber habe kurz nach der Jahrtausendwende mit einem 75€ Superlux Set fürs komplette Set angefangen. Klang grausig, aber zum lernen und ausprobieren war das gar nicht mal verkehrt.


Ich möchte noch ein paar generelle Überlegungen anstossen:
* Gewünschter Sound: Das ist massiv vom Genre der Musik und den Songs abhängig. Soll es eine atmosphärische Ballade werden, ein dreckiger Upbeat Rock-Take, Begleitung in einem Pop-Rock Song oder ein durchgeknüppelter Rock/Metal Song? Das bestimmt sehr ausschlaggebend die Überlegungen zu Mics und deren Aufstellung.
Wenn es eine ruhige Ballade werden soll, reichen durchaus 3 wohlplatzierte Mics, ein gut gestimmtes Set und ein guter Raum komplett aus, wenn es ein Knüppelfest werden soll, buchen große Bands dafür schon mal eine komplette 64-Kanal Konsole oder nutzen exzessives closemicing und Samples.
* Stil des Drummers: Es gibt Drummer, die spielen super tight, streicheln die Trommeln aber nur ein bisschen. Es gibt auch die Heavy-Hitter-Fraktion (alle Mics und Stative aus dem weg räumen!) und alles dazwischen. Checkt auf jeden Fall, wie das Verhältnis von Trommeln zu Becken ist. Manch einer prügelt sein Blech lieber als Holz oder andersrum. Das bestimmt dann, wie die OHs zu positionieren sind.
* Raum: Ein sehr wichtiger Aspekt. Ist es der muffige Proberaum mit Eierkartons an den Wänden? Wie ist die Raumhöhe? Kann man mit mobilen Absorbern arbeiten? Wenn der Raumsound schlecht ist, würde ich mir gar nicht die Mühe mit einem Raum Mic machen. Wenn der Raum gut ist und das Set sehr natürlich klingen soll oder aber man eine ordentliche Portion Rotz haben möchte, kann man auch durchaus ein Stereopärchen für den Raum nutzen. Wenn hinterher eh viel mit Samples gearbeitet wird, kann man sich den Raum auch sparen (ausser vll für die Becken). Auch ein wichtiger Punkt: Wie klingen die Becken? Sind die Höhen im Raum zu bedämpft, gehen die Becken oft unter den Trommeln unter. Sind die Höhen gar nicht bedämpft, bekommt man sehr leicht ewig ausklingenden "Kraaaasshhh" Becken-Fahnen. Das gibt natürlich besonders für das Raummic, aber auch ungünstig aufgestellte OHs können da bereits Probleme machen.

So Far...
Laguna
 
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Hallo,

...ich möchte gerne noch auf diesen gern verlinkten Beitrag (...und die Folgebeiträge dazu) hinweisen, da stecken wirklich wertvolle Tips drin:



Wenn der Musikstil eher rockig-erdig sein soll, könnten gerade die etwas minimalistischeren Varianten aus dem Film sehr interessant sein...

Viele Grüße
Klaus
 
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Ich finde man sollte sich auch ein bisschen von Mikrofonen und Namen lösen. Wenn ihr ein gut klingendes, gut gestimmtes Drumset in einem guten Raum mit einem guten Drummer habt, dann wird es 100% mit den zur Verfügung stehenden Mikros geil klingen. Wenn nicht, bringt das Leihen von anderen Mikros auch nichts.
 
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Mal vom Sound des Instruments und den Skills des Drummers abgesehen, spielt das gesamte Konzept eine große Rolle. Man muss sich entscheiden, wie man mikrofoniert -> Schwerpunkt auf Nah- oder Fernmikrofonierung.

Die Art der Mikrofonierung stilabhängig zu machen ist IMO der falsche Weg. Bonham wurde früher auch, außer an der Bassdrum, ohne Close-Mics aufgenommen. Und Led Zep war stellenweise Hard Rock / Heavy Metal.
Heutzutage nimmt man aber auch Jazz und getragene Mucke mit Close-Mics auf, das ist einfach modern.

Egal ob man billige oder teure Mikros benutzt. Es kommt immer darauf an, wie man diese ausrichtet.
Insbesondere close-Mics an den Schlagfellen würde ich nicht zu nah und nicht zu steil ausrichten. Ist aber nur eine Empfehlung von mir.

Es ist ein Trugschluss, dass die Overheads das Set natürlich abbilden würden. Sind also Close-Mics an den Trommeln, aber nicht an den Becken vorhanden, dann sollten die Overheads so ausgerichtet werden, dass die Becken ausgewogen rüber kommen. Dazu muss man immer ein paar Tests machen.
Kleiner Tipp: Am Rand klingen Becken immer am unaufdringlichsten und weichesten. Das gilt nicht nur für Hi-Hats und auch nicht nur im Nahfeld. ;)
 
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Ich finde man sollte sich auch ein bisschen von Mikrofonen und Namen lösen. Wenn ihr ein gut klingendes, gut gestimmtes Drumset in einem guten Raum mit einem guten Drummer habt, dann wird es 100% mit den zur Verfügung stehenden Mikros geil klingen. Wenn nicht, bringt das Leihen von anderen Mikros auch nichts.

Das kann ich nur unterstreichen.
Wir haben die Diskussion hier ja öfters.

Spielweise, Stimmung des Drum-Sets (!) und der Raum in dem das Drum steht.
Ich habe schon Aufnahmen mit einem Drumset gemacht, da hat die Spielweise, die Stimmung und der Raum gepasst, die Mikros waren eher untere Mittelklasse bis Mittelklasse, nichts besonderes, und das klang sehr gut.
Keine Frage, nimmt man dann in diesem Falle richtig gute Mikros und Preamps dann wird es richtig amtlich.
Umgekehrt hatte ich auch schon tolles Equipment (und immer noch...), aber es waren die falschen Felle auf den Toms für den Song. Dann bringt kein Mikro der Welt ein besseres Ergebnis zustande, hinterher habe ich mir einen Wolf gemischt, um das einigermaßen gerade zu biegen.


Und es gilt wie oft, einfach mal machen, und probieren.
Es ist nicht böse gemeint, aber es wird oft auch zu lange diskutiert, statt einfach zu machen.

Und, es ist vieles erlaubt, nutzt Eure Ohren und los gehts :)

Das oben verlinkte Video mit Markus Born zeigt schon sehr gut, was man machen kann.
 
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Hallo,

Und, es ist vieles erlaubt, nutzt Eure Ohren und los gehts :)
Das oben verlinkte Video mit Markus Born zeigt schon sehr gut, was man machen kann.

...unbedingte Zustimmung! Die Anordnung mit dem einen einsamen MD421 hat mich beim ersten Hören umgehauen, trotz der vorhandenen Limitierungen ist sehr viel Sound übrig ;)
Ich entsinne mich auch noch eines Band-Recordings vor vielen, vielen Jahren, das ging noch auf eine Tascam 238S mit acht Spuren auf Compact Cassette... als ich das Drumset sah, war der erste Gedanke nur noch "Au weia!!!" Irgend was mittelklassiges (ich entsinne den Namen nicht mehr), total abgespielt und angeschlagen, beide Becken eingerissen. Die Überraschung war der Drummer (...der sich zu der Zeit nichts Neues leisten konnte), der war nämlich dermaßen mit seinem Kit verwachsen, daß er aus dieser eher schrottreifen Sammlung einen tollen Sound zauberte. Insbesondere die Becken klangen wie teure special effects. Er stimmte übrigens für jedes Stück um...

Viele Grüße
Klaus
 
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