Dynacord DC100-Modifikation

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Hallo zusammen,

für die technisch begeisterten unter euch habe ich mal ein paar Bilder gemacht. Wie sicher schon einmal angekündigt, wird nun mein Dynacord DC100 - Leslieclone etwas umgebaut, um einen deutlich besseren Sound zu erreichen, damit ich ihn mal wieder mit auf die Bühne nehmen kann (halb so schwer wie mein 245er...). Da einige unter euch ja ein solches oder ein ähnliches Leslie haben, dachte ich, es könnte eventuell interessant sein und poste es jetzt mal hier.

Nun, im Prinzip ist das kein Zauber, sondern folgendes:

- Weiche raus, auf 800Hz umbauen
- neuer Treiber rein

Nun, als Treiber hat mir Carsten (keyboardpartner) einen absolut seltenen Treiber mitgegeben, wie man auf den Bildern sehen kann. Nein, das ist keine Feldmine, sondern ein deutscher Qualitätstreiber aus einem Militärtruck-Horn, welcher einen V21-ähnlichen Frequenzgang aufweist und schweinelaut ist. :D Solch ein Glück, dass der noch bei Carsten "rumflog"... Wer eine solche Modifikation auch vornehmen möchte, kann an dieser Stelle auch einen Monacor KU-516 o.ä. nehmen.

P1050939.jpg

P1050940.jpg


Nun zur Weiche. Die findet man im DC100 nach dem Öffnen (Achtung, da kommt einem das Frontpanel entgegen!!) rechts unten im mittleren Teil des Gehäuses. Die Grundplatte der Weiche fungiert gleichzeitig als Abdeckung für die Motoren des Bassrotors.

P1050943.jpg

P1050944.jpg

Jetzt habe ich sie herausgeschraubt und alle Strippen abgelötet (meine ersten Lötversuche...). Wenn man später weiterhin Hammond spielen will, sollte man sowohl zu Hause, als auch auf der Bühne in der Lage sein, Reparaturen u.ä. selber durchzuführen. Deshalb fange ich mit den ersten Schritten und Wissensaneignungen schon jetzt mal an.

Die Weiche findet nun ihren Weg zu Mr. Don Leslie, denn der Umbau der Weiche übersteigt z.Zt. noch meine Fähigkeiten.

Morgen Abend werden dann sowohl HX3 als auch DC100 fertiggestellt. Ich werde berichten und eine Aufnahme posten.

Übrigens: so klang es vorher, etwas schrill und kreischend: https://soundcloud.com/simon-oslender/hammond-blues

Liebe Grüße,
Simon
 
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Der Umbau ist absolut sinnvoll.

Alle meine Leslienachbauten laufen mit Monacor KU-516 und 800Hz-Weiche. Es klingt viel besser, Schwingspulen gibt es jederzeit von Monacor nachzukaufen und der KU-516 steckt eine Menge Prügel ohne Schäden ein.

Die alten Mittelhochtontreiber, die in den größeren, meist zweiteiligen Leslies verbaut waren, kann man übrigens auch nehmen. So viel Leistung wie der KU-516 vertragen sie aber wahrscheinlich nicht.
 
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Na das sieht doch noch recht gut aus... Um noch näher an den Sound eines echten Leslies zu kommen müßte man nun noch die Drehrichtung des Hochtonrotors ändern. Aber das wäre dann eine größere Baustelle...
 
Wie man das anstellen kann, ist mir z.Zt. ein Rätsel. Man müsste die Motoren komplett andersherum einbauen, nicht wahr? Ja, das wäre wirklich eine größere Baustelle. In den nächsten Wochen wird das DC 100 fertig, bin gespannt.
 
na, um es kurzfristig auszuprobieren, könntest du den Riemen einfach kreuzen.. aber der scheuert dann übereinander und nutzt sich schneller ab...

Würde ich auch nur machen wenn ich noch nen Ersatzriemen da habe, oder man nimmt halt nen alten ausgelutschen, um es mal zu probieren.

Der grüne Riemen den du da jetzt drauf hast ist ein Industrieriemen, aus dem Anlagenbau, kein Original Leslie Riemen. Mit dem würde ich es nicht machen. ;)
 
Man könnte evtl. den Motor, z.B. des Hochtonrotors, innerhalb des Aggregats umdrehen. Ich muß es mir noch mal genau ansehen, Simon, bei nächster Gelegenheit. :)
 
Ich würde das Thema "gleich- oder gegenläufig" nicht überschätzen. Wichtig ist in erster Linie, dass die Rotoren unabhängig voneinander laufen, was ja bei eigentlich allen mechanischen Clones der Fall ist. Der Rest ist in meinen Augen eher ein optisches denn ein akustisches Detail.

Wir haben mal mit ein paar Leuten versucht, blind rauszuhören, in welche Richtung ein Hornrotor dreht - keine Chance, wenn man weiter als 1-2 m vom Leslie wegsitzt. Beim Bassrotor ist es noch diffuser, da tiefe Frequenzen sich schlecht orten lassen.

Ich behaupte, gleich oder gegensinnig drehende Rotoren lassen sich akustisch - wenn überhaupt - nur sehr nahe am Leslie unterscheiden; näher, als selbst der Organist in der Regel sitzt.

Bei der Mikroabnahme ist man akustisch natürlich nah am Geschehen - aber bei der klassischen "2 oben, 1 unten" Anordnung kommt die Drehrichtung des Bassrotors überhaupt nicht zum Tragen. Und wenn man unten ebenfalls stereo abnimmt, ist es einfacher, das Panning zu vertauschen als das Leslie umzubauen.

Ich würde im Endeffekt Abstand davon nehmen (bzw. es nicht nochmal machen, mein Leslie habe ich ja damals auch umgebaut - "echter" klingt es seitdem aber nicht). Man verbastelt sich mit einigem Aufwand ein Leslie, das ohnehin keins ist, mit m.M.n. bescheidenem bis nicht vorhandenem Effekt...
 
Danke für die Tipps und Meinungen!

Don, ich denke, das lassen wir erst einmal bleiben. Mal sehen, was man irgendwann alles noch machen kann. Ein Bypass für Betrieb mit Tube-Amp wäre klasse.

Aber wir wollen ja keine Großbaustelle draus machen... ;)
 
Hallo zusammen,

nun ist das Leslie schön fertig geworden, mit ganz großem Dank an Don Leslie! Wirklich klasse!

Der Militär-Treiber ist drin, die Weiche ist komplett neu (aus Visatone-(Monacor-)Komponenten gebaut worden. Alles in allem ein Aufwand von 80 Euro an Materialkosten (exkl. Hochtöner in diesem Fall).

Klares Fazit: Es lohnt sich!!! Klingt wirklich viel schöner, angenehmer. Man hört immer noch obenrum, dass es kein Röhrenleslie ist, aber das soll ja auch nicht so sein und kann auch nicht. Aber für die Verhältnisse ist das DC100 von einer schrillen Nervensäge zum smoothen, dreckigen Bühnenequipment geworden. Klasse, bin total froh!

Nun muss ich nur noch den Auslöser für das nervige Rattern finden, das immer im Fast-Speed "erklingt".... Jemand sowas schonmal gehabt und Ideen parat?

LG und nochmal danke, Don!
Simon
 
Oh je... Kenne ich. Das kann alles mögliche sein, der erste Kandidat wäre wohl die Wippe am Motor und/oder eine falsche Riemenspannung. Die Italo-Mechaniken sind besch...eiden zu justieren und so richtig smooth und leise wie die Originale kriegt man die IMHO auch mit viel gutem Willen nicht.

Mal alles reinigen, Lager fetten, sich die Wippen genau anschauen usw. ist einen Versuch wert. Und langfristig an andere Motoren denken (Leslie-Stacks oder was elektronisch geregeltes). Ob ein Riemenspanner mit Feder wie beim Original hilft, weiß ich nicht - nachgedacht habe ich zumindest mal drüber...
 
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Die Riemenspannung lässt sich auch einfach durch das Verschieben des Motors beeinflussen. Da würde ich auch mal mit der Fehlersuche anfangen, die von Jens beschriebenen Pflegemaßnahmen aber nicht aussparen ;)

Merke: Mit Hanseline saust die Maschine :D
 
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Danke euch beiden für die Tipps! Werde mal schauen, was ich machen kann, das meiste ist ja auch für den löt- und schraubanfänger machbar... :)

es ist halt dieses nervige klackern, was nicht aufhört... Naja. Mal sehen. :)

danke und lg,
Simon
 
Hi
Simon, wenn das dieser Pendelachsen Motor ist habe ich noch einen davon. (230Volt)
Meine Einheit besteht aus zwei Motoren zwischen denen die Achse mittels Relais gekippt wird.
Andere Alternative wäre eine Leslie Motoreneinheit einzubauen womit das Laufrichtungsproblem auch gelöst wäre.
Solche Einheiten sind zwar auch in den Leslie der T Serie verbaut nur hier muß dann an der Auspurfeder etwas geändert werden wiel diese
Trommeln ja senkrecht betrieben werden .
 
Hi Freddy,
ja, ich denke schon, dass das so eine ist. Sollte ich diese aber austauschen wollen, würde ich dann wenn schon eine echte Leslie-motoreinheit einbauen. Alles andere würde vielleicht das Problem mit dem ticken/rattern lösen, aber Immer noch sehr lärmig sein. Drehzahl ist ja auch nicht das wahre.

Hat jemand zufällig einen wie oben genannte Motor, z.b. Aus der t-Serie rumfliegen?

hach, ich sehe schon vor mir, wie ich da irgendwann fast komplette lesliekomponenten eingebaut habe... :D ich habe mal überlegt... Wenn schon lesliemotor, müsste wg. Drehzahl auch ein lesliehorn dran. Die Riemenscheibe vom Horn hat einen größeren Durchmesser beim dynacord...

freue mich sehr über Anregungen und Ideen - das Teil ist ja nun mein erstes bastel-/experimentierprojekt... :)
Lg
simon
 
Die Riemenspannung lässt sich auch einfach durch das Verschieben des Motors beeinflussen.
Das stimmt schon - aber man kriegt sie eigentlich nie so hin, wie sie sein soll (zumindest nicht auf Dauer) - ein Riemenspanner mit definierter Federkraft ist da schon besser, auch für die Laufruhe...

Hat jemand zufällig einen wie oben genannte Motor, z.b. Aus der t-Serie rumfliegen?
Ja, ich... Ich muss noch überlegen, ob ich den abgeben möchte - aber du bist ja auf jeden Fall ein würdiger Kandidat ;) Da ich nur einen habe (wo ja zwei nötig wären) und eigentlich eher mit elektronisch gesteuerten DC-Motoren für die Zukunft liebäugele, könnte ich mich evtl. breitschlagen lassen.
 
Hi Jens,

mal sehen, was wird. :) Auf jeden Fall vielen Dank für Deine Einschätzung! ;)

Man sieht sich sicher mal wieder auf einer Session o.ä. - dann sehen wir mal. Wäre cool.

LG
Simon
 
Ja, kriegen wir hin ;) Und jetzt marsch, marsch ins Bett :D
 
Simion,
die Motoreneinheit findet sich ab und zu in der Bucht. Schau einfach nach ausgebauten Styroportrommeln aus der T Serie.
Gestern war noch eine drin unter Hammond. Meine TR 200 zerpflück ich deswegen jedoch nicht, wenn dann mußt sie schon
komplett nehmen:D
 
Das stimmt schon - aber man kriegt sie eigentlich nie so hin, wie sie sein soll (zumindest nicht auf Dauer) - ein Riemenspanner mit definierter Federkraft ist da schon besser, auch für die Laufruhe...
Das wollte ich auch gar nicht bestreiten, wobei meine die Spannung eigentlich ganz ordentlich halten. So findet man eben schon mal ohne große oder kleine Umbauten raus, ob die Riemenspannung die Ursache des Problems sein könnte.
 
aprospos Riemen ...........
Als Ersatz für einen gerissnenen oder beschädigten Riemen kann man ein auf Rollen erhältliches Kunststoffmaterial verwenden wie es
von der Verschweissung von PVC Fußboden Belägen her bekannt ist (zb Mipolan Schweißschnur ). Enden des ermittelten Umfanges kurz
erhitzen und zusammenfügen.
Evtl überstehende Ränder mit Messer entgraten ... fertig und hält.
 
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