E-Drum in Schallkabine stellen?

Strato Incendus
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Hallo zusammen,

es gibt hier unzählige Threads zur Lautstärke von E-Drums, und zur Lautstärke von Schallkabinen — ich habe allerdings noch keinen gefunden, in dem beides in Kombination ausprobiert wurde.

Viele verwenden bekanntlich diese Tennisball-Konstruktionen o.ä., um den Trittschall vom Boden zu entkoppeln. Da ich für meine anderen Instrumente in absehbarer Zeit aber eh eine Schallkabine für meine neue Wohnung benötigen werde (vor allem für den Gesang, aber auch eine unverstärkte E-Geige wie die Yamaha YEV kommt auf 58 bis 71 dB), wäre es natürlich sinnvoll, lieber mehr Geld in die Hand zu nehmen und die Kabine so groß zu bauen, wie es der Raum erlaubt.

Und dann würde da prinzipiell auch ein E-Drum reinpassen.

Der Vorteil an den Kabinen ist: Nicht nur haben die bereits selbst einen vom Boden abgehobenen Boden (wenn auch auf Füßen / dem Außenrahmen der Box, nicht auf federnden Tennisbällen o.ä.), sondern die Wände könnten zusätzlich auch den Lärm der Gummibecken blocken. Mesh-Heads sind ja relativ leise, und den Trittschall kann man mit Tennisball-Plattformen reduzieren - aber an dem Pock-Pock-Pock der Becken ändert das nichts. Da das Klopfen der Gummibecken aber umgekehrt nicht so tiefe Frequenzen hat wie die unverstärkte Kickdrum (wahrscheinlich eher obere Mitten), sollten diese Frequenzen von den Wänden der Schallkabine eigentlich meiner Einschätzung nach ganz gut geschluckt werden.

Die Frage ist eben, ob man in die Schallkabine dann doch noch eine Tennisball-Plattform reinlegen muss, um den Trittschall abzufedern, trotz des bereits vom Raumboden abgehobenen Boden der Schallkabine, weil letztere eben auf festen, nicht federnden Füßen steht.

Hat also schon einmal jemand von euch ein E-Drum in einer Schallkabine platziert und kann von Erfahrungen berichten? ;)

Ich spiele bisher ein Roland TD-9 mit Superior Drummer 2 / 3; das habe ich aber mit meinem Bruder zusammen genutzt, es wird also nicht mit umziehen.
Das Roland TD-9 hat Mesh Heads auf Snare und Toms, auf der Bassdrum so ein Zwischending (kein Gummipad, aber auch kein Mesh-Head, sondern so ein schwarzes, weiches / leicht nachgiebiges Material). Gerade bei der Bassdrum kann ich also noch nicht einschätzen, ob Mesh Heads hier leiser oder doch sogar eher lauter wären. Bei Yamaha gibt es ja auch noch die Silikon-Pads, allerdings nur für Snare und Toms, soweit ich das sehe — der Bassdrum Tower ist, bis auf das Flagschiff-Modell (DTX10), immer noch so ein schwarzes, nachgiebiges Pad.

Da ich ja nun schon viele Jahre das TD-9 zum Aufnehmen nutze und weiß, dass ich nicht mehr aufhören werde — außer eben, die Nachbarn würden mir keine Wahl lassen — bin ich bereit, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. (Wenngleich ich die Kosten der Schallkabine mit einberechnen muss — die werden ja ebenfalls bei nur unwesentlich größerer Fläche schnell überproportional teurer). Für das Drumset plane ich daher im Moment im Bereich 2.500 bis 2.700 €. Da gäbe es mehrere Kandidaten.

Meine Top 3 sind derzeit:
  • Efnote 3X
    • komplett mit Mesh Heads ausgestattet, zusätzliche Toms und Becken werkseitig
    • Fokus weniger auf Sounds, sondern auf anderen Features (für Superior Drummer also ideal)
    • ich habe gehört, von den Mesh Head-E-Drums soll dieses eines der leisesten sein
    • Probleme:
    • Haltbarkeit (Made in China)? Grundsätzlich würde ich Efnote als Roland-Ableger ja vertrauen, aber hier habe ich schon Reviews gesehen, die die Haltbarkeit einzelner Komponenten kritisiert haben. Das Efnote 5 wird in Japan hergestellt, hat aber nicht nur weniger Pads, sondern nimmt auch aus ästhetischen Gründen mit seinen Kesseln mehr Platz weg, die ggf. auch für eine höhere Grundlautstärke sorgen dürften. Daher ist das Efnote 5 für mich derzeit kein Kandidat.
    • kritischer Punkt: MIDI-Ausgang vorhanden? (ich sehe nur einen USB-C-Ausgang, und USB-Instrumente werden manchmal von Macs nicht erkannt; z.B. muss ich mein Keyboard immer übers MIDI-Kabel anschließen. Daher wäre ein doppelter Boden hier gut, d.h. wenn das Modul sowohl einen USB- als auch einen MIDI-Ausgang hätte.)
  • Alesis Strike Pro Special Edition
    • komplett mit Mesh Heads ausgestattet, zusätzliche Toms und Becken werkseitig, genau wie das Efnote 3X
    • Becken-Swells ggf. nicht so überzeugend? Eher eine Frage der Trigger als der eingebauten Sounds (denn für letzteres gibt es ja Superior Drummer)
    • wie laut ist die Bassdrum unverstärkt (die hat nämlich einen relativ großen Kessel)?
  • Roland TD-27 KV2
    • hat positional sensing
    • und Roland vertraue ich aus Erfahrung grundsätzlich schon einmal bei der Qualität
    • dafür weniger Toms als das Efnote 3X oder Alesis Strike Pro SE
    • und kein Mesh Head auf der Bassdrum (aber wie gesagt, vielleicht ist das vom Trittschall her sogar ein Vorteil)

  • Roland VAD 306 / 307
    • wie laut wird die Bassdrum durch das echte Fell?
    • Rim Click vs. Rim Shot benötigt X-Stick Button (hat Roland TD-9 aber auch, bzw. man muss am Threshold drehen, um den Übergang von Click zu Shot zu regulieren…)
  • Yamaha DTX8K-M
    • Rim Click vs. Shot per Tastendruck am Modul (ungünstig)
    • keine Mesh-Head Bassdrum, ist ggf. aber sogar leiser?
    • Modelle mit Mesh-Head Bassdrum sind zu teuer
    • Mesh Heads auf Toms (aber Silikon-Option verfügbar ab 3000 €, das ist das DTX8K-X)

Dann habe ich noch drei günstigere entdeckt. Die eingebauten Sounds wären mir ja egal, weil ich eh Superior Drummer nutze. Problem ist eben dann eher, wie haltbar und widerstandsfähig die Einzelteile sind. Das Yamaha DTX6K3-X hätte die geringe Größe als Vorteil, wenn es darum geht, es in die Schallkabine zu zwängen — ist dafür aber natürlich auch weniger angenehm zu spielen, weil es schwieriger ist, so kleine Pads zu treffen.

  • Gewa G3 / G5 Studio 5
    • Saturation der Becken bei häufigem Anschlag?
    • den Reviews zufolge, die ich gehört habe, auch nicht ganz so stabil / haltbar wie die oben genannten
  • Fame Hybrid Pro Chrome Stage
    • zwei Zonen auf den Toms (bloß werkseitig nur mit einem Sound belegt)
    • Vorteil: große Mesh-Head Bassdrum
    • MIDI-Ausgang? Ich sehe nur eine kleine Klinke für MIDI Out / In sowie einen alten, U-förmigen USB-Output
  • Yamaha DTK6K3-X
    • leise Silikon-Pads, nachgiebige Gummi-Kickdrum
    • nur 1800 €
    • dafür auch nur sehr kleine Pads (kleinstes Drumset in diesem Preisbereich)
    • ggf. Snare später als 4. Tom verwendbar, wenn man größere Snare anschafft
    • Module auf der rechten Seite

Ausgeschlossen habe ich die Thomann-Hausmarke Millenium; da bekommt man zwar auch für unter 1000 € ein Set komplett mit Mesh Drums, und Sounds sind ja wie gesagt egal; allerdings zeugen die Reviews nicht gerade von großer Haltbarkeit oder Stabilität. Da dürfte ein Roland-Modell in der Preisklasse robuster sein.

Über ATV habe ich auch Positives gehört, die scheint jedoch weder Thomann noch MusicStore im Sortiment zu haben.

Meine Top 3 sollte ich in den nächsten Tagen beim MusicStore anspielen können. Die Gewa-Drumsets hingegen gibt es nur bei Thomann, das wäre von meinem Wohnort aus etwas weit.

Bevor ich mich aber auf eine konkrete Größe festlege, ist eben die entscheidende Frage, ob das Drumset in die Schallkabine reinsollte bzw. muss.
Da die Kabinen mit steigender Größe wie oben beschrieben überproportional teurer und auch schwerer werden, gilt:
Je größer das E-Drum-Set, desto leiser sollte seine Grundlautstärke sein (z.B. beim Efnote 3X).
Ein kleineres hingegen dürfte von mir aus auch etwas lautere Toms oder Becken haben, solange die Schallkabine den Trittschall gut abfängt, denn in die Kabine würde ein kleineres Set ja umso leichter hineinpassen.

Das Roland TD-9, das ich derzeit verwende, würde in eine Kabine mit Innenmaßen 1,35 m x 1,35 m passen (mit dem zusätzlichen Crash, das es derzeit bereits hat). Allerdings wäre das dann nur das Drumset; in der Kabine sollte auch noch Platz sein, dass man dort mal die E-Geige oder eine Akustikgitarre spielen könnte. Idealerweise auch den Rechner mit reinpacken, das MIDI-Keyboard dann auf einer Auszieh-Plattform unter den Tisch, wie so viele Produzenten das machen. Oder eben die Verstärker-Box der Gitarre, wenn man doch nochmal seinen echten Amp aufnehmen will, nicht immer nur den Kemper. Sowohl Keyboard als auch Verstärkerbox sind aber unter 1,35 m breit, d.h. für den weiteren Platz ginge es nur um die Länge der Box. Die Breite könnte 1,35 m bleiben.

Ein Efnote 3X oder Alesis Strike Pro SE könnte aber, mit seiner größeren Ausstattung an Toms, diese 1,35 m schon überschreiten. Und damit am Ende ggf. doch wieder außerhalb der Schallkabine landen, sodass die Grundlautstärke wieder ein kritischerer Faktor wird.



Es ist ein komplexes Thema, ich habe auch schon entsprechend viel recherchiert. :)
Mich würde an der Stelle jetzt primär eure Erfahrung interessieren mit
- einem der genannten E-Drum-Modelle, sofern ihr es besitzt / besessen habt (gerade bezüglich der Grundlautstärke)

- dem generellen Setup eines E-Drums in einer Schallkabine, sofern ihr das schon einmal ausprobiert habt (mir scheint, wenn Drummer sich so eine Kabine zulegen, stellen sie gleich ein akustisches Schlagzeug hinein; das ist fürs Üben vielleicht auch okay so, wäre fürs Aufnehmen bei mir aber nicht zielführend — weil man dann nicht nur mehr Platz bräuchte für die ganzen Mikros, sondern ein A-Set mit so wenig Raumklang wahrscheinlich auch nicht allzu toll klänge).
 
Kleines Update:

- beim E-Drum bin ich mir jetzt ziemlich sicher, dass es auf das Efnote 3X hinauslaufen wird. Beim Anspielen war es im Vergleich zu den anderen von der unverstärkten Grundlautstärke her deutlich leiser, und das trotz Plastik-Beatern an der Double-Bass-Maschine. Solange die MIDI-Aufnahme via USB-C funktioniert (das ist eben mangels eigenem MIDI-Out der einzige Flaschenhals), wäre damit alles gut. Auf YouTube gibt es zumindest schon Demonstrationen, wie jemand von Drum-Tec mit dem Efnote 3X EZDrummer 3 ansteuert, also sollte es für Superior Drummer 3 grundsätzlich auch funktionieren — solange eben mein Mac den USB-Input erkennt.

- bei den Schallkabinen konnte ich im MusicStore mal in eine Studiobricks-Kabine reingehen - und war doch relativ enttäuscht von der geringen Dämmleistung. Nicht nur, dass ich von draußen den drinnen spielenden Bläser noch gut hören konnte (damit habe ich gerechnet, Bläser sind halt laut); vor allem konnte ich, als ich selbst drin war, noch den Akustikgitarristen hören, der draußen vor der Tür eine Akustikgitarre anspielte, außerdem die Grundlautstärke der vielen Stimmen der anderen Kunden.

Vielleicht hatten die beim MusicStore die Studiobricks-Kabine auch nicht ganz instruktionsgetreu aufgebaut, sodass ggf. mehr Schall durch die Ritzen kam. Die Tür schloss auch nicht ganz sicher, ich musste sie mit relativ viel Kraft verstärkt zuziehen, und trotzdem hörte man von draußen eben noch die oben beschriebenen Klänge.

Daher bin ich mittlerweile bei den schwersten Schallkabinen mit der größten Dämmleistung angekommen, die es auf dem Markt momentan zu geben scheint, nämlich die DV-Kabinen von Demvox. Die reduzieren den Schall nach draußen um bis zu 62 dB (im Bereich um 3000 kHz, darunter natürlich weniger). Außerdem stehen sie bereits auf quadratischen Sylomer-Füßen — also genau dem federnden Material, das viele Drummer auch unter ihre Podeste packen, falls sie denn nicht gerade Tennisbälle benutzen, um den Boden zu entkoppeln.

Laut Einschätzung des Herstellers Demvox wird das alleine vermutlich nicht reichen, da das hohe Gewicht der Kabine die Sylomer-Füße natürlich mehr zusammendrückt, sodass sie dadurch nicht so viel federn, als wenn sie nur das Schlagzeug tragen müssten. Daher könnten sie noch ein Podest in die Kabine legen (die kosten bei Demvox offenbar 125 € pro Quadratmeter), um das Schlagzeug nochmal vom Boden in der Kammer zu entkoppeln.

Vor allem ist Demvox nicht teurer als Studiobricks — tatsächlich müsste ich bei Studiobricks wahrscheinlich für die gleiche Stellfläche mehr zahlen, weil man bei den Größen, die man bräuchte, um ein E-Drum in die Kabine zu stellen, bei Studiobricks schon ein Custom-Modell anfertigen lassen müsste. Demvox hat eine große Auswahl an Standardmodellen, mit allen möglichen Seitenverhältnissen, und gibt netterweise Preis und Gewicht bereits für alle Modelle auf ihrer Website an, ohne das man (wie bei vielen anderen Schallkabinen-Herstellern) erst die Preisliste anfragen muss.

Was die Statik angeht, so schreiben die meisten Hersteller, dass sie sich innerhalb der erlaubten Belastungsgrenzen für die meisten Gebäude bewegen. Ich habe auch meinen Doktorvater gefragt, weil wir an der Uni für Forschungszwecke bereits einmal beim Aufbau zweier Studiobox-Kabinen geholfen haben. Dort hatten wir die Statik überprüfen lassen, es war aber kein Problem. Das Gewicht verteilt sich ja auf eine relativ große Fläche, und der Professor vermutete, dass jedes Bücherregal den Boden lokal mehr belaste. So, wie auch ein Model auf Pfennigabsätzen pro Fläche mehr wiegt als ein Elefant =D (wie unser Physiklehrer uns damals erzählte).
 
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Moin,
ich spiele grad mit einem Ähnlich Gedanken und bin dank dir erst auf Dimvox aufmerksam gerworden. Hast Du bereits die Chance gehabt ein DV-Model zu testen oder besitzt du mittlerweile gar eins? Wäre hilfreich da Eindrücke in Bezug auf eDrums zu bekommen. Drumvideos gibts ein paar dazu aber immer A-Drums und die sind halt eben doch zuu laut :(

Cheers
 
Laut Einschätzung des Herstellers Demvox wird das alleine vermutlich nicht reichen, da das hohe Gewicht der Kabine die Sylomer-Füße natürlich mehr zusammendrückt, sodass sie dadurch nicht so viel federn, als wenn sie nur das Schlagzeug tragen müssten.
Moin, das verwirrt mich jetzt! Sylomer ist doch extra in unterschiedlichen Materialstärken und Farben (Farbe = Belastbarkeit) erhältlich. Wenn der Hersteller nur das Sylomer für die geringste Belastbarkeit verbaut und dann sagt, dass in die Kabine nichts mehr reindarf, weil die Puffer aufgrund des Gewichtes nicht mehr funktionieren, dann sind da wahrscheinlich die falschen Sylomerblöcke (oder nicht genug) verbaut!

Gruß Dirk

Edit sagt: zur Erklärung: Befasse mich seit längerem mit RiR für den Proberraum. Hier sind die Planungen mittlerweile beim Kabelmanagement. Das richtige Sylomer dabei zu berücksichtigen (Menge/Variante) ist möglich, wenn das Gesamtgewicht der RiR-Konstuktion bekannt ist.
 
Grund: Text ergänzt
Zuletzt bearbeitet:
Hast Du bereits die Chance gehabt ein DV-Model zu testen oder besitzt du mittlerweile gar eins?
Der Statiker hat heute sein OK gegeben. ;) Damit kann ich die Kabine jetzt liefern lassen. Muss nur noch einen meiner Nachbarn überzeugen, mir für ca. eine Woche seine Garage zu leihen. Die schicken nämlich die Paletten vor, und erst wenn diese angekommen sind, fliegen die Techniker aus Spanien hinterher, um die Kabine aufzubauen. Es ist nämlich wohl in der Vergangenheit bei anderen Kunden schon einmal vorgekommen, dass die Techniker da waren, aber die Kabine noch nicht.

Moin, das verwirrt mich jetzt! Sylomer ist doch extra in unterschiedlichen Materialstärken und Farben (Farbe = Belastbarkeit) erhältlich. Wenn der Hersteller nur das Sylomer für die geringste Belastbarkeit verbaut und dann sagt, dass in die Kabine nichts mehr reindarf, weil die Puffer aufgrund des Gewichtes nicht mehr funktionieren, dann sind da wahrscheinlich die falschen Sylomerblöcke (oder nicht genug) verbaut!

Da hatte ich den Hersteller falsch verstanden, glaube ich: Die Füße der Kabine sind aus Gummi. Die Sylomer-Pads kommen konkret unter dem Drum-Podest zum Einsatz. Speziell unter dem Bereich, wo die Pedale stehen, werden schwerere Sylomer-Pads verbaut.
 
Boar das wird dann ja richtig teuer. Soweit ich verstanden habe ist nur das Produkt vom Preis her angegeben nicht aber der Aufbau (und damit auch nicht die Flüge nehme ich an) und auch nicht die Mehrwertsteuer und dann ggfs Einfuhrabgaben etc. Versand bis maximal 10% der Produktkosten, ob das reicht? Oh je.
 
Hallo zusammen,
es gibt hier unzählige Threads zur Lautstärke von E-Drums, und zur Lautstärke von Schallkabinen — ich habe allerdings noch keinen gefunden, in dem beides in Kombination ausprobiert wurde.
Sorry ... aber ich verstehe den ganzen Diskussions-Thread nicht....

Ich habe zwar mit E-Drums noch nie zu tun gehabt (spiele selber ein Akustik-Set), aber soweit ich da informiert bin, erwägt man doch gerade den Kauf eines E-Drum-Sets, um sich den irrsinnigen Aufwand einer Schallkabine zu ersparen...?
 
Sorry ... aber ich verstehe den ganzen Diskussions-Thread nicht....

Ich habe zwar mit E-Drums noch nie zu tun gehabt (spiele selber ein Akustik-Set), aber soweit ich da informiert bin, erwägt man doch gerade den Kauf eines E-Drum-Sets, um sich den irrsinnigen Aufwand einer Schallkabine zu ersparen...?
Naja in einem MFH kann es schnell mal selbst mit einem edrum und trittschallpodest zu reibereien mit den nachbarn kommen, vorallem wenn man nur abends spielen kann/will. die teile sind lauter als man denkt. und will man möglichst viel von der ohnehin geschwächten authentizität eines edrums beibehalten und nicht mit plastiksticks und überall schaumstoff spielen ist ne kabine garnicht so verkehrt denk ich.
 
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Hallo zusammen,

die Kabine wurde heute vor einer Woche aufgebaut. Da der Nachbar mit ebenerdiger Garage sein Auto nicht draußen parken wollte und die Tiefgarage keine Option war — eine Nachbarin hatte mir ihren Stellplatz angeboten, doch a) darf die Tiefgarage laut Hausordnung für nichts anderes als Autos genutzt werden und b) hätte der Speditionsmensch mir wahrscheinlich auch nicht die Paletten mit der Ameise dort hinunter gebracht — habe ich die Paletten mit Abdeckplanen geschützt auf dem Gehweg vor der Wohnung platziert. Riskant — aber hat funktioniert.

Ursprünglich hätten sie dort eine Woche stehen müssen — das ist der reguläre Sicherheitsabstand zwischen Lieferung und Aufbau, mit dem DEMVOX planen, weil es in der Vergangenheit wohl schon vorkam, dass die Techniker da waren, aber die Kabine noch nicht. Das spanische Logistikunternehmen ist ihnen aber entgegengekommen und hat die Lieferung so geplant, dass sie nur zwei Tage vorher da war. Damit standen die Paletten nur von Montag am späten Vormittag bis Mittwochmorgen auf dem Gehweg. (Ursprünglich wollten die Techniker schon Dienstagabend alles reintragen, aber die sind erst nachmittags in Deutschland gelandet, die mussten dann erstmal ins Hotel. Ich wusste zu dem Zeitpunkt bereits, dass die Abdeckplanen halten).

Natürlich hat es, wie ich es habe kommen sehen, genau an diesen zwei Tagen stark geregnet UND gestürmt. Die Planen hatte ich mit einer Kombination aus Seilen und Steinen befestigt — letztere hatte mir eine Nachbarin noch spontan ein paar geliehen. Bei drei von vier Planen hat das auch die ganze Zeit gehalten, bloß bei der Kiste mit der Tür ist es zwischenzeitlich mal ein wenig nach oben verrutscht, aber die Plane ist auch da nicht fliegen gegangen; ich musste sie nur immer wieder befestigen. Da das aber eben eine Holzkiste war, nicht nur eine Palette, war sie am besten geschützt. Und alle vier Paletten waren nochmal gründlich in Folie eingeschweißt, die zwar manchmal reißt, in meinem Fall aber so gut gehalten hat, dass es ggf. sogar ohne die Planen funktioniert hätte.

Später hat mir der Techniker auch gesagt, sie hätten schon oft in England Kabinen aufgebaut, wo es ja noch viel häufiger regnet — teilweise hätten sie schon mit durchnässten Holzteilen gearbeitet, dass sei am Ende auch kein Problem für die Isolationsleistung gewesen. Ist halt wieder getrocknet. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich wohl etwas entspannter gewesen — die Planen hätte ich trotzdem gekauft. Ich habe die Aussage auf der Website, dass die Kabinen „for indoor use only“ sind, halt sehr wörtlich genommen. :D

Die Techniker liefern auch an manche Adressen die Paletten selbst an, fahren dann mit zwei Vans oder einem großen Truck — aber nur im Umkreis von 1000 km um den Firmensitz (Madrid). (Portugal, Südfrankreich und Andorra sind da mit drin — letzteres kam wohl schon öfter vor, weil sich da offenbar einige YouTuber hingesetzt haben, um keine Steuern zu zahlen.) Die Techniker haben mir erzählt, sie hätten u.a. auch schon eine Kabine in einer Schule in Grönland aufgebaut. Das nur als Idee, wie weit die liefern. ;)

Auf YouTube gibt es auch einen Drummer namens Tamatoa mit einer DEMVOX-Kabine auf Französisch-Polynesien — das ist aber ein ECO-Modell, die werden meistens vom Kunden selbst aufgebaut. Ich habe ja eine der schwereren DV-Kabinen (3 Schichten, früher hieß das mal DV-R für „Reinforced“, weil die normale DV anfangs nur zwei Schichten hatte; mittlerweile sind die 3 Schichten der Standard bei der DV, d.h. nicht verwirren lassen, wenn ihr noch alte Videos auf YouTube findet von einer DV-R — die Isolationsleistung ist die gleiche, d.h. jetzt sind praktisch alle DV-Kabinen DV-R.)

In den USA hingegen muss man seine DEMVOX-Kabinen auf jeden Fall selbst aufbauen — manche Techniker bekommen keine Visa für die USA aufgrund ihrer Herkunft (bei mir war es ein Rumäne und ein Italiener, wobei nur ersterer Englisch sprach, dafür aber sehr gut; untereinander haben die auf Spanisch kommuniziert). Bei anderen scheitert es dann eben an der Sprachbarriere. Mal schauen, ob die irgendwann mal noch jemanden einstellen, bei dem beide Kriterien erfüllt sind — der dann wahrscheinlich ständig in die USA muss.

Bis zur Pandemie war es bei den DV-Kabinen Pflicht, sie von den Technikern aufbauen zu lassen — mittlerweile ist das gelockert worden, u.a. auch wegen der Probleme mit dem Aufbau in den USA. Ich habe es gerne die Techniker machen lassen, nachdem ich an der Uni bereits einmal für zwei parallel aufgebaute Kabinen von Studiobox mit allen männlichen Kollegen zusammen mitschleppen durfte, obwohl die zwei Techniker geschickt hatten. Das liegt daran, dass bei Studiobox alle Wände durchgehende Teile sind. DEMVOX hat ein kleinteiligeres System, mehr vergleichbar mit Studiobricks, nur mit deutlich besserer Isolationsleistung (-62 dB für die DV-Kabinen statt -47 dB) — die ECO-Kabinen dürften vergleichbar in der Isolationsleistung sein mit Studiobricks — aber vor allem ist DEMVOX deutlich günstiger.


Jetzt steht die Kabine auf jeden Fall; das Einzige, was noch bleibt, ist die Holzkiste von der Tür zu entsorgen. Die werdet ihr wahrscheinlich auch haben, wenn ihr euch für eine DEMVOX-Kabine entscheidet — egal, welches Modell ihr wählt, denn eine Tür hat ja jede Kabine, egal wie klein. Entgegen der Einschätzung der Stadt- und der Hausverwaltung nimmt der Sperrmüll zumindest bei uns diese Kisten NICHT mit, weil sie als Bauholz zählen. Und während die Paletten in ein größeres Auto noch hineinpassen, braucht es für die längeren Wände der Kiste schon einen Anhänger o.ä. Zum Glück hat sich unser Hausmeister heute bereit erklärt. Wenn man hingegen in einem eigenen Haus wohnt, ohne Hausmeister, wüsste ich jetzt auch nicht, an wen man sich für die Entsorgung solch großer Teile wenden kann, wenn die nicht einmal ins Auto passen. Zersägen erscheint bei diesen Platten auch nicht so einfach.

Dass die Kiste überhaupt zurückblieb, war eine gewisse Überraschung — aber wohl nicht anders machbar, denn der Spediteur, der sie angeliefert hat, konnte sie ja nicht direkt mitnehmen, und die Techniker waren per Flugzeug und dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln bei mir. DEMVOX hatten mir im Vorfeld gesagt, dass „crates“ zurückbleiben würden, als ich gefragt hatte, ob die Paletten Einweg-Paletten sind oder wieder mitgenommen werden; aber wir haben die Begriffe „crate“ und „pallet“ größtenteils synonym benutzt, weil ja drei der vier Paletten eben auch wirklich nur Paletten waren — keine Kisten. Der Techniker hat mir auch nochmal bestätigt, dass sie für jede Lieferung neue Paletten kaufen müssen — ist wohl irgendwie nicht anders zulässig.

Einen ersten Gesangstest (Power Metal) haben mein Bruder und ich schon gemacht, das hält die Kabine soweit gut eingedämmt. :) Man hört nur etwas, wenn man direkt vor der Tür oder dem Fenster der Kabine steht. Wenn ihr jetzt Opernsänger seid, kann es sein, dass selbst eine Kabine mit -62 dB nicht reicht — zumindest hat der Techniker eine solche Anekdote erzählt, wo ein 14-jähriges Mädchen, dessen DV-Kabine in der Garage stand, draußen noch zu hören war, obwohl die Kabine korrekt aufgebaut war.

Tests mit weiteren Instrumenten folgen. Das Efnote 3X E-Drum jedenfalls ist auch schon angekommen. (Habe letzteres zur Familie liefern lassen, da gibt es eine Garage, und dann haben wir es gestern zu mir gebracht.) Das Schlagzeug gab es nur noch bei Drumtec — habe das letzte Exemplar erwischt — bei MusicStore und Thomann muss erst nachbestellt werden. Drumtec haben es auch irgendwie hinbekommen, es mit UPS so zu verschicken, dass ich die Abstellgenehmigung für die Garage einfach geben konnte. Mein Mischpult etc. kommt jetzt von Thomann, da müsste ich mich erst mühevoll für UPS My Choice registrieren, nur um den simplen Hinweis „bitte in Garage abstellen“ geben zu können.
 
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Super,
freut mich für Dich, dass das alles reibungslos geklappt hat.
Allerdings: Dir ist schon klar: OHNE BILDER IST DAS ALLES NICHT PASSIERT! :p
Viel Spaß damit
Gruß Dirk
 
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Schon nach Aufbau des Drumhockers wurde mir heute klar: Ich muss die ursprünglich geplante Konfiguration in der Kabine auf den Kopf stellen — lieber das Schlagzeug an den Eingang statt an die Rückwand der Kabine, und an die Rückwand lieber den Computer-Tisch und den Amp. Grund: Am Schlagzeug kann man sich besser vorbeiquetschen, um in die Kabine rein zu kommen, als am Tisch. ;) Gerade das Efnote 3X sollte da mit seinen Einzelständern flexibler sein als ein durchgehendes Rack.

Ursprünglich sollte der Tisch an die Seite, aber da könnte ich jetzt schon absehen, dass man sich dann ständig beim Schlagzeugspielen die Ellbogen an der Kante stößt. Jetzt hat man stets entweder die Drums oder den Computer hinter sich. Idee ist nun, den Hocker genau zwischen Drums und Computertisch zu haben — dann ist der zeitgleich auch Stuhl. Habe nich deshalb erst geärgert, keinen Drumhocker mit Rückenlehne genommen zu haben (weil ich bisher nie eine brauchte). Aber ich habe dann vorhin beim Zusammenbauen gesehen, dass der Pearl Roadster optional eine Rückenlehne dranmachen kann. :) Die müsste ich dann bei Bedarf nur noch bestellen.

Bilder kommen dann, wenn das Setup drin steht ;) . Also eins, das funktioniert. Ich habe heute Abend viel gemessen, und manche Konfigurationen scheitern nur an ein paar cm.
 
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Da ich die Bilder mittlerweile schon in anderen Threads gepostet habe, gehören sie der Vollständigkeit halber auch noch hierhin. ;)
Ich musste das Drumset wie oben beschrieben an den Eingang der Kabine setzen, aber am Hihat kommt man gut vorbei. Stünde der Tisch dort, würde er die Tür größtenteils versperren — und stünde er entlang der Länge der Kabine, würde man beim Schlagzeugspielen ständig mit dem linken Arm an die Tischkante stoßen.

Bisher keine Beschwerden von den Nachbarn! :D Weder beim Schlagzeugspielen, noch vom Singen, noch vom Gitarrenverstärker. Letzteren kann ich sogar noch etwas weiter aufdrehen als früher.

Den Amp konnte ich ja auch per Loop Station selbstständig weiterspielen lassen, während ich mir angehört habe, wieviel man draußen hört bzw. in den Nachbarräumen. Wie erwartet kommt tiefes Rhythmusspiel noch am ehesten durch, allerdings auch nur ganz leise, da sind die Umgebungsgeräusche tagsüber meist lauter — Solospiel hört man überhaupt nicht. Und wenn ich dann noch die Zimmertür zumache, wird das, was man ansonsten noch leise innerhalb der Wohnung hört, wenn man direkt vor der Kabine steht (dazu zählt dann auch der Gesang), nochmal stärker gedämpft.

Die Lautstärke in der Küche ist meine wichtigste Referenz, da sie direkt nebenan ist, aber eine tragende Wand hat. Die Badezimmerwand grenzt auch an das Zimmer mit der Kabine, allerdings ist die Badezimmerwand deutlich dünner. Zu meinen Nachbarn ist es eine einfache Wand, aber die wird ja auch tragend sein, d.h. die sollten da soviel hören wie ich in der Küche. Bloß dass da eben deren Schlafzimmer sein müsste, und da werden sie sich ja tagsüber eher wenig aufhalten (und wenn, dann nicht unbedingt lange). Die anderen Nachbarn auf derselben Etage sollten gar nichts mitbekommen, da man bereits bei mir im Flur mit geschlossener Kabinen- und Zimmertür fast nichts mehr hört, im Wohnzimmer noch weniger, draußen auf dem Flur dann gar nichts mehr.

Wieviel die Nachbarin unten drunter hört, das weiß ich als einziges noch nicht. Ich gehe einfach mal davon aus, dass die doppelte Entkopplung vom Boden funktioniert, denn bisher hat sie sich wie gesagt nicht beschwert.

Am lautesten ist außerhalb der Kabine mEn in der Tat die Bass Drum, auch von einem elektronischen Drumset. Mit einem Dezibelmessgerät überprüft (nicht mit Handy-App, da die Handies eingebaute Verstärker haben, die damit übertreiben, wieviel man draußen tatsächlich noch hört) kommt man in diesen Bassfrequenzen auf die ca. 30 dB Reduktion, die auch auf der DEMVOX-Website in diesem Bereich angeführt werden. Ähnliche Ergebnisse bringt eine YouTube-Demonstration, wo jemand in einer solchen Kabine über einen Bassverstärker spielt — das ist draußen auch ca. 30 dB leiser. Ich selbst nehme den Bass immer direkt ins Mischpult auf und verwende für den Bassamp das Logic Pro X-Stock-Plugin “Bass Amp Designer”. Daher muss ich mir um den Bass als Instrument keine Sorgen machen.
 

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