E-Drums mixen (Audio, nicht MIDI)

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Hallo zusammen,

wir sind zu Weihnachten von Garage Band auf Logic Pro X umgestiegen, was ja an sich ein sehr schön intuitives Programm ist: Meistens, wenn ich eine Funktion vergeblich suche, finde ich sie dann direkt beim nächsten Mal. Problem entsteht, wird gelöst, nächstes Problem kommt, lässt sich aber auch schnell wieder lösen... das motiviert natürlich :D.

Wobei ich allerdings verzweifle ist das Abmischen unseres E-Drums (Roland TD-9), bzw. dessen, was ich damit eingespielt habe. Während des Einspielens klang alles super, vom Lautstärke- und EQ-Verhältnis zwischen Bassdrum, Snare und Hihat, aber im Mix geht die Bassdrum natürlich schnell unter, wenn sich metalbedingt 7-saitige Rhythmusgitarren und 5-saitige Bässe dazu gesellen.

Die Frage ist jetzt: Wie bekomme ich gezielt die Bassdrum lauter, obwohl das TD-9 ja nur ein Stereosignal ausspuckt, das das gesamte Drumset enthält? Die Möglichkeit, Snare und Bassdrum einzeln abzunehmen, gibt es zwar auch bei E-Drums - aber natürlich mal wieder nur bei Rolands teuerstem Flagschiff-Modell :( .

Denke trotzdem, dass sich da doch mit EQ und Multiband-Kompressor einiges machen lässt, indem man konkret nur an den Frequenzen was macht, wo Bassdrum und Snare sitzen. Bei der Bassdrum geht es mir hier vor allem um den höheren Anteil, der sie mit einem schönen "Dudd" durch den Mix schneiden lässt, weniger um die Klangfülle, die hat sie schon. Gerade Doublebass-Noten sollen aber halt noch irgendwie als einzelne Noten erkennbar sein ;) . Wenn man sich den Drumpart solo anhört, klingt die Bassdrum auch schön gleichmäßig und in angemessenem Verhältnis zum Rest des Schlagzeugs (war also nicht zu leise gespielt! ;) ), setzt sich aber eben leider gegen die anderen Instrumente dann nicht mehr durch.

Hat jemand von euch Ideen, welche Frequenzen ich bei einer E-Drum-Spur generell anheben bzw. bei den anderen Instrumenten absenken kann, oder was sich sonst für Tricks versuchen ließen, damit aus dem Stereo-Gesamtklang des E-Drums die Bassdrum mehr zur Geltung kommt? ;) Im Moment ist es bei mir nämlich nur wahlloses Herumprobieren, in der Hoffnung, dass auch ein blindes Huhn mal ein Korn findet.

Ich würde halt gerne mit den real eingespielten Audioaufnahmen arbeiten und nicht auf eine MIDI-Lösung ausweichen (wie EZDrummer o.ä.), weil man an letzteren ja wiederum so viel herumtricksen kann, dass man auch gleich R2D2 oder BB8 spielen lassen könnte :D .
 
Eigenschaft
 
Denke trotzdem, dass sich da doch mit EQ und Multiband-Kompressor einiges machen lässt, indem man konkret nur an den Frequenzen was macht, wo Bassdrum und Snare sitzen. Bei der Bassdrum geht es mir hier vor allem um den höheren Anteil, der sie mit einem schönen "Dudd" durch den Mix schneiden lässt, weniger um die Klangfülle, die hat sie schon. Gerade Doublebass-Noten sollen aber halt noch irgendwie als einzelne Noten erkennbar sein ;).
So rein theoretisch, ohne dass ich selbst viel Erfahrung auf dem Gebiet gemacht habe, klingt ein Multiband-Kompressor für den Zweck schon logisch. Um die Doublebass-Schläge nicht zu verschmieren, sollte man wahrscheinlich die Release-Zeit eher kurz einstellen, und die Attack-Zeit so, dass es halt richtig schnappt, wie man es sich wünscht. Praktiker können da sicherlich mehr Tipps geben und auch konkrete Tools empfehlen. Es gibt ja unterschiedliche Plugins, die unterschiedlich arbeiten und unterschiedliche Ergebnisse liefern.
 
Ich würde halt gerne mit den real eingespielten Audioaufnahmen arbeiten und nicht auf eine MIDI-Lösung ausweichen (wie EZDrummer o.ä.), weil man an letzteren ja wiederum so viel herumtricksen kann, dass man auch gleich R2D2 oder BB8 spielen lassen könnte :D
sonderbare Phantasie... die Midi Daten hast du doch selbst eingeklöppelt...
ich würde einfach einen extra Layer für die beiden Drums triggern, der die 'Lücke' auffüllt
'moderne' Drums sind eh fast immer gelayert
das nächste Mal die Drums besser gleich entsprechend der normalen Besetzung abstimmen
(falls die Sounds des Kit das hergeben...)

cheers, Tom
 
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Falls die MIDI-Daten aufgenommen wurden... Ansonsten, wenn man neu einspielt und MIDI aufnimmt, kann man mit den aufgenommenen MIDI-Daten natürlich alles Mögliche triggern - für alle Instrumente. Entweder das vorhandene E-Drum-Modul mit anderen Klangeinstellungen oder Plugins. Ich habe beim Lesen nicht bemerkt, dass man im Falle von MIDI auch die Grooves dem Computer überlassen möchte. Das muss natürlich nicht sein, wenn das E-Schlagzeug MIDI ausgibt.
 
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Hallo @Strato Incendus

hmm ... da kannst Du jetzt im Grunde nur noch am EQ etwas drehen, Kompressor ...
Wie ihr, habe ich es bislang auch gemacht: E-Drum --> Audioaufnahme. Das nimmt Euch natürlich jede Menge nachträgliche Bearbeitungsmöglichkeiten. Neben der Schwierigkeit, einzelne "Kessel" anzupassen, finde ich ist der größte Nachteil, die sehr limitierte Bearbeitung mit Hall dabei.

3 Optionen, die ich für mich als zielführend entdeckt habe:
1. Im Modul das Set so zusammenstellen und mit EQ bearbeiten, dass es zum Mix passt (da bleiben die Nachteile zwar bestehen und im Vorfeld ist viel Ausprobieren nötig, aber zumindest ergibt sich dann ein ziemlich homogenes Klangbild). Wichtig scheint mir dabei zu sein, die Drumkits richtig auszuwählen. Auch wenn die Sounds ja schon sehr brauchbar sind, heisst das noch nicht, das dies auch für den Mix später zutrifft. Also Drumkit und Sound so wählen, dass es "mixdienlich" ist. Was mir bei der Methode aufgefallen ist: Es ist sehr wichtig, die Audiosignale wirklich gut aufzubereiten vor dem Interface. Bei mir kommen zum Einsatz ein kurze Patches, dann sehr gute DI Boxes, dann prima MicPreamp, dann Interface (ohne MicPreamp).
2. Zwei Signale aufzeichnen: Audio und MIDI. Notfalls kannst Du auf die MIDI-Spur zurückgreifen und die Sounds dafür im Modul holen. So hast Du keine Unterschiede im Klang, ABER Du kannst die einzelnen Signale wie jedes andere MIDI Signal noch schön einzeln nachbearbeiten (insbesondere Hall).
3. Wie von Dir auch schon angesprochen: EZ Drummer, DrumMicA, Superior Drummer, Addictive Drums ....

Eine weitere Möglichkeit habe ich für mich entwickelt, die ich aber noch nicht verrate :tongue:
Viele Grüße
Markus
 
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Wobei ich allerdings verzweifle ist das Abmischen unseres E-Drums (Roland TD-9), bzw. dessen, was ich damit eingespielt habe. Während des Einspielens klang alles super, vom Lautstärke- und EQ-Verhältnis zwischen Bassdrum, Snare und Hihat, aber im Mix geht die Bassdrum natürlich schnell unter, wenn sich metalbedingt 7-saitige Rhythmusgitarren und 5-saitige Bässe dazu gesellen.
Ich fange mal mit einer Grunderfahrung an: Als Gitarrist stellst Du Deinen amp anders ein, wenn Du alleine spielst als wenn Du in der Band spielst. Wenn Du alleine spielst, willst Du es fett haben, satt, alle Frequenzen abdecken, gut Hall drauf etc. Dieser sound klingt klasse, geht aber unter, wenn man im Bandkontext spielt, weil er zu wenig durchsetzungsfähig ist und die anderen Instrumente noch dazukommen, die auch ihren Bereich brauchen.

Also liegt für mich die Antwort auf Deine Frage vor dem Mix, nämlich bei der Aufnahme bzw. bei der Aufnahmevorbereitung. Witzigerweise habe ich seit einer Woche auch das Roland TD-9 hier zu stehen und machen auch Audioaufnahmen. Zwar ist mein Ziel kein "Endsound" für eine CD, sondern eher eine sehr sehr gute Demo-CD, aber bei so einer Audio-Aufnahme - allerdings waren da schon Bass, Gitarren und Gesang eingespielt - klang das E-drum zunächst gut, war dann aber zu fett, zu schwammig und frequenzmäßig zu unausgewogen.

Meine nächsten Schritte eines demnächst umzusetzenden Plans - vielleicht werde ich hier aber auch schlauer - sieht so aus:

1) Ich gehe von einer kompletten Aufnahme aus: also mit allen Instrumente außer dem drum (einen Klick lasse ich mir geben).

2) Ich setze beim Roland zunächst den Raumhall auf Null (Hall kann ich ja später nach Belieben drauftun - allerdings bezogen auf das gesamte drum)

3) Ich mache eine E-drum-Aufnahme und höre sie ab. Stelle ich dann fest, dass einzelne Sachen (HiHat, Kick, Toms etc.) zu laut oder zu leise sind, verändere ich die beim Roland in den Lautstärkeverhältnissen. Es gibt ja die Möglichkeit, Dir ein eigenes Kit zusammenzustellen und wahrscheinlich läuft es bei mir darauf hinaus, dass ich mir für unterschiedliche songs (das geht von singersongwriter über reduzierte Sachen bis zum Rock) unterschiedliche Kits zusammenstelle und als user-Kit abspeichere. Das muss bei Dir nicht so sein, da Ihr ja in einem Genre unterwegs seid, wenn ich das richtig mitbekommen habe - vielleicht kommst Du mit einem modifizierten user-Kit aus.

4) Mit diesem modifizierten E-drum mache ich eine neue Aufnahme, höre sie wieder ab, falls nötig, ändere ich weiter - bis ich zu dem sound komme, den ich haben will.

Im Grunde ist mein Plan, mich über Aufnehmen - Hören - Modifizieren - wieder Aufnehmen an ein taugliches E-drum-Kit heranzurobben und damit die "Endaufnahme" zu machen.

Vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss - ich stehe bei den E-Drum-Aufnahmen auch ganz am Anfang und bin eh nicht der Recording- und Mixing-Crack - aber es scheint mir ein praktikabler Weg zu sein und der fängt vor dem Mix an.

Was MIDI anbetrifft habe ich gar keine Erfahrungen und da ich meine Demosongs mit einem Boss Mikro 80 aufnehme, ist das obige Vorgehen für mich und mein Ziel (die songs sollen so aufgenommen werden, dass sie möglichst differenziert und gut hörbar sind und dann später "richtig" aufgenommen werden) ist das obige Vorgehen für mich und aus meiner Sicht und meiner Kenntnis heraus ein gangbarer Weg.

Was ich allerdings weiß, ist, dass bei Aufnahmen der Gitarre und beim Bass gerne eine Spur aufgenommen wird, die über den Amp und die jeweiligen Effekte geht, und gesondert eine Spur, die trocken ist. So kann man sich später im Mix genau den "Endsound" zusammenkombinieren, der einem taugt.

So scheint mir die Kombination aus AUDIO-E-drum und MIDI-E-drum auch aufgebaut zu sein. Und scheint mir deshalb von der Herangehensweise höchst plausibel.
Einspielen tust Du das ganze ja in einem Zug (hier hoffe ich, dass ich den Mund nicht zu voll nehme, weil ich nicht weiß, ob man aus dem Roland TD-9 gleichzeitig die Audio- und die MIDI-Ausgänge nutzen kann - das wäre aber vermutlich recht einfach herauszufinden).

Dennoch würde ich mir auch hier erst ein vernünftiges Audio/E-drum-Kit für die Aufnahme erarbeiten, einfach, weil ich denke, dass man dann am Ende weniger Frickelarbeit beim Mixen hat.

Ich bin an einem Austausch darüber sehr interessiert, erstens weil ich selbst da noch am Anfang stehe und meine Kenntnisse begrenzt sind, zweitens weil ich mir natürlich so wenig Aufwand wie möglich machen bzw. unnötige Umwege und Sackgassen vermeiden will - im Vordergrund steht bei mir die Musik und da ich als one-man-band unterwegs bin, habe ich sowieso noch genug mit dem rein musikalischen Ping-Pong-Verfahren zu tun. Heißt: habe ich statt des Klick oder einem drumpattern des Boss 80 ein selbst eingespieltes drum, fällt mir auf, dass der Bass an einigen Stellen anders sein könnte und spiele den neu ein, worauf die Gitarre dann auch noch ein paar Extra-Tupfer setzen könnte, die wiederum von dem drum unterstützt werden könnten - so eine Art Finetuning.

Genug geschrieben - das wäre jedenfalls meine Herangehensweise an die Sache.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Ich würde halt gerne mit den real eingespielten Audioaufnahmen arbeiten und nicht auf eine MIDI-Lösung ausweichen (wie EZDrummer o.ä.), weil man an letzteren ja wiederum so viel herumtricksen kann, dass man auch gleich R2D2 oder BB8 spielen lassen könnte :D .
Das ist ja optional und nicht obligatorsich;). EZDrummer ist letzendlich nix anderes, als dein Soundmodul deines Rolands nur in Softwareform. Und gerade für Metal sind die Soundmodule von E-Drums eigentlich völlig ungeeignet. Selbst das TD30KV mit "Supernatural Sound" :D klingt schnell gespielt einfach nach MG3 von der Bundeswehr. Das Problem ist einfach, dass heutige Softwaresampler auf einen viel größeren Pool an samples pro Kit Piece zurückgreifen können.
Kannste dir ja mal auf Youtube die ganzen V-Drum Contests reinziehen.
Gerade die Toontrack Sampler sind geradzu gemacht für Metal. Ausserdem hast du die Möglichkeit alle Microphonsignale (oder fast alle)einzeln zu routen und zu bearbeiten.
 
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Ich habe bisher wenn ich Edrums verwendet habe auch immer eine Software wie EZDrummer benutzt, um die Sounds zu erzeugen. Die waren bei mir einfach um ein vielfaches besser, als die integrierten des Drumsets..

Falls du aber tatsächlich die integrierten Sounds bevorzugst, diese aber einzeln in der DAW vorliegen haben möchtest wäre der einzige Workaraound, der mir einfallen würde:
Midi in deine DAW aufnehmen, jedes einzelne Instrument wieder über MIDI ans Drummodul schicken und dann nacheinander alle Audiosignale einzeln aufzeichen.

Grüße
Daniel
 
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Ich würde auf jeden Fall immer Midi mit aufnehmen. Der human Touch ist ja dann auch in der MIDI Spur. Und Nur weil man einen Sampler, in diesem Fall den Roland als Audio Datei aufnimmt ist das noch lange keine real eingespielten Audioaufnahme.

Zum konkreten Problem, da läßt sich nachträglich noch eine Menge machen. Wenn Logic die Möglichkeit bietet, kann man MIDI Trigger erzeugen und eine Kick Sample drüberlegen. Man kann die Spur doppeln und in der gedoppelten Spur gezielt mit EQ den Low und High Punch der Kick rausschälen. Oder man nimmt zum Beispiel sowas:

https://www.meldaproduction.com/plugins/product.php?id=MDrumEnhancer

geht am besten in der gedoppelten Spur mit gesetztem EQ. Und nächstes mal einfach MIDI mit aufnehmen. Der Roland Sound ist ja dann gleich mal da als Guide Spur so daß man erst mal nicht rumfrickeln muß um was zu hören.....
 
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MIDI aufnehmen und dann eben die Sounds des Klangmoduls einzeln aufnehmen - oder gleich damit eine Software-Klangschleuder ansteuern. Alles andere ist einfach nur rumstümpern und sich mit Problemen plagen die man einfach nicht haben muss. Gerade wenn's um Metal geht. Da braucht man eigentlich nicht lange Nachdenken.
 
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Da braucht man eigentlich nicht lange Nachdenken.

Da denkt man nur dann lange darüber da, wenn man Stunden damit verbracht hat den Track einzuspielen und jetzt mit der Audio Spur dasitzt und nicht weiß was machen. Ohne nochmal Stunden Arbeit zu investieren in neu aufnehmen. Dann doch lieber mal schnell was drehen und einen Vermerk machen auf dem Zettel für die nächste Aufnehme.....
 
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Wow, das ging ja fix, erstmal danke für die vielen schnellen Antworten! ;)

sonderbare Phantasie... die Midi Daten hast du doch selbst eingeklöppelt...

Das ja, nur ist das Editieren von MIDIs ja so einfach, dass es im Vergleich zum Editieren von einzelnen Snares / Kicks etc. als Audio-Dateien ja fast schon wieder geschummelt ist ;) . Einmal auf Q gedrückt und alles ist perfekt in-time, da muss man bei Audiodateien ja wenigstens noch auf Peaks gucken und das ganze manuell richtig platzieren.

Mit Quantisierung ist es natürlich wie mit Autotune, man kann seinen persönlichen Ehrenkodex anlegen und sagen "Ich benutze das nicht, auch wenn ich's könnte." Aber auch, wenn ich es "einfach tight spiele", ist es ggf. nicht mehr so stark vom reinen Computer-Sound zu unterscheiden.

Als ich meinem Gesangslehrer kürzlich eine Aufnahme gezeigt habe, wo ich das E-Drum als Audiodatei eingespielt habe, hat er mich schon gefragt "Hast du das programmiert?" Das war dann natürlich einerseits ein Kompliment, denn offenbar war es präzise genug gespielt und geschnitten, dass er das für eine Maschine gehalten hat :D .

Das Paradoxe dabei ist dann halt einfach, dass, je stärker man sich mit seinem Spiel dem Ideal annähert, es wieder desto maschineller klingt ;) .

Ich hoffe, dass man die MIDIs von EZDrummer & Co. vor allem über menschliche Dynamik "lebendig" wirken lassen kann, damit man immer noch merkt, dass ein Mensch es gespielt hat. Denn Dynamik zu programmieren (z.B. Hauptzählzeiten des Hihats auf ff, Nebenzählzeiten auf f setzen) hört sich imho meist unnatürlich an und ich hoffe, dass sich vor allem da der menschliche Faktor auszahlt ;) .

Falls du aber tatsächlich die integrierten Sounds bevorzugst, diese aber einzeln in der DAW vorliegen haben möchtest wäre der einzige Workaraound, der mir einfallen würde:
Midi in deine DAW aufnehmen, jedes einzelne Instrument wieder über MIDI ans Drummodul schicken und dann nacheinander alle Audiosignale einzeln aufzeichen.

Das ist ja besonders ausgebufft, geniale Idee! :) Wenn ich einen einzigen klaren Lieblingssound des TD-9 hätte, würde ich das wahrscheinlich dann auch genau so machen. Im Endeffekt habe ich dann die MIDI-Spuren als Ausgangspunkt und kann die entweder mit EZDrummer-Sounds oder mit denen aus dem TD-9 belegen - und was ich bisher von EZDrummer gehört habe, klang dann leider doch besser ;) , auch wenn Herr Fricker und Konsorten drüber lästern.

Echtes Schlagzeug ist bei mir halt momentan keine Option, hatte als Kind ein kleines (!) Schlagzeug, das man unserem Nachbarn zufolge schon gehört hat, wenn man zur Straße herein kam. Auch heutzutage noch beschwert er sich bereits nach fünf Minuten, wenn der Kumpel meines Bruders während der Probe bei uns sein Saxofon spielt. Zum Glück haben wir das Problem mit allen anderen Instrumenten (Gitarre, Bass, Keyboard, Gesang) nicht, die sind zum Glück nicht so durchdringend :) .
 
Das Paradoxe dabei ist dann halt einfach, dass, je stärker man sich mit seinem Spiel dem Ideal annähert, es wieder desto maschineller klingt

Kommt drauf an. Für mich ist hundert Prozent zu einer Computer generierten Clock zu spielen ganz sicher kein Ideal. Und unterdessen ist das ja auch nicht mehr notwendig. Das war ja immer eine Hauptforderung der Nachbearbeiter, damit sie es schön einfach haben mit dem Schneiden. Unterdessen können viele DAW Timing erkennen und entsprechende Tempo Maps erstellen.....
 
Da denkt man nur dann lange darüber da, wenn man Stunden damit verbracht hat den Track einzuspielen und jetzt mit der Audio Spur dasitzt und nicht weiß was machen. Ohne nochmal Stunden Arbeit zu investieren in neu aufnehmen. Dann doch lieber mal schnell was drehen und einen Vermerk machen auf dem Zettel für die nächste Aufnehme.....

Danke, du sprichst mir aus der Seele :) . Ich habe über kurz oder lang durchaus vor, mein gesamtes bisheriges Schaffen nochmal aufzunehmen, solll sich aber auch lohnen, d.h. in der Zwischenzeit will ich genug Wissen und Erfahrung angesammelt haben, dass ich direkt auch x Sachen besser machen kann, anstatt nur minimale Veränderungen vornehmen zu können, die dann ggf. auch verschlimmbessern. Deshalb wurde ich kürzlich in einem anderen Thread daran erinnert, was für eine wichtige Fähigkeit es sei, Sachen auch (vorerst) liegen lassen und als "fertig" betrachten zu können, und eben mit den nächsten Aufnahmen weiter zu üben, anstatt sich ewig an der gleichen Sache aufzuhalten. Natürlich stellt man dadurch ein Stück weit die Quantität über die Qualität, aber das ältere Aufnahmen oft weniger aufpoliert klingen, ist man ja gewohnt ;) .

Alles andere ist einfach nur rumstümpern und sich mit Problemen plagen die man einfach nicht haben muss.

Natürlich gilt "you can only polish a turd so much" ;) , aber ich sehe es eben gerade als Herausforderung, auch aus suboptimal aufgenommenen Audios was anhörbares machen zu können. Produzenten, die "aus Scheiße Geld machen müssen" gibt es ja wie Sand am Meer, dann kann man irgendwann auch mal weniger fähige Musiker abmischen, sodass es noch akzeptabel klingt XD .

Wenn man das hinbekommt, sollte das Mischen von besser aufgenommenen Sounds ja umso leichter fallen ;) (ähnlich wie man das Metronom beim Üben gerne mal mit Absicht zu schnell stellt, damit das eigentliche Tempo nachher leichter fällt).

Deshalb mische ich auch an einigen meiner etwas älteren Aufnahmen momentan herum, ohne gleich alles neu einzuspielen - nicht nur weil das mehr Aufwand wäre, sondern auch weil, wie ich in dem anderen Thread ja erinnert wurde, nicht nur technisches auf einer Aufnahme festgehalten wird. Die ist halt auch buchstäblich eine Momentaufnahme, gerade bei Gesang oder Leadgitarre, und auch wenn man's technisch später besser machen kann, nimmt man diesen Snapshot von damals dann weg. ;)

MIDI aufnehmen und dann eben die Sounds des Klangmoduls einzeln aufnehmen [. . .] Da braucht man eigentlich nicht lange Nachdenken.

Wenn man darüber nicht lange nachdenken muss, wundert es mich ehrlich gesagt, dass es zu dieser Methode, die ihr beide vorgeschlagen habt, keine YouTube-Videos o.ä. gibt ;) . Wenn's um E-Drums geht, sehe ich immer nur MIDI-Aufnahmen oder eben komplett elektronische Sachen, also reine Programmierung. Ab und an betont mal jemand, wie "einfach" es doch sei, E-Drums aufzunehmen im Vergleich zu A-Drums, weil man einfach nur zwei Klinkenkabel in die Stereobuchsen stecken muss... Jaja, leicht aufzunehmen, aber ein Albtraum zu mischen! ;) Die zweite Hälfte davon sagt einem keiner, natürlich auch nicht, als wir das TD-9 gekauft haben.

Beim allgemeinen Lob auf EZDrummer (oder ein vergleichbares Programm) sieht es jedenfalls schonmal so aus, als stünde mein Haupt-Geburtstagsgeschenk für Anfang März fest ;) .
 
Ohne ein Ahnung davon zu haben, in welchen Bereichen du dich so bewegst...
aber Logic hat auch ganz nette Drumsamples, die man sich in den zusätzlichen Inhalten runterladen kann.
Da gibt es acht verschiedene Multi-Output Drumkits, bei denen sich dann auch sehr viel nachträglich noch bearbeiten lässt.

Die klingen sehr ordentlich, sind immerhin auch knapp 1-2GB pro Drumset groß und defintiv mal einen Test wert.

Dazu haben die auch schon ein Midi-Preset für Roland V-Drums.
 
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aber Logic hat auch ganz nette Drumsamples, die man sich in den zusätzlichen Inhalten runterladen kann.

Heißt das, die sind kostenlos, wenn man Logic schon besitzt? ;) Das wäre natürlich cool, und sei es nur um die Zeit zur Anschaffung von EZdrummer zu überbrücken ^^.

Ansonsten habe ich eben eine kleine Lösungsmöglichkeit entdeckt, aus der man wahrscheinlich noch mehr herausholen kann, wenn man mehr Ahnung hat:

Ich habe die Drums an einen separaten Bus geschickt, wie man es ja oft mit echten Drums macht, um die einzelnen Instrumente (Snare, Kick, Cymbals, Toms) zu einem zusammenzufassen. In dem Fall habe ich das Gegenteil versucht: In dem separaten Bus habe ich mit mehreren EQs und Multiband-Kompressor alles platt gemacht, was nicht Bassdrum war, und dann noch ein Noisegate dahinter gesetzt, um die nun bereits deutlich leiseren Cymbals und die Snare praktisch komplett zu eliminieren. So hatte ich quasi einen "Bassdrum-Only" Bus, den ich dazu mischen konnte, um die Bassdrum insgesamt lauter zu machen.

Lauter ist sie damit auch auf jeden Fall schonmal ;) , nur leider noch etwas dumpf (EQ und Multiband-Kompressor habe ich halt vor allem im Bereich 50 - 200 Hz angewandt, alles darunter habe ich sowieso gecuttet). Weiß hier jemand zufällig, wo sich der "Bite" der Bassdrum üblicherweise versteckt? Ich habe versucht, das aus den Peaks herauszulesen, die erscheinen, wenn die Bassdrum gespielt wird, aber bei Four-on-the-Floor-Beats ist das schwer von den Peaks der Snare zu unterscheiden, gerade im Bereich um 200 Hz. :/ Wenn ich zu weit oben anhebe, kommt die blöde Snare wieder raus, und in dem Bus soll ja nur die Bassdrum sein ;) .
 
Hallo,

kostenlos gibt es auch Drum MicA. Insgesamt eine wirklich interessante Alternative, aber mit ein paar Ansprüchen an den Nutzer damit auch gut klingt und leider ziemlich eingeschränkten Features. Trotzdem - würde ich mal anschauen. Und wenn Du Kontakt 5 schon kennst, bist Du ratz-fatz damit im Einsatz :)

wo sich der "Bite" der Bassdrum üblicherweise versteckt?
Im Metallgenre geht es ja mehr um den "Kick" denn um den "Punch", oder? "Duck-Duck-DudelDudel-Duck-Duck" oder so ähnlich :D
Daher würde ich eher bei so um die 3kHz ein wenig probieren anzuheben.
Viele Grüße
Markus
 
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Heißt das, die sind kostenlos, wenn man Logic schon besitzt? ;) Das wäre natürlich cool, und sei es nur um die Zeit zur Anschaffung von EZdrummer zu überbrücken ^^.
Genau ;)

Die zusätzlichen Inhalte findest du so:
Bildschirmfoto 2016-02-04 um 19.13.34.png


Bisschen runterscollen zu "Multi-Output Drum Kits"

Bildschirmfoto 2016-02-04 um 19.13.57.png


neue Spur erstellen mit Software-Instrument, Drumkit Designer auswählen und dann sieht das ganze so aus:

Bildschirmfoto 2016-02-04 um 19.14.56.png


Unter "Input-Mapping" das ganze auf V-Drum stellen und dann einfach das Roland Drumset per Midi anschließen.

Dann bekommst du für alle möglichen Einzelteile und Raummikros, etc. eigene Spuren und kannst da eine Menge nachbearbeiten. Hier mal ein Beispiel:

Bildschirmfoto 2016-02-04 um 19.22.34.png
 
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Cool, vielen Dank für die anschauliche Darstellung ;) ! Jetzt brauche ich nur noch ein passendes MIDI-Kabel dafür, und zwar je länger desto besser, ist ein Stückchen vom Schlagzeug zum Rechner. Bisher haben wir nur MIDI Keyboards im Haus und die funktionieren ja komplett über USB. Gibt's 'ne spezielle Variante an MIDI-Kabel, die man dafür braucht (3 Adern oder 5?), oder geht jedes beliebige? ;)

Als Interface haben wir ein Tascam US-200.
 
Midi ist 5-Polig.. :) Beachte, dass du die Kabel nicht beliebig lang nehmen kannst, weil es ab einer gewissen Länge (ich glaube irgendwas zwischen 5 und 10m) zu Aussetzern kommen kann.

Grüße
Daniel
 

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