E-Gitarren Pickup Faradayscher Käfig

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lordfader
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Hallo,

Ich habe Probleme mit starken Störgeräuschen bei der Abnahme meiner Egitarre.
Mein Tonstudio liegt leider direkt parallel zu Oberleitungen der KVB.
Die Leitungen sind ca 10 Meter Luftliene entfernt. Meine erste Idee war, dass diese Oberleitungen in die Pickups meiner Egitarre einstreuen und das Störgeräusch verursachen.
Auch meine ich hören zu können, wie das Störgeräusch sich moduliert mit dem Ankommen und Abfahren der Bahnen.
Das Signale moduliert auch stark mit der Ausrichtungen zu den Oberleitungen. An manchen Punkten ist es fast weg. Aber bei den kleinsten Bewegungen kommt es wieder.
Um dies zu Beweisen wollte ich einen Faradayscher Käfig bauen um alle Strahlungen zu eliminieren.


Meine Ideen:
Dazu habe ich die Gitarre angeschlossen um das Signal zu produzieren und habe die gesamte Gitarre samt Kabel zum Verstärker (AXE FX / Ampmodeler)mit Alufolie eingewickelt.
Das Störsignale hat sich nicht verändert und blieb exakt gleich. Das erden der Alufolie brachte ein weiteres Störsignal hinzu.

Wirkt der Faradayscher Käfig nicht weil die Gitarre die Alufolie berührt?
Wenn ja, müsste ich die Gitarre vorher einfach nur in Handtücher wickeln und anschließend mit Folie verkleiden?
Wenn nein, habe ich vielleicht etwas anderes Übersehen oder kann ich ausschließen das es an der Strahlung der Oberleitungen liegen könnte die über die Pickups aufgenommen werden.
Woran Könnte es dann liegen? Gitarre und der Verstärker sind überprüft und funktionieren in einem anderen Umfeld einwandfrei.
Angeschlossen ist nur der Ampmodeler und ein Kopfhörer.
In diesem Fall müsste es ja die Stromversorgung selbst sein.

Danke
 
Eigenschaft
 
Hallo,

ich kann zwar dazu nicht direkt etwas beitragen (außer der Vermutung, dass die Alufolie eine zu geringe Abschirmwirkung hat), aber ich habe schon einmal vor einiger Zeit einen längeren Thread hier im MB Forum gelesen, in dem jemand ein sehr ähnlich gelagertes Problem hatte (Bahn-Oberleitungen, die in die Elektronik eines Tonstudios einstreuen).

wenn Du das nicht selbst warst ;-) - einfach mal die SuFu bemühen; z.b. Stichwort "Oberleitung"; vielleicht findest Du dann Antworten
 
***

Ich habe Probleme mit starken Störgeräuschen bei der Abnahme meiner Egitarre.
Mein Tonstudio liegt leider direkt parallel zu Oberleitungen der KVB.
Die Leitungen sind ca 10 Meter Luftliene entfernt. ***

Hi lordfader,

meine Antwort wird dir wohl nicht gefallen und bringt kurzfristig auch keine Lösung des Problems, aber ich rate dir dringend - schon aus gesundheitlichen Gründen !!! - einen neuen Raum zu suchen.

LG
RJJC
 
Die Gitarre allein abzuschirmen wird auf Dauer zu aufwändig sein. Du wirst schon eher den ganzen Raum zu einem Faradayschen Käfig machen müssen. Ist halt ein wesentlich grösserer Aufwand...
 
In den DDR-Kulturhäuser gab es an Seitenwänden sog. Dimmer (?) also Lampen, die langsam beim Anschalten
an Helligkeit zunahmen. Waren die Dinger an, brummte es immer, egal ob Humbucker oder nicht.
Ich kannte keine Methode, das in den Griff zu bekommem, mit solchen Nebeneffekten muß man wohl leben müssen.
 
Danke für die Antworten!
Hab mir mittlerweile eine USV besorgt um den Amp vom Stromnetz trennen zu können. Oder würde hier der "dreckige Strom" samt den Störgeäuschen im Akku gespeichert werden und im Akkubetrieb wieder weitergeleitet, falls es über die Stromleitung kommt?

Ebenfalls habe ich die Git in den GitKoffer gepackt und komplett mit Alupapier eingewickelt. Ebenfalls das Kabel und den Amp selber.
Es gab keinerlei Veränderungen.
Nur wenn die Bahn vor der Tür gerade einfährt und zum stehen kommt, gibt es einen kleinen Moment wo das Störsignal aussetzt, ca 3-4 Sekunden.

Eigentlich müsste man diese Art von Strahlung doch mit Alufolie blocken können?
Mich wundert es nicht einmal eine geringe Verbesserung gibt.

Mir geht es in erster Linie erstmal darum zu verstehen was da genau passiert und wodurch das Problem verursacht wird.
Ein Faradayscher Käfig hält Blitze ab. Dann muss er doch das bisschen KVB auch abhalten können.
 
Ableitung statischer Elektrizität über die Außenflächen eines Farradayschen Käfigs durch Abstoßung von Elektronen und Abschirmung niederfrequenter elektromagnetischer Wellen sind Zweierlei. Zur Abschirmung wird elektrisch leitfähiges Material ausreichender Stärke benötigt. Bei den Frequenzen der Oberleitung wirst Du mit Alu-Folie nicht hinkommen. Eine USV kann keinen "dreckigen" Strom speichern, allerdings würde die USV nur helfen, wenn die Störungen über die STromversorgung kommen, und nicht über die Pickups oder andre Teile einstreuen.

Gruß,
glombi
 
Ok. Es handelt sich also um niederfrequente Magnetfelder. Diese können anscheinend nur mit spzeillen MuMetallen abgeschirmt werden oder mit einer sogenannten aktiven Magnetfeldkompensation. Soweit ich gelesen habe, sind Abschirmungen mit MuMetall nur möglich, wenn die Abschirmung geschlossen ist. Hinter einer Wand von Mumetall könnte die magnetische Wirkung sogar erhöht werden. Da MuMetall sehr teuer ist, fällt leider ein experimentieren damit aus. Über die aktive Magnetfeldkompensation versuche ich mich gerade zu informieren.

Nachtrag: aktive Magnetfeldkompensation fängt bei 20.000.- an.

Es muss doch Richtlinien geben wie stark produzierte Magnetfelder sein dürfen. Des Weiteren muss man doch irgendwie ihre stärke genau messen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst davon ausgehen, dass die Magnetfelder, die von den Oberleitungen ausgehen innerhalb von Normen sind, die als unbedenklich gelten. Dass die natürlich kein Tonstudio berücksichtigen ist klar.

Mit reiner Alufolie wirst du auf jeden Fall nicht weit kommen, eine einfache Lösung wird's wohl auch nicht geben.
 
Abschirmen mit MuMetal würde nur funktionieren wenn ich einen Kasten baue oder eben das gesamte Zimmer auskleide.
Da wäre umziehen billiger.

Wozu man mir noch geraten hat, ist aktive EMG z.b. die 81/85 zu nehmen. Zum einen sei die Elektronik da besser geschirmt und zum anderen wäre der Output höher, was beides dazu führt das ich das Störgeräusch weiter ausblenden kann.

Allerdings würde der Umbau ca 300-400 Euro kosten. Weiterhin weiß ich im Vorfeld nicht wie stark die Verbesserung wäre.
Zum Anderen wäre auch überhaupt die Frage, ob mir der Tausch von meinen SD Sh-4 zu den EMG gefallen würde. ( ESP Horizon NT2)
 
Du kannst davon ausgehen, dass die Magnetfelder, die von den Oberleitungen ausgehen innerhalb von Normen sind, die als unbedenklich gelten. ***


Dazu zitiere ich einen Beitrag der Akademie für Geobiologie und Strahlenschutz zum Thema Elektrosmog:

"Unter Medizinern und Umweltmedizinern wird seit den 80 Jahren eine Abstandempfehlung von mindestens 150 Meter von Trafostationen, von elektrischen Bahnlinien, sowie Überlandleitungen empfohlen."

lordfader hat die Stromleitungen mit den entsprechenden Magnetfeldern nur 10m von seinem body...

EDIT: @lordfader nimm doch mal eine Neonröhre in die Hand (Kontaktende) und halte das andere Ende in Richtung Oberleitung, mach das Licht aus und berichte, was passiert.
(vllt. ziehst du dann endlich mal in einen neuen Raum...)

RJJC
 
Zuletzt bearbeitet:
Unter Medizinern und Umweltmedizinern wird seit den 80 Jahren eine Abstandempfehlung von mindestens 150 Meter von Trafostationen, von elektrischen Bahnlinien, sowie Überlandleitungen empfohlen."

Ich will garnicht kommentieren, ob diese Behauptungen stimmen oder in den Bereich der Esoterik gehören - da kann sich ein Jeder sein eigenes Urteil bilden (einfach mal nach "Akademie für Geobiologie u.s.w." guggeln),

aber hier haben wir es wahrscheinlich mit Straßenbahnen (KVB= Kölner Verkehrsbetriebe?) zu tun und die fahren üblicherweise mitten in den Städten. Einen Abstand von 150 Metern zur Wohnbebauung einzuhalten, würde bedeuten, Prachtstraßen von 300 Metern Breite zu bauen. Das hat noch nichtmal Ceaucescu hingenkriegt. Viel Spaß ...
Außerdem fahren Straßenbahnen mit Gleichspannungen zwischen 500 und 750V - Wechselfelder treten dabei nicht auf.

Für mich kommen diese Störgeräusche entweder von den vorbeifahrenden Bahnen oder es gibt eine völlig andere Ursache. Frag doch einfach mal bei der KVB nach.
 
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Naja, Strassenbahnen bzw. ihre Oberleitungen können schon ordentlich für Störgeräusche sorgen, keine Frage. Aber die Sache mit den 150m halte ich auch für Nonsense, schliesslich geht das in einer Stadt ja gar nicht.
Könnte sogar sein, dass die USV etwas Abhilfe schafft, aber zu viel würd ich mir davon nicht versprechen. So knapp neben der Oberleitung ist einfach kein gutes Terrain für ein Studio.
 
Kommt auch sehr auf die USV an.
Gibt da welche, die den Strom nur filtern - das alleine würd kaum reichen.
 
Außerdem fahren Straßenbahnen mit Gleichspannungen zwischen 500 und 750V - Wechselfelder treten dabei nicht auf.
Jein. Gleichspannung stimmt, aber Straßenbahnen haben üblicherweise Drehstromotoren und der Wechselstrom dafür wird in der Bahn mittels Frequenzumrichtern erzeugt. Dadurch werden mit Sicherheit auch Störungen in den Oberleitungen verursacht.

Ich nehme an du meinst Leuchtstoffröhre? Neonröhren sind die Dinger auf den riesigen Leuchtreklamen. Nur wegen der technischen Präzison!
Neonröhren sind das aber auch nur wenn sie Rot leuchten. Andere Farbe = anderes Gas/Gasgemisch. ;)
 
Ich nehme an du meinst Leuchtstoffröhre? Neonröhren sind die Dinger auf den riesigen Leuchtreklamen. Nur wegen der technischen Präzison!

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Neonröhren sind das aber auch nur wenn sie Rot leuchten. Andere Farbe = anderes Gas/Gasgemisch. ;)


sorry, Deutsch ist nicht meine Muttersprache & Danke für den Hinweis, ich meinte tatsächlich das, was man allg. unter "Leuchtstoffröhren" versteht...

RJJC
 
Man muss meiner Ansicht nach drei Themen klar trennen:

1) Magnetfelder / Radiowellen (!)
2) Stromnetz
3) "Elektrosmog" und "böse Strahlen"

Zu 3) Wenn man alle Panikmache immer Ernst nehmen würde, dann wären wir bereits heute alle taub (wegen Walkman-Headphones seit den 80ern), mit Gehirntumoren (Handy) und Krebszersetzt (wegen sonstiger "Strahlen" bzw. Wellen). Fakt ist, dass wir immer und permanent von Funkwellen "durchbohrt" werden - Radiosignale, Handynetz, Bluetooth, GPS, Satelliten-TV, und so weiter und so fort. Es soll Menschen geben, die sehr sensitiv sind... und es gibt auch gewisse Dosen, die wirklich nicht gut sind... und es ist gut, dass man sich das ansieht... aber es gibt eben auch viel Humbug und Panikmache und Pseudo-Wissenschaft. Messbare Effekte durch "Elektrosmog" gibt's so gut wie keine.

Zu 2) Ein "sauberes" Stromnetz kann helfen. Entsprechende Filter sind kaufbar. Wird aber - wenn es vorrangig um die E-Gitarre geht - wahrscheinlich nur bedingt was bringen.

Zu 1) Ich vermute ganz einfache Radiowellen. Die Bahnen sind nicht perfekt funkentstört, können sie auch nicht sein, und Pickups sind nun mal sehr feine Teile. Wer jemals einen Gig mit einem P90 unter einer Leuchtstoff-Installation gespielt hat kennt das - es hilft nix, es brummt. Ich sehe halbwegs schwarz, da irgendwie rauszukommen. Vielleicht bringt es was, die Wände in Richtung Bahn/Oberleitung mit was Metalligem abzuschirmen, vielleicht kreierst du damit auch eine super Antenne und alles Bssssst nur noch.

Wenn es Aufnahmen nicht machbar macht, hilft nur der Umzug. Wenn der ungewollte Krach im Signal untergeht - kann man durchaus mit leben. Jeder aufgerissene Tube Amp rauscht und faucht und blubbert, da macht ein bisschen Brumm im Mix exakt gar nix aus...
 

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