Economy Picking oder Alternate Picking?

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Lochham
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Hallo,

seit ich hier angemeldet bin und schon einiges gelesen habe, bin ich ein wenig verunsichert. Seit kurzem nämlich hab ich mir mehr oder wenig Economy Picking angewöhnt, weil ich dachte dadurch sei man schneller als mit dem "normalen" Wechselschlag.

Nun hab ich hier aber schon öfters gelesen, dass Economy Picking nicht besser bzw schneller ist als Alternate Picking!

Zum einen denk ich mir natürlich, je kürzer der weg des Picks umso höher die Geschwindigkeit, zum anderen (durch die Beiträge inspiriert) vielleicht doch nicht ganz so das wahre, da man dadurch ja immer aus dem schlagrhythmus kommt!

Wie ist eure Meinung dazu?

Was ist besser bzw warum?

Vielen Dank im Voraus
 
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Hallo,

zu allererst mal, es gibt kein "besser" in diesem Fall!

Warum nicht? - Weil es in erster Linie mal wieder von jedem Persönlich abhängt was er bevorzugt.

[...] hab ich mir mehr oder wenig Economy Picking angewöhnt, weil ich dachte dadurch sei man schneller als mit dem "normalen" Wechselschlag.

Ich verweise auf das bereits gesagte, es ist sehr stark vom "eigenen Spielstil" abhängig womit man besser zurechtkommt, ergo schneller ist. Natürlich ist der Bewegungsaufwand beim Economic picking geringer, also vom zurückgelegten "Weg" her betrachtet auch schneller, dennoch kann man meines Erachtens nach aus besagtem Grund keine Pauschale Aussage à la "Economic Picking ist immer schneller" treffen.

Economic picking kann sozusagen als Ausbau des Wechselschlages, oder (wie du ja auch schon richitg erkannt hast) minimierung der Bewegungsabläufe gesehen werden.

Es ist meiner Ansicht nach aber so, dass man das Economic picking mit zunehmender Erfahrung sowieso in seine Läufe/sein Spiel einfließen lässt, da sich das aus dem Spielfluss heraus ergibt, bzw einfach anbietet.

[...]vielleicht doch nicht ganz so das wahre, da man dadurch ja immer aus dem schlagrhythmus kommt!

Und genau das ist, was ich mit den vorherigen zwei Zeilen sagen will. Wenn du daran arbeiten musst, oder dich konzentrieren musst, im Schlagrhythmus zu bleiben, dann solltest du als erstes mal deinen Wechselschlag "perfektionieren" bis du ihn ohne "geistigen Aufwand"(ohne Probleme mit Schlagrhythmus oä) einsetzen kannst, denn alternate picking ist die Grundlage, die es als erstes zu beherschen gilt, darauf kann dann aufgebaut werden und dann kommt mit der Zeit auch das Economic Picking.

Man muss sich technisch immer erst die Basis erarbeiten bevor man mit dem Aufbau beginnen kann und der Wechselschlag ist ein - nein, das elementare Fundament der technischen Seite des Gitarrenspiels.

:)

Gruß Mr. H
 
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Man muss sich technisch immer erst die Basis erarbeiten bevor man mit dem Aufbau beginnen kann und der Wechselschlag ist ein - nein, das elementare Fundament der technischen Seite des Gitarrenspiels.

ist richtig: aber dazu eine andere frage:

ich spiele auch bei single note riffs mit economy, auch wenn eben ein saitenwechsel drin ist etc. mit dem motto: höhere saite downstroke, tiefere saite downstroke und verwende inside-picking.....

habe am anfang alles mit downstrokes gespielt, zumindest da wo ich jetzt inside picking verwende....

aber inside picking ist ja auch eine art economy picking.... muss ich da auch zwangsweise zuerst ourside lernen, weil das ja dem alternate-motto entspricht??
 
Hi Lochham,

also ich kann dir nur das aus meiner Erfahrung und aus der Meinung meines Gitarrenlehrers und von Freunden, die ich kennengelernt hab, sagen. Wir alle waren aber der gleichen Meinung.

Jetzt allgemein vom Sweeping Sachen abgesehen, würde ich folgendes sagen:

Wenn du irgendwas in einem für dich angenehmen Tempo spielst, dann spiel es so wie es für dich am bequemsten ist. Der klang unterscheidet sich ja manchmal dadurch auch etwas, da ja auch der Anschlag anders ist. Also musst du dich da zwischen Klang und Bequemlichkeit entscheiden.

Wenn es allerdings zu schnellen Sachen kommt, wo irgendwelche Melodien in 16teln oder schneller gespielt werden, dann sagten alle die ich kenne: "Ich bin erst so richtig schnell geworden, als ich alternate und nicht economy gespielt hab". Es ist zu Anfang vielleicht ungewohnt, aber man kommt damit auf echte schnelle Geschwindigkeiten und der Anschlag ist auch ziemlich gleichmäßig. Daran liegt auch am Ende der Trick. Deine Hand macht durchgängig die gleiche Bewegung und wenn du die drin hast musst du nur deine Hand oder Finger runter bzw. hoch verschieben. Die Bewegung bleibt aber dauernd gleich.
Beim Economy änderst du aber teilweise die Bewegung beim Seitenwechsel und kommst dann etwas aus dem Fluß raus und musst letztendlich auch noch die Hand verschieben. Bei hohen Geschwindigkeiten kann dass dann möglicherweise komplizierter werden, auch wenn du eine kleinere Bewegung machst.

Letztendlich geht wahrscheinlich beides auch bei hohen Geschwindigkeiten, wobei Alternate Picking im Metal aber etwas populärer ist.

Wenn du also meine Meinung wissen willst:
Ich würde dir wirklich raten, eigne dir Alternate Picking an.

Viele Grüße
 
Meine bescheidene Meinung ist folgende:

Die Behauptung mit alternate Picking sei man nicht schnell, ist nicht richtig. Yngwie spielt überwiegend alternate Picking und keiner würde sagen, dass er eine lahme Ente ist.

Es ist allerdings so, dass die, die auch gerne sweepen, ab und zu economy Picking einsetzen, meiner Meinung nach aber unbewusst. Denn Sweeping und E-Picking sind vom Ansatz sehr ähnlich. D.h. das schleicht sich ein.

Wenn Du richtig auf Geschwindigkeit kommen willst, dann solltest Du mit Metronom üben und das Tempo immer wieder erhöhen.

Ein weiterer Vorteil des A-Picking ist, dass man rhythmisch einfach akzentuierter spielen kann. Das würde ich so sehen. Vielleicht gibt es hier Anhänger des E-Picking, denen das genau so leicht fällt mit ihrer Technik.

Und nun probier aus, was für Dich am Besten ist.....

Gruß Otto
 
Yngwie Malmsteen spielt nicht Alternate Picking sondern Gypsi bzw. Restroke Picking. Ich bin für Economy Picking. Es ist wesentlich freier und flüssiger finde ich
 
Ja und Nein, je nachdem was man spielt.
Ich würde keinem Anfänger raten, mit ecpnpmy anzufangen, da sich schnell Timing Probleme einschleichen. Der Wechselschlag macht das einfacher. Wer ein gutes Timing hat kann sich langsam an economy ranwagen.
Es klingt halt anders, ist aber für flüssige Läufe schon zu empfehlen.
Reststroke klingt halt ganz anders, ist aber wenn man auf akustischen gitarren spielt fast schon Pflicht, wenn es um TonBildung geht.
 
Um economy Picking zu spielen ist natürlich Voraussetzung, dass man die Regeln des Alternate Picking (auch in Bezug auf Wanderakkordspiel) verinnerlicht hat. Sprich wo ist die Mikrotime, Wo sind die Of und Downbeats, wann schlage ich auf und ab. Ich finde es aber eigentlich nicht unbedingt nötig, oder gar sinnvoll, wenn man bei Saitenwechsel, etwas übt, was in der Praxis eher hinderlich ist. Auch ein bisschen verlogen meinen Schülern ein Pickingmuster aufzuschreiben, welches ich selber niemals so spielen würde. Ich war lange Zeit konsequenter Alternate Picker, ich habe einfach alles in konsequenter Mikrotime gespielt. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass mich das eher an meine Muster gebunden hat. Ich erlebe es jetzt als große Befreiung meine Linien völlig frei von meiner rechten Hand als rhythmische Gehhilfe zu sehen. Ich habe nach und nach erkannt, dass Time und Rhythmus, sich nicht unbedingt von motorischen Mechanismen abhängig machen sollte, sondern einfach Kopfsache ist.

Ich finde man sollte wie erwähnt Mikrotime und Alternate Picking auf einer Saite konsequent üben, dabei aber bei Saitenwechseln eine bewusste Ausnahme anbieten, welche bei nächst möglicher Gelegenheit wieder in ein Alternate Pickingmuster verfällt.

Diese Art des Spielens gilt aber sowieso nur für Standard Edgepicker. Die anderen Techniken erfordern andere "Regeln".
Aber wie gesagt würde ich nicht von meinen Schülern verlangen bei Saitenwechseln Outside Picking zu machen, obwohl ich selber es gar nicht so mache. Habe nämlich auch von Leuten gehört, die den Umlernungsprozess niemals hinbekommen haben
 
Habe ja nie behauptet meinen Schülern etwas aufzuschreiben, was ich selbst nicht so mache.
Es geht doch nur darum zu sagen, dass wenn einer etwas spielen will, was Elemente von Economy Picking oder Cross Picking beinhaltet, er erstmal überprüfen sollte, ob er einen sicheren Wechselschlag beherrscht und über ein sauberes Timing verfügt. Dann langsam diese Elemente dazu nehmen.
Wie sieht das in der Praxis aus? Anfänger gebe ich Soli oder Melodien, welche "wechselschlagförderlich" sind und baue darauf auf.
 
(Vorweg: Natürlich ist es eine Geschmacks- und Stilfrage.)

Ich habe mal Victor Smolski gefragt, ob er mit Economypicking arbeitet, und er sagte: "Nimm immer Wechselschlag, alles andere bringt dich raus."

Meiner Meinung nach sollte man als Gitarrist, wenn man mit Economypicking anfägt so gut sein, dass man nicht mehr die Frage stellen muss, ob es sich lohnt.
 
Du solltest eh beides lernen um ein möglichst großes Repertoire an Ausdrucksmöglichkeiten zu bekommen, je früher, umso besser.
Hör dir mal Racer X Extreme Volume I an, da kann man wunderbar hören, wie zwischen verschiedensten Techniken gewechselt wird,
je nach dem was gerade Sinn macht und benötigt wird.
 
Meiner bescheidenen Meinung nach, sollte man beides üben, weil es einfach unterschiedlich klingt. Allerdings, wenn du ein Meisteralternatepicker a la Steve Morse bist, brauchst Du Economy nicht unbedingt :) Aber gerade die virtuosen Gittareros spielen meistens auch eine Form von Economy. Wenn man viel Pentatonik und Apregios spielt bietet sich das geradezu an. Zu Malmsteen: Wen es im Detail interessiert
Tip: Der Channel Troy Grady ist so ziemlich das intensivste zum Thema rechte Hand.

Wenn man 3 notes per string oder chromatisch spielt finde ich alternate etwas klarer.
Bei Pentatonik und Apregio basierten Licks finde Economy etwas fließender. Wer sich da mehr einhören/arbeiten möchte, sollte sich mit Eric Johnson beschäftigen. Da gibt es bei Troy Grady auch Videos zu.
 
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Hammer Lesson,
irrer Aufwand und toll erklärt.
 

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