Eigenbau E-Cello

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Wulfi
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Hallo Leute,

Ich plane derzeit den Eigenbau eines elektrischen Cellos. Das Design soll an das des Silent-Cellos von. Yamaha angelehnt sein. Ich plane eine Doppeltonabnehmerfunktion, also Humbucker und Piezo-Tonabnehmer, zwischen denen man mit einem Schalter wechseln kann. Dahingehend habe ich jetzt einige Fragen:

1. Wo kann man sich günstig Pläne von richtigen Celli in Echtgröße besorgen, die im deutschsprachigen Raum verschickt werden (sprich in Deutschland)? Das wäre für den Plan des Designs.

2. Wie schaffe ich es, die Tonabnehmer zusammenzuschließen?

3. Wie nehme ich am besten den Ton mit den Humbuckern ab? Ich brauche für die doch eigentlich keinen Vorverstärker, oder? Ich hatte vor, die in das Griffbrett einzulassen. (siehe http://www.cs.cmu.edu/~johnny/data/design.html)

4. Brauche ich eine Resonanzkammer? Welchen Vorteil hat die? Wenn ja, aus welchem Holz müsste die sein? Brauche ich da Tonholz?

5. Welche Funktionen erfüllen die verschiedenen Drehregler? Welche Funktionen würdet ihr empfehlen?

6. Kann man sich einen Vorverstärker so bauen, dass man mit einem Schalterdruck das ganze Cello eine Quint höher gestimmt ist (Bassschlüssel zu Tenorschlüssel)?

7. Liege ich richtig, dass man sich Piezos und Humbucker relativ preisgünstig selbst bauen kann? Wenn ja, wie?

8. Habt ihr sonst noch welche Tipps?


Ich weiß, dass das viel ist, aber ich möchte nicht vollkommen ins kalte Wasser springen, daher freue ich mich jetzt schon auf eure Antworten.

LG,
Wulfi
 
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Ich plane derzeit den Eigenbau eines elektrischen Cellos.
:great: ambitioniertes Projekt - Viel Erfolg, halte uns auf dem Laufenden!

1. Wo kann man sich günstig Pläne von richtigen Celli in Echtgröße besorgen, die im deutschsprachigen Raum verschickt werden (sprich in Deutschland)? Das wäre für den Plan des Designs.
:nix:
Ich würde auch selber zeichnen (wohl erst mal ein akustisches Cello von der Form her) und dann weiter überlegen. Anschließend eine "Sperrhozschablone" aussägen und mal "anhalten".


2. Wie schaffe ich es, die Tonabnehmer zusammenzuschließen?
Den Piezo musst du auf jeden Fall erst vorverstärken. Dann guck hier mal nach LLL (LoneLobos lustige Schaltplansammlung oder so) bei den E-Gitarren oder Cadfaels Sschlatplansammlung bei den E-Bässen.
Du wirst wohl danach probieren müssen (wie stark vorverstärkt/welche Kondensatoren/...)



3. Wie nehme ich am besten den Ton mit den Humbuckern ab? Ich brauche für die doch eigentlich keinen Vorverstärker, oder? Ich hatte vor, die in das Griffbrett einzulassen. (siehe http://www.cs.cmu.edu/~johnny/data/design.html)

Humbucker brauchen vielleicht keine Vorverstärkung. Ich würde eher mich an den Pecision-E-Bass Tonabnehmer halten. ACHTUNG - du brauchst dann Saiten mit viel Eisen oder Nickel!


4. Brauche ich eine Resonanzkammer? Welchen Vorteil hat die? Wenn ja, aus welchem Holz müsste die sein? Brauche ich da Tonholz?
:nix:
Müsste auch ohne gehen. Du wirst nicht um viel Elektronik im Nachgang (EQ,...) herumkommen, da ist der Eigensound des Cellos vielleicht nicht so wichtig.



5. Welche Funktionen erfüllen die verschiedenen Drehregler? Welche Funktionen würdet ihr empfehlen?
Philosophiefrage...
- Eddie van Halen hatte mal eine Signaturegitarre mit einem Poti - "Tone" obwohl es ein Volumenpoti war "Wenn man daran dreht, kommt ein guter Ton raus!"
- Normal wäre wohl Volumenregler für beide PUs (HB - Piezo), Höhenblende für beide PUs,
- Rest ist Geschmackssache...



6. Kann man sich einen Vorverstärker so bauen, dass man mit einem Schalterdruck das ganze Cello eine Quint höher gestimmt ist (Bassschlüssel zu Tenorschlüssel)?
Nein.
Du müsstest einen konstant eingebauten Pitch-Shift einbauen. Könnte möglich sein.



7. Liege ich richtig, dass man sich Piezos und Humbucker relativ preisgünstig selbst bauen kann? Wenn ja, wie?
Piezo musst du mal bei den Upright-Bässen (E-Bass-UFO)gucken - da hat mal jemand Piezos vergossen.
Elektromagnetische PUs - da musst du "nur" Draht um einen Magneten wickeln :rolleyes: Guxt du mal bei den bastelnden E-Gitarristen hier im Forum...




8. Habt ihr sonst noch welche Tipps?
Mach dir gute Pläne, bevor du anfängst und viel Material / Werkzeug kaufst. Nutze ein akustisches Cello (so vorhanden) als Versuchsträger für die PUs und Elektronik...


Viel Erfolg :great: :)

PS: Irgendwo hier gab es mal einen (vollendeten) Selbstbauthread eines E-Cellos!
 
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:great: ambitioniertes Projekt - Viel Erfolg, halte uns auf dem Laufenden!
Das werde ich mit tun.

:nix:
Ich würde auch selber zeichnen (wohl erst mal ein akustisches Cello von der Form her) und dann weiter überlegen. Anschließend eine "Sperrhozschablone" aussägen und mal "anhalten".
Ich habe ja eins daheim. Einfach auf Karton abzeichnen und dann rumprobieren.

Den Piezo musst du auf jeden Fall erst vorverstärken. Dann guck hier mal nach LLL (LoneLobos lustige Schaltplansammlung oder so) bei den E-Gitarren oder Cadfaels Sschlatplansammlung bei den E-Bässen.
Du wirst wohl danach probieren müssen (wie stark vorverstärkt/welche Kondensatoren/...)
Jetzt kommt das eigentliche Problem. Ich habe von Elektronik nur eine minimale Ahnung. Ich habe mir vorhin ausgedacht, dass mit so einem Selbstbauzeug (http://liutaiomottola.com/electronics/bassducer.htm) selber zu machen. Oder braucht man für das einen Resonanzkörper?

Humbucker brauchen vielleicht keine Vorverstärkung. Ich würde eher mich an den Precision-E-Bass Tonabnehmer halten. ACHTUNG - du brauchst dann Saiten mit viel Eisen oder Nickel!
Wo sollte ich die dann verbauen? Im Griffbrett? Und sind die nicht doch ein wenig dick?

:nix:
Müsste auch ohne gehen. Du wirst nicht um viel Elektronik im Nachgang (EQ,...) herumkommen, da ist der Eigensound des Cellos vielleicht nicht so wichtig.
Aber warum hat das Silent-Cello von Yamaha dann so einen?Und welche Elektronik braucht man dann alles im Nachgang?

Philosophiefrage...
- Eddie van Halen hatte mal eine Signaturegitarre mit einem Poti - "Tone" obwohl es ein Volumenpoti war "Wenn man daran dreht, kommt ein guter Ton raus!"
- Normal wäre wohl Volumenregler für beide PUs (HB - Piezo), Höhenblende für beide PUs,
- Rest ist Geschmackssache...
Was kann man denn da alles einbauen? Nur für den Fall, das ich was übersehen habe.

Nein.
Du müsstest einen konstant eingebauten Pitch-Shift einbauen. Könnte möglich sein.
!
Könnte möglich sein? Und ich habe auf Anhieb nur ganze Effektgeräte dafür gefunden. Geht das auch ohne grosse Effektgeräte?!

Piezo musst du mal bei den Upright-Bässen (E-Bass-UFO)gucken - da hat mal jemand Piezos vergossen.
Elektromagnetische PUs - da musst du "nur" Draht um einen Magneten wickeln :rolleyes: Guxt du mal bei den bastelnden E-Gitarristen hier im Forum...
Siehe Link oben. Ist das praktikabel?

Mach dir gute Pläne, bevor du anfängst und viel Material / Werkzeug kaufst. Nutze ein akustisches Cello (so vorhanden) als Versuchsträger für die PUs und Elektronik...
Ja, ich habe eins daheim. Cello ist sozusagen meine Leidenschaft. Wie soll ich die Humbucker so positionieren, dass sie immer den gleichen Abstand zu den Saiten haben? Ausserdem würde ich es gerne vermeiden, den Steg nochmal anzuheben, er ist zurzeit so schön in Position.

Viel Erfolg :great: :)

PS: Irgendwo hier gab es mal einen (vollendeten) Selbstbauthread eines E-Cellos!
Danke! Ich hoffe, dass ihr mir weiterhin bei Fragen helfen werdet. :D
Ja, den habe ich schon gelesen, das war aber nicht ganz das, was ich gesucht hatte. Daher meine Fragen.

@GeiGit: Ich will einfach nur einen guten Klang. Wie ich den erreiche ist mir relativ egal. :D Was genau ist denn der Unterschied zwischen aktiven und passiven Piezos?


Wäre es eventuell möglich einen Onboard-Preamp einzubauen? Am besten einen, der nicht zu viel kostet? Ich hatte mir nämlich ein Budget von € 300-400 gesetzt.

Wulfi

EDIT: Was wird bei diesem Cello verwendet? (Nicht dass das meine Hauptmusikrichtung wäre. Ich mag es eher klassisch. ;-))
 
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Hallo Leute!

Das Projekt ist noch nicht tot. Ich befinde mich nur noch in einem Stadium der Planung. :D Wenn es in meiner Macht liegt, dann wird dieser Thread noch vollendet werden.
Dafür brauch ich aber eure Hilfe:
Wäre es möglich elektromagenetische Tonabnehmer unter jeder Saite senkrecht zu befestigen?
Wie könnte man die denn zusammen schalten?

Kann man eigentlich auch einen Switch-Schalter zwischen Piezo, Elektormagentischen und gemischt einbauen? Ja, oder? Wie ginge das?

Und zu guter Letzt: Weiß jemand wo man günstige Griffbretter zum Experimentieren kriegt?

Grüße,
Wulf
 
Piezo und Elektromagnetische PUs sind etwas heikel...
Du müsstest am besten beide (zu mindest den Piezo) mit einem Vorvertärker versehen - am besten sofort beide mit je eigener Klangregung...

Elektromagnetische PUs unter jede Saite - das wird räumlich eng... Vielleicht würden P-Style Bass PUs passen...
 
Cello und Bass: Weißt du zufällig wie die das von NSDesign machen?
 
Hier gibt es ein schönes Video wie man Pickups selbst wickeln kann:
 
Hallo Wulfi,

noch je eine Ergänzung zur Abnahme und zum Pitch-Shift:

1.) Elektromagnetische Tonabnahme hat vor allem bei Instrumenten mit Resonanzkorpus - also nicht wie bei Deinem geplanten Projekt, selbst wenn es eine Yamaha'sche "Resonanzkammer" haben sollte - den Vorteil, dass keine Rückkopplungen über einen ebensolchen Korpus entstehen (was ja das große Problem bei verstärkten Streichinstrumenten ist). Von einem gitarrenartigen Pickup würde ich abraten, weil durch die Flachheit bzw. die in einer Ebene liegenden Magneten eine unterschiedlich große Entfernung zu den Saiten gegeben ist. Ich hatte mal testweise einen Humbucker mit Klingenmagneten an mein Cello angeklebt. Du bräuchtest so etwas wie das hier: http://www.rebo-pickups.com/Rebo_deutsch/Welcome_to_REBO_pickups.html, oder diesen: http://www.zadow-electronics.de/pickup.htm, wobei letzterer nur für Kontrabass gebaut wird. Allerdings wurde hier ,Deine' Idee einer kombinierten piezoartigen/elektromagnetischen Abnahme umgesetzt.
Die E-Celli, die ich kenne (Harley-Benton von Fa. Thomann, ziemlicher Schrott - siehe meinen Beitrag hier: https://www.musiker-board.de/threads/halb-akustisches-cello.607585/#post-7415268 -, aber akzeptabler Klang, und Yamaha SVC 200, das ich noch besitze), haben eine Abnahme unter den Stegfüßen. Dafür könntest Du auch einen Folientonabnehmer wie den Shadow Nanoflex benutzen, damit habe ich gute Erfahrungen mit meinem akustischen Cello gemacht (und eine Elektronik samt Vorverstärker mit Klangregelung und Volume ist auch dran).

2.) Tonhöhenveränderung kann auch über ein externes Effektgerät erzielt werden, das gute und unglaublich günstige Gitarreneffektgerät zoom g1on hat das, glaube (!) ich, auch drin. Oder Du baust Dir direkt ein 5-Saitiges Cello mit zusätzlicher hoher E-Saite, das ist noch eleganter geschummelt ... ;0)

Herzliche Grüße
 
Grund: Nachtrag
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen!

Ich muss sagen, dass ich überwältigt bin von den Antworten. Vielen Dank, dass ihr mir helft!

Hier gibt es ein schönes Video wie man Pickups selbst wickeln kann:
Danke. Das ist echt gut.

Folientonabnehmer wie den Shadow Nanoflex
Das klingt zwar gut, ich wollte das Cello aber so ähnlich wie eins von NS-Design aufbauen, das heißt ich hätte gar keine Stegfüße... Geht das trotzdem???


Ich hatte mal testweise einen Humbucker mit Klingenmagneten an mein Cello angeklebt. Du bräuchtest so etwas wie das hier: http://www.rebo-pickups.com/Rebo_deutsch/Welcome_to_REBO_pickups.html, oder diesen: http://www.zadow-electronics.de/pickup.htm, wobei letzterer nur für Kontrabass gebaut wird. Allerdings wurde hier ,Deine' Idee einer kombinierten piezoartigen/elektromagnetischen Abnahme umgesetzt.
Der von zadow gefällt mir. Ich frage einfach mal höflich, ob er mir hilft einen Cello-Tonabnehmer zu bauen. Fragen kostet nichts... Was sind Klingenmagnete? Was bringen die?

Tonhöhenveränderung kann auch über ein externes Effektgerät erzielt werden, das gute und unglaublich günstige Gitarreneffektgerät zoom g1on hat das, glaube (!) ich, auch drin. Oder Du baust Dir direkt ein 5-Saitiges Cello mit zusätzlicher hoher E-Saite, das ist noch eleganter geschummelt ... ;0)
Mit E-Saite ist glaube ich zu aufwendig. Ist halt mein erstes Projekt in diese Richtung. Da bleib ich mal lieber beim bekannten.

Viele Grüße
 
Hallo Wulfi,

Das klingt zwar gut, ich wollte das Cello aber so ähnlich wie eins von NS-Design aufbauen, das heißt ich hätte gar keine Stegfüße... Geht das trotzdem???

Die Frage ist, wie der Steg bei Steinberger konstruiert ist. Nach dem, was ich im Netz gesehen habe, bin ich da nicht sonderlich schlau draus geworden. Ich vermute, dass Du die Anatomie des NS-Cellos kopieren möchtest, dafür bräuchtest Du dann wohl eine ähnlich flache Stegkonstruktion. Ich bin skeptisch, ob sich diese so kopieren lässt. Wie dem auch sei, irgendwie müssen ja die mechanischen Schwingungen über den Steg in den (in diesem Fall:) Piezotonabnehmer kommen, und da könntest Du Folien durchaus mal ausprobieren. Allerdings werden die Folien üblicherweise bei akustischen Instrumenten benutzt, wo ja auch von unten noch die Decke schwingt.

Was sind Klingenmagnete? Was bringen die?

Es gibt E-Gitarren-Humbucker, bei denen nicht für jede Saite ein einzelnes Metallstück ("polepiece") für jede Saite ,zuständig' ist (und die auch genau denselben Abstand voneinander sollten haben wie die Saiten); stattdessen liegen hier unter den Saiten durchgehende "Klingen", da ist der Saitenabstand egal (die Pickups passen i.d.S. zu jedem Instrument). Üblicherweise haben diese Pickups auch einen sehr hohen Output, wie etwa der Dimarzio X2N oder Bill Lawrence XXL 500. - Ob so etwas mit einer Wölbung (wegen des notwendigen gleichen Abstands zu den Saiten) ohne Weiteres für ein Cello nachbaubar ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Elektromagnetische Abnahme hat neben den genannten Vorteilen (nicht so harscher, mittiger Klang wie bei Piezos; keine korpusbedingte Rückkopplung) übrigens noch den Nachteil, dass der Ton sofort weg ist, wenn die Saite gestoppt wird (und nicht über Korpus oder Steg nachschwingt). Das muss dann über elektronischen Halleffekt ausgeglichen werden.

Grüße

Viele Grüße
 
Ich hatte anfangs, wegen der Vorverstärkerproblematik meiner E-Geige auch den Plan kleine magnetische Tonabnehmer an das Ende des Steges zu setzen - ähnlich dem Rebo-System - aber der Ausgangspegel dieser Versuche war mir zu gering und zu schlecht im Vergleich zum Piezosignal, deshalb habe ich es nach eingen Versuchen wieder verworfen.
Lieber ein Piezo und die Möglichkeit alle Saiten verwenden zu können, statt beim Magnettonabnehmer auf die Stahlsaiten festgelegt zu sein.
 
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