Jongleur
Registrierter Benutzer
Ich glaube nicht, das sich der Prozess des Dichtens bei den Einzelnen sonderlich unterscheidet. Ein mehr oder weniger stark empfundenes Gefühl sucht eine "verschriftlichte" Form. Der Autor beginnt zu schreiben und kommt bald in Konflikte mit anderen Fakten und Gefühlen.
Zwischendurch kann das ursprüngliche Gefühl auf dem Papier langsam wie eine Vogelscheuche aussehen. Also muß man für Gefühl eine passende Kleidung wählen.
Dann sieht das Gefühl plötzlich wie ein Heldendenkmal aus: steif und monströs. Also könnte man dem Gefühl den Eindruck von Beweglichkeit "zuschreiben" -beispielsweise mittels aktiver Verben.
Aber Denkmal bleibt Denkmal. Und so holt es mancher Autor vom Sockel und läßt es mit einem anderen Gefühl einen Konflikt austragen....
Hier stopp ich mal. Denn ihr kennt vermutlich alle irgendwie solche Schreibsituationen. Diese Anoassungen erfolgen auch bei mir intuitiv - je krasser, umso besser. ;-)
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Aber in meiner Beschreibung sind auch Übungen verborgen. Beispielsweise studiere ich immer mal wieder die Wortarten, um mir wiedermal klar zu machen, dass vor allem die Verben den Eindruck von Lebendigkeit verschaffen... oder studiere die Präpositionen und Konjunktionen, weil sie zu 70% die unbetonten Silben einer Textmetrik bilden... oder ich studiere Vorsilben und präge mir wiedermal ein, dass be-, er-, ent-, ge-, ver-, zer-, immer unbetont sind. usw.
Eine Dichterin demonstrierte mir mal live, dass sie mir ohne große Denkpause sagen konnte, wieviele Silben ein jeglicher kürzerer Satz enthielt, den ich ihr vorsprach. - Seither übe ich das gelegentlich vorm Einschlafen.;-)
Der Hauptsinn all dieser Übungen ist die optimale Auslastung der Konzentrationsphase. Dichtung ist letztlich pure Konzentration auf das Wesentliche. Je schneller man (scheinbar intuitiv) im Kopf reagieren kann, um so länger kann man sich in poetischen Regionen bewegen. Wenn man erschöpft wieder auf banalen Boden fällt, kann man ruhig aufstehen und Einkaufen gehen -das war's für diesen Tag...
Zwischendurch kann das ursprüngliche Gefühl auf dem Papier langsam wie eine Vogelscheuche aussehen. Also muß man für Gefühl eine passende Kleidung wählen.
Dann sieht das Gefühl plötzlich wie ein Heldendenkmal aus: steif und monströs. Also könnte man dem Gefühl den Eindruck von Beweglichkeit "zuschreiben" -beispielsweise mittels aktiver Verben.
Aber Denkmal bleibt Denkmal. Und so holt es mancher Autor vom Sockel und läßt es mit einem anderen Gefühl einen Konflikt austragen....
Hier stopp ich mal. Denn ihr kennt vermutlich alle irgendwie solche Schreibsituationen. Diese Anoassungen erfolgen auch bei mir intuitiv - je krasser, umso besser. ;-)
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Aber in meiner Beschreibung sind auch Übungen verborgen. Beispielsweise studiere ich immer mal wieder die Wortarten, um mir wiedermal klar zu machen, dass vor allem die Verben den Eindruck von Lebendigkeit verschaffen... oder studiere die Präpositionen und Konjunktionen, weil sie zu 70% die unbetonten Silben einer Textmetrik bilden... oder ich studiere Vorsilben und präge mir wiedermal ein, dass be-, er-, ent-, ge-, ver-, zer-, immer unbetont sind. usw.
Eine Dichterin demonstrierte mir mal live, dass sie mir ohne große Denkpause sagen konnte, wieviele Silben ein jeglicher kürzerer Satz enthielt, den ich ihr vorsprach. - Seither übe ich das gelegentlich vorm Einschlafen.;-)
Der Hauptsinn all dieser Übungen ist die optimale Auslastung der Konzentrationsphase. Dichtung ist letztlich pure Konzentration auf das Wesentliche. Je schneller man (scheinbar intuitiv) im Kopf reagieren kann, um so länger kann man sich in poetischen Regionen bewegen. Wenn man erschöpft wieder auf banalen Boden fällt, kann man ruhig aufstehen und Einkaufen gehen -das war's für diesen Tag...
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