Eine Hauptband, die vom Schlagzeug der Vorband abhängig ist

Resi84
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Hallo zusammen,

ich habe kürzlich etwas Interessantes erlebt. Eine beliebte Location (Größe Kneipe / Café) bei uns in der Gegend hat kurzfristig eine Vorband für einen Hauptakt (ca. 1800 Facebook-Abonnenten) gesucht, der schon ca. 1/2 Jahr lang geplant war.
Die Bedingung war, dass die Vorband ein Schlagzeug mitbringen kann, "damit das Lineup stimmt". So hieß es in der Annonce. Es waren 4 Tage Planungszeit bis zur Show. Da ein Vorband-Auftritt für meine neugegründete Band (ca. 100 Facebook-Abonnenten) gerade ideal ist, haben wir uns spontan darauf beworben. Ich hätte für eine Stunde Spielzeit ein Schlagzeug mitbringen müssen, aber das war verständlich und ok für mich. Auch wenn ich es bisher gewohnt war, dass die Hauptband immer das Schlagzeug gestellt hat und ich mitbringen durfte, was ich wollte. Wir sind auch prompt engagiert worden.
Es stellte sich dann heraus, dass die Hauptband das Schlagzeug teilweise mitbenutzen würde /müsste. Fußmaschine, Becken, Hocker, Sticks könnten von der Hauptband mitgebracht werden. Die wirklichen Gründe ließen sich aus dem Chatverlauf nicht erkennen. Es klang für mich ein bisschen nach Bequemlichkeit. Man konnte im Chat-Verlauf nachlesen, dass der Gig der Hauptband ursprünglich mit einer anderen Band zusammen geplant war, die aber dann doch an dem Termin nicht spielen konnte. Diese hätte das Schlagzeug für die Hauptband mitgebracht. Ich gehe davon aus, das die beiden Bands sich kannten. Die Hauptband hing somit 2-3 Monate in der Luft und fragte immer mal wieder beim Veranstalter nach, ob er denn eine weitere Band gefunden hätte. Der Veranstalter machte zumindest auch darauf aufmerksam, dass sie ja selber auch mal bei anderen Bands nachfragen könnten. Ich finde, in der Zeit hätten sie sich doch unabhängig machen können und selbst ein Schlagzeug organisieren können oder der Veranstalter hätte eines leihen können. Denn beide Seiten hatten "Bock" dass die Show stattfindet. Eine Woche vor dem geplanten Gig musste dann auf einmal alles ganz schnell gehen. Es MUSSTE eine Vorband gefunden werden, die das Schlagzeug mitbringt.
Für mich war das wirklich sehr merkwürdig, wie das abgelaufen ist. Natürlich hatte ich Bedenken, dass auf meinem "leicht bespielten" Schlagzeug auf einmal ein Heavy-Drummer spielen sollte. Die Band kam 200 km zum Gig angereist, die hätte ich nie wieder gesehen, wenn Schäden am Schlagzeug gewesen wären. Und ich hätte die ganze Nacht dort bleiben und warten müssen, bis sie fertig sind. Ich habe mich ehrlich gesagt wie deren Mutti gefühlt und konnte es nicht verstehen, dass eine Hauptband, die 3-4 Stunden auf der Bühne ist, nicht ihre eigenen Sachen mitbringen und Verantwortung übernehmen kann. Dann hätten sie im Fall der Fälle gar keine Vorband gebraucht.
Letztendlich haben wir den Gig nicht gespielt, die beliebte Location hat auch einen Tag vor der Show noch eine andere Vorband gefunden (die höchstwahrscheinlich das Schlagzeug gestellt hat).
Habt Ihr so etwas schon mal erlebt? Was meint ihr dazu? Bin gespannt. *Immernoch Kopfschüttel*
 
Ja, in manchen Szenen ist das üblich so.
Auch gerade bei Profis. Die müssen ja davon leben und schauen, daß die Logistik überschaubar bleibt.
Da kommt die Band mit einem Auto, manchmal mit dem Zug. Der Gitarrist hat nur seine Klampfe auf dem Rücken und der Drummer ein Köfferchen mit Fußmaschine und ein paar alten Becken.
Habe ich selbst im Ausland auch einmal so gemacht. Da kam ich mit dem Flieger mit einer einzigen Tasche. Der abgeschraubte Gitarrenhals hatte gerade noch so reingepaßt. Der Rest muß halt irgendwie da stehen und der Profi sagt sich: "Ich komme mit allem zurecht" ;)
 
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In welcher Szene soll das üblich sein?
Das der Veranstalter das stellt kenn ich auch, aber das es von der Vorband als Bedingung verlangt wird ist pure Faulheit oder Geiz vom Veranstalter.
 
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Der Rest muß halt irgendwie da stehen und der Profi sagt sich: "Ich komme mit allem zurecht" ;)
Also der Profi der sowas sagt, spielt dann aber unter Garantie in irgendeiner 0815 Cover Band, wo Standard Equipment ausreicht. Okay was ist Standard? Was ich meine ist, dass es genug Musiker gibt, die eine Art Trademark Sound haben. Klar kommt viel aus den Fingern und so. Aber nur so als bspw. Delay ist nicht gleich Delay. Unabhängig davon ob digital oder analog. Und das gilt für vieles. Natürlich kannst du das alles auch mit anderen Mitteln als deinen eigenen bewerkstelligen. Ich spreche nicht von mir. Ich bin alles andere als Profi. Aber ich denke, jeder Musiker der was auf sich hält, sagt nicht so einfach: "Ach egal das ich mein Vintage analog Delay zu Hause habe liegen lassen. Was haste denn da? Ah ein Boss DD7. Passt!

You know what I mean?
 
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Die Band kam 200 km zum Gig angereist ...
Vielleicht hatten sie an den Tagen drumherum weitere Gigs in ihrer Gegend und wollten den großen Transport vermeiden. Das könnte ich verstehen. Trotzdem ist das seltsam. Entweder will ich den Gig, dann mach ich ihn auch möglich und treibe notfalls ein Schlagzeug auf, oder ich sage ab, wenns mir zu aufwändig wird.
 
Hi,
siehe das was @omnimusicus geschrieben hat.
Es ist einfach eine Absprache und Du kannst drauf eingehen oder auch nicht. Es sollte halt vorher geklärt werden wie evtl. Schäden behandelt werden.

PS: wenn ich die anderen Antworten so sehe: Ich hab es ofter erlebt, das gute, professionelle Bands (keine Coverbands) aus den USA irgendwo mit einfachem, geliehenen Equipment gespielt haben. Und das wirklich saugut. Die brauchen dazu kein "vintage analog delay" ;)
 
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Speziell beim Schlagzeug kenne ich bei mir in der Gegend keine Stelle, wo ich mir ein Set zum spielen mieten könnte.
Gibt's sowas in größeren Städten ?

Amps oder Boxen kann man meist in Musikläden mieten, aber Schlagzeug ?
 
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...Also der Profi der sowas sagt, spielt dann aber unter Garantie in irgendeiner 0815 Cover Band, wo Standard Equipment ausreicht...
was ein Schwachsinn!

Die Jazz-Top-Drummer, die durch deutsche Jazzclubs touren haben eigentlich nie ein Drumset dabei, die spielen auf den Clubsets. In der Regel kommen die mit der Beckentasche und dem Stickbag.
Stimmen sich routiniert das vorhande Set auf ihren Bedarf und schon gehts dahin.
 
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was ein Schwachsinn!
Starkes Wort mit dem du hier um dich schmeißt. Du weißt schon, dass der Begriff "Schwachsinn" historisch problematisch ist. Oder?

Außerdem habe ich nicht von Drummern gesprochen, sondern von Gitarristen. Also 1. aufmerksamer lesen und 2. weniger inadäquate Ausdrucksweise. Beides würde dir gut stehen.
 
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Hier im Thread ist Schlagzeug das Thema.

Im großen und Ganzen ist aber meine Erfahrung, daß Profis auf jedem Instrument eher pflegeleichter sind als Amateure.
Ich habe schon viele Konzerte betreut und auch bei den Gitarristen stehen die größten Pedalboards meist bei den Vorbands ... ;)
Bei Coverbands um so mehr.
 
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Hier im Thread ist Schlagzeug das Thema.
Spielt doch keine Rolle. Siehe kommenden Beitrag.
Der Gitarrist hat nur seine Klampfe auf dem Rücken und der Drummer ein Köfferchen mit Fußmaschine und ein paar alten Becken.
Habe ich selbst im Ausland auch einmal so gemacht. Da kam ich mit dem Flieger mit einer einzigen Tasche. Der abgeschraubte Gitarrenhals hatte gerade noch so reingepaßt. Der Rest muß halt irgendwie da stehen und der Profi sagt sich: "Ich komme mit allem zurecht" ;)

Und das wirklich saugut. Die brauchen dazu kein "vintage analog delay"
Das bezweifle ich auch nicht. Aber Fender Amp ist nicht Marshall Amp usw. Klar geht alles mit jedem Equipment. Vielleicht sogar besser. Wie gesagt. Ich bin alles andere als ein Pro. Und Null live Erfahrung. Was weiß ich schon. Ich denke mir aber, dass ich als Gitarrist schon höhere Ansprüche an meinen individuellen Sound habe, als die meisten Drummer. Meine Erfahrung ist ohnehin, dass Drummer oft einfach mehr Sportler als Musiker sind.
 
Hier im Thread ist Schlagzeug das Thema.
So ist es.

Ich tu mich immer schwer damit, zu beurteilen, was normal ist. Erstens, weil das extrem von den Bedingungen (Genre, Land/Stadt, Größe & Bekanntheitsgrad, Hobby/Semihobby/Profi etc.) zu tun hat und zweitens, weil ich finde, dass es nur begrenzt hilfreich ist.

Die Hauptband hat mit dem Veranstalter einen deal ausgemacht und dazu zählte offenbar, dass die Hauptband nicht selbst das drum stellen will - was auch immer für Gründe und Überlegungen dabei für eine Rolle spielen.

Dann kann man sich überlegen, ob man sich drauf einlässt oder nicht.

Wir haben etliche Jahre in einer Großstadt mit mehreren uns mehr oder weniger bekannten Bands im Hobbybereich gemeinsame Konzerte organisiert und wir haben immer geguckt, dass es wenig Aufwand mit Logistik, Umbau, soundcheck etc. gibt. Dass eine Band das drum für die anderen stellt, war immer der Fall. Am Anfang waren die jeweiligen Befürchtungen groß und ab und an gab es eine Überraschung bzw. die Absprachen waren nicht konkret genug (ich dachte, du benutzt deine eigenen Becken/snare/kick), letztlich hat es gut funktioniert und alle entlastet. Die Vorteile haben deutlich überwogen.

Was dagehen "normal" ist - da halte ich mich raus.

x-Riff
 
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Da hast Du recht, solltest das aber nicht zu ernst nehmen.
Das kommt immer so ein bisschen auf den Kontext an. Wenn das an erster Stelle im Beitrag aggressiv in den Raum geworfen wird, sagt das schon eine Menge aus. Er wäre weniger auffallend gewesen, wenn sich das in einem Textabschnitt eingeschlichen hätte.

Wie dem auch sei. Ich bin kein Drummer und somit hier auch raus.

Bye!
 
Ich verstehe es ja auch, dass die Veranstalter aus Platzgründen keine 2 Sets dastehen haben wollten und dass so wenig wie möglich Umbau stattfinden sollte. Absolut nachvollziehbar. Auch dass andere Bands kein Problem haben, auf fremden Sets zu spielen. Hatte ich auch nie. Es war in dem Fall eher der Umstand, dass die spontan eingesprungene Vorband den Abend retten soll, der für mich nicht gepasst hat. Und solche Sachen wie Aufteilung der Hut-Gage, Beteiligung an neuen Fellen etc. waren halt in der Kürze der Zeit auch nicht geklärt. Wie will man einen Betrag nennen, wenn noch gar nicht klar war, wieviel an dem Abend zusammenkommt. Irgendwo schade um den Gig, aber unterm Strich war es die Sache nicht wert.
Gegebenenfalls kann man sich als Drummer auch ein günstiges Zweitdrumset für solche Fälle besorgen. Dann tut es nicht so weh, wenn Schrammen entstehen. Bei solchen Bedingungen kann man mitmachen oder eben nicht. Bei mir hätte das ein ungutes Gefühl hinterlassen.
 
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Ist alles sehr gut nachvollziehbar, @Resi84

Ich habe es für mich so verpackt:
Jede dieser Anfragen und Möglichkeiten bietet eine Chance und erfordert eine Positionierung.

Der ganze Musikbereich ist sehr dynamisch, auch im Hobby- und Semihobbybereich. Und die eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten ändern sich auch - je nach Lebenssituation, Zielen, Erfahrungen. Und dann ist man js nicht alleine unterwegs - besonders nicht als drummer*in - und in der Band ändert sich mit der Zeit auch so allerhand.

Insofern finde ich eine eigene Positionierung, eine Abstimmung in der Band und den Austausch in einem fachöffentlichen Raum wie hier im Forum immer wichtig, gut und bereichernd, unter anderem, weil da eben viele Aspekte eine Rolle spielen.

Ich mache seit etwa 20 Jahren nur noch homerecording aufgrund der Umstände. Nun aber nähert sich eine Zeit, in der eine Band oder ein Bandprojekt wieder möglich wäre. Und schon kommen mir alle damit einhergehenden Fragen wieder entgegen. Und da ich damit dann auch auf die Bühne will, alle Fragen von Auftrittsmöglichkeiten und -bedingungen auch.

Bin mal gespannt, was sich da in den nächsten Jahren entwickelt.

x-Riff
 
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Insofern finde ich eine eigene Positionierung, eine Abstimmung in der Band und den Austausch in einem fachöffentlichen Raum wie hier im Forum immer wichtig, gut und bereichernd, unter anderem, weil da eben viele Aspekte eine Rolle spielen.
Absolut. Es ist wichtig dass man als Band in solchen Situationen als Einheit handelt und wegen so etwas nicht auseinandertrifftet. Meine Bandkollegen standen zum Glück alle hinter mir. Auch in diesem Forum bekommt man schnell Antwort und verschiedene Meinungen zu hören. Sehr gut!
 
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Das kommt immer so ein bisschen auf den Kontext an. Wenn das an erster Stelle im Beitrag aggressiv in den Raum geworfen wird, sagt das schon eine Menge aus. Er wäre weniger auffallend gewesen, wenn sich das in einem Textabschnitt eingeschlichen hätte.

Wie dem auch sei. Ich bin kein Drummer und somit hier auch raus.

Bye!
Naja, mit viel Meinung und wenig Ahnung um sich zu werfen, kann den einen oder anderen schon auch mal triggern. Bei Gegenwind dann die Düse zu machen, macht das Bild allerdings rund.
Paul Gilbert und Richie Kotzen nutzen übrigens auch meist was da ist, wenn es denn schon keine 08/15 Gitarristen sein sollen. Letzterer hat ja sogar extra dafür ein entsprechendes Device entwickelt.
Klar haben die ihre Vorlieben platziert. Aber wenn nicht, kriegen die ihren Sound auch so hin mit ihren (buchstäblich eigenen) Pedalen.
Für Drummer sehe ich es ähnlich wie bereits beschrieben. Insbesondere auch was eine klare Absprache im Vorfeld zur Nutzung/ Haftung angeht.
 
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Naja, mit viel Meinung und wenig Ahnung um sich zu werfen, kann den einen oder anderen schon auch mal triggern. Bei Gegenwind dann die Düse zu machen, macht das Bild allerdings rund.
Habe ich anders empfunden: gecheckt, dass es um was anderes ging, das gesagt und sich verabschiedet.

Finde ich thread- und forumkompatibel - da gibt's auch ganz andere Kaliber, wo dann seitenlange Rückzugsgefechte, Gegenangriffe, Nebelkerzen und Hoheitsdebattenorgien den thread vollspammen.

Back to topic:
Steht eine gemeinsame drumbenutzung an, finde ich wichtig, folgendes zu klären:
  • Snare
  • Fusspedal
  • Becken
  • Bestückung und Umbau
Bei sticks/Besen gehe ich davon aus, dass da jede/r eigene mit hat - von Unglücken abgesehen.
Bei open jams beispielsweise ist es üblich, dass man bis auf sticks & Besen alles benutzen darf, mitunter auch diese, obwohl.das in der Regel nicht gerne gesehen wird.

x-Riff
 

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