EinflĂŒsse auf die Stimme

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Hallo,

wollte mal ein Thema aufmachen, wo man ĂŒber die EinflĂŒsse auf die Stimme sprechen kann. Hoffe so einen Thread gibt es noch nicht!
Was habt ihr so bisher in eurer Laufbahn beobachtet?

Was mir aufgefallen ist, kann sogar das Essen die Stimme beeinflussen. Isst man was wĂŒrziges, wird die Stimme tiefer und voller... wenn man was saueres isst, wird sie eher heller. Das sind so meine Beobachtungen bisher.
Oder wenn man wenig Schlaf gehabt hat, dann merkt man auch der Stimme die MĂŒdigkeit und SchwĂ€che an, anscheinend braucht ein SĂ€nger genĂŒgend Schlaf, was meint ihr?
Obwohl, welch ein Rockstar bekommt schon genug Schlaf...

Die Psyche hat große Auswirkung auf die Stimme. FĂŒhlt man sich schlechtgelaunt, frustriert oder was auch immer, klappt auch das Singen nicht so recht, es klingt einfach nicht schön... andersrum wenn es einem gut geht. Kennt ihr das?

Habt ihr auch sowas beobachten können?
 
Eigenschaft
 
Hallo Pia !
Ich denke, es kommt sehr darauf an, wie man generell drauf ist - der Einfluß externer Faktoren auf die Stimme ist persönlichkeitsabhĂ€ngig, da bin ich mir sicher. Leute, die auf alles Mögliche - eingebildet oder nicht - reagieren, werden sicher auch Auswirkungen auf ihre Stimme feststellen. Dann gibt es noch Roßnaturen wie z.B. meine Wenigkeit, die gar nichts merken bzw. immer gleich klingen. Meiner Stimme ist es völlig wurscht, was ich esse (ich liebe richtig scharfes Essen, FishermanÂŽs Friend etc. ) oder trinke (gerne auch Kaffee, Bier, Wein etc., nur Hochprozentiges rĂŒhre ich nicht an), ob ich mal weniger geschlafen habe, obÂŽs mir gut oder schlecht geht (wobei ich prinzipiell besser singe, wenn ich traurig bin) - sie klingt immer gleich. Gut, wenn ich etwas angeschlagen bin, kratzt es hier und da vielleicht ein bißchen, wo ansonsten ganz klare Töne herauskĂ€men - aber das mag ich ohnehin ganz gern.

Ich denke, wenn man Singen professionell betreibt, dann muß die Stimme auch immer abrufbar sein und man muss sich auf sie verlassen können. Dem Veranstalter ist es nĂ€mlich egal, ob Du gerade Liebeskummer oder eine Stachelbeer-Allergie oder ob Du die halbe Nacht zuvor durchgefeiert hast - Du mußt eine gute Leistung bringen. Zu jeder Zeit, an jedem Ort. Deshalb finde ich es auch wichtig, daß man lernt, sich nicht in irgendwas hineinzusteigern, das gesangsverhindernd wirken könnte, sonst gerĂ€t man schnell in einen Teufelskreis.
 
Hallo Pia,

wie bei jedem anderen Job, beeinflussen auch beim Singen Ă€ußere UmstĂ€nde die Leistung. Auch der Bankdirektor wird nicht gnaz so viel wuppen können, wenn er sich nebenbei noch mit einem privaten Sorgerechtsstreit rumschagen muss. Voller Bauch arbeitet grundsĂ€tzlch ncht so gern. Das ist nicht SĂ€nger-spezifisch, sondern gilt wohl jeden Beruf.

Bei den anderen Punkten (saures Essen, scharfes Essen) hoffe ich - in deinem Interesse - dass der Effekt deiner Beobchtungen nur marginal ist, bestenfalls sogar eingebildet. Denn andernfalls brĂ€uchtest Du fĂŒr jedes Pepertoire deinen eigenen Leibkoch.

Und nein: außer nach wirklich stark durchzechten NĂ€chten konnte ich solche Beobaxchtungen bisher bei mir noch nicht machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Geht mir genauso. Außer Krankheit verlĂ€uft bei mir alles relativ einflußlos. Klar, Höchstleistungen sind tagesformabhĂ€ngig (das ist in jeder Branche/Sportart/TĂ€tigkeit so), aber die Basis ist eigentlich immer die gleiche. Wobei man da evtl. zwischen Profi und Amateur unterscheiden sollte - der Profi kann sich sowas einfach nicht leisten, also kommt es auch nicht dazu - eher ein Kopfding.
Aber ich kann mich an meine Anfangszeiten erinnern, als mich diverse Dinge beeinflußt haben: zu viel KohlensĂ€ure im GetrĂ€nk (Aufstoßen mußte ich deshalb zwar nie, aber mich hat's irgendwie ausgetrocknet...), zu viel Passivrauchen im Proberaum, Nebelmaschinen (die waren damals superhip), Saufgelage (man war halt noch jĂŒnger...) und zu wenig Schlaf.

Allerdings vermeidet man wohl mit zunehmender Erfahrung automatisch Dinge, die einen negativ beeinflussen. Ich trinke heute eben nur Wasser ohne KohlensĂ€ure bei Gigs (schmeckt mir eh besser - zur Not muß man halt etwas schĂŒtteln), in sĂ€mtlichen ProberĂ€umen habe ich Rauchverbot durchgeboxt (aber auch deshalb, weil's allgemein widerlich ist, nach ein paar Tagen in einen nach kaltem Rauch stinkenden Raum zu kommen), Nebelmaschinen kann ich immer noch nicht ausstehen, die tauchen heute aber auch kaum noch auf und gegen Hazer hab' ich nix. Falls doch einer mit sowas ankommt, zieh' ich unbemerkt bei Showbeginn den Stecker raus :p. Saufgelage gibt's keine mehr und zu wenig Schlaf macht mir nix mehr aus.
Ich kann also bei einigen Faktoren gar nicht sagen, ob sie mich noch beeinflussen tÀten - weil ich sie irgendwann allgemein ausgemerzt hab, aber im Groben bin ich ziemlich immun gegen allen möglichen Firlefanz geworden. Das kommt einfach mit der Zeit...



p.s. HA! Ich hab gerade die 500-BeitrÀge-Marke geknackt - und werde immer noch geduldet :eek: :gruebel: :cool:
 
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Die möglichen Antworten auf die Threadfrage könnte man unendlich bis in kleinste Details spinnen. Da sag ich lieber das Zauberwort bio-psycho-sozial und dass es individuelle Unterschiede gibt. Man kann auch in etwa sagen, dass je mehr man seine Stimme unter Kontrolle hat und je besser man sie kennt und mit ihr umgehen kann, desto weniger beeintrÀchtigen einen die stimmlichen Schwankungen, wobei da auch die Verzerrung ist, dass diese Leute, die gut mit ihrer Stimme umgehen, meist Profis sind und tendenziell mehr auf ihre Stimme aufpassen.
 
... es kommt wohl auch drauf an, ob soch sich solche Beobachtungen auf die konzentrieren GesangsĂŒbungen zuhause oder auf das Singen seines Repertoires auf der BĂŒhne beziehen.

Ich selbst mache kaum Übungen, kann mir aber durchaus vorstellen, dass man dort kleinere Abweichungen einfach sehr viel schneller wahrnimmt. Auf der BĂŒhne hat man eh kaum Gelegenheit, sich selbst beim Singen zu analysieren.
 
Also Fazit, dass die Stimme dann einfach mehr aushÀlt, wenn ein SÀnger schon Jahrelange Erfahrung hat.
Obwohl ich mit diesen Beobachtungen auch nicht alleine bin. Ich habe eine E-Mail einer SÀngerin aus Kanada geschrieben, die wirklich eine tolle Stimme hat und jahrelang schon singt. Könnt mal auf Youtube schauen, heisst Lynzie Kent.
Sie hat dasselbe beobachtet, das mit dem Essen oder bestimmten GetrÀnken z. B.. Sie trinkt nie einen Kaffee vor dem Auftritt.

Ich kann ja mal einige SĂ€tze kopieren:

When I eat really acidic food such as citrus fruits, lemons, chocolate, caffeine, tomatoes or anything spicy- I sometimes get acid reflux or heartburn which can really affect my vocal chords because the acid from your stomach comes up into your throat and irritates your voice.

but in general i NEVER have caffeine, except for a bit of chocolate here and there... (auf das vor dem Auftritt bezogen)

Also habe ich mir das nicht eingeredet oder eingebildet, habe einfach drauf geachtet.
Nicht umsonst sagt man doch, vor dem Auftritt nichts essen, nicht nur, weil ein voller Magen schlecht sich mit Gesang verbindet, sondern auch bestimmtes Essen den Stimmapparat beeinflusst. Nachdem, so 2 Stunden, ich gegessen hab, normalisiert sich die Stimme und klÀrt sich bei mir.
Was ich interessant finde.
 
Also Fazit, dass die Stimme dann einfach mehr aushÀlt, wenn ein SÀnger schon Jahrelange Erfahrung hat.
Das wĂŒrde ich so nicht formulieren. Manche Stimmen sind einfach robuster als andere - egal wie lange man singt. Es kann natĂŒrlich sein, daß die Leute mit robusteren Stimmen eher dazu neigen (und auch eher die Möglichkeit haben), sich in diesem Feld professionell zu betĂ€tigen, als diejenigen, die stĂ€ndig Probleme wegen was-auch-immer haben - so jemanden hat man einfach nicht gerne in der Band/Projekt/Studio, weil Risikofaktor....
Ich war schon oft genug in Bands, in denen es hieß "Huch, ich hab' meine ganztotalsuperspeziellen Lutschbonbons nicht dabei. Oh Gott, so kann ich nicht singen, das wird ein furchtbarer Auftritt" - was es dann natĂŒrlich auch war :mad:. Das nervt mit der Zeit gewaltig und so sucht man sich jemanden, der unkomplizierter drauf ist und einfach seinen Job macht, wie auch immer die UmstĂ€nde geartet sind.

Was aber jahrelange Erfahrung bringt, ist eine gute Kenntnis der eigenen Stimme, was ihr gut tut und was nicht, wie man auch angekrankt und unter widrigen Bedingungen durch den Gig kommt. Und wenn man an diesem Punkt ist, werden alle möglichen Ă€ußeren Faktoren ein ganzes StĂŒck unwichtiger.

Ich z.B. esse bei Auftritten meist ziemlich kurz vorher. Mir ist es völlig wurscht, wann ich esse, aber der Ablauf ist bei uns halt fast immer so, daß wir aufbauen, einen Soundcheck machen und danach ist Pause bis zur Showtime - und in dieser Pause wird halt gegessen. Ich werd' den Teufel tun und mich, wĂ€hrend die anderen aufbauen und das ganze Zeugs rumwuchten, hinstellen und sagen "Sorry, ich kann euch nicht helfen, weil ich jetzt was essen muß - sonst kann ich spĂ€ter nicht mehr singen" :eek:. Zumal das Essen ja auch oft zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig ist - es gibt ja nicht immer Buffets... Und es macht wohl auch auf den Veranstalter einen eher suboptimalen Eindruck, wenn man hinkommt und sich erstmal den Bauch vollschlĂ€gt - noch bevor man einen einzigen Finger gerĂŒhrt hat :gruebel:.

FĂŒr jeden gilt halt was anderes, aber man sollte das Ganze vielleicht allgemein etwas lockerer sehen. Wenn uns allerdings ein Veranstalter als Mahlzeit einen Korb mit ZitrusfrĂŒchten und Schokolade hinstellt, wird es gewaltigen Ärger geben - und das nicht wegen der Stimme... :p
 
sondern auch bestimmtes Essen den Stimmapparat beeinflusst..

Das trifft auf dich zu, aber eben nicht auf alle. Manche Menschen reagieren sehr schnell und stark. Es gibt Leute, die kriegen schon keine Luft mehr und Hautauschlag, wen sich zwei Zimmer weiter eine Katze befinden. Andere merken davon gar nichts.

Deine Kanada-Freundin reagiert halt sehr empfindlich auf sÀurehaltige Nahrungsmittel. "Normal" ist das deswegen noch lange nicht, obwohl es durch den starken Anstieg von Allergien und NahrungsmittelunvertrÀglichkeiten manchmal den Anschein hat.

Mit vollem Bauch singt man nicht. klar. Ein voller Bauch macht einfach trÀge, die Verdauung braucht Energie, man hat weniger Platz zum Atmen usw... Mit vollem Bauch fÀllt auch ein 10-km-Lauf, praktisch jede Leistung einfach sehr viel schwerer. Und singen ist eben auch eine körperliche Leistung.
 

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