Electro-Pop-Rock alles live?

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Hallo,

ich hätte gerne Eure Meinung zu Folgendem:

Selbst habe ich einige Jahre Live-Erfahrung als Keyboarder in Rockbands.
Seit knapp 1 Jahr arbeite ich mit einem Freund zusammen an einem Musikprojekt, was in Richtung Electro-Pop-Rock geht.
Gitarre und Gesang kommen von ihm, Synthis und Beats von mir. Die Beats bestehen alle aus Electro-Sounds, Synthis etc.

Natürlich wollen wir es auch live präsentieren. Die Frage ist nun, ob alles live oder nur zum Teil.

Lösung a meines Kumpanen: Gesang und Synthis live, Beats, ggf. Lead Git. von CD.

Lösung b, meine Meinung: Alles live, bis auf paar Kleinigkeiten. Nachteil hierbei, es wird ein Trommler benötigt mit absolutem gutem timing, da einiges an Arpeggios aus dem Synthi kommen und des Weiteren die Beats und Sounds der Drums natürlich in der Studioversion völlig anders klingen. Gut, ist bei Depeche Mode zT auch ja so.

Welchen Weg würdet Ihr wählen?
 
Eigenschaft
 
Wenn man die Möglichkeiten für B hat, dann auf jeden Fall! Rein Optisch macht ein Drummer auf der Bühne einfach was her. Aber wie du schon sagst: Es muss einiges drauf haben dafür.. Für den Sound: Mann kann die Drums auch triggern... :) Der Aufwand ist natürlich ungleich höher, aber es wirkt einfach ganz anders, als irgendwelche Beats aus der Konserve.
Gleiches gilt für alle Instrumente: Wenn ihr irgendwie die Möglichkeit habt: dann live... Konserve sollte nur die letzte Alternative sein.
 
variante B ist live halt tausendmal geiler, wenn man sich mal anschaut was zB prodigy live aus ihren songs machen, das ist hammer. ich habe den eindruck dass immer mehr musiker aus genres, die eigentlich aus programmierter musik bestehen, live mit größerer besetzung spielen.

bei variante A würde ich auf keinen fall einfach nur eine CD einlegen, sondern die songs über ableton fahren. damit hat man einfluss auf die songs, kann variieren und sie halt wirklich live spielen.
 
Wenn du dem Schlagzeuger ein E-Drum-Set hinstellst, kann er damit sogar (wenn gewünscht) exakt die Beats spielen, die du von ihm willst...
 
Ich tendiere auch eher zu Möglichkeit b wobei ich auch mit dem gedanken gespielt habe, nur die Drums vom HD-recorder "abspielen" zu lassen.
 
naja, aber frittenbude machen ja live eigentlich das was sie auf platte machen. einer vocals, einer gitarre und einer bastelt an den beats. der jakob hat für seine beats live einen korg electribe und sein macbook mit ableton dabei.
 
Ich finde einen Drummer besser, allerdings wäre es da sinnvoll vlt. ein akustisches Drumset und ein E-Drum und/oder kleines E-Percussion neben das Schlagzeug zu stellen, um die Songs durch das A-Drums voll und authentisch rüber zubringen und durch das E-Drums die Beats exakt nachspielen kann. Dann muss man halt variieren.
 
Beide Varianten sind gut, allerdings hängt das meiner Meinung nach auch sehr von der dargebotenen Musik ab. Electro-Pop kann sehr verschieden klingen, da stellt sich die Frage, ob ihr tatsächlich eher einen rockigen Sound fahrt (akustische Drums, verzerrte Gitarren), oder eher die Electro-Indie-Schiene (Computerbeats und tendenziell eher synthie- als gitarrenlastig). Im letzteren Fall fände ich eine Formation ohne Drummer (als Zuhörer) "plausibel" und authentisch, und habe ich so auch schon oft genug gesehen. Wenn die Musik "gut" ist (bzw. "nach vorne geht") und man es schafft mit dem richtigen Auftreten die Menge bei Laune zu halten, kann das schon auch in dieser Minimalbesetzung richtig fetzig sein. Der Einfachheit (und auch Professionalität) halber würde ich allerdings dazu raten, dass zumindest der Synthiemann einen Laptop mit Ableton Live o.ä. an seine Tasten anschließt, und damit die Beats und Overdubs einspielt. Damit müssen auch keine kleinen Details wegfallen, sondern können problemlos eingesampled werden. Ein großer, definitiv nicht zu vernachlässigende Vorteil ist natürlich auch der weitaus geringere Aufwand in Sachen Transport und Platzersparnis (auch auf der Bühne!). Bei zwei Musikern mit (relativ) kompakten Equipment kann die Fahrt zum Gig im Fiat Panda tatsächlich zum Genuss werden. Ich habe jahre Lang in großen Bands gespielt, und 6-stündige Autofahrten auf der Rückbank des genannten Gefährts mit drei Gitarrenkoffern und einer Tom auf dem Schoß machen keinen Spaß! ;-)

Wenn ihr eher Rock-Pop macht, würde ich allerdings über einen Schlagzeuger nachdenken. Ein echts Drumkit macht natürlich ganz schön Druck und ist laut. Das wirkt oft schon von allein anregend für viele Zuhörer. Allerdings stimmt es schon, gerade bei Tanzmusik, vor allem wenn mit timingabhängigen Samples gearbeitet wird, ist Tightness ein absolutes Muss. (Hier übrigens auch ein Vorteil von Ableton Live o.ä.: Man kann dem Drummer einen Klick aufs Ohr geben, der perfektes Timing beim Abfeuern von Samples zulässt...)

Im Endeffekt: Wenn ihr's gut macht und rockt, dann ist jede der beiden Lösungen vollkommen legitim und richtig.
 
Es geht mehr in Richtung Electro mit Computer Beats.
Hier mal 2 fertige Songs:




Ein ganz neuer Song geht noch mehr in Richtung PC-Beats.
Okay, Laptop auf der Bühne habe ich negative Erfahrungen gemacht, dann ev. eher nen HD-Recorder?
 
Welche schlechten Erfahrungen? Abstürze? Natürlich muss so ein Bühnenlaptop gut gepflegt sein, damit keine Probleme auftauchen. Allerdings bietet so ein Computer auf der Bühne im Endeffekt Vorteile, die dir in diesem Fall kein anderes Gerät bieten kann. HD-Recorder reicht zum Abspielen von Backingtracks, aber das ist sehr statisch. Wenn sich einer von euch nur einmal verspielt, besteht die Gefahr, dass alles aus dem Ruder läuft. Ein Software-Sequenzer gibt dir einfach Möglichkeiten, jederzeit aktiv und dynamisch in die Musik einzugreifen, was dann auch Improvisationen (etwa bei besagten Verspielern) zulässt.

In unserer Band benutzen wir zwei Macbooks mit Ableton Live (einer bei unserem Keyboarder, einer beim Drummer) und wir hatten in 50 Auftritten vielleicht ein technisches Problem. Ist alles kein Ding der Unmöglichkeit!
 

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