Elektron Digitakt

Martman
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Anscheinend werden Sampler und Drumcomputer, sofern sie nicht direkt DJs ansprechen, aktuell unter "Workstations" geparkt, also...

Jedenfalls hat Elektron mal wieder zugeschlagen, und zwar mit Unerwartetem. So vermeldet jedenfalls Amazona.

Man höre und staune: Die Versorger der Elektro-Hipster dieser Welt, ansässig im an sich nicht für niedrigpreisige Elektronik bekannten Knäckeland, bieten für 650 € UVP eine Kombi aus Drumcomputer, Sampler, achtspurigem MIDI-Sequencer und achtspurigem Audiorecorder/-player, die den Octatrack beerben soll.

Okay, so ganz die "Schweden-Linn 9000" bzw. das "Wikinger-MPC" ist der Digitakt nicht, da scheint es mir doch ein paar Einschränkungen zu geben, die vielleicht oder vielleicht auch nicht Dealbreaker sein könnten. Erstmal gibt's zwar ein MIDI-Trio, aber Akai hat schon ab dem mittelkleinen MPC ein zweites MIDI-Paar eingebaut – ganz zu schweigen von den vier MIDI Outs der gehobenen Mittelklasse MPC2500.

Stichwort Anschlüsse: USB 2.0, wahrscheinlich schon mit Overbridge-Unterstützung ab Markteinführung (war nicht immer so), aber nur 2 Audioausgänge, also im Zweifel ein Stereopaar. Der Digitakt kann also die ganze Soße nur als Mixdown ausgeben oder zwei Monosignale. Okay, dafür gibt's an internen Effekten Delay und Reverb (mal ehrlich, was braucht man sonst an Effekten für Drums), aber ob die Qualität einen nicht nach einem externen Hall greifen läßt, wird sich erst noch zeigen. Die Lust auf Dranklemmen des Analog Heat vergeht dadurch auf jeden Fall schon mal.

Dann scheint sich Elektrons Obsession mit der Zahl 8 auch auf die Drumsounds des Drumcomputers auszudehnen: Wie es aussieht, kann die Kiste nur acht Drumsounds pro Kit. MPCs können bis aufs 500 derer achtmal acht, als 64 – das werden die wenigsten ausreizen, aber acht können sehr schnell sehr knapp werden.

Die 64 MB an RAM klingen mager, aber meines Erachtens sind die eh nur für die Drumsamples und zum Puffern der Audiospuren, die ansonsten von einer 1-GB-SSD gestreamt werden.


Martman
 
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mal ehrlich, was braucht man sonst an Effekten für Drums
EQs, Kompressoren, mehrere Reverbs für verschiedene Drum- und Percussion-Sounds bzw. -Gruppen. Der Snare gibt man gern einen anderen größeren Reverb; Toms und Percussions nochmal einen anderen längeren, bzw. für spezielle Effekte. Mit 4 verschiedenen Reverbs könnte man schon was anfangen. Mit einem wenig. Außerdem, wie gesagt, vollparametrische EQs und Dynamics. D.h. entweder soll ein digitales Mischpult integriert sein, oder es soll Einzelausgänge geben. Notfalls baut man eine kleine ADAT-Buchse ein, damit man 8 Signale bis 48 kHz ausgeben kann. Damit ist man unabhängig von bestimmten Rechner-Plattformen, kann direkt digital weiter verarbeitet werden oder in einen beliebigen 8-fachen D/A-Wandler rein. Ein Eingang zur Synchronisation (oder mehrere in verschiedenen Formaten) würde die Sache abrunden, wenn man mehrere Quellen digital in eine Mixer-Umgebung einbinden will.

achtspurigem MIDI-Sequencer
Kein MIDI-Sequencer in dem Sinne, sondern ein pro Spur 4-fach paraphoner Stepsequencer mit der Möglichkeit per MIDI-Ausgabe, so wie es aussieht.

MPCs können bis aufs 500 derer achtmal acht, als 64 – das werden die wenigsten ausreizen, aber acht können sehr schnell sehr knapp werden.
64 bzw. bei den neueren 128 (bis zu 4-fach gelayert) pro Spur! Bei 32 Spuren und 64 Pads pro Spur wären es dann z.B. 2048 Pads. Die Spuren sind nämlich polyphon. Über die interne Klangerzeugung können natürlich gleichzeitig nur so viele Samples abgespielt werden, wie die Polyphonie zulässt. Also z.B. 32 bei MPC1000 und MPC2500. Nach Extern können natürlich viel mehr Noten rausgehauen werden. Der Sequencer der MPC ist nämlich nicht paraphon, und auch kein Stepsequencer, sondern ein richtig polyphoner MIDI-Sequencer mit feiner PPQ-Auflösung.
 
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