Empfindlichkeit dynamischer Mikrofone: Bewertung

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Hintergrund:
Sprachaufnahmen z.B. für Podcast mit Digitalrekorder mit dynamischen Mikros auf Tischständern.
Sprecherentfernung 1 Meter oder mehr.
Folgende Überlegung:
Da bei vielen Digitalrecordern die Preamps zumindest früher bei viel Gain zu relativ hohem Eigenrauschen neigten (Tascam Dr-40, Zoom H4N), ist es u.U. sinnvoll, Mikros mit hohem Output (Übertragungsfaktor) zu suchen/nehmen.
Hierbei sind mir recht hohe Differenzen in den Daten einzelner Mikros aufgefallen.

Kondensatormikrofone sind i.d.R. “lauter” wie dyn. Mikros, ergo weniger Gain, ergo weniger Rauschen des Preamps (H5)
Kondensatormikros kommen aber nicht in Frage, da hier (für einen Bekannten) mit 4 gleichen Mikros z.B. am Zoom H5 mit XLR AddOn EXH-6 ohne Phantomspeisung gearbeitet werden soll...

Bei dyn. Mikros gibt es relativ “Laute” und eben “Leise”
Beispiel: ein (beliebtes/teures) Gesangs/Sprechermikro von Shure, das SM7B gilt als leise…

Technische Bezugsgrösse ist hier der Übertragungsfaktor, der wird oft mit XXmV/PA angegeben.
Das o.g. SM7B hat hier 1.12 mV
Das bekannte Shure SM 58 1,3mV
Das MB 85 (Shure Clon) 2,4 mV
Das Sennheiser E835 1 2,7 mV

Meine Schlussfolgerung (und meine Frage)...
Das Sennheiser 835 vs Shure SM 58 (oder 57) ist rechnerisch fast doppelt so "laut", ergo, deutlich weniger Gain nötig, ergo weniger Rauschen...
oder Denkfehler ?
 
Eigenschaft
 
Richtig.
Aber warum 1 Meter Abstand? Da wird jedes der aufgeführten Mikrofone scheisse klingen, weil sie für Extrem-Nah-Besprechung ausgelegt sind. Großer Abstand erfordert fast schon zwangsläufig Kondensatormikrofone
 
...
Das Sennheiser 835 vs Shure SM 58 (oder 57) ist rechnerisch fast doppelt so "laut", ergo, deutlich weniger Gain nötig, ergo weniger Rauschen...
oder Denkfehler ?

Das Sennheiser ist z.B. 6 dB empfindlicher, also sind 6 dB weniger Gain erforderlich. Zur Verfügung stehen meist 50 bis 60 dB gain. Bei einem guten Vorverstärker spielt das Rauschen dabei kaum eine Rolle.
Manche Sprecher/Sänger sind lauter oder leiser, außerdem werden oft auch Instrumente abgenommen die dann noch lauter sein können.
Die genannten dynamischen Mikrofone sind für diese Zwecke von der Empfindlichkeit passend. Sie werden meist mit kleinem Abstand besprochen und geben dabei die passende Ausgangsspannung ab und auch den richtigen Klang. Sonst wären sie nicht so oft dafür im Einsatz.

Andere Mikrofone werden für weitere Aufnahme Entfernung benutzt. Damit genügend Spannung am Vorverstärker ankommt müssen sie also empfindlicher sein. Diese hohe Empfindlichkeit läßt sich im allgemeinen mit Kondensatormikrofonen erreichen. Weil bei den großen Entfernungen der Nahbesprechungseffekt entfällt muß ein Mikrofon für große Aufnahme Abstände anders abgestimmt sein als ein typisches Nahbesprechungsmikrofon.

Die Empfindlichkeit wird bei 1m Abstand und bei 1kHz gemessen, unabhängig davon ob das Mikro für nahe oder ferne Abstände entwickelt wurde. Der Abstand von 1m ist genormt und ermöglicht dadurch einen direkten Vergleich.
 
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Hallo, @Ralphgue ,

...aus der Beschreibung "...4 gleiche Mikrofone..." rate ich mal, daß da vier Teilnehmer um einen Tisch sitzen, ist das korrekt? In diesem Falle wäre es ein anderer Gedanke, über ein oder zwei Grenzflächen mit Kugelcharakteristik nachzudenken, die man recht unauffällig auf den Tisch legen kann, somit würden die Tischstative auch entfallen...

Viele Grüße
Klaus
 
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Hallo @Mr. Bongo
Doch in diesem Fall, da das Zoom H5 oder ein ähnlicher Recorder 2 XLR Eingänge mit Phantomspeisung hat (aber nicht 4) und da 2 Kugelmikros vermutlich die gleiche Aufnahmeverständlichlkeit wie 4 Dyn. Mikros mit Niere bringen...
 
Es ist immer empfehlenswert möglichst nahe an die Schallquelle ranzukommen. Grenzflächen sind in nicht optimalen Räumen auch nicht so dolle.
Ich würde dynamische Lavaliers nehmen:


 
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Oder hat schon mal wer an das AKG C1000 gedacht? Nicht, daß ich es für jeden Zweck empfehlen würde, aber es ist ein Kondensatormikrofon das man ohne Phantomspeisung auch mit Batterie nutzen kann.
 
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