Endlautstärke eines Liedes

Weana
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Hi,

ich bin Recording-Neuling und hab eine Frage.

Und zwar möchte ich wissen ob es eine Art "Standardlautstärke" gibt. Hintergrund: Wenn man ganz normal Musik hört (iPod etc.) (und die Lautstärke nicht ändert), sind ja trotzdem alle Lieder (auch von verschiedenen Bands) so gut wie gleich laut. Gibt es eine "0"-Lautstärke oder Ähnliches? Wenn ich einen Song aufnehme, woher weiß ich ob mein fertiges Produkt nicht zu laut oder zu leise ist?

Ich hoffe man versteht meine Frage^^

Vielen Dank im Voraus für Antworten :)
 
Eigenschaft
 
Ja, mittlerweile gibt es Normen, vornehmlich für Rundfunk, TV und Kino. Auch einige Online-Distributionen/-Streaming-Services folgen diesen. Allerdings sind sie nicht verbindlich. Es gilt auch zu unterscheiden, ob die Norm schob für das Material an sich gilt oder erst bei der Wiedergabe/Ausstrahlung greift.

Mit der Aufnahme (d)eines Songs hat das aber nichts zu tun, Spitzenpegel und Lautheit werden während des Mixing- bzw. spätestens des Mastering-Prozesses erzielt und "eingestellt".
 
Danke für deine Antwort

Und woher weiß ich/jeder Musikproduzent wie laut ein Lied sein darf/muss, um nicht in zB einer beliebigen Playlist mit anderen Liedern lautstärketechnisch auszureißen? ...Ohne es mit anderen zu vergleichen.
Weil bis auf Blur-Song 2 sind alle meine Songs in meiner Musikbibliothek auf dem selben Level.
 
Indem er die Norm kennt und einhält oder die Norm erst bei der Wiedergabe/Ausstrahlung greift.

Wenn eine Norm für das Material gilt und sie von der entsprechenden Institution oder was auch immer verwendet wird, aber das Material dieser nicht entspricht, dann wird es eben abgelehnt.

Wenn eine Norm für die Wiedergabe/Ausstrahlung gilt und angewendet wird, dann wird eben Jegliches Material hinsichtlich der Lautheit entsprechend gepegelt, in der Regel bedeutet dies das es leiser gepegelt wird.
 
Das heißt für Songs existiert kein Maximalpegel, sondern nur Richtlinien in der Plattenfirma?
 
Ich habe doch nichts derartiges geschrieben. Bitte nochmal genauer lesen. :)
 
Entschuldige, dass ich deine Aussage konkretisiere und sichergehen will, dass wir das selbe meinen^^ Ansonsten danke
 
Suche mal nach den Begriffen.

Ein limitierender Faktor innerhalb einer DAW ist z.B. 0 dbFs.
 
0dBFS ist für das Thema Loudness völlig irrelevant und stellt nur die digitale Vollaussteuerung dar.

EBU R128 Norm für Broadcast sind -24LUFS. Das ist aber nur bedingt brauchbar für Musik. iTunes und Co streamen heutzutage wohl mit loudness Angleichung, weshalb dort traditionell plattkompromierte Musik "bestraft" wird gegenüber dynamischerer. Laut Bob Katz angeblich bei iTunes -16.5 LUFS.

http://www.soundonsound.com/sos/feb14/articles/loudness-war.htm
http://alumni.sae.edu/de/blog/2012/02/27/loudness-r128#deutsch
http://thequietus.com/articles/13821-loudness-wars-apple-itunes-bob-katz

Ein nettes Tool zum Thema das ich mir kürzlich gegönnt habe:
http://www.nugenaudio.com/mastercheck-playout-loudness-and-dynamics-metering-aax-au-vst_41
 
Das mit den 0dbfs isr mir klar, es sollte nur einen Denkanstoss darstellen.:)
 
Werd mich da natürlich einlesen, aber die einfachste Methode wäre beim Fertigstellen eines Liedes einfach, ein anderes als Referenz zu nehmen, oder?
 
Natürlich, nur ist das nicht zwingend zielführend, außer wenn das Ziel lautet "X soll auf genau dem Abspielsetup genauso laut klingen wie Y".
 
Es kann vielleicht auch nicht schaden sich auch das Thema "Loudness War" mal zu Gemüte zu führen.

Die letzendlich wahrgenommene Lautstärke deines Songs(im Vergleich zu anderen Songs) bedeutet übrigens nicht zwangsläufig, dass dein Song auch genauso laut sein muss.
Songs sind in den letzten Jahrzehnten immer lauter geworden, aber nicht zwingend besser.

Lauter klingt halt immer erstmal besser. Wirklich Vergleichen kannst du nur auf gleicher Laustärke.

Hier übrigens ein ähnliches Tool wie das "Master Check", aber kostenlos:
http://www.kvraudio.com/product/tt_dynamic_range_meter_by_pleasurize_music_foundation

mfg Papalapap
 
Nur das es keine standardisierte Loudness-Messung betreibt, sondern "Dynamic Range".
 
Stimmt schon, aber es zeigt dir den Peak & RMS Wert an, den du dann z.B. mit anderen Produktion vergleichen kannst.

mfg Papalapap
 
Ach, das TT-DynamicDingsBumms vom Friedemann "ich will auch ein eigenes Plugin haben, weil ich auch wichtig bin, auch wenn mich ohne das Ding kaum ein Schwein kennen würde" Tischmeyer ist heutzutage einfach unnütz. Für EBU-konforme Messungen gibts wohl mittlerweile auch schon Freeware.


@ TE:

Bemühe dich vielleicht erstmal darum gut klingende Musik zu machen, anstatt dich auf Lautheitswerte zu versteifen die von Profis erzielt werden und deine eigenen Sachen krampfhaft auf das gleiche Level zu prügeln. Wenn andere Songs gegenüber deinen lauter sind, dann mach sie eben leiser.
 
Ok :) Ich weiss nicht ob der Herr Tischmeyer so drauf ist. Der hat ja schließlich seine Mastering-Academy und seine Workshops und was weiss ich nicht noch alles. Sei's drum...

Mir hats am Anfang jedenfalls etwas geholfen in Sachen Lautheit den richtigen Weg zu finden.
Heute nutze ich es zwar nicht mehr so häufig, aber ich denke es erfüllt schon einen Zweck.

mfg Papalapap
 
Mal anders gefragt: Was willst du denn als Antwort hören?

In meinen Augen/Ohren ist die einzig "richtige" Vorgehensweise die, bei der du minimal Peak-Headroom im finalen Produkt verschenkst. Dann muss man halt so lange an der Dynamik drehen, bis man einen guten Kompromiss gefunden hat, zwischen 'Laut' und 'gutem Sound'.

Wie dieser "guter Kompromiss" auszusehen hat, solltest allein du und deine Ohren entscheiden.
In der modernen Musiklandschaft ist "Laut" ein Kriterium und oft auch ein wichtiges Element für den letztendlichen Sound, manchmal ist sogar digitales clipping ein gewünschter Effekt. Wenn das das Ziel ist, auf das man hinarbeitet, warum nicht? Wenns die Musik, den Stil und die Message des ganzen unterstützt?

Ich empfehle hier, einfach mal von einem konkreten Mix zwei Versionen zu machen, eine die besonders auf Dynamik ausgelegt ist und eine die besonders auf Lautheit abzielt. Und dann hör beide gegen und entscheide selbst, was dir an dem Material besser gefällt.

So Far...
Laguna
 
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Ok danke für die vielen Antworten! :)
 
Und dann kommt das Broadcast-/Streamingmedium das den plattkomprimierten Mix Loudness-normalisiert ausspielt, und es klingt im Vergleich zu nicht geplätten Mix mies. Es gibt doch noch ein bischen Gerechtigkeit %->

Ich hoffe das sich Loudness-Normalisierung großflächig durchsetzt, und irgendwann die CD als peaknormalisiertes "Medium" ausstirbt.

Hab kürzlich mal nen Mix in vier Versionen gefahren:

peaknormalisiert, volle Dynamik => -19LUFS
peaknormalisiert, komprimiert => -13LUFS
loudnessnormalisiert -23LUFS, volle Dynamik
loudnessnormalisiert -23LUFS, komprimiert

Der Vergleich zwischen den beiden loudnessnormalisierten Versionen im Auto (gute Anlage) war spannend.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
EBU R128 Norm für Broadcast sind -24LUFS.

Sorry, das sollten natürlich -23LUFS sein.
 

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