EQ-Einstellungen bei Piano-Sound

goepli
goepli
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
07.04.24
Registriert
07.06.06
Beiträge
758
Kekse
844
Ort
Berliner Umland
Hallo, ich bin's mal wieder mit meiner Nörgelei:
Spiele mit RD700+SRX11
Ich erbitte, wenn möglich, Eure Erfahrungswerte, welche EQ-Einstellungen Ihr in der Regel für die Piano-Sounds nehmt.
Ich spiele einerseits Jazziges und BoogieWoogie, andererseits in der rockigen Coverband.
Beide Varianten benötigen völlig unterschiedliche EQ-Einstellungen, aber mit beiden bin ich bislang einfach nicht zufrieden. Habe mich schon "zu" gehört!
Vielleicht komme ich mit Eurer Hilfe näher an die Idealwerte. Ist natürlich alles Amp-abhängig, aber vielleicht hilft's doch.
Danke für eure Mühe!!:)
Göpli
 
Eigenschaft
 
Prinzipiell: so wenig EQ wie möglich, soviel wie nötig.

Für die sog "Durchsetzungsfähigkeit" kann man sich eine Badewanne hinlegen (Höhen und Bässe leicht anheben, Mitten absenken), wenn Du eher eine ruhige linke Hand pflegst und Deinen Bassisten nicht abwürgst. :) Sonst würde ich eher die Finger vom Equalizer lassen, allenfalls - wenn songdienlich - die Bässe was 'rausnehmen.
 
Hallo,
die Badewanne bringts bei mir auch nicht so richtig - ich meinte jedoch insbesondere den EQ, den man über die Effekte des RD 700 voreinstellen kann. Mit der Band erschien es mir, dass man am besten die 1250 stark anhebt, aber Solo kling es überhaut nicht.
Danke Göpli
 
Kompressor hilft auch :) (Ein toller Dynamik-Umfang in ehren, aber ich hab mit meinem Promega gemerkt, wie sowas in einer Band kann nach hinten losgehen kann.)
 
göpli schrieb:
Hallo,
die Badewanne bringts bei mir auch nicht so richtig - ich meinte jedoch insbesondere den EQ, den man über die Effekte des RD 700 voreinstellen kann.
.. das sind fast unbegrenzte Charakteristika und ebenso viel Möglichkeiten. Sobald Du auch nur einen Parameter änderst, klingt es dementsprechend anders, von Layern und vom Abgleich mit der PA/Deinem Moni ganz zu schweigen . Was bzw. wozu soll man Dir hier guten Gewissens raten können? Da hilft nur probieren und "Ear-Discipline".

göpli schrieb:
Mit der Band erschien es mir, dass man am besten die 1250 stark anhebt, aber Solo kling es überhaut nicht.
Was meinst Du mit 1250? Die Bandweite um 1,25 kHz Centerfrequenz? Im übrigen überrascht es nicht, daß Solo und Bandgefüge unterschiedliche Ergebnisse mit demselben Sound produzieren. Für einen Solopart suche ich mir oft etwas aus, das mit Läufen und Begleitung nichts zu tun hat. Auch hier gilt: probieren, probieren, probieren.
 
göpli;2064614 schrieb:
Hallo,
die Badewanne bringts bei mir auch nicht so richtig - ich meinte jedoch insbesondere den EQ, den man über die Effekte des RD 700 voreinstellen kann. Mit der Band erschien es mir, dass man am besten die 1250 stark anhebt, aber Solo kling es überhaut nicht.
Das Anheben der oberen Mitten verleiht mehr Durchsetzungsfähigkeit, da du mit dem Klavier diesen Bereich quasi für dich allein hast (Gitarre etwas tiefer, Bass viiiel tiefer ;) ). Der Klang an sich entfernt sich logischerweise vom natürlichen Ursprung, was in der Band nicht so auffällt, da die anderen Freqenzbereiche sowieso kaum zu hören sind. Bekannt auch als "Micropiano-Phänomen" :p, denn das klingt genau so: Band ok, Solo lausig. Als Soloklang und für langsame Sachen generell spiele ich z.B. gerne "Dark Grands", also etwas dumpferen, basslastigen Sound. Hier muss man aber aufpassen, weil das in der Band schnell matscht.

Es ist also durchaus sinnvoll, mehrere Pianos parallel einzusetzen, z.B.:

- Standard-Grand (Sound so natürlich wie möglich)
- einen "spitzeren" Sound (wenn der Standard matscht in der Band, oder auch für Rock, etc.)
- den Dark Grand wie gerade beschrieben

Wenn du die drei dabei hast, bist du eigentlich für alles gerüstet.
 
Hallo !
- Standard-Grand (Sound so natürlich wie möglich)
- einen "spitzeren" Sound (wenn der Standard matscht in der Band, oder auch für Rock, etc.)
- den Dark Grand wie gerade beschrieben

Ja und am besten gleichzeitig oder über velocity switch anschlagsabhängig !
Wenn ich einen Klaviersound brauche, der sich im Bandkontext durchsetzt
und noch einigermaßen natürlich klingen soll, kombiniere ich den Effekt
"low Bost" für die Anhebung der Bässe und der Höhen mit "Spectrum".
Dort hebe ich auch die Frequenz 1.250 HZ ( = 1,2 Khz ;-) überproportional
an und habe ein knalligen durchsetzungfähigen Pianosound.
Allerdings habe ich immer mind. 5 Pianosounds über Velocityswitsch gelayert.
3 x Fantomsoundpiano + 1 x Gem RPX (P02) + Yamaha P 120 (P1).
 
Allerdings habe ich immer mind. 5 Pianosounds über Velocityswitsch gelayert. 3 x Fantomsoundpiano + 1 x Gem RPX (P02) + Yamaha P 120 (P1).
:eek: So ein Aufriss! Das hört doch eh keiner. Ich bin schon zufrieden, wenn ich beim Spielen keine seelischen Qualen leide. :p Was beim Micropiano aber leider gelegentlich der Fall ist, besonders bei langsamen, "vollen" Akkordintros. *uärks* Da sind P-90 oder GEM um Weltenbesser.
 
Ueber diese Thema muesste man echt mal nen Workshop machen.... :rolleyes:

Ich hab da jetzt nicht sooo die langjaehrige Erfahrung, die mich zu so ner krassen Loesung wie Trapp gefuehrt hat, aber hauptsaechlich wuerde ich beim Dynamikumfang ansetzen, sprich diese soweit wie moeglich komprimieren (geht bestimmt auch ueber Velocity-Kompression), sodass der Mischer nur noch den Pegel an die Gesamtlautstaerke anpassen muss.

Fuer Solos (wenn maximal noch Gesang und ganz leises Schlagzeug mitspielt) dann die Kompression abschalten um mehr Ausdruck zu kriegen.
 
So ein Aufriss! Das hört doch eh keiner.

....doch ich höre es, und wenn es bloß über meine Monitorbox geht.
In erster Linie muß es meinem Anspruch genügen und nicht dem des Publikums.
Aber wenn es eh niemand hört, warum unterhalten wie uns dann über
Saitenresonanz etc. ?

aber hauptsaechlich wuerde ich beim Dynamikumfang ansetzen

Ja, das sehe ich auch so. Der Effekt "Spectrum" kombiniert die einzlnen Frequenzbänder
eines EQ mit den Fähigkeiten eines Kompressors. Im Fantom sind für den Pianosound
verschiedene Effekte einsetzbar, die auf die Dynamik wirken :
Enhancer, Low Bost, Spectrum, Compressor, um nur einige zu nennen.
Natürlich muß man einen gewissen Spieltrieb haben, um das ganze
seinen Klangvorstellungen anzupassen. Aber es lohnt sich.
 
Das ist immer sehr von dem Piano abhängig, mit dem du spielst. Bei meinem P120 mach ich mit meinem MG10/2 Mischer immer folgendes: Bässe leicht anheben, Mitten stark anheben, Höhen so lassen. So bekomme ich sowohl für Solo- als auch für Begleitungsgeschichten die besten Ergebnisse (da ich mein P120 auch für Funk und Jazz verwende, muß der Sound beide Anforderungen gleichzeitig erfüllen).

Vom SRX-11 sind meines Wissens die Pianos recht mittenbetont, also bietet sich die klassische Badewanne an. Wobei ich mit den Höhen da sehr vorsichtig wäre, um den schönen Steinway-Klang nicht zu entstellen. Für rockiges Zeug (siehe Jay) hebt man am besten die oberen Mitten an, so "knallt" der Sound etwas.

@Sticks:
So wenig EQ wie nötig ist an sich richtig, allerdings sind viele Pianosounds in Stagepianos von Werk aus sehr stark EQ-mäßig verbogen, sodaß man oft trotzdem ne elende Schraubarbeit hat, um aus seinem Monitor einen natürlichen Klavierklang zu entlocken.
 
....doch ich höre es, und wenn es bloß über meine Monitorbox geht.
In erster Linie muß es meinem Anspruch genügen und nicht dem des Publikums.

Eine schöne Einstellung, find ich :)

Das Micropiano klingt allgemein zu dünn und vor allem zu kurz für alles, wo nicht nur der percussive Charakter gefragt ist. Da hilft kein EQ. Zum Dampf machen ist es aber recht gut geeignet, finde ich, auch wenn der Diskant schon wieder etwas dünn wird.
Bei meinem Roland lass ich die EQs alle auf Mitte, das matscht zwar manchmal etwas, dafür hat der Klang für eine ältere Digitalkiste überraschend viel Mojo :D
 
Das Micropiano klingt allgemein zu dünn und vor allem zu kurz für alles

Ist beim Gem PRPX auch so. Es ergänzt den erdigen Sound vom Yamaha allerdings
prima. Auch mit dieser Kombination wäre ich schon fast zufrieden.
Beim pp - Spielen kommt dann das Dark Side (SRX 11 )
mit negativem Velocity Wert zum Einsatz.
Bei leisen Sachen ist dann auch eine Frequenzanhebung im 1250 Hz eine
klangliche Steigerung. Bei lauteren Sachen, kann es dann etwas zu übetrieben
und künstlich klingen.
Das bekommt auf jeden Fall weder das Gem, noch das Yamaha hin.
Aber das Thema war ja hier eigentlich die EQ - Einstellungen.
Wie gesagt, "Spectrum" ist für mich der effektivste Equalizer ( in Verbindung
mit "low - Boost" oder "Compressor" ). Bin mir allerdings nicht sicher, ob die
Effekte beim RD 700 identisch mit dem Fantom sind.

Wobei ich mit den Höhen da sehr vorsichtig wäre, um den schönen Steinway-Klang nicht zu entstellen

Ja, sehe ich ich genauso !
Höhen gibts genug. Leider auch beim leise spielen. Wenn, dann hebe ich nur die
Frequenzen über 10 KHZ an. Das klingt dann sehr brillant, aber leider auch nicht
mehr ganz natürlich. Meine Favoriten sind das "Dark-Side" und das "Grand P2".
 
Hmm interessanter Thread, mit dem EQ bastel ich zur Zeit auch rum.

Mein RD700SX läuft zur Zeit (Heimgebrauch only) über eine Uralt-Harman&Kardon-Stereoanlage, (80er Jahre ? von Verwandten vermacht bekommen...).

Das Teil hab ich schon ewig, war früher mal ein ziemliches Luxusteil, inzwischen hab ich ein paar Potis und Ähnliches ausgetauscht, aber sonst funktionierts noch einwandfrei, sprich bis die Fenster wackeln kann ich aufdrehen und drüberhinaus ists mir sowieso zu laut.

Über Kopfhörer klingt das RD eigentlich sehr amtlich, auch wenn der EQ aus ist.

Die Anlage kränkelt allerdings ohne EQ ein wenig im Bass- und Höhenbereich, bislang hebe ich die Standardbassfrequenz (afair 100Hz) ein gutes Stück an, die Mitten bei 2,5 khz auch ein gutes Stück, und schliesslich die Standardhöhen nur ein klein wenig, hab also quasi eine Wanne um die 1,0 khz herum.

Das Ganze klingt im Vergleich zum Kopfhörer und meiner Klangvorstellung jetzt noch ein Stückchen zu füllig für ein natürliches Klavier, aber das gefällt mir so auch ganz gut, besonders bei langsameren / traurigeren Stücken :)

Gruß,
- Wern
 
Trapp, du verwendest die unterschiedlichen Sounds also auch abhängig von der Anschlagsstärke, oder?
Respekt.
 
Hallo !
Ja, nur so macht das layern doch eigentlich Sinn ?
Wenn alle Sounds, bei jeder Anschlagstärke gleich laut tönen, wo soll
da die Dynamik herkommen ? Da kann man die Schwächen einzelner
Samples schon etwas ausbügeln. In den höheren Lagen begrenze ich allerdings schon
mal den ein oder anderen Sound. Dort klingt es schnell überladen und künstlich,
wenn zuviele Samples übereinander liegen ( abfallende Lautstärke bei steigender
Tonhöhe ).
 
Kleiner Tipp am Rande: versucht mal, statt am EQ bestimmte Bereiche anzuheben, andere abzusenken. Beispiel: Wenn es zu mittig ist, dann lieber die Mitten absenken statt die Höhen und Bässe anzuheben.

Unter Tontechnikern ist es ein offenes Geheimnis, dass eine Absenkung meist viel mehr bringt und den Klang nicht gleich so verbiegt (und somit "natürlicher", unauffälliger klingt) als jede Anhebung.

Nur mal als Anregung zum Probieren... ;)
 
Klingt so ein aus mehreren Sounds zusammengesetzter Sound nicht total künstlich ? Jeder Flügel usw hat doch einen eigenen Charakter, merkt man das nicht ? Kann man irgendwo was mit deiner Sound-Kombination anhören, Trapp ?
 
Hallo Fetz !
Ja, etwas künstlich hört es sich bei Samples immer an ;-)
Die Sounds dürfen sich natürlich nicht neutralisieren.
Der Gemsound hebt sich deutlich ab, deshalb nehme ich die Laustärke etwa runter.
Das P 120 erzeugt einen voluminösen Grundsound. Auch Lautstärke etwas zurück.
Leider ist das mit der Aufnahme auch so eine Sache. Klingt bei mir zumindest leider
nie so, wie über Kopfhörer oder Nahfeldmonitor. Entweder etwas zu spitz, oder zu
dumpf. Trotzdem hier ein Mitschnitt :

 
Danke für Eure Tips.
Ich merke schon, dass alle in dieser Hinsicht mächtig am Experimentieren sind.
Also werde ich auch in diesem Sinne weiterprobieren.
Göpli
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben