Erfahrungen mit gebrauchten russischen Akkordeons / Bajans auf eBay Kleinanzeigen

  • Ersteller Gast293421
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Wenn es dann allerdings wirklich so ist, daß ein, zwei Oktaven so träge und/oder leise sind, daß sie in vielen Spielzusammenhängen kaum verwendbar sind, und nur ein, zwei voll nutzbare Oktaven übrigbleiben, dann bringt einem der Melodiebaß ja kaum mehr, als wenn man vom Standardbaß nur die Einzeltöne nutzt? In dem Fall hätte ich wohl kein Interesse. Na, mal schauen.
Das sind alles wenn und falls Annahmen.

Die Kisten sind , wie bereits weiter oben beschrieben vermutlich sehr deutlich gebraucht. Aber wenn amn sich darüber im Klaren ist, dass die Instrumente keine höheren Erwartungen mehr erfüllen udn man such auch im klaren darüber ist, das das Geld unter Umständen als Versuch und Experiment zu rechnen ist... und obendrein in direkter Nähe die Möglichkeit besteht so ein Teil vor dem Kauf auszuprobieren - warum nicht.

Bestenfalls bekommt man ein Instrument auf dem man spielen kann und schlechtestenfalls hat man neue Erfahrungen gewonnen.

Ob und wie gut man damit spielen kann, hängt von den Erwartungen ab mit denen man Musik machen möchte - im Zweifelsfall einfach ausprobieren!

Auch was die Ansprache der tiefen Töne angeht - ausprobieren! Und dann schauen, ob man damit klar kommt.
 
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Guten Abend,

ich hätte noch ein paar Fragen, die beim Prüfen von Alternativen auftreten:

- Kann man mit reinen Melodiebaßinstrumenten auch gut Akkordbegleitungen spielen, die dann im Prinzip, je nach Zahl der Chöre, wie beim Standardbaß klingen? Wenn nein, woran hapert es?

- Weiß einer, was bei dieser Victoria Paganini oder dieser Pigini der tiefste Baßton ist? (Die Besitzer können es nicht sagen...)

- Ein Knopfakkordeon wäre mir sympathischer, aber abseits der russischen Instrumente scheint das ein Wunsch zu sein, der das Angebot nochmal sehr stark einschränkt. Zu Klaviertasten wird oft gesagt, wenn man Klavier spielt, sei es ja schön, keine neue Anordnung lernen zu müssen. Mein erster Gedanke ist aber eher: Vom Klavierspielen hat "man" ja die Abstände häufiger Intervalle einigermaßen intus, die Akkordeontastatur ist aber schmaler als beim Klavier. Besteht die Gefahr, daß man Abstände verlernt oder durcheinanderkommt?

Vielen Dank!
H.
 
- Kann man mit reinen Melodiebaßinstrumenten auch gut Akkordbegleitungen spielen, die dann im Prinzip, je nach Zahl der Chöre, wie beim Standardbaß klingen? Wenn nein, woran hapert es?
Der Melodiebass ist nicht für sowas gemacht- da plagst du dich unnötig! Mit dem Standardbass drückt man mit einem Finger eine kompletten Akkord... und hat entsprechend noch weitere Finger frei für Basswechsel, Changes und Läufe, dei harmonisch zumeist räumlich sehr nahe liegen.

Beim Melodiebass drückt man mit 3 Fingern den Akkord und mit dem 4. den Grundbass... und weil die normal in unterschiedlichen Lagen notiert sind ist man ständig am Springen (ohne dass man je Blickkontakkt hat!)... Und das kostet soviel Konzentration dass man da dann auf der linken Seite nix versemmelt, dass man keinen Gedanken mehr für feines Diskantspiel frei hat.

Drum haben die allermeisten Melodiebassinstrumente auch noch einen Standardbass dabei - entweder umschaltbar als Konverter oder in Form eines vorgelagerten Melodiebasses.


die Akkordeontastatur ist aber schmaler als beim Klavier. Besteht die Gefahr, daß man Abstände verlernt oder durcheinanderkommt?
Das ist reine Gewöhnungssache.
 
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Hallo Herr H.
- Kann man mit reinen Melodiebaßinstrumenten auch gut Akkordbegleitungen spielen, die dann im Prinzip, je nach Zahl der Chöre, wie beim Standardbaß klingen? Wenn nein, woran hapert es?
Woran es hapert, hat maxito schon geschrieben.
Wenn ich mit Melodiebass rythmisch begleiten wollte, würde ich eher schauen, ob sich ein schaukelndes Pattern (wechsel zwischen zwei und einem oder zwei anderen Tönen) umsetzen lässt, wie man es auf dem Klavier spielen kann. Das passt dort besonders, wo der typische Akkordeon Bass(-Akkord) mit seinen immer drei Tönen zu viel ist.

Mein erster Gedanke ist aber eher: Vom Klavierspielen hat "man" ja die Abstände häufiger Intervalle einigermaßen intus, die Akkordeontastatur ist aber schmaler als beim Klavier. Besteht die Gefahr, daß man Abstände verlernt oder durcheinanderkommt?
Ein sehr theoretischer Gedanke, aber nicht unberechtgt. Das müsstest du mal ausprobieren. Mein Vater kam nie auf Akkordeons mit schmaleren Tastaturen klar. Ich wechsele ohne Probleme zwischen Klavier mit 23mm-Tastatur, Hohner Morino, Weltmeister Supita, Roland FR-3X, jeweils mit 20mm-Tastatur und Balzer Wagner mit 18mm-Tastatur hin und her (Werte jeweils mit Abstandsanteil, gemittelt über 10 Tasten), ohne mich da groß zu vergreifen.
Viel empfindlicher bin ich da auf der Bassseite. Ganz extrem war der Wechsel von der Morino VS mit 6 Reihen Standardbass auf die Delica Choral VII mit vorgelagertem MIII und nur 5 Reihen Standardbass - eine Katastrophe, das ging kaum; zwischen den anderen Instrumenten ist es nicht ganz so extrem, aber ich brauche da einen ganzen Moment, um mich links einzuspielen. Und der Wechsel vom echten Flügel auf Digitalpiano ist für mich auch schwieriger, als der Wechsel zwischen Klavier und Akkordeon oder einfach unterschiedlichen Tastenbreiten.

Was die grundsätzliche Richtung bei dir angeht:
Wenn du bereit bist sowieso neu zu lernen, Interesse an Knopf hast, dann ist es egal, mit welchem System. Der russische B-Griff folgt übrigens in der Anordnung von den hohen zu den tiefen Tönen eher der Klavierlogik. Der kleine Finger der linken Hand spielt in Richtung der tiefen Töne, der kleine Finger der rechten Hand in Richtung der hohen Töne.
Auch kann so einfacheres Bayan eine Einstiegsmöglichkeit sein. Aber dann suche, wie hier auch schon empfohlen, einen seriösen Händler und gib etwas mehr aus. Alternativ ein renovierungsbedürftiges, dass aber nicht generell kaputt ist (muffig, gar Schimmel, Rost auf den Stimmzungen, Löcher im Balg, defekte Knöpfe etc) und lass es einmal richtig herrichten.
Bedenke, dass die Dinger auch auf der Diskantseite einen speziellen Klang haben, der sich eben nicht durch Register beeinflussen lässt. Der Klang passt zu russischer Musik und teils zu Klassik, ist melancholisch und gedeckt und recht klar, aber nicht weich.

Sollte ich doch noch umlernen, wäre es bei mir B-Griff um Diskant und B-Griff russisch im Bass. Aber nur aus dem einen Grund, dass der Klang der Bayane absolut mein Klangideal trifft. Und zwar die russischen, denn Pigini und Scandalli bekommen das nicht so ganz hin, die klingen immer noch anders als Jupiter, Thula und Co. Ergo müssen es die Griffweisen sein, die bei russischen Bayanen üblich sind, um die volle Auswahl der wenigen in Deutschland angebotenen Bayane zu haben. Jupiterinstrumente mit C-Griff gibt es, sind aber selten.

Um an ein besseres Bayan und "Zwischengrößen" ranzukommen, gibt es fast nur einen sinnvollen Weg: Menschen kennenlernen, die einen russischen Hintergrund haben, Spieler und HZIMs und ggf. in den neuen Bundesländern.

Hier zwei Klangbeispiele für Einstiegsbayane in gutem Zustand. Die zeigen übrigens, dass die Dinger eine bessere Kompression haben (können), als in dem Beispiel von deiner Kleinanzeige.



Gruß, Tobias

P.S. Ob es eine Rolle spielt, noch genau ein oder zwei Töne oben oder unten mehr zu haben, mag dahingestellt sein. Ich habe mir irre 'nen Kopf drum gemacht, ob mir beim Roland FR-3X im Diskant das Fis und das F unten fehlen würden. Ja ich greife schonmal ins Leere, aber öfter fehlen mir bei 37 Tasten die oberen Töne, da ich viel oktaviert spiele; Vorteil des Roland, dass es durch die seltenere Aufteilung bei 37 Tasten oben immerhin bis zum G geht.
Aber so wirklich fehlen tut das alles nicht. Selbst die Mini-Morino mit nur 35 Tasten reicht mir für das meiste.
Etwas Kompromisse muss man mit dem Akkordeon (fast) immer eingehen. Aber fast alles ist möglich, dem, der da glaubt - oder übt :D :
 
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Grüß Gott!

Schreib doch bitte mal, was Du genau mit dem Instrument vorhast! Spielst Du schon Akkordeon oder bist Du bisher auf einem anderen Instrument zuhause?
Ich habe lange auf einem Keyboard "Klavier gespielt" und bin dann doch mal zu einem Digitalpiano gewechselt. Dabei habe ich herausgefunden:
Die spielerischen Möglichkeiten gefallen und reichen mir. Ein Instrument, auf dem man alleine mehrstimmig spielen kann und das nicht allzu sehr spezialisiert ist, ist genau das Richtige. Das Digitale gefällt mir hingegen weniger. An einem akustischen Klavier würde mir (abgesehen von der Unterbringbarkeit und dem Preis) nicht gefallen, daß es am Ende ein Aufwand "für nichts" wäre, weil ich an den klanglichen Feinheiten, die gegenüber einem Unterklasse-Digitalpiano dazukommen, kein rechtes Interesse habe. Es sollte also lieber ein mechanisches Instrument sein, das eine Nummer bescheidener ist und bei dem ich mehr Gefallen darin finde, seine Möglichkeiten auszunutzen.

So fiel der Blick auf Zither und Akkordeon, letzteres "natürlich" mit Melodiebaßmöglichkeit.

Bislang war immer mein Eindruck: Mit Melodiebaß gibt es auf der einen Seite "Weltmeister FB 26" & Co., was einfach zu wenig ist, und dann erst wieder "Schränke" mit allem Luxus und zweistelligem Gewicht zum Preis eines Kleinwagens, die ich ebenso wenig würdigen und ausnutzen würde wie ein Klavier. Da ist also nichts für mich dabei.

Jetzt weiß ich also, daß das nicht stimmt: Es gibt mindestens noch den Bajan "Rubin", "Weltmeister Toccata", "Hohner Concerto III Co" und einige reine Melodiebaßinstrumente mit ähnlichem Tonumfang und zwei, drei Chören.
Ein Bajan sieht "auf dem Papier gut aus", aber die besprochenen Dinge bleiben zu überprüfen. Keine Möglichkeit, rechts einen Chor abzuschalten, um die schwächeren Töne des Melodiebaß besser hörbar zu machen, klingt in der Tat problematisch.
"Weltmeister Toccata" schaut sehr gut aus, aber 30 Tasten, höchster Ton e'''... Ein paar mehr hohe Diskanttasten oder, wenn nicht, ein etwas nach oben verschobener Diskant-Tonumfang wäre nicht schlecht...
"Hohner Concerto III Co" ist jetzt überhaupt nicht zu finden - wird man also wahrscheinlich nur selten mit viel Suchen in großer Entfernung kriegen.
Bei den Melodiebaßinstrumenten scheint sich der Wunsch "Baß wie bei Weltmeister Toccata, aber etwas mehr hohe Töne im Diskant" am ehesten erfüllen zu lassen, aber wenn ganz normale Akkordbegleitungen kaum möglich sind, ist es eher nichts. Auf dem Klavier ist ja eine Begleitung wie
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nicht leicht, aber auch nicht überaus schwer, und wenn man's kann, ist es spaßig - das darf man sich also auf dem Melodiebaß eines Akkordeons nicht so leicht vorstellen?

Wenn dies das komplette Angebot ist, wird evtl. ein größerer Kompromiß nötig sein, aber der wird sich schon finden...

Vielen Dank, viele Grüße
H.
 

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das darf man sich also auf dem Melodiebaß eines Akkordeons nicht so leicht vorstellen?
Akkordbegleitungen spielt man nicht auf dem Melodiebass, sondern bequem auf dem Standardbass.
 
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und wenn man's kann, ist es spaßig - das darf man sich also auf dem Melodiebaß eines Akkordeons nicht so leicht vorstellen?

Wenn man solche Noten tatsächlich wie notiert auf dem Melodiebass spielen will, dann wirds alles andere als spaßig! - Das ist so ein Beispiel das man von Klavier nicht 1:1 auf Melodiebass übertragen kann. Das auf Melodiebass spielen zu wollen ist eine unendliche Plagerei!

Für solche Begleitungen ist das Akkordeon mit Standardbass eigentlich genau hierfür geschaffen worden - auch wenn man dann nicht alle Freiheiten wie auf dem Klavier hat. So ist der Akkordeonstandardbass aufgebaut: die wichtigsten Akkorde sind zusammen angeordnet und die benachbarten Reihen sind im Qiuntenzirkel angeordnet also sind dann auch die wichtigsten und meist gebrauchten Harmonien in direkter Nachbarschaft.
 
Bislang war immer mein Eindruck: Mit Melodiebaß gibt es auf der einen Seite "Weltmeister FB 26" & Co., was einfach zu wenig ist, und dann erst wieder "Schränke" mit allem Luxus und zweistelligem Gewicht zum Preis eines Kleinwagens, die ich ebenso wenig würdigen und ausnutzen würde wie ein Klavier. Da ist also nichts für mich dabei.
Och, es gibt da eine Menge an Zwischengrößen:
https://www.ebay.de/itm/324947518803?hash=item4ba861a553:g:9~IAAOSwfBhggECL
https://www.ebay.de/itm/185312314378?hash=item2b2579840a:g:xAYAAOSwgg5iF7oN
https://www.ebay.de/itm/403497495071?hash=item5df2532a1f:g:A7cAAOSwObRiF7oL
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...deon-mit-convertor-c-griff/2059075887-74-6420

So ganz billig sind die nicht; aber einen Kleinwagen bekommst du für das Geld nicht (mehr) :D

Und hier groß, aber günstig:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...deon-mit-convertor-c-griff/2059075887-74-6420
Vermutlich mit "implantiertem" russischen Konverter; diese Umbauten wurden bei Supitas, vereinzelt aber auch anderen Weltmeister Konzertakkordeons in Russland gemacht. Wohl die günstigste Möglichkeit, ein hochwertiges Konverterinstrument zu bekommen, selbst, wenn das noch neu ventiliert und gewachst werden müsste (ca. 1200-1500€ dazu).

Ansonsten gehen unter 3000 Euro am ehesten die "Riesen-Schränke" mit vorgelagertem M III. Wenn man vorher kein Akkordeon gespielt hat, könnte der Einstieg damit etwas kniffelig werden :D

Gruß, Tobias
 
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Lieber Herr H.,

Auf dem Klavier ist ja eine Begleitung wie nicht leicht, aber auch nicht überaus schwer, und wenn man's kann, ist es spaßig - das darf man sich also auf dem Melodiebaß eines Akkordeons nicht so leicht vorstellen?
Ich bin fast 50 Jahre alt und spiele melodischen Bass von meinem ca. 14 Jahren, jedoch diese Idee kann ich mir nicht vorstellen. Der melodische Bass entstand ja aus dem Wunsch nach Eigenständigkeit der Stimmen. Und Sie wollen diese unabhängigen Stimmen wieder vereinen? Ja, melodischer Bass ermöglicht es Ihnen, Akkordkombinationen zu erstellen, die nicht so fest prädeterminiert sind wie im Standardbass. Melodischen Bass als adäquaten Ersatz für die linke Hand bei den Klavierspielen zu verwenden, ist jedoch mMn ein Missverständnis der Philosophie des Instruments. Egal wer es gemacht hat (Russen, Deutsche, Italiener, Tschechen). Das Missverständnis dessen, was ich primitiv als "die Philosophie des Instruments“ nenne, ist die Grundlage zukünftiger Frustration über das Scheitern des Versuchs, das Instrument zu spielen…

Gruß, Vladimir
 
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Guten Abend,

jetzt hatte der "Nachbar" hat so ein "Rubin 5" da, ich habe es mir angeschaut und erstmal Abstand genommen.
- Beim Drücken einzelner Töne kam mir - als Laie! - die Ansprache der tiefen Töne des Melodiebaß nicht extrem problematisch vor und sie wurden von einem gleichzeitig gespielten Melodieton auch nicht völlig verschluckt. Aber einzelne Töne drücken ist eben kein Spielen, diese Aussage ist also nicht als hilfreiche Information zu betrachten. Der Verkäufer spielt leider keinen Melodiebaß.
- Von unten aus gesehen gab es zwischen der zweiten und dritten Oktave des Melodiebaß einen plötzlichen Wechsel der Klangfarbe noch mehr in Richtung "Hupe". (Das ist auch in den Videos anderer Verkäufer zu erahnen.)
- Bei einigen Knöpfen kam, wenn man sie nur ein bißchen kräftiger als nötig gedrückt hat, zum Melodiebaßton ein dissonanter weiterer Klang dazu. Normal oder ein Alarmzeichen wofür auch immer? Es ist schnell und ehrlich klargeworden, daß der Verkäufer nicht den Anspruch hat, solche Mängel aufzulisten, und ich etwaige weitere vielleicht nach dem Kauf feststellen würde.
- Alles in allem wäre mir das Instrument für erste nicht zu schlecht gewesen, aber vor allem dafür, daß ich nicht weiß, ob der letzte Punkt vielleicht heißt, daß in zwei Wochen auf einigen Tasten gar keine sauberen Töne mehr kommen oder die Konvertormechanik kaputtgeht oder was weiß ich, war mir der Preis zu hoch...

"Pigini Convertor 34/P3" wäre ja von der Dimensionierung her nicht schlecht, aber der Preis zeigt, daß einige Abstriche sein müssen, um in den gewünschten Bereich zu kommen... Dann schaue ich mal weiter nach "Weltmeister Toccata" oder kleinen mehrchörigen Melodiebaßinstrumenten.

[...] Philosophie des Instruments [...]
Die ist sicherlich wichtig, aber die kann ich ja nicht schnell mal vor dem Kaufen herausfinden... Das erste Instrument muß ich wohl ohne Kenntnis der Philosophie kaufen...
Außer, Sie nennen sie mir und ich glaube Ihnen...

Wenn ich bei Akkorden manchmal entscheiden möchte, in welcher Umkehrung ich sie spiele, wenn ich mal statt einer Terz eine Sekunde oder Quarte spielen möchte, und verschiedenes anderes, was beim Standardbaß nicht dabei ist, was entspricht denn dann am meisten der "Philosophie des Instruments"?
- Von solchen Wünschen Abstand nehmen und überlegen, was die passendsten Standardakkorde sind?
- Versuchen, solche Klänge aus Standardbässen zu kombinieren, und sich nicht daran stören, wenn dann einzelne Töne fehlen oder zu laut oder an der falschen Stelle sind?
- Die gewünschten Akkorde soweit reduzieren, daß sie auf dem Melodiebaß gut spielbar sind?
- ...

Vielen Dank, viele Grüße
H.
 
"Philosophie des Instruments"
Wenn Du in der linken Hand sowieso Akkorde spielen willst , bist Du mit einem Standartbass Akkordeon immer besser bedient.
Zumal es im Melodiebass einige Zeit dauert, bis sich links Akkorde greifen lassen , es braucht schon richtig Arbeit , sich mit einzelnen Tönen zurecht zu finden.Der eigentliche Vorteil liegt also nicht in der Schichtung der einzelnen Töne im Akkord , zumal volle Akkorde ja auch nicht immer nötig sind, eine klangvolle Melodiebegleitung zu kreieren. Oft reicht schon ein Basston , der vielleicht ergänzt durch einen zweiten Ton , in Kombination mit der Melodie, die Harmonie eindeutig erkennen lässt . Angenehm überraschend ist es dann , mit welch wenigen Tönen und ohne dieses orchestrale Getöse sich kleine feine Stücke spielen lassen. Klingt dann eher wie ein Duo oder Trio aus drei gleichen Instrumenten, wie z.B. Flöten.

Anfangen wirst Du aber wahrscheinlich mit Läufen im Bass , also wenn die Akkorde in Einzeltonketten zerlegt sind.
Mich hat es damals am Stradella Bass z.B. bei Bach genervt , wenn ich in der linken Hand zwar mit den Grundtönen einzelne Töne spielen konnte,
diese aber durch den Bassprung ( jeder Ton ist nur einmal da , meist zwischen Es und E fängt die Tonleiter wieder von unten an ) keine klaren Tonfolgen ergaben, sondern nur verstümmelt ankamen. Zudem sind die Grundtöne im Stradellabass meist zweichörig und überlagern dann eine Melodie im Diskant , die sich dann nur durch Zuschalten von volleren Registern durchsetzen kann.
Zudem ist so der Grundbass nicht polyphon spielbar , greift man zwei Töne gleichzeitig , wird es schnell zu dicht und brummig...

So ganz einfache Bassbewegungen überfordern den Stradellabass :

Bildschirmfoto 2022-05-28 um 10.38.43.png
Noch auffälliger wird es , wenn Tonfolgen auf und absteigend in einem Tonraum klingen, der größer ist als eine Oktave.

Da kommen dann die Vorzüge des Melodiebasses zur Geltung. Es ist dann überraschen, wie viel Originalliteratur sich auf einmal spielen lässt !
Viele Stücke kommen im Bass mit wenigen Tönen aus. Und das wird auch eine lange Zeit so bleiben, bis man denn alle
Feinheiten dort beherrscht und in schneller Folge frei Jazzakkorde greift...
 
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Von unten aus gesehen gab es zwischen der zweiten und dritten Oktave des Melodiebaß einen plötzlichen Wechsel der Klangfarbe noch mehr in Richtung "Hupe".
Das kann auch eien Eigenschaft dieses Instruments sein . denn um die tiefen Töne in der Ansprache schneller zu machen werden die bei vielen Instrumenten dann nicht mehr als einzelner Chor weiter nach unten durchgeführt, sondern ab einem gewissen Punkt werden die dann mit dem Beibass gekoppelt der dann die Ansprache schneller macht. Wie gesagt, das wird bei vielen Instrumenten so gemacht - auch bei ganz neuen!

Das ist eine der spezellen Eigenschaften des Akkordeons, die es einfach zu beachten gilt ... ein Akkordeon mt Melodiebass ist eben nicht einfach nur eintragbares Klavier oder Cembalo! Ein Akkordeon ist trotz der Tasten ein eigenständiges Instrument.


- Bei einigen Knöpfen kam, wenn man sie nur ein bißchen kräftiger als nötig gedrückt hat, zum Melodiebaßton ein dissonanter weiterer Klang dazu

Das spricht so ziemlich nach überholungsbedürftigem Instrument, bei dem einen Generalüberholung fällig ist.
 
@Herr H.
Da ist vielleicht etwas, was Dich interessieren könnte: https://www.ricardo.ch/de/a/akkorde...ebox_image&utm_medium=email&utm_source=410_de
Ich habe aber keine Ahnung, wie das Ding tönt oder in welchem Zustand es ist. Victoria ist als Marke aber relativ hochwertig positioniert, einzelne Issues mit einzelnen Käufern findest Du hier im Forum, ich würde mich davon aber nicht bange machen lassen. Der Verkäufer bietet regelmässig Akkordeone an und hat fast nur gute Bewertungen, das hältst nicht durch mit Mischtware.
Musst halt fragen oder ein WE in am Zürichsee einplanen :biggrinB:
 
Grüß Gott,

vielen Dank für die Hinweise. Gerade bin ich an einer "Weltmeister Toccata" für 600 Euro vom Händler mit "Gewährleistung" dran. Der Händler schien verwirrt darüber, das Instrument zu diesem Preis angeboten zu haben. Mal sehen, ob es etwas wird. Wenn ja, scheint es mir wegen der Gewährleistung und des Preises erstmal der beste Kompromiß zu sein. Wenn nicht, sind die vorgeschlagenen Angebote schon einmal nützlich, um weitere Namen zu haben, nach denen ich schauen kann.

Vielen Dank!
H.
 
Grüß Gott,

es ist jetzt eine „Toccata“ geworden, danke nochmal für die Hinweise auf dieses Instrument. Wenn sie eine Nummer umfangreicher wäre, dann wäre sie genau das, was ich suche, und so ist es jedenfalls das passendste, was erhältlich ist, wenn ich nicht allzu sehr in den vierstelliegen Preisbereich vorstoßen möchte.
Die Bajane begeistern mich dann auch wieder nicht so, daß ich viel mehr als die Kleinanzeigen-Hinterhofpreise hineinstecken möchte. Bei der Toccata klingen alle Melodiebaßtöne in der "richtigen" Oktave und nirgends ist ein starker Sprung in der Klangfarbe. Über die vorgeschlagene „Victoria“ waren aus der Ferne keine ausreichenden Informationen einholbar, bei diversen Kleinanzeigen-Angeboten gab es dasselbe Problem, und drei Chöre waren mir doch auch sympathischer.
Nun sollte ich wohl E-Dur zu meiner Lieblingstonart machen, um den geringen Tonumfang bis zu den Rändern optimal nutzen zu können... Und optimal wäre es natürlich, wenn ich auf den Geschmack käme, daß nur Standardbaß das Wahre ist...

Viele Grüße
H.
 
Glückwunsch zum Instrument :great:.

Und optimal wäre es natürlich, wenn ich auf den Geschmack käme, daß nur Standardbaß das Wahre ist...
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass Du mit Deiner Methode, die Akkordbegleitung aus M-III-Einzeltönen zusammenzubauen, auf Dauer glücklich wirst - ich kenne niemanden, der das so spielt (zumindest nicht bei kompletten/allen Stücken). Du kannst in einem halben Jahr ja mal berichten...
 
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Hallo,
die Toccata hat MIII und Standardbass, umschaltbar, da braucht man keine Akkorde susammenbasteln.
Gruß Didi
 
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Hallo,

ich hole den Thread mal hoch und hake mich an seinem Anfang ein, weil ich da schon paar Erfahrungen gesammelt habe.
Ja, es gibt brauchbare Converter Bajans für unter 400 Euro.
Ein Rubin 6 ist z.B. häufig.
Aber die tiefen Bässe sind im Melodiebass beim Boden unten und nicht wie beim deutschen B-Griff oben.
Späterer Umstieg ist dann net so leicht.
Bei den Russen sind die Beläge aus Leder mit Schaumstoff und nicht Filz.
Der Schaumstoff zerbröselt irgendwann. Das ist ein Problemchen, wenn das Bajan aus den 60ern stammt.
Antesten ist auch sehr empfehlenswert. Viele verkaufen nämlich ein Rubin und haben den Melodiebass nicht genutzt.
Und da liegt der Hase im Pfeffer - die Rubins haben nämlich 2 Chörige Bässe, die von den reinen Stradella Nutzer dann gerne auf 4 chörig umgebaut werden. Im Melodiebass klingen dann zu viele Chöre oder aber garnichts......im Melodiebass öffnen die geteilten Klappen nur zur Hälfte und die Luft reicht dann gerne mal nicht aus um im Melodiebass was zum klingen zu bringen.....

Gruß
Matthias
 

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