Ich bin's wieder mit ein paar Fragen:
Was ist denn "Paula", "ES" und eine "SC Bridge"?
Ne Paula ist umgangssprachlich eine Gitarre in Les Paul Bauform. Hat der gute Les Paul sich damals für Gibson einfallen lassen. Slash spielt immer so eine.
Eine ES ist eine innen hohle Bauform, mit zwei Schallöchern (den F-Löchern). Der Korpus ist meist deutlich größer als bei sonstigen Modellen. Ausnahme ist die ES-339, die gewissermaßen eine 335 in normaler Größe ist. B.B. King und Little Richard sind ganz bekannte ES-Spieler. Die Webshops der großen Musikartikelversender teilen die Gitarrenecke meist nach Bauform ein.
SC ist eine Abkürzung für Single Coil. Bridge ist halt die Brücke. Die meisten Telecaster haben zwei, die meisten Startocaster drei Single Coil Pickups, also einspulige Tonabnehmer, im Unterschied zu den normalerweise deutlich breiteren Humbuckern, die die meisten Les Paul und SG (noch so ne Bauform von Gibson, denk an einfach an Angus Young) Gitarren haben. Humbucker bestehen aus je zwei Spulen, die den hum bucken, also das Brummen wegnehmen. Hintergrund: Single Coils neigen dazu etwas zu brummen, Humbucker eliminieren das bauartbedingt und haben auch einen "fetteren" Grundsound und gelten als geeigneter für starke Verzerrungen.
Bei Verstärkern stolpere ich ständig über den Begriff "Head-Verstärker" oder so. Was ist das? Klingt wie "Verstärker ohne Lautsprecher". Und was ist von "Combo's" zu halten ( da ist wohl alles in einem).
Ein Head ist der reine Verstärker ohne Lautsprecher (also wie im Hifi-Bereich auch). Combos haben eben beides drin, sind aber in der Regel begrenzt auf einen Lautsprecher, während du ja bei den reinen Lautsprechern neben Sondergrößen hauptsächlich 1x12", 2x12" und 4x12" (der sog. Half-Stack) findest. Das bringt eben etwas mehr Flexibilität wenn das Ohr und der eigene Gechmack soweit ist, dass man sagt "Ich liebe meinen Amp, aber ich will damit meine Lieblings 4x12er betreiben". Viele / die meisten Röhrencombos haben aber auch einen Ausgang um alternativ separate Lautsprecher anschließen zu können.
Gegen Combos spricht gar nichts, es sei denn du hast partout keine Verwendung für den Verstärkerbetrieb mit nur einem Lautsprecher, weil du den Amp ausschließlich für den Proberaum deiner Band oder die Bühne brauchst und du schon versorgt bist mit Boxen. Fällt bei dir für den Heimbereich aber wohl flach.
Noch eine Frage zu Verstärkern. Da gibt es den "Blackstar HT 5R" wie oben empfohlen für 380 mit ziemlich wenig Features. Daneben sowas wie z.B. "Fender Mustang III" für 280 mit "50 mal mehr Features". Da muss es doch einen größeren Unterschied geben (ausser, dass der erste ein Röhrenverstärker ist)
Ist immer die Frage was du brauchst. Wenn du Sounds und Effekte von der Stange möchtest, USB-Interface, etc. pp. dann kannst du mit einem sog. Modelling Transistor-Amp für relativ wenig Geld relativ viele Features bekommen. Viele Features ergeben aber nicht zwingend besseren Klang. Wenn dir die Sounds deiner Transe nämlich irgendwann nicht mehr gefallen, kannst du sie nicht austauschen. Und Effektgeräte vor Transistoramps, das klingt in der Regel wie gewollt und nicht gekonnt. Röhrenamps haben vielfach weniger Gimmicks (es gibt sie aber auch mit, wie z.B. Fender Superchamp X2), aber eben den "echten" Sound und den kannst du mit Bodentretern später genau so modellieren, wie du ihn haben willst. Da wird es dann auch erst richtig lustig, weil es für jeden Effekt 100 unterschiedliche Pedale von 30 bis 300 Euro gibt
Ich habe auch mit einem günstigen Modelling Amp angefangen, fand den Sound aber irgendwie unnatürlich und die Effekte brauche ich auch nicht. Also habe ich mir ne Röhre geholt und der Unterschied ist in meinen Ohren und Fingern riesig. Ist natürlich ganz subjektiv.
Für das was du angegeben hast braucht es aber auch groß nichts an Effekten (die gabs damals ja auch noch nicht ;-) ). Was man immer brauchen kann ist ein Reverb - den haben viele Amps, auch Röhrenamps eingebaut - und nen Overdrive. Dafür haben die Amps dann aber oft einen zweiten Kanal, größere noch mehr, die dann je nach Modell z.B. auch per Fußschalter umgeschaltet werden können, um z.B. in einem Song mit ordentlich Zerre schnell fürs Solo in den Clean-Betrieb schalten zu können.
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Vllt. horchst du dich mal ein wenig in die verschiedenen Gitarren ein. Da kann ich die Gitarren-Test vom ProGuitarShop auf YouTube empfehlen. Andy, der markanterweise stets ohne Plektrum spielt, hat immer genau die richtigen Stücke für die jeweilige Gitarre parat. Macht unheimlich Spaß ihm zuzuschauen und zu hören: http://www.youtube.com/user/ProGuitarShopDemos