Eure ganz persöhnliche Refernzproduktion?

  • Ersteller musicmacher
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Kritische Anmerkung von meiner Seite, da ich einige hier genannten Lieder überhaupt nicht nachvollziehen kann: Hört Euch die Lieder mal über eine wirklich gute (!) Stereoanlage mit guten (!) Boxen von CD (!) an, notfalls auch mit guten (!) Kopfhörern. "Gut" in diesem Zusammenhang heißt wirklich hochwertige Komponenten jenseits der 1000-EUR-Marke. Alternativ: Tonstudio. Notfalls gehen auch gut (!) komprimierte MP3s.

Nur dann kann man nämlich wirklich mal annähernd hören, was da wie drauf ist und wie es produziert wurde (mein Lieblingsspiel: bei "Crazy" von Britney Spears raushören, wie viele Gesangsstimmen da übereinander liegen) und was da an "Qualität" so drin ist.

Ein runtergeladenes MP3 auf dem iPod über den iPod-Kopfhörer kann schon geil klingen, lässt aber überhaupt keinen Schluss auf die Qualität der Produktion zu.


ich trau zumindest mal 50% der leute hier drin schon zu, dass sie nen song anhand von einer referenzabhöre beurteilen und nicht nach ihrem ipod gehn ;)
 
mein persönlicher "perfekter" Sound wurde bei Bad Religion's Album "The Empire Strikes First" produziert. Sowas fettes hab ich seitdem nie mehr auf die Ohren bekommen.
Viele Grüße
Moritz
 
das wird ja langsam immer audiophiler hier :)

Also ich kann leider weder mit dem Raumanimator noch mit 10m dicken goldenen audiokabeln dienen, auch male ich die ränder meiner audiocds nicht mit schwarzem edding an und unter den boxen hab ich zur entkopplung nur gummimatten, keine kegel aus gold die auf von bobkatz handgehekelten matten stehen.

Aber ich denke mal das ich in meiner Regie mit meinen Studiomonitoren und ordentlichen Kabeln über mein Focusrite Interface schon ein bisserl was raushören kann.
Ich geh jetzt sogar mal soweit zu behaupten das viele Studios in denen die Musik die wir beurteilen ja produziert wird, garnicht so viel besser ausgestattet sind :)

Übrigens finde ich das eine gute Produktion eben genau dass ausmacht das sie auch aufm Ipod oder gar auf omas Küchenradio noch geil klingt. Eine Produktion für die man erstmal super audiophiles hifiequipment braucht damit sie klingt ist von natur aus schonmal scheiße oder zumindest total am Markt vorbeiproduziert.

OK soviel dazu

Interessant wie unterschiedlich da die geschmäcker sind!
Einige der Produktionen die hier genannt wurden mag ich ich überhaupt nicht (eine finde ich sogar extrem schlecht gemacht, die ist so auf lautheit gezüchtet das sie ranzt und klingt auch sonst eher hol - in meine ohren versteht sich).

Ist das also alles wirklich rein subjektiv? Kann man wenn man beim mischen einen bestimmten qualitätsstandard erreicht hat sich wirklich zurücklehnen und sagen: "Alles darüber hinaus ist geschmackssache, deshalb beschäftige ich damit garnicht"?

Auch war ich über die immer wieder auftauchende Aussage "das ist ja völlig genre abghängig" erstaunt. Ich selber produzier viele verschiedene Stilrichtungen: Trance/House, Klassische Filmmusik, Jazz, Rock und und und (eigentlich alles)...Und trotzdem bilde ich mir ein, einen bestimmten Sound zu mischen, den ich in allen Produktionen egal, welchen genres, wiederfinde.

Nochmal Beispiel "Nelly and Kelly Rowland- Dilemma (mein persönlicher referenzsong)

Die Vocals sind einfach klar und trotzdem voluminös und warm, und die klingen auch nicht nach einem bestimmten Mikro, ich könnte nicht sagen ob es ein röhrenkondenser, ein bändchen mic oder was auch immer war. Es klingt infach cremig

Deshalb finde ich das dieser Sound auch super für Klassik, Jazz und fast alles andere geeignet ist. OK klar die Basedrum würde ich bei Jazz anders mischen....zumindest bei Swing, aber bei nem Fusion teil wie Birdland z.B. würds fast auch wieder passen.

Auch die frequenzaufteilung ist wirklich geil. Bass und Rhodes ergänzen sich bei der nummer super und das stereobild ist einfach klar und breti. Z.B der Soundtrack von Forrest Gump (die version die man bei itunes kaufen kann zumindest) geht vom sound her auch in diese richtung und trotzdem passt es. Ich finde das es einfach einen ultimativen, genreunabhängigen Sound geben muss.

Wenn ich in einem supergeilen raum 2 super geile mikrofone super geil zu einer stereomikrofonierung aufbaue und dabei den "goldenen winkel" finde, dann kommt doch keiner auf die idee zu sagen, ja also für klassik klingt das geil, aber ne rockband würde ich damit nicht aufnehmen. (klar rockbands nimmt man mehrspurig auf, aber mal angenommen wir nehmen alles mit stereofonie auf).

Wie seht ihr das?

viele Grüße

Musicmacher
 
Ich sehe das ein wenig von beiden seiten: erstens denke ich dass es standarts gibt, die man bei jeder Produktion wiederfindet und auch allgemein in einem Referenzsong festlegen kann, andererseits gibt es doch einige Genretypischen Dinge die dann mehr ins Klangdetail gehen: z.B. wie sich die Drumsounds anhören ...und daa gibt es sicher auch andere Referenzen, wo einer sagt, "wenn mein Drum so Klingt, ist es für mich perfekt"

Mein Referenzalbum ist zur Zeit "A time to love" von Stevie Wonder einerseits und andererseits im klassischen Bereich "Ein deutsches Requiem - Johannes Brahms - Gardiner -> monteverdi choir
 
Eindeutig...zumindest für mich:

AC/DC - Back in Black

Produktion: Mutt Lange
Recording und Mix: Tony Platt

Ich kenne keine andere Scheibe, deren Sound auch in infernalischer Lautstärke noch so gut und differenziert bleibt.
Sie kippt nicht, sie nervt nie und hat wahnsinnigen Druck, egal ob auf High End HiFi Zeug, Studio-Abhöre, PA's oder Omis Küchenradio auf Mittelwelle.
Ein Monument der Tontechnik.

Gruß, P.
 
Meine Referenzproduktionen:

The Blue Nile - A walk across the rooftops
So kann Homerecording klingen, sehr sauber , sehr offen, sehr differenziert.

Cowboy Junkies - The Trinity Sessions
Live in einer Kirche digital auf 2 Spuren aufgenommen, trotzdem perfekt.

Johnny Cash - American Recordings
Neil Diamond - 12 Songs
Rick Rubin zeigt, wie weit sich eine Produktion reduzieren lässt, wenn die Songs und die Stimme des Interpreten ausreichend tragfähig sind.


Und noch eine der man zwar das Entstehungsdatum anhört, aber die immer noch überzeugt:
This mortal coil - It'll end in tears
Die perfekte Verkörperung des 4AD-Sounds: viel Hall, viele Drones, viel Athmosphere.
 

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