Explosionen aufnehmen

  • Ersteller Harmonix
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Also wenn man sich mal moderne Making-Of's ansieht wie beispielsweise das von Inception wird man feststellen, dass man durchaus auch gerne mal reale Geräusche aufnimmt. Die haben z.b. 30 Mikrofone um einen Schützen positioniert, der verschiedene Waffen abfeuert; ein Mikro war sogar direkt auf den Lauf der Waffe montiert. Ich glaube auch nicht, dass die "Dynamik" ein Problem darstellen sollte, denn es ist ja eigentlich keine vorhanden; nur ein lautes, immer gleich lautes Geräusch mit etwas Nachhall. Ein Mikro direkt an der Abschussstelle wird halt stark bedämpft und Raummikros weit entfernt aufgestellt. Soviel lauter als ein Schlagzeug ist ein Gewehrschuss ja auch nicht...

Das Ganze setzt natürlich immer noch Hollywoodbudget voraus und ist keine Hilfe für Privatanwender, 'tschuldigung.^
 
Die Druckwelle eine Explosion ist aus meiner Sicht das größte Problem, bei vielen meiner Archivaufnahmen klingt das nur wie ein übersteuertes Gebrubbel...:(.

Wenn die Aufnahme gelingt, würde mich das sehr interessieren :).
 
Die Druckwelle eine Explosion ist aus meiner Sicht das größte Problem, bei vielen meiner Archivaufnahmen klingt das nur wie ein übersteuertes Gebrubbel...:(.
Ok, dass man die Membran jetzt nicht senkrecht zur Druckwelle zeigen lässt hab ich mal vorraus gesetzt. ;)

Aber einfach ist das sicher nicht und erfordert sicher ein wenig Ausprobieren.
 
Ok, dass man die Membran jetzt nicht senkrecht zur Druckwelle zeigen lässt hab ich mal vorraus gesetzt. ;)

Du vielleicht, aber ich hab da im Moment grad nicht daran gedacht, sondern an die übliche Aufstellung... :redface:

Da fällt mir das Produktvideo vom Rode NT1-A ein, da wird gezeigt, daß man bei 90° Einsingen keinen Poppschutz braucht. Die klangliche Veränderung dürfte bei einer Explosion nicht so relevant sein.

Ob dafür eine 8er Charakteristik, quer zur Schallquelle aufgestellt, optimal wäre?
 
Da fällt mir das Produktvideo vom Rode NT1-A ein, da wird gezeigt, daß man bei 90° Einsingen keinen Poppschutz braucht. Die klangliche Veränderung dürfte bei einer Explosion nicht so relevant sein.

Ob dafür eine 8er Charakteristik, quer zur Schallquelle aufgestellt, optimal wäre?
Das wäre eventuell eine Möglichkeit. Ist die Schalleinfallsrichtung tangential zur Membran hat man auf jeden Fall den "DC-Schall" draußen.


Wobei ich zugeben muss: Ich hab keine Ahnung wie eine Explosion in Echt klingt. Wahrscheinlich ist es nur ein scharfer Impuls und der Klang an sich wird eher durch die Reflexionen in der Umgebung gebildet... wie gesagt, da verlässt mich ein wenig meine Vorstellung, man ist ja nur Hollywood und das Klangarchiv gewöhnt. ;)
 
Zur Berechnung des zu erwartenden Schalldrucks könnte vielleicht dieses Dokument dienen, ich kann es hier auf meinem Rechner leider nicht öffen:

http://www.oldenbourg.de/osv/zeitschriften/.../sm_1_07_stephan.doc

Edit:
ok, sehe grade, der Link geht nicht, ich habs doch aufbekommen:

1. Leise Radiomusik: 40 dB(A) 9. Drucklufthammer: 110-115 dB(A)
2. Gespräch/Unterhaltung: 55 dB(A) 10. Getränkeabfüllanlage: 83 dB(A)
3. Fußballstadion: 80 dB(A) 11. Maurerarbeiten: 83 dB(A)
4. Heckenschere: 88 dB(A) 12. Kompressor: 85-95 dB(A)
5. Kreissäge: 95-105 dB(A) 13. Discomusik: 115 dB(A)
6. Blätterrauschen: 25 dB(A) 14. Pistole SIG-Sauer: 159 dB(A)
7. Walkman: 94 dB(A) 15. Kühlschrankbrummen: 40 dB(A)
8. Rasierapparat: 70 dB(A)

16. Flugzeugtriebwerk: 130 dB(A) (in 100 m Entfernung)
17. Platzender Luftballon: 140 dB(A) (in 1 m Abstand)
18. Silvesterböller: 131-166 dB(A) (in 2 m Abstand)
19. Schwerer LKW: 90 dB(A) (in 5 m Entfernung)
20. Explosion: 153 dB(A) (1 kg TNT-Sprengstoff / in 100 m Abstand)
21. Straßenverkehrslärm: 50 dB(A) (in 30m Abstand / hinter geschlossenen Fenstern)


Edit2:

Ein paar Angaben zu Silvesterknallern auch hier:

http://www.kvno.de/60neues/2009/gt_silvester/index.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich würds mit nem Druckgradienten Empfänger - sprich Kugelmikro (Kleinmembran Electret) versuchen. Das in einiger Entfernung, denn ohne Hall/Raum ist eine Explosion nmM eher uninteressant, es geht doch eher um die Geräusche des berstenden Materials, welches da gesprengt wurde...
 
ich würds mit nem Druckgradienten Empfänger - sprich Kugelmikro (Kleinmembran Electret) versuchen. Das in einiger Entfernung, denn ohne Hall/Raum ist eine Explosion nmM eher uninteressant, es geht doch eher um die Geräusche des berstenden Materials, welches da gesprengt wurde...

Interessant, also vom Prinzip her wie eine Schlagzeugaufnahme im Raum?
 
Wenn wir bei "Wünsch Dir was" wären, würde ich mit mindestens 8, besser 16 Kanälen aufnehmen.

Mehrere verschiedene Mikrofontypen in unterschiedlichen Abständen aufbauen und dann die am besten gelungenen Aufnahmen verwenden :).

Literatur zum zu erwartenden Schalldruck hab ich ja schon verlinkt, da kann man sich mal mit dem Taschenrechner hinsetzen und das Ganze theoretisch durchexerzieren ;).



Irgendwie wußte ich, daß wir das Thema schon mal hatten, leider hat der damalige Threadstarter sich nicht wieder dazu geäußert (ihm wird doch bei der Sprengung nichts passiert sein :gruebel:)

https://www.musiker-board.de/knowhow-rec/161878-sprengung-recorden-wie.html

Allerdings ist vieles, was ich damals schrieb, leider nur im Bereich der Vermutungen anzusiedeln, eigentlich peinlich, sry :redface:.
 
ich würds mit nem Druckgradienten Empfänger - sprich Kugelmikro (Kleinmembran Electret) versuchen. Das in einiger Entfernung, denn ohne Hall/Raum ist eine Explosion nmM eher uninteressant, es geht doch eher um die Geräusche des berstenden Materials, welches da gesprengt wurde...

Sorry, aber... Hä?
Zum einen ist das beschriebene Kugelmikro eben genau nicht ein Druckgradientenempfänger, sondern ein Druckempfänger. Außerdem würde ich gerade wenn du das berstende Material in den Fokus rücken willst eben gerade kein Mikro nehmen, dass von der restlichen Umgebung ebensoviel mitnimmt wie vom Ort des Geschehens. Dann allerdings passt das überhaupt nicht zu der Aussage, dass so ein Klangereignis ohne den natürlichen Hall uninteressant wäre... Irgendwie ist hier alles durcheinander. :D

Ich gehe mal davon aus, das mindestens 2 Kanäle zur Verfügung stehen, insofern würde ich auch 2 Mikrofone aufbauen, und zwar ein Halbkugelmikro (Bodengrenzfläche), und ein Richtrohrmikro. Beide an derselben Stelle in sicherer Entfernung, so je nach Größe der Sprengung und örtlichen Gegebenheiten irgendwo zwischen 30 und 300m weit weg. Wenn es um den mickrigen Schuppen da geht, wird die Sprengung wohl nicht so enorm sein, vermutlich ist man mit 50-70m im sicheren Bereich (zumindest die Mikros). Dann muss man aber immernoch Mikros wählen, die mit dem Schalldruck zurechtkommen.
 
:eek::bang: - warum verdreh ich das immer... genau wie Schalldruck, Schallpegel und Schallleistung arghh
und meinte bzw. dachte dabei auch eher an ein Grenzflächen-Mikro
 
Mhhh, die ganze Aktion mit der Sprengung des Schuppens war wohl ne Nivea Kampagne – so nach dem Motto "Weg mit den Schuppen"! :gruebel:
 
Kannst Du das mal übersetzen? :) Was bedeutet das :gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Er meinte wohl eher "Head&Shoulders":D
 
Jaja, das ist mir schon klar :rolleyes:, aber ich hoffe nur, daß der Schuppen nicht in Bayern oder Sachsen stand und dadurch nun die gesamte Sache wortwörtlich in's Wasser gefallen ist? :gruebel:
 
Ich glaub' das findet mancher nicht lustig. Die Werra kann auch fett werden.....:D
 

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