Extrem reduzierte Gitarre ohne Potis und Schalter

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Hallo zusammen,

ich plane gerade mein nächstes Bauprojekt und habe dafür einen speziellen Ansatz gewählt:
Ich möchte so extrem wie möglich reduzieren und eine so simple Gitarre wie möglich bauen.
Es wird einen Nussbaum-Korpus, ein eingeleimter Röstahorn-Hals und ein Zwetschgen-Griffbrett ohne Radius geben. Ein einfacher, fester Steg (Hipshot) ein einsamer Humbucker, einfaches Öl-Finish ohne Farbe.
Die Idee ist also alles wegzulassen, was nicht unbedingt notwendig ist.
Nun möchte ich auch die Elektronik so weit wie möglich reduzieren und möglichst gar kein Poti und keinen Schalter einbauen, den Tonabnehmer also direkt zur Buchse führen. Da ich nicht so der Elektronik-Crack bin, habe ich hierzu einige Fragen:

- Gibt es sowas wie eine Klinkenbuchse, die erst "einschaltet" wenn das Kabel richtig sitzt? So dass beim einstecken ohne zugedrehtes Poti keine hässlichen Geräusche entstehen.

- Klingt eine Gitarre ohne Volume-Poti so viel anderes als eine mit Poti (werde ich wohl auch mal einfach an einer anderen Gitarre ausprobieren)

- Brauche ich für so eine Konstruktion überhaupt eine Saitenerdung?

Die Form soll so werden wie die meines letzten Eigenbaus (siehe Anhang) weil die meiner Meinung nach auch gut zu diesem schlichten Ansatz passt, Kopfplatte würde ich aber eher 3+3 machen.
 
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Machen kann man fast alles....

Griffbrett ohne irgendeine Wölbung stelle ich mir aber unkomfortabel vor.
Ein Abschirmung ist immer nötig, wenn die aber sehr gut/sorfältig gemacht wird (alles mit geerdetem Koaxialkabel verlegen, nach Möglichkeit noch das Klinkenbuchsenfach schirmen,...) sollte die Nutzung des Körpers des Spielers als Schirmung und die dafür notwendige Erdung der Saiten wenig Effekt haben.
Um das Einschaltknacksen zu verhindern, kann man entsprechende Kabel mit "Silent-Plug" verwenden. Man hat dann aber auch kein "Not-Aus".
Eine Vol./Klang-Regelung hat immer einen dämpfenden Einfluß auf das PU Signal. Gängige PUs und Amps sind dafür designed. Ohne dieses Dämpfungsglied können die Höhen sehr penetrant sein. wenn man das nicht mag.
 
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a) so eine Klinkenbuchse kenne ich nicht aber es gibt silent Klinkenstecker https://www.thomann.de/de/neutrik_np_2_x_au_silent.htm

b) Ohne Potis wird die Gitarre deutlich mehr Höhen haben da Potis die idR etwas dämpfen

c) Ja Saitenerdung braucht es, es sei denn du reduzierst auf Gitarre ohne PU und/oder ohne Saiten


Es gibt Leute, wie mich , die eine Gitarre ohne Volume Poti für total unpraktisch halten ....

Viel Erfolg
 
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Es gibt Leute, wie mich , die eine Gitarre ohne Volum Poti für total unpraktisch halten ....
Da schließe ich mich an, auf ein Vol-Poti würde auch nicht verzichten wollen, auch wenn ich nicht eine Gitarre mit funktionierendem Ton-Poti habe, das mag ich. ;)
 
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Nun, persönlich möchte ich auf das Volume-Poti auch nicht verzichten. Dazu verwende ich es auch viel zu oft (eigentlich ständig). Wenn man es trotzdem nicht haben will, kann man auch einen 500 oder 250K-Wiederstand gegen Masse einlöten. Dann hätte man zumindest die dämpfende Wirkung des Potis.
 
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Ich habe es noch nicht probiert, aber wenn man eine einfache, schaltbare Klinkenbuchse nimmt, und die Schaltkontakte auf Masse legt, müsste es gehen.
Ton-Potis sind überbewertet, habe ich schon lange nicht mehr in der Gitarre. Und ja: Alles, was man an Elektronik aus der Klampfe rupft sorgt für mehr plärrige Höhen. Aber: Rausdrehen ist einfacher als hinterher reinfriemeln. Ich sehe es also als Qualitätsgewinn und drehe Presence etwas nach links.
 
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aber wenn man eine einfache, schaltbare Klinkenbuchse nimmt, und die Schaltkontakte auf Masse legt, müsste es gehen

Denke nicht, dass das funktioniert. Man hat ja auch Geräusche beim einstecken, wenn die Gitarre zugedreht ist, bzw. sobald der Tipp von der Klinke irgendetwas berührt. ;)
 
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Ton-Potis sind überbewertet, habe ich schon lange nicht mehr in der Gitarre.

Tone Potis sind Geschmackssache , aber es gibt nicht einen Tag an dem ich nicht daran rumdrehe.
Gerade auf einer Les Paul gibt es da ganz viel zu entdecken !!
 
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Beim Tone Poti hängt es sehr davon ab, wie der Grundklang der Gitarre/Pickups ist. Wenn da viele Höhen rauskommen, dann kann man die bei Bedarf schön runterdrehen. Ist das Ausgangssignal aber schon recht höhenarm, dann brauche ich kein Tone Poti sondern eher einen höhenbetonenden Boost als Pedal.

Siehe auch hier:


Aber zurück zum Thema: Es gibt viele Gitarren mit nur einem Pickup (und Volume).
Du könntest den Pickup aber auch unter einem Pickguard verstecken.
Das sehe dann in etwa so aus:
rmzsqi99tw6dyguu7rli.jpg
 
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Die Idee ist also alles wegzulassen, was nicht unbedingt notwendig ist.
Richtig coole Idee. Spielst du wirklich alle 6 Saiten? Wenn nicht, könnte man da noch gezielt weglassen. Gleiches gilt eigentlich auch für die Bünde. Spart ja auch Geld und Arbeit beim Einsetzen und bei der späteren Wartung bzw. beim Tausch. Tuner werden ja auch meist überbewertet, kann man ganz weglassen, wirkt auch potenzieller Kopflastigkeit entgegen, wenn du am Korpus schon so viele Teile und damit Gewicht einsparst...
Gibt es sowas wie eine Klinkenbuchse, die erst "einschaltet" wenn das Kabel richtig sitzt?
Klar gibt es die, bringt aber gegen das Krachen nichts. Du müsstest ja den Amp stumm schalten. Da brauchst du eher eine Relais-Schaltung, die das Schließen des Kontaktes an der Gitarre am besten über das bestehende 2-Leiter-Kabel detektiert, und dann erst den Eingang des Amps einschaltet oder das Volumen am Amp hochregelt. Sowas kann man sicher einfach mit einem Arduino basteln, oder Raspberry, wenn man sich das leisten will. Also sicher findest du hier eine Lösung, passend zu deinem minimalistischen Konzept...
Brauche ich für so eine Konstruktion überhaupt eine Saitenerdung?
Nein, du willst ja schließlich sparen. Obwohl gerade bei einer E-Gitarre sollte man natürlich überlegen, ob das die richtige Stelle zum Sparen ist. Erdung ist natürlich für Weicheier. Wenn schon, dann eine schön gefilterte Gleichspannung oder ordentlich Wechselspannung auf die Saiten legen, je nachdem, ob du eher der AC Order DC-Typ bist. Wenn du die Wechselspannung regelbar machst, sparst du sogar noch den E-Bow...

Ich hoffe ehrlich, dass dir hier nicht zuviel Gegenargumente entgegengebracht werden, sodass du vielleicht morgen schon wieder von dieser genialen Idee ablässt...

Gruß und einen schönen Monatsanfang,
glombi
 
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@glombi Deine Toleranzgrenze liegt heute wohl unter dem Meeresspiegel.
Wer in erster Linie Single Notes in hohen Lagen spielt, wird mit einem flachen Griffbrett glücklicher als mit einem gewölbten.
Mit akzentuirtem Anschlagen kann die Lautstärke auch geregelt werden. Und wer gerne den Compressor aufreißt und dabei das Noise Gate eng macht, der wird dem Volume Pot auch nicht viel abgewinnen können.
Warum mögen so viele Gitarristen keine Veränderungen am Werkzeug? Nur weil Rock'n'Roll keine Revolution mehr, sondern Old Fashion ist?
 
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Wow, da sind ja schon einige Antworten!
Vielen Dank erstmal für die konstruktiven Beiträge.
Scheint ja recht wenig Anklang zu finden meine Idee vom Minimalismus.
Das Volume-Poti ist wirklich das Einzige mit dem ich auch noch ein wenig hadere. Wenn ich keins einbaue, habe ich womöglich wirklich einen etwas verringerten Praxiswert, wenn ich aber eins einbaue, wäre es nicht mehr wirklich konsequent oder besonders. Aber vielleicht muss ich ja auch einsehen, dass ich es nicht wegreduzieren kann - muss noch darüber nachdenken.
Eine Alternative wäre noch ein einfacher Schalter (ein-aus) Aber auch den würde ich nur sehr ungern auf der Decke platzieren und auf der Zarge würde es sehr blöd aussehen - in die Zarge versenken wäre womöglich noch eine Option.
Über ein Tone-Poti denke ich nicht nach. Ich verstehe natürlich den Nutzen und verstehe auch, wenn man eins will. Ich persönlich benutze es aber höchstens zum Experimentieren, auf der Bühne oder im Studio kam es bei mir noch nie zum Einsatz. Genauso geht es mit mir dem Volume-Poti. In 99% der Fälle nutze ich es eigentlich als ein-aus-Schalter, daher auch die Idee mit dem Schalter.
Zum flachen Griffbrett: klassische Gitarren haben auch keine Wölbung und damit komme ich hervorragend zurecht. Bei E-Gitarren fühle ich mich auch wohler, je flacher das Griffbrett ist, dann liegt es nahe, einfach mal eins ohne Radius zu verbauen.

@glombi
ich weiß nicht wirklich womit ich deinen Sarkasmus verdiene, ich finde deine Beiträge aber weder geistreich, noch produktiv. Und am wenigsten finde ich sie lustig.
 
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Scheint ja recht wenig Anklang zu finden meine Idee vom Minimalismus.
ja, scheint so
ich habe mir deinen Thread jetzt durchgelesen und frage mich auch was ist dein Ziel
Möchtest du eine Gitarre für dich bauen, ist natürlich alles erlaubt, Hauptsache du bist damit glücklich
Man kann viel machen oder auch viel weglassen, ab es Sinn macht muss jeder für sich entscheiden
Für mich wäre solche Gitarre nichts
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig so! Ich hab da auch mal was gelesen von einem offensichtlich völlig unbedarften Gitarristen namens... Moment, solche Vollpfosten merke ich mir natürlich nicht... Wo steht's noch?

Ach ja, "Eduard van Halen" hieß der! Naja, was soll von den Käskoppen schon kommen...

Jedenfalls hat der sich auch eine Gitarre selbst gebaut OHNE Ton-Poti. So ein Volldepp!
 
Ich habe auch viel Nylon-Accoutics gespielt und keine Probleme mit planen Frettboards. Aber eine Gitarre ohne Interface? Sieht cool aus, ist aber nur ein one-trick-pony.
Und 'n Feedback lässt dich dann nicht mehr cool aussehen. Das kannst Du wiederum mit 'nem Wechsel zum Piezo PU ausschließen. Dann wird es optisch noch minemalistischer, doch ohne Preamp in der Gitte wird es nichts taugen.
Mit 'entsprechender' Vorstufe on Board könnte jedoch jeder Amp zur Weißglut gebracht werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Scheint ja recht wenig Anklang zu finden meine Idee vom Minimalismus.
Das Volume-Poti ist wirklich das Einzige mit dem ich auch noch ein wenig hadere. Wenn ich keins einbaue, habe ich womöglich wirklich einen etwas verringerten Praxiswert, wenn ich aber eins einbaue, wäre es nicht mehr wirklich konsequent oder besonders. Aber vielleicht muss ich ja auch einsehen, dass ich es nicht wegreduzieren kann - muss noch darüber nachdenken.
Also ich bin voll bei dir. :cool:

Meine Strat hat keine Ton-Potis, mein Squier-Bass auch nicht, bei meiner SG hab ich den vom Neck-PU abgeklemmt. Wenn ich mir wirklich mal eine Gitarre oder einen Bass bauen lasse, kommt da erst gar kein Ton-Poti rein.

Ganz ohne Volume-Poti wäre ich allerdings auch skeptisch, das fasse ich schon recht häufig an. Vielleicht gibt's da ja aber auch Alternativen... Ein (nur mal gesponnen) im Korpus eingelassenes Rädchen oder so.
 
ich weiß nicht wirklich womit ich deinen Sarkasmus verdiene, ich finde deine Beiträge aber weder geistreich, noch produktiv. Und am wenigsten finde ich sie lustig.
Dafür fand ich Deine Anfrage sehr lustig, und für den 1. April sehr gelungen...

Sorry, ich hätte echt nicht gedacht, dass das ernst gemeint ist. Aber natürlich entschuldige ich mich hiermit hochoffiziell, dass ich mich dann ungerechtfertigt an einem vermeintlichen Spaß beteiligt habe. Jetzt ist es aus meiner Sicht halt nur noch ein sehr eigenwilliges Vorhaben.

Ein paar meiner Anmerkungen waren trotzdem ernst gemeint. Die Idee mit dem Schalter in der Buchse bringt halt nichts gegen die Geräusche beim Einstöpseln. Wenn du kein Poti einbauen willst, dann aber dafür einen versteckten Schalter, ist das auch nicht wirklich konsequent.

Mit weiteren Beiträgen halte ich mich jetzt aber lieber zurück, zumal du ja eh schon sehr konkrete Vorstellungen hast.

Viel Spaß und Erfolg,
glombi
 
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Also um noch ein paar Fragen zu beantworten:

Ich baue nur für mich, rein als Hobby.



Die Idee hinter der Sache war die Essenz der E-Gitarre (wie ich sie verstehe) zu finden. Ein Instrument, ein Klang, einfach nur spielen, keine Ablenkung. Zugegeben ein eher philosophischer Ansatz und weniger von der Praxis her gedacht.

Wobei auch ein Gedanke war eine Gitarre zu haben, die mich auf der Bühne am wenigsten stresst, weil nie ein Schalter oder Poti falsch steht und man es deswegen auch nicht ständig überprüfen muss. Zudem hat man einfach nur einen Sound zur Verfügung, man muss nicht nachdenken welcher Sound jetzt am besten passt und man kann sich die Schaltvorgänge sparen. Womöglich konzentriert man sich damit mehr auf's Spielen.



@Tracii

An ein Rädchen in der Zarge hatte ich auch schon gedacht. Man kennt die von Parker Fly Gitarren hinter dem Steg. Ich hätte aber keine Ahnung, wie man sowas einbauen sollte.



@glombi

Deine Entschuldigung nehme ich gerne an. Deine Beiträge sind herzlich willkommen!
 
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Natürlich kann und darf man eine Gitarre reduzieren, aber - und da kam nun Dein eigener Beitrag dazwischen: Es muss praxistauglich sein.
Die Idee hinter der Sache war die Essenz der E-Gitarre (wie ich sie verstehe) zu finden. Ein Instrument, ein Klang, einfach nur spielen, keine Ablenkung. Zugegeben ein eher philosophischer Ansatz und weniger von der Praxis her gedacht.

In der Praxis ist nun mal das Volumenpoti sehr essentiell und bei der Perfektionierung der minimalistischen Gitarre sollte es dann nach meiner Ansicht um die Positionierung dieses Potis drehen...
 
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