Fabry UltraCustom Mouthpieces

K-Bal
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Hallo zusammen,

vielleicht kennen das einige von euch: Wenn man als Blechbläser nicht mit idealen Zähnen oder einem „Norm-Kiefer“ gesegnet ist, stößt man trotz guter Technik und Lehrern manchmal an Grenzen, die sich hartnäckig halten – vor allem was Ausdauer, Höhe oder Klangstabilität angeht. So ging es mir über viele Jahre hinweg.

Der Frust darüber war für mich schließlich der Ausgangspunkt, darüber nachzudenken, wie man Mundstücke stärker an die individuelle Anatomie anpassen kann, statt immer wieder Kompromisse mit Standardmodellen einzugehen.

Der Mundstück-Konfigurator

Aus dieser Idee ist schließlich mein Mundstück-Konfigurator entstanden. Damit kann man sein individuelles Mundstück nicht nur mit den klassischen Parametern konfigurieren, er bietet auch drei Spezialparameter, mit denen sich die Form noch besser an individuelle Zahnstellungen anpassen lässt.

Über folgenden Link könnt ihr den Konfigurator direkt ausprobieren ⇒ https://mouthpiece.fabrysoftware.com

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Screenshot vom Konfigurator

Hier die wichtigsten Basisparameter in kurzer Übersicht:

1. Innerer Kesseldurchmesser – kleiner = Höhe leichter, größer = voller Ton
2. Kesseltiefe – flach = brillanter, tief = runder
3. Kesselform (U – V) – U = heller, aggressiver; V = dunkler, weicher
4. Randbreite – breiter verteilt Druck besser, fördert Ausdauer
5. Randhöhe – Geschmackssache; ich bevorzuge flach
6. Bohrungsdurchmesser – eng = Töne zentrierter; weit = flexibler

Besonders spannend sind die Spezialparameter, mit denen man die Radialsymmetrie verlässt:

1. Überbisskorrektur​

Verschiebt den Rand auf einer Seite nach innen – eine enorme Erleichterung, wenn Ober- und Unterkiefer nicht exakt übereinander stehen.

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2. Aufweitung (ovale Form)​

Ändert das Kesselvolumen und bietet dadurch andere Klangmöglichkeiten, ohne den vertikalen Durchmesser zu ändern; kann helfen Druckstellen zu vermeiden.

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3. Aufwärtskurvenhöhe​

Der Rand kann an den Mundwinkeln leicht in Richtung der Zähne verschoben werden, um den Druck gleichmäßiger auf die Zahnreihen zu verteilen.

Screenshot 2025-12-08 202104.png
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Wenn ihr im Konfigurator ein Setup findet, das ihr ausprobieren möchtet, kann ich euch preiswert einen 3D-Druck aus hautverträglichem Kunststoffharz erstellen.

Über einen Drittbetrieb gibt es auch die Möglichkeit, Edelstahlmundstücke fertigen zu lassen – die fallen durch das Polieren etwas abgerundeter an den Kanten aus, sind aber dafür sehr langlebig.

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Mundstück in Edelstahl

Inzwischen unterstützt die Software auch Mundstücke für Posaune (kleiner und großer Schaft).
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Posaunenmundstücke mit beiden Schaftarten

Wie es dazu kam – mein Weg zum eigenen Mundstück

Ich spiele seit über 30 Jahren Trompete und habe lange versucht, mit normalen Mundstücken die für mich passenden Kompromisse zu finden. Bei mir kommt ein gewisser Überbiss dazu – ich muss beim Spielen den Unterkiefer nach vorn schieben, was Spannung in Kiefer und Zungenboden erzeugt. Das wurde gerade in der Höhe immer zum limitierenden Faktor.

Meine Experimente begann ich daher mit einem angehobenen Unterlippenrand, um den Überbiss auszugleichen. Das brachte eine direkt spürbare Verbesserung beim Spielen durch die entspanntere Kiefer- und Zungenbodenmuskulatur. Darauf möchte ich definitiv nie mehr verzichten.

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(Circa 3 mm Überbiss. Es ist gar nicht so leicht, sich so selbst zu fotografieren...)

Anschließend wollte ich das Spiel in der Höhe erleichtern und experimentierte mit kleinen Durchmessern und geringer Kesseltiefe. Wegen meines relativ großen Lippenvolumens stieß ich hier aber schnell auf Grenzen: Druckstellen, schlechtere Durchblutung usw.

Die Lösung war ein breiter, flacher Rand, der das Lippengewebe gleichmäßiger unterstützt und viel Ausdauer ermöglicht. Am Ende habe ich das Mundstück zusätzlich leicht oval gestaltet und die Mundwinkelbereiche angepasst, um die Druckverteilung auf die Zähne zu optimieren. Die ovale Form bringt zusätzlich etwas Kesselvolumen zurück für einen ausgeglicheneren Sound.

Nach einigen Varianten bin ich bei meinem aktuellen Setup gelandet – und für mich persönlich waren die Ergebnisse sehr deutlich:
  • Wesentlich mehr Ausdauer.
  • In der Höhe vier bis fünf wirklich einsetzbare Halbtöne zusätzlich.
  • Keine Druckstellen oder Verletzungen mehr, selbst bei langem Spiel.
Die resultierende Form hat auch optisch einen ganz ungewohnten Charakter und ist immer ein guter Aufhänger für Gespräche mit Musikerkollegen.

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Mein auf mich angepasstes Mundstück


View: https://www.youtube.com/shorts/BdvyRb5dM84
Ein kurzes Video mit dem Vergleich zu meinem vorherigen Standardmundstück

Diese Erfahrungen und Tests haben letztlich die Entwicklung meines Konfigurators geprägt. Die Spezialparameter sind direkt aus meinen eigenen Problemen entstanden – und ich hoffe, sie werden auch anderen helfen, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben.

Ich freue mich über Fragen, Rückmeldungen oder eigene Erfahrungen. Vielleicht hat ja jemand Lust, mal ein persönliches Setup auszuprobieren – bei mir hat dieser Ansatz nach Jahrzehnten zum ersten Mal das Gefühl erzeugt, wirklich ein für mich passendes Mundstück zu spielen.

Euer Marius
 
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