Fanned Fret/Multiscale Akustikgitarren

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Hallo Freunde und Mitmusiker,

ich wäge schon des Längeren ab, ob ich mir eine Akustikgitarre mit fanned frets zulegen soll. Seit diesem Jahr ist ja nun endlich eine von Ibanez für den kleineren Geldbeutel erhältlich (ca. 600 Euro):

AELFF10_NT_12_01.png



Der vorwiegende Grund dafür ist, dass ich vielerlei Stimmungen von ECDGAD über Standard E und DADGAD bishin runter auf CGDGAD oder BGDGAD nutze und ein System brauche, welches all diese Stimmungen auf einer einzelnen Gitarre mit einem einzigen Saitensatz (13-17-24-32-42-56) aushalten kann, das nicht die Tiefen zum Scheppern bringt und vor allem: dass die Gitarre die Intonation hält und nicht leicht verstimmt klingt, da sie mit ihrer 25.5 Mensur nicht auf dauernde Tuningwechsel ausgelegt ist. Laut vielen Recherchen soll ja gerade eine Multiscale-Gitarre das Allheilmittel für dieses Problem sein (siehe z.B. Andy McKee, der so ziemlich jeden Song sein Tuning wechseln muss, teilweise zwischen Extremen vom hohen ECDGAD auf ein tiefes CGDGAD).



Hat jemand von euch Erfahrungen mit Multiscale Akustikgitarren gemacht? Und allgemein mit dieser Ibanez AEL Serie? Ich habe mir mal aus Interesse ausgerechnet, welchen Saitenzug die Gitarre in unterschiedlichen Stimmungen theoretisch hätte und ansich müsste das ja optimal funktionieren (ich bin der Einfachheit halber von einer 26.8 Mensur für die tiefen E-A Saiten, 26.1 für die D-G Saiten und 25.5 für die B-E Saiten ausgegangen, das kommt am Ende natürlich nicht 100%ig hin):

E (D): 27.4 - 21.7 lbs.
B (A): 26.3 - 20.9 lbs.
G: 29.4 lbs.
D: 29.4 lbs.
A (C - G): 29.0 - 41.1 - 23.0 lbs.
E (D - C - B): 29.1 - 23.1 - 18.3 - 16.3 lbs.

Das Greifen von Barré-Akkorden könnte anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber insgesamt finde ich das System doch schon sehr überzeugend. Wie seht ihr das?
 
Eigenschaft
 
Ich hab ein paar fanned Frets Gitarren gespielt. Der Unterschied zu eine Gitarre mit geraden Bünden war für mich nicht groß merkbar, was das Spiel angeht. Da gewöhnt an sich fix dran.
Mit Umstimmen haben ich da allerdings keine großen Erfahrungen gemacht.
Ganz generell denke ich aber, dass die Frage ob eine Gitarre gut die Stimmung hält, wenn man viel umstimmt, eine Sache der Mechaniken und des Sattels ist. Je besser die Saite über den Sattel gleitet und je besser die Mechanik, desto besser halten sie die Stimmung.
Bei deinen Stimmungen ist ja eigentlich nur die Tiefe E-Saite kritisch. Der Rest bewegt sich ja im normalen Rahmen.. da könnte man vllt auch erstmal mit ner dickeren E-Saite oder so experimentieren..

Ansonsten halt ausprobieren. Muss ja zu deiner Spielweise und deinen Saiten etc passen :)
 
Fannies sind erstmal etwas ungewöhnlich.
Man gewöhnt sich als Spieler aber relativ schnell daran. Wenn man erstmal so weit ist, dass man nicht mehr panisch hinguckt, dann hat man eigentlich die Kurve gekriegt.
Ich war anfangs so von der Idee der Fannies begeistert. Allerdings bin ich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ist scho' geil, ja.
Die längere Mensur hilft schon, wenn man auf der bass-Seite richtig tief 'runter will oder muss. Andersrum ist es aber limitierend, wenn man mal hoch muss...
Ich habe zur Zeit eine Bari für die tiefen offenen und etliche normale für die normalen Stimmungen. Wäre jetzt die Fannie ein Ersatz für dir Bari?

Was das Umstimmen angeht, das ist eine Frage der Saiten und des Sattels. Die Mechaniken sind sowieso selbstsperrend, da ist dann höchstens die wichtige Frage, ob die dann gerade bei den tiefen Stimmungen so fein zu justieren sind, wie es die Stimmung erfordert. Auf der D-Scale Bari haut mir ein tiefes G auch gern mal ab. Trotz 0.073 Saite.
Ich habe bei der Bari dann die Mechaniken getauscht. Die Washburn hatte 21:1, das war genau richtig für die Bari. Sowas wirst Du dann aber auf der Fannie auch brauchen.
 
Danke für das Feedback von euch beiden.

@Corkonian: Falls die Frage mit der Fannie als eine Ersatz für eine Baritone an mich gerichtet sein sollte, dann muss ich das verneinen. Ich spiele öfter in Duos oder Trios und brauche daher einerseits eine Gitarre, die Standard E ganz normal handeln kann und andererseits Sachen wie CGDGBC ermöglicht, also schon nahe an einer Baritone, aber doch nicht ganz, daher die Idee mit der fanned fret.
Wie nimmst du denn die Intonation deiner normalen Gitarren wahr, wenn du sie in ein Open C, DADGAD usw. herunterstimmst? Sind da dezente Verstimmungen ab dem fünften, siebten, neunten, zwölften Bund für dich hörbar, obwohl sie nach den leeren Saiten ganz genau gestimmt sind? Andere Mechaniken wären natürlich eine gute Option, andererseits wird man aber für spontane wechsel von E nach C ziemlich viel drehen müssen oder? Ich interpretiere auf den Gotoh 21:1 21 Drehungen.
 
21:1 bedeutet, dass du den Mechanikflügel 21 x um 360° drehen musst, damit die Achse der Mechanik 1 ganze Umdrehung (360°) vollzieht.

Inwieweit sich dann die Saite ver/umstimmt hängt von der Zugkraft/Spannung der Saite ab.

Daher haben D-Tuner von z.B. Hipshot einen einstellbaren Anschlag, damit man bei jeder Umstimmung die Saite um einen definierten Anteil entspannt.
Das muss man aber für jeder Saitendicke/jedes Saitenmaterial immer neu einstellen.
 
Ich habe die Ibanez Fanned Fret schon in Münschen im Laden angespielt. Sie war sehr leicht spielbar und man kann sofort vernünftig drauf spielen,
allerdings hat sie in meinen Ohren am schlechtesten von allen Gitarren, die ich dort angespielt habe geklungen, ich würde die auf jeden Fall erst mal antesten.

Ansonsten kann man auch auf manch einer normalen Gitarre tief stimmen. Ich habe derzeit als Experiment auf meiner Guild 10er Saiten und die halten die
Open C Stimmung prächtig, keine Intonationsprobleme, Scheppern auch nicht, weil die Saitenlage recht hoch eingestellt ist, was ich wohl bald ändern werde.

Bei 13er Saiten sollte es bei den meisten Gitarrena hinhauen, man darf nur nicht den Fehler machen, dann zu fest anzuschlagen oder die Saite zu fest zu drücken!
 
Danke für das Feedback von euch beiden.

@Corkonian: ... brauche daher einerseits eine Gitarre, die Standard E ganz normal handeln kann und andererseits Sachen wie CGDGBC ermöglicht, also schon nahe an einer Baritone, aber doch nicht ganz, daher die Idee mit der fanned fret.
Wie nimmst du denn die Intonation deiner normalen Gitarren wahr, wenn du sie in ein Open C, DADGAD usw. herunterstimmst? Sind da dezente Verstimmungen ab dem fünften, siebten, neunten, zwölften Bund für dich hörbar, obwohl sie nach den leeren Saiten ganz genau gestimmt sind? Andere Mechaniken wären natürlich eine gute Option, andererseits wird man aber für spontane wechsel von E nach C ziemlich viel drehen müssen oder? Ich interpretiere auf den Gotoh 21:1 21 Drehungen.

Also ich spiele als tiefste Stimmung auf der normalen Gitarre C G D G B D und das mit einem EXP17-Satz. Die EXP16 sind da schon zu empfindlich. Die Reinheit/Intonation ist ein Frage der Konzentration und Technik. Die Grundstimmung muss stimmen. Allerdings sind beim tiefen C selbst die EXP17 so empfindlich, dass man sehr schnell die Saite sharp zieht. Umstimmen im Extrem, also von OpenG/C bass nach Standard ist ... kritisch. Die Saiten mögen es nicht und die Saitenlage verändert sich auch sichtbar. Mittlerweile setze ich lieber auf der Bari einen (Teil)Capo, als dass ich mit umstimmen und Saitenrissen und anderen Problemen kämpfe. Natürlich kann man mit den Hipshots die Zeit zum umstimmen verkürzen...


21:1 bedeutet, dass du den Mechanikflügel 21 x um 360° drehen musst, damit die Achse der Mechanik 1 ganze Umdrehung (360°) vollzieht.

Inwieweit sich dann die Saite ver/umstimmt hängt von der Zugkraft/Spannung der Saite ab.

Daher haben D-Tuner von z.B. Hipshot einen einstellbaren Anschlag, damit man bei jeder Umstimmung die Saite um einen definierten Anteil entspannt.
Das muss man aber für jeder Saitendicke/jedes Saitenmaterial immer neu einstellen.

.... aber ich mit mit den Hipshots nie warm geworden. Ich bin auf den Mulitigitarrentrip angekommen. Neue Stimmung - neue Gitarre. Erlaubt es mir, die Gitarre immer richtig eingestellt und stabil zu halten. Und Gitarren sind auch absolut preiswert. Mittlerweile kann man mit Sigmas fast so viel Spass haben wie mit Martins und mein Vietamese baut für um die 1k€ Traumgitarren.
 
Sehr interessante Einblicke, vor allem auch die Aussage von andreas83, dass diese Ibanez Fanned Fret unplugged ziemlich mittelmäßig klingen soll im Vergleich zu anderen Gitarren in der Preisklasse. Mir ist nämlich wie so ziemlich jedem Gitarristen neben der technischen Komponenten natürlich der Gesamtton der Gitarre überaus wichtig. Und wenn ich mitbekomme, dass der so lala sein soll tendiere ich schon fast wieder zu einer normalen 25.5er und die dann mit einem 13er Satz aufzuziehen und dabei dann einfach die tiefe 56er mit einer 59er auszutauschen. Dann hat auch noch das tiefe C eine Zugkraft von 18.5 lbs und ein E dann halt 29.3 lbs, mich stören dicke Saiten nicht. Es führt natürlich kein Weg daran vorbei mehrere Gitarren vorher anzutesten, da mir ja im Endeffekt der Ton gefallen soll, aber aufgrund mangelnder Alternativen an fanned frets unter 700 Euro hätte ich die Ibanez auf jeden Fall schon irgendwie im Vorfeld favourisiert.
 
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