Feedback Detection oder Terz EQ

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intercorni
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Hallo,

wir fangen langsam mit dem Live spielen an. Dazu verwenden wir ein recht minimales Setup:
kleiner Shure Sm58, Mackie Mixer und in den Inserts des Mics ein FX-Prozessor, welches den Gesang mit Kompressor, Doppler und Reverb aufpäppelt.
Beim letzten Gig hatten wir einige Probleme mit dem Feedback. Wir treten ausschließlich in kleineren Clubs auf. Darum stellt sich für mich jetzt die Frage, wie ich die Stimme einiger maßen Feedback-sicher bekomme. Sollte man lieber eine Feedback Detection verwenden oder vorher mit einem Zerz EQ die entsprechend problematischen Freuqenzen absenken?
Kann ich dazu den EQ oder die Detection in den Insert-Kette des Mikrofons einschleifen?
Oder wie wird das genau gemacht?
 
Eigenschaft
 
Leider schreibst du ein bisschen wenig über euer generelles Setup, eurer Aufstellung und euer Monitoring deswegen kann ich nur sehr allgemeine Antworten geben.

- Prinzipiell sollten Dynamix (Comp/Gate/DeEsser) das komplette Vocals-Signal bearbeiten und Reverbs usw nur zugemischt werden. Dafür verwendet man dann in der Regel einen Post-Fader Auxweg.

- Kompressoren sollten nur dann in den Insert des Kanals direkt wenn von diesem Kanal kein Monitoring zurück zur Bühne geschickt wird da sonst die Feedbackanfälligkeit deutlich steigt

- ein Feedback-Destroyer (sofern vorhanden) sollte wenn möglich nur für einen speziellen Kanal verwendet werden und nicht unbedingt für einen komplette Mix

- ein Terzband EQ oder ein parametrischer EQ erlaubt gezielteres eingreifen aber man muss ihn bedienen können


Vielleicht schreibst du noch ein paar Details über euch, euer Equipment (insbesondere Mikrofone und Monitoring), eure Aufstellung live usw. dann gibst sicher noch detaillierte Lösungsvorschläge
 
Braucht Ihr denn wirklich den Kompressor auf dem Gesang? Wenn Ihr in kleinen Clubs spielt, wird es schwierig sein, das Mainsignal akustisch von der Bühne fernzuhalten und ein Kompressor ist feedbackmäßig immer gefährlich (wie Boerx schon gesagt hat), da er bei leisen Stellen aufmacht und den Spitzenpegel runterdrückt. Resultat: Wenn keiner singt, pfeift es, wenn einer singt, ist es leise.

Banjo
 
Ich würde erst einmal versuchen, die Ursache des Feedbacks zu identifizieren und zu eliminieren, bevor ich ne Lösung suche, das Feedback durch EQs zu unterdrücken. Ein EQ verbessert auch nicht gerade den Sound vor allem nicht in in diesem Fall.

Sind halt so viele grundlegende Dinge, die hier teils schon gesagt worden sind, die zum Feedback führen, bzw. ein Feedback forcieren.
Häufiger Fehler ist das falsche Positionieren der Monitorbox, aber auch ein Kompressor und Hall auf dem Monitor ist natürlich tödlich.
 
Danke für die Antworten.
Ich kann kurz unseren letzten Gig schildern:
Wir spielten in einem Club mit kleiner Bühne. Dort gab es eine fest installierte PA ohne
Monitor-System. Also haben wir unseren Mixer mit der PA verbunden. Kein Monitoring!
Als Mikro kam wie gesagt ein SM58 zum Einsatz, welches direkt in den Mackie Mixer ging.
Im Insert des Mikro-Kanals hatten wir einen Digitech Effekt Prozessor, welcher einen Kompressor, etwas Pitch-Shiftig und ein schmales Reverb generierte.
Beim Soundcheck konnten wir die Musik nicht all zu weit aufdrehen, ohne ein Feedback
über das Mikro zu bekommen. Clubs sind des öfteren sehr minimal mit Technik bestückt, sodass zum einen kaum mit Monitoring zu rechnen ist. Um das ein wenig auszugleichen, denken wir über In-Ohr-Monitoring nach. Da ich selbst Keyboards spiele und wir neben dem Gesang keine weiteren Musiker haben, scheint mir dies auch die eleganteste Variante zu sein.
Wir treten übrigens auch zwischen Auflegepartys auf. Daher kann es passieren, dass wir auch mal einen Gig ohne Soundcheck machen müssen. Darum auch meine Frage nach einem Feedback-Unterdrücker. Es sollte also so einfach und effektiv wie möglich funktionieren.
Wenn ich mir natürlich mit einem Kompressor Feedbacks einhole, verzichte ich natürlich gerne darauf. Live kann man das sicherlich verschmerzen. Dann würde ich den Effekt-Prozessor auch nicht mehr in den Insert einschleifen, sondern über die Sends verkabeln.
Dennoch meine Frage: macht ein grafischer EQ auf dem Mikro-Kanal Sinn?
 
Ich hab immer noch nicht ganz verstanden, was Ihr über den Mixer alles verstärkt. Nur ein Mikro oder noch weitere? Besteht Eure "Band" nur aus Keyboard (Sequenzer, Arranger, quasi alle Instrumente aus dem Key kommend), keine weiteren Drums, Gitarren, Bass? Was ist mit Deinem Keyboard, wird das auch über den Mixer verstärkt?
Ihr habt keine Monitorbox auf der Bühne? Sondern hört Euch über die Clubanlage?

Wenn tatsächlich alle Soudns/Instrumente aus den Keyboards kommt, plus Gesang, dann könnte tatsächlich in-ear eine Lösung sein. Wichtig bei in-ear, dass Du alles drauf geroutet hast.
Wieviel Musiker seid Ihr denn auf der Bühne?

EQ im Mikrokanal macht in Deinem Fall für mich keinen Sinn, es sei denn Du bist mit Deinem Sound nicht zufrieden, hast eine "problematische" Stimme. Ein Feedback-Destroyer macht in meinen Augen nur für den Monitor-Sound Sinn, wenn überhaupt, aber nochmal: Ist eine Beeinträchtigung des Sounds.
 
Wir verwenden in unserem Akustik-Setup schon Feedback-Destroyer mit Erfolg, sogar die billigsten der billigen von Behringer :schäm:

Man kann damit schon ein paar dB Gain-Before-Feedback rausholen. Allerdings sollte man sich nicht von den vielen Filtern dazu verleiten lassen, diese auch alle einzusetzen. Irgendwann ist mehr weggefiltert als noch zu hören und letztendlich verliert man dadurch mehr wahrnehmbare Lautstärke als man gewinnt.

Wir pfeifen die Dinger vorher ein und brechen den Vorgang nach maximal 5 oder 6 gesetzten Filtern ab und schalten die Automatik aus, die später evtl. weitere Filter setzt. Beim Einpfeifen sollte man auch unrealistische Lautstärken, die man hinterher gar nicht braucht, vermeiden. Wenn zuviele Frequenzen nahe beieinander pfeifen, macht das Gerät nämlich das erstbeste Filter in der Nähe einfach breiter und breiter und jede Menge andere Nutzfrequenzen in dem Bereich sind auch weg. Also in Maßen und mit Bedacht einsetzen.

Vorzuziehen sind aber erstmal alle anderen Maßnahmen wie richtiges Platzieren der Monitore und Lautsprecher, Kompressor aus, kein Abdecken des Mikrophonkopfes hinten mit der Hand und was sonst hier schon alles besprochen wurde.

Richtig gemacht sollte eigentlich ein Vocalmikro auch in einem kleinen Club gar keine Probleme machen, außer es ist eine Flüsterstimme. Wir haben mit den Vocals nie Probleme, nur mit den akustischen Instrumenten.

Auf größeren Bühnen brauchen wir die Feedback-Destroyer sowieso nicht, nur in den kleinen Kneipen, wo es auch keine richtige akustische Trennung von Hauptweg und Monitor gibt.

Banjo
 
Es stimmt: wir sind halt ein Duo, ich spiele die Keyboards, welche auch über den Mixer laufen. Und das Mikro der Sängerin läuft natürlich auch über den Mixer.
Da wir meistens in kleinen Clubs spielen, gibt es dort ab und an auch keine Monitoranlage.
Was aber nicht so schlimm ist.
Für mich stellt sich nur die Frage, ob ich mir jetzt einen Terz-EQ hole, um den in die Summe einzuschleifen. Wir gehen ja ohne jegliche Klangregelung direkt vom Mixer in die PA.
 
Wenn Du einen EQ in die Summe einschleifst, veränderst Du damit den Sound für das Publikum, was ich nicht für sinnvoll halte.
So wie ich es verstanden hab, gibt es keine Monitormöglichkeit für Euch, außer das Signal, das Ihr aus den PA-Boxen hört. Das heißt doch eigentlich, dass Ihr auch etwas von dem PA-Signal hören müsst, also im ungünstigen Fall vor den Boxen, zumindest im Abstrahlwinkel dieser stehen müsst. Das ist ungünstig, mag bei überschaubaren Lautstärken funktionieren.
Ich würde zusehen, aus diesem Abstrahlbereich herauszukommen, mir eine oder zwei aktive Monitorboxen zulegen (manchmal tut's sogar eine kleine 20-30W Aktivbox, z.B. diese) oder ein in-ear, wie Du selbst schon als Idee eingeworfen hast. Wobei letzteres a. gewöhnungsbedürftig und b. teurer ist.
 
Das Monitoring ist ja auch nicht das Problem. Trotz fehlender Monitore haben wir ganz gut spielen können. Nur ab einer bestimmten Lautstärke gab es halt Rückkopplungen von der PA.
Und die würde ich in Zukunft ganz gerne in den Griff bekommen. Darum auch meine Frage, ob ein EQ oder Feedback-Prozessor auf dem Mikro-Kanal Sinn machen würde.
 
Nochmal, mit einem EQ und/Feedback Unterdrücker beeinträchtigt Ihr den Sound. Möglicherweise kann man damit auf dem Monitor leben, aber für's Publikum würde ich das nicht machen. Sorgt dafür, dass Ihr nichts von dem Dirketschall der Anlage bekommt, dann gibt's auch kein Feedback, dann hört Ihr Euch zwar auch nicht mehr (oder zumindest nicht mehr so gut) aber genau dafür würde ich mir dann auch Monitor/IN-Ear zulegen, wo auch kein Kompressor mehr für Feedback drauf ist, und gut.
 
In kleineren Clubs ist das natürlich leichter gesagt als getan. Aber InEar-Monitoring haben wir eh angedacht. Dann schmeiße ich den Kompressor vom Mikro-Kanal einfach raus und hoffe, dass damit das Rückkoppel-Problem einigermaßen vom Tisch ist.
Danke für alle Antworten und die Hilfe.
 

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