Feedback-resistente Mikrofone für den Live-Einsatz?

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Hi,

ich mach es kurz: Welches sind die feedbackresitentesten Mikrofone, die man für Live-Anwengungen der folgende Art empfehlen kann?


- Acoustic-Cover-Band (siehe Signatur)
- Cajon, Bass, 2xGitarre/Mandoline
- 4 x Gesang (SM58, E935, MD421, Audix Irgendwas)

- 2 x Bose L1 System (zur Zeit noch Modell II + Modell I, demnächst 2 x Modell II)


Meist ist die erreichbare Lautstärke für uns völlig ausreichend. Manchmal hätte wir aber gern noch ein Tick mehr Level und dann fängt es gelegentlich schon mal an zu pfeifen. Empfehlung für die Aufstellung der BOSEs sind ja mindestens 2 - 3 m hinter der Band. Das ist aber aufrund sehr kleinen "Bühnen" nicht immer möglich. Die Aufstellung der Anlagen seitlich und schräg hinter der Band hilft, ist aber auf Platzgründen auch nicht immer machbar.

Deswegen nun also die Überlegung, zumindest mal die Mikrofone mal sehr feedbackresistent auszustatten. Mein Eindruck war nun, dass besonders das MD421 ziemlich feedbackanfällig ist. Liege ich damit richtig?


Als Empfehlung habe ich jetzt schon mal das Audix OM6 aufgeschnappt. Was könnt ihr noch empfehlen?

In anderen Freds hier wurde auch dieses genannt (allerdings wohl klanglich nicht so versiert):
https://www.thomann.de/de/ev_nd967_ndymserie_gesangsmikrofon.htm

Auch das Telefunken M80 wird gehandelt.




Gruß Jens
 
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Das Telefunken M-80 und das Audix OM6 sind sehr feedbackunempfindlich bei gleichzeitig guter Auflösung und hoher Verständlichkeit.
 
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Danke!

Feedbackunempfindlichkeit und Verständlichkeit - eine gute Paarung. Ein M-80 hab ich hier noch. Das werde ich dann mal näher testen.

Liege ich richtig, mit meiner Annahme, dass das MD421 etwas zu Feedback neigt?
 
Also bei den genannten Kandidaten würde ich auch aufs MD421 tippen. Trotzdem wird ab einem gewissen Pegel das Konzept mit den Bose-Boxen nicht mehr aufgehen. Die sind aus meiner Sicht nicht für Druckbeschallung und das Bespielen von tiefen Räumen gedacht. Da wird es dann irgendwann besser sien mit konventionellen Tops zu arbeiten. Physik lässt sich nicht wirklich austricksen. Vielleicht geht noch das eine dB mehr durch ein anderes Mikro. Trotzdem vermute ich dass ihr am Ende der Fahnenstange angekommen seid.
 
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Von den aufgezählten Mikros ist mit Sicherheit das MD421 das feedbackempfindlichste. Ich kenne dessen großen Bruder, das MD441, von Live-Einsätzen, und auf engen Bühnen pfeift das relativ schnell. Aber auch das Shure SM58 pfeift, wenn man es per EQ auf einen modernen Sound trimmt.

Dein Audix und das Sennheiser e935 sind schonmal ganz gut gegen Feedback gewappnet. Besser wäre das e945, das hat eine Supernierencharakteristik. Empfehlen würde ich die folgenden Modelle:

- Audix OM7 (angeblich das feedbackresistentest Mikro auf dem Markt, allerdings muss man mit den Lippen echt dran kleben)
- Sennheiser e945
- Shure Beta 58a

Was Euch aber auch helfen könnte: Das Monitoring nicht von hinten oder schräg hinten kommen lassen, sondern von der Seite. Aus dieser Richtung haben alle genannten eine gewisse Pegelbedämpfung, also bessere Feedbackresistenz als bei Beschallung von (schräg) hinten.

Gruß
Jo
 
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Super, vielen Dank für Eure Einschätzungen.

Ist immer gut, wenn der eigene Eindruck auch von Externen mal bestätigt wird.


Ja, die Aufstellung der Anlagen an den Seiten kann für uns natürlich ein Weg sein - man benötigt eben den entsprechenden Platz. Ich werde den Jungs auf jeden Fall mal die Audix-Mikros ans Herz legen. Ich selbst bin ohnehin ganz gerne mit den Lippen am Mikro. Insofern könnte für mich auch das OM7 in Frage kommen. Für die anderen dann vielleicht eher das OM6. Mal sehen.

Die zusätzliche Frage, wie das Mikro dann zur jeweiligen Stimme passt, bleibt natürlich auch noch im Raum. Bei Mir passt das E935 ganz gut. Ich hätte auch gegen eine E945 nichts einzuwenden, wenn die Superniere hier eine Entspannung bieten kann.
 
Sicherlich kann es hilfreich sein, Mikrofone möglichst feedbackunempfindlich auszuwählen. Allerdings würde ich nicht unbedingt eine mit Bedacht ausgewählte Mikrofonkombination einer suboptimalen Boxenpositionierung opfern.

Es war jahre-/jahrezentelang anerkannter Standard, das PA-Boxen vor, und nicht hinter die Mikros gehörten. Monitore, wurden so ausgerichtet, dass sie möglichst wenig in Mikros einstrahlten.
Nur weil ein Hersteller mit einer guten Marketing- und Werbeabteilung dem Usern auf einmal erklärt, dass man langgezogene PA-Boxen (Stäbchen) auch hinter die Mikros stellen kann, ohne dass es Feedbackprobleme gibt, ist die Physik davon noch lange nicht überzeugt und verrhält sich zum Glück nicht so, wie besagte Werbe- und Marketingabteilung das den Usern gerne weißmachen würde.

Manchmal hätte wir aber gern noch ein Tick mehr Level
Im Monitor, oder auf der PA für das Publikum?
Genau das ist das Problem solcher Aufstellungen, für diese beiden Anwendungen mit unterschiedlichen Bedarfen haben die Säulensysteme im kombinierten PA- und Monitoreinsatz nur einen Levelregler und können so immer nur einen hoffentlich guten, oft dann aber leider doch nur recht schlechten Kompromiss darstellen.

Ich würde das Geld nicht in neue Mikros sondern in eine Monitoranlage investieren und die PA dahin stellen, wo sie hingehört: Vor die Mikros/Band.
 
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Ja, das kann man so sehen.

ICH persönlich empfinde es als großen Gewinn und als ein "gutes Gefühl", genau DAS zu hören, was auch beim Publikum ankommt. Wir mischen das ja meistens selbst und genau DANN ist es eben sehr "convenient", von der Bühne aus zu hören, was los ist und bei Bedarf auch eingreifen zu können (ohne dass wieder einer draußen rumrennen muss .... geht ja auch gar nicht während des Gigs, meist zu Beginn). Für uns hat das immer sehr gut funktioniert.

WENN wir mal extern gemischt werden - bei größeren Sachen zum Beispiel -, dann ist das ja auch kein Problem für uns. Dann kommt ne ordentlche Anlage nach vorne und gut isses. Aber wenn wir's selbst richten müssen, dann isses gut, auf der Bühne zu hören, was "draußen" ankommt.

Dazu kommt: Mit unseren zwei Anlagen haben wir ja sogar schon die Möglichkeit, eine der beiden als Monitor hinter uns zu nutzen und die andere - mit mehr Pegel - nach vorne zu stellen. Haben wir schon so gemacht und es hat funktioniert.
 
Ihr werdet nie genau das hören, was ihr auch nach vorne raus bringt, solange ihr mit akustischen Instrumenten auf einer Bühne steht. In sofern hat die Argumentation ihre Schwächen.
Wenn du unbedingt genau das hören willst, was du dem Publikum anbietest (soweit technisch/akustisch möglich), dann kann man auch ein Summensignal auf einen Monitor legen. Das ist ja noch lange kein Grund, das Frontsignal "mit Vollgas" in die vorhandenen Mikros zu blasen.

Alle hier im Verdacht stehenden und kritisierten Mikros, egal ob MD421, SM58 oder MD441 sind anerkannt gute, für mache Leute ggf. auch nur brauchbare Mikros, die aber seit Jahrzehnten ihre Tauglichkeit auf zig Bühnen im harten Rockeinsatz bei deutlich höherer Bühnenlautstärke, als eine Akusitk-Coverband sie liefern kann, bewiesen haben. Bei vernünftigem und bestimmungsgemäßem Einsatz dieser Mikros braucht man sich um Feedbacks wenig bis keine Sorgen machen.
 
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Sag mal: Was hab ich denn oben geschrieben?

Wenn's groß und laut werden muss, kommt ne (weitere) Anlage vorne hin. Fertig! - Ansonsten spielen wir weiterhin mit der BOSE / den BOSEs hinten dran, wie sich das seit Jahren (!) schon bei uns bewährt hat. Was ist dagegen einzuwenden? Im Großen und Ganzen kommen wir mit der Lautstärke ja auch hin. Wenn man aber durch etwas feedbackunempfindlichere Mikros nun noch ein paaaaaaar Reserven erreichen kann - warum nicht?

Dass sich der "Sound" natürlich auch ausbreitet, ist uns doch klar. Es hört sich in 10 m Abstand - etwas - anders an als direkt vor der oder auf der Bühne. Aber der grundlegende Eindruck für uns auf der Bühne stimmt doch schon mal. Und dieses stimmt nun auch (ich hab's ausprobiert): Wenn man mal in der Location umhergeht, ist man immer wieder erstaunt, wie homogen der Sound auch noch weiter hinten ist. Wozu dann also noch eine(n) weitere(n) Monitor(anlage) mitschleppen?


Ich will auch keine Mikros diskreditieren oder sonstwas. Manchmal hat man echt den Eindruck, dass die Marke "BOSE" eine Art Beißreflex auslöst. Das ist nicht nötig aus meiner bescheidenen Sicht. Man hat mir mit etlichen guten Hinweisen auf (vermeintlich feedbackresistente(re)) Mikros sowie Tipps zur Aufstellung der Anlagen hier seriös weitergeholfen. Dafür hab ich mich ausdrücklich bedankt. Mehr wollte ich gar nicht. Wir müssen keine anderen Themenstränge aufmachen.
 
Es mag den unbedarften Laien etwas seltsam anmuten, aber es gibt hier Leute, und ich zähl mich einmal dazu, die etwas vorsichtig werden wenn ein Hersteller mehr oder weniger nur das Gewicht als technische Daten herausrückt. Mit vollmundigen Marektingsprüchen kann man keine Dimensionierung einer Beschallungsanlage durchführen. Da bin ich dann eher skeptisch.
Ich weiss z.B dass die Teile in schwierigeren Situationen wenn sehr viel schallharte Wände vorhanden sind, schnell verwaschen und undifferenziert klingen. Auch steigt durch die vermehrten Reflexionen der Wände die Rückkopplungsgefahr da man dieses Schwammige gerne mit höheren Pegel auszugleichen versucht, obwohl das hnehin nichts nutzt. Wie gesagt, auch Bose kann die Physik nich austricksen, auch wenn sie es behaupten wollen.
Und natürlich wirst du auf der Bühne nie und nimmer das selbe hören wie das Publikum. Alleine schon weil ihr geringere Abstände zu den Instrumenten habt. Da ist für euch die Cajon deutlich lauter als in der letzten Reihe des Publikums. Das und noch andere Gründe machen die Aussage der Marketingabteilung auch wieder zumindest zu unpräzise formuliert.
Aber zurück zum Thema. Das MD421 zu ersetzen wird sicher etwas bringen. Obs ein audix sein soll, hmmm, weiss nicht. Ich bin bei eurer Besetzung da eher skeptisch. Ein gutes Audiotechnica oder die Sennheiser 900er sind da nicht so verkehrt. Aber, wie so oft erwähnt, muss ein Gesangsmikro in erster Line mit der Stimme zusammen passen.
 
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Von den aufgezählten Mikros ist mit Sicherheit das MD421 das feedbackempfindlichste. Ich kenne dessen großen Bruder, das MD441, von Live-Einsätzen, und auf engen Bühnen pfeift das relativ schnell.
Das MD421 hat eine Nieren-, das MD441 eine Supernierencharakteristik, also schon mal nicht dasselbe in Sachen Rückkopplungsempfindlichkeit. Dagegen hat das MD421 eine fest eingebaute Anhebung der oberen Mitten bzw. Präsenzen, die natürlich gerne zum Pfeifen anregt, während man das beim MD441 per Schalter regeln kann. Meiner Erfahrung nach kann man das MD441 bei richtiger Aufstellung (also Monitore halb links und rechts vor dem Stativ) laut genug einstellen, es braucht allerdings auch mehr Gain als andere dynamische Mikros.
 
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Ich würde hier ein Audix OM7 vorschlagen, welches ja für seine Rückkopplungssicherheit bekannt ist. Es besitzt ausserdem noch eine Hypernierencharateristik welche noch enger als die bekannte Superniere ist. Das könnte dazu führen, dass nahezu kein Schall mehr von der BOSE Anlage aufgenommen wird.

Das MD421 kann der Übeltäter sein, muss es aber nicht. Eigentlich kann es jedes Mikrofon sein, welches aufgrund seiner Stellung den Schall der PA nicht richtig ausblenden kann.
 

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