Fender Bandmaster VM Head - 40 Röhrenwatt für ein Fender-Klingeln

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So Leuts,

ich hab seit etwas mehr als einer Woche ein nagelneues Fender Bandmaster VM Röhrentop.

Nachdem ich mich im Katalog und auf Youtube über die beiden neuen VM-Vollröhrenverstärker (Bandmaster Head und VM Deluxe Combo) informiert hatte, war ich sehr neugierig, denn ein Vollröhren-Fender-Top mit den Vorzügen der Hotrod-Serie plus einem "heißeren" Overdrive-Kanal als in der Hotrod-Serie für insgesamt knapp 600 Flocken für das Top sowie 700 Euro für den Combo klangen erstmal vielversprechend.
Ich muss dazu sagen, dass ich oft beim Üben daheim mit den Sounds des Pod XT Live (schöne Fender-Simulation mit Compressor über Hifi-Anlage) mehr Spaß hatte als mit dem DSL 50 von Marshall im Probesaal.

Der Marshall klang mit meiner Fender Customshop oft zu "hart" und trocken, wenn ich die Höhen rausgenommen hab um mehr Wärme zu haben klang es gleich , als sei ein Tuch auf dem Amp und umgekehrt wenn zu viele Höhen drin waren klang es eher hart als warm....

Dachte immer , dass die Kombination Marshall plus meiner Strat sehr gut geeignet sei, um einen guten "RHCP"-mäßigem Sound zu erreichen.
Naja aber während die Strat sehr holzig , dynamisch und im guten Sinne "plastisch" und "weich" klingt, habe ich mit dem Marshall leider nie den Sound erreicht, der mir vorschwebte und ich wollte natürlich auch beim Marshall DSL 50 dann live keine Amp-Modelings vom Pod XT Live davorschalten, wofür hat man sonst nen an sich guten Röhrenamp, wenn man dann doch wieder mit Ampsimulationen arbeitet?

Die DSL-Serie macht eben NICHT den "klassischen" oldskool-Marshall-Sound, den man z.b. von guten Plexi-Tops kennt.

Konsequenz:

Statt der Fender-SIMULATION aus dem Pod XT Live habe ich mir mal das Bandmaster VM Head gekauft.

Mir war es auch völlig egal, dass das Teil in Mexiko gefertigt sind, denn die Entwicklung fand zum einen in den USA statt, außerdem glaube ich nicht, dass bei Gitarren oder Verstärkern "von der Stange" es einen Unterschied macht, ob da jetzt ein Amerikaner die Platinen verlötet oder ein Mexikaner.

Ich denke auch , dass die "normalen" Standard-Strat made in usa von Fender deswegen besser klingen, da die dort natürlich die besten "Non-Customshop"-bestimmten Hölzer verwenden, während bei den Mexiko-Strats "gute Mittelklasse" verbaut wird.
Generell halte ich eh nix von dem Hype, dass ALLES aus Amiland automatisch besser und toller sein soll, schließlich wurde der Instrumentenbau in Osteuropa erfunden und nicht von Leo Fender in den USA!
Ok, ich schweife ab, zurück zum Thema…. ;-)

Ich habe also ohne Vorbehalte das Bandmaster VM Head bestellt.

Kommen wir zuerst zur

Verarbeitung:

Hier gebe ich 8 von 10 Punkten.

Man merkt irgendwie schon, dass für das Gehäuse ein etwas anderes "billigeres" schwarzes Material verwendet wurde als beispielsweise bei meinem DSL 50 oder auch bei den Hotrod-Amps. Es glänzt ein wenig mehr und wirkt etwas härter, gibt ja Unterschiede was Plastik-Arten angeht.
Das ganze wirkt eine Spur weniger gediegen, als die Materialanmutung bei Hotrod- oder DSL-Amps.
Auch die Poti-Knöpfe wirken irgendwie bisschen "anders" von der Verarbeitung, scheint ein anderes Plastik zu sein (überlege bereits, ob ich diese Knöpfe für knapp 35 Euro gegen cremefarbene "Vibrolux"-Style-Knobs von TAD tauschen soll, will aber überlegt sein, 35 Euro nur für paar "blöde Knöpfe" is viel Kohle) als bei den Made in USA-Amps von Fender.
Auch der Amp-Griff und dessen Verschraubung auf dem Top oben wirkt irgendwie im Vergleich zum Griff des Marshall-Tops "plastigrer" also glänzt bisschen mehr und wirkt etwas billiger als beim Marshall-Top.

Warum gebe ich dann 8 von 10 Punkten?

Die von mir angesprochenen Punkte haben keine direkte Auswirkung auf die restliche Verarbeitung des Tops, und die wirkt erstmal 1A.
Also die konstruktionelle Anmutung des Tops wirkt wirklich gut, da rappelt nix, alles wirkt aus einem Guss und erstmal vertrauenswürdig.
Die Potis selbst laufen sahnig und ohne Probleme.
Sehr gut finde ich auch auf der Rückseite des Amps die beiden Schalter für Power und Standby. Endlich wurden mal keine Kipp-Schalter verwendet, sondern schwarze Schalter.
Ich mochte diese metallischen Kipp-Schalter noch nie, fragt mich nicht warum, die schwarzen Schalter machen nen guten Dienst und funktionieren genauso gut.

Der gesamte Aufbau des Tops wirkt sehr durchdacht und man merkt, dass die Leute bei Fender aus Erfahrung wissen, was sie tun.

Zum 4-Fach-Fuss-Schalter:

Sehr solides Handwerk, schönes Metallgehäuse, auch ordentlich schwer, so dass man den Fuß-Schalter im harten Bühneneinsatz nicht mal versehentlich dem Basser vor die Füße schießen kann ;-)

Die Fuß-Schalter selbst "klicken" allerdings nicht so schön wie bei dem Marshall-Fußschalter, alles wirkt vom Druckpunkt her "weicher".
Von der Qualität her scheint das also nicht ganz so gut zu sein wie bei Marshall, allerdings stehe ich persönlich eher auf diese Art der Fuß-Schalter, wo man nicht mit dem Fuß so richtig drauftrampeln muss.
Etwas schade finde ich, dass Fender mittlerweile der Strategie von Line 6 gefolgt ist und einen eigenen speziellen Anschluss für den Fuß-Schalter designt hat.
Klar, die Amp-Switch-Funktion sowie das separate Switchen der Delay, Hall und Chorus-Sektion wäre mit einem Standard-Klinken-Fußschalter nicht möglich gewesen.
Dennoch wäre ein einfacher Klinken-Eingang für "normale Fußschalter" wünschenswert, mit dem man wenigstens die Kanäle um - und den Reverb an oder ausschalten kann sinnvoll.
Aber positiv bleibt festzustellen, dass der Fender-Fuß-Schalter bei normalem Gebrauch wohl kaum kaputt zu kriegen sein wird und somit kein Ersatz nötig sein wird.
Man muss hier halt auch auf den Preis schauen, ein separater Klinkeneingang für normale Fuß-Schalter hätte den Preis nur nach oben getrieben.

Kommen wir zum Design:

Hier gebe ich 10 von 10 Punkten.

Klassisches Fender-Design at it`s best.

Schönes schwarzes Bedienpanel. super gut ablesbare "klassische"; schwarze Fender-Knöpfe auf den Potis, das passt!
Beim Design lässt Fender nichts anbrennen, auch der schöne Schriftzug auf dem Panel ist im besten Sinne classic!
Ich habe nur dieses dreieckige VM-Schild abgeschraubt, gefiel mir nicht so…

Jetzt das eigentlich entscheidende:

Der Sound (getestet mit einer guten geschlossenen 2x12er-Box mit Celestion V30s)

Hier gibt's 8 von 10 Punkten.

Da ich im Vorfeld am neugierigsten auf den neuen Overdrive-Channel (der "heißer" sein soll als bei der Hotrod-Serie) war, fange ich mal untypischerweise damit an ;-)
Also nachdem ich diverse Youtube-Videos (sowohl hauseigene Fender-Videos als auch "unabhängige" Videos diverser Youtube-Mitglieder) angeschaut hatte, habe ich wirklich gedacht: Wow…..was für ein Overdrive……das klang vielversprechend……
Beim ersten Antesten des Overdrive-Channels machte sich spontan etwas Ernüchterung breit…..also bei voll aufgedrehtem Gain-Regler hat es der Amp geschafft, dass meine geliebte Customshop-Strat regelrecht undifferenziert und irgendwo unausgewogen klang…..der Overdrive hat fast eine Art Fuzz-Charakter, jedenfalls finde ich nicht, dass das irgendwie sahnig klingt….ist natürlich Geschmackssache, aber es scheint wohl nach wie vor ein Privileg von richtig teuren Boutique-Amps zu sein, einen fenderesken Clean-Sound UND gleichzeitig einen sahnigen Lead-Sound in einem Amp hinzukriegen……die Geschichte muss nicht neu geschrieben werden, Fender schafft es zumindest bei diesem Amp nicht, einen überzeugenden Lead-Sound zu zaubern (ich kenne jetzt nicht die Fender Supersonic-Amps, vielleicht können die das ja).
Naja, es hat ja schon einen historischen Hintergrund, dass Fender-Amps sehr beliebt in Kombination mit diversen Tretmienen sind….
Daher komme ich jetzt mal zu dem Channel, weswegen ich mir das Top geholt hab:
Der Clean-Channel stellt spontan den wohligen Fender Chime bereit.
Das ganze kommt in Verbindung mit meiner Strat so selbstverständlich und entspannt souverän rüber, dass ich wieder an einen Punkt gelange, wo ich drüber nachdenke, ob nicht DAS der Grund war, warum ich mit der Stromgitarre einst anfing: Kabel rein und schon fliegt der Fisch und zwar ohne viel Schnickschnack….es fühlt sich irgendwie an wie damals als Pubertierender mit meiner ersten 70ies Framus Stratkopie (mit unsagbar hässlichem schwarzen Vinyl und zwei (!) mit schwarzen Kappen bedeckten Singlecoils) in Verbindung mit einem kleinen Park-Amp…..ich höre mich spontan simple Dreiklänge spielen und erfreue mich an dem satten glockigen Fender Tone in Reinkultur…..das nächste was mir positiv auffällt ist die unfassbar wirkungsvolle EQ-Sektion des Cleanchannels:
Während ich bei Treble auf 8 noch einen schönen Sound habe wird's bei 9 oder gar 10 fast zuviel des Guten, ähnlich verhält es sich mit dem Bass-Regler, bei vollen 10 wird es ein wenig "wummerig", also flugs beide Regler auf 8 und dann passt das….die Mitten habe ich derweil komplett runtergedreht, ich stehe halt mehr auf den Twin-Sound als auf den mittigen Tweed-Sound von Fender…

Jetzt muss der Amp zeigen, was er wirklich drauf hat:

Einfach mal den Volume und damit die Endstufe auf Vollanschlag und…..NICHTS passiert…zumindest nicht mit meiner Strat mit Low Output-Pickups……der Channel lässt sich NICHT zum leichten Anzerren bewegen…..während das Teil nun ähnlich ohrenmordend laut wird wie ein Hotrod den ich mal spielen durfte (beide haben ja auch 40 Röhrenwatt und die gleiche Röhrenbestückung) suche ich jegliches süssliche Anzerren (wie ich es z.B. mit dem Pod XT Live und dem Fender Deluxe-Amp-Modeling zuhause genießen kann) vergebens……ok das kann man jetzt positiv oder negativ sehen….man hat hier zumindest ordentlich Headroom und eine übersteuerungsfeste Endstufe….

Das ganze brachte mich zu einer neuen Idee:

Ich wechsle nochmals in den Overdrive-Channel und drehe Gain auf 1.

Jetzt klingt der Channel fasst wie der Clean-Channel, ich drehe dann einfach mal weiter auf und ab Gain auf 2-3 kommt das, was ich mir so erwünscht hatte:
Schönes leichtes Anzerren und dieses silbrige Flirren in den Höhen…..das ganze geht so bis knapp 4 , bei 5 wird's mir schon zuviel ….klingt dann wieder nach dem Overdrive, den ich an diesem AMp nicht mag…beim persönlichen Antesten muss man halt mit der eigenen Klampfe antesten, bei welchem Gainsetting dieser schöne Übergangsbereich zwischen Clean und Zerre gut getroffen wird…

Der Sound ist jedenfalls nun absolutes Gänsehautfeeling…..es fendert aus den Speakern dass es eine wahre Wonne ist.....ich spiele zuerst Under the bridge an und danach Little Wing und merke:

Das ist es, wofür Fender-Amps berühmt sind...

Ich probiere spontan die gleichen EQ-Settings wie zuvor im Clean-Kanal vor (Treble 8, Mitten 0, Bass 8) und siehe da:

Das passt jetzt aber RICHTIG……es bluest und schmachtet wie Sau und ich frage mich wie man so einen kultivierten Sound für knapp 600 Flocken hinbekommen kann……worauf hin mir wieder die Mexikaner und ihr wohl eher ausbaufähige Stundenlohn einfällt ;-)

Das Rezept geht auf, Schaltungsdesign und Bauteile made in USA und Bau in Mexiko = günstiger Amp mit absolut gutem Grundsound.

Bei den Röhren vertraut Fender auf Groove Tubes…..scheint eine gute Wahl zu sein.

Ich wollte den Test nicht posten, bevor ich in einer Bandprobe das Top im Live-Einsatz getestet habe….da wir auf ner großen Bühne in einem Saal proben, konnte ich mich hier unter realen Bedingungen von den Qualitäten des Bandmaster-Tops überzeugen:

Was wirklich überzeugend ist, dass ich bei meiner Band (www.greenhotchilis.de) nicht mal wirklich laut machen muss und mich trotzdem im Bandgefüge super hören kann…..das Klingeln setzt sich enorm gut dich was sicher auch zu einem gewissen Teil mit den Qualitäten meiner Strat zusammenhängt…aber wie sagt man so schön:

Eine Kette ist nur so stark wie das schwächste Glied……


Achja, bevor ich es vergesse:

Die Effektsektion bietet gute brauchbare Sounds, ob der digital Hall nun an den Original-Federhall von Fender ran kommt, konnte ich mangels Vergleichsmöglichkeit nicht feststellen, alle Effekt-Sounds bieten jedoch einen warmen plastischen Sound.
Ich werde die Möglichkeiten jedoch nicht nutzen, da ich mit den Effekten meines Pod XT Live besser klar komme, man kann beim Bandmaster schnell praxistaugliche Effektsounds basteln jedoch gerät genaues Einstellen von Settings zu einem Geduldsspiel, da lobe ich mir doch die Editier-Fähigkeiten vom Pod XT Live.
Aber für Leute, die sonst mit wenigen bis gar keinen Effekten arbeiten ist dies sicher eine sinnvolle Sektion.

Fazit:

Für 600 Euronen gibt es bewährte Fender-Qualität in zufriedenstellender Verarbeitung und einem tollen Design, des Testers Daumen geht steil nach oben, Freunden des Fender-Amp-Sounds kann ich ein persönliches Antesten nur wärmstens empfehlen, die Overdrive- und Lead-Qualitäten des Amps bleiben jedoch meines Erachtens nach deutlich hinter den vollmundigen Versprechungen aus Kalifornien zurück……aber bei 600 Euro Anschaffungskosten und 700 Euro für den Combo mit gleichem Schaltdesign bleibt sicher noch etwas finanzielle Luft, um sich mindestens ein gescheites Zerrpedal davor zu stellen.
Ich arbeite nach wie vor zum einen mit den Verzerrer-Modelings vom Pod XT Live (was für mich gut klingt und funktioniert) sowie mit einem Lead-Preset, was dem Live-Lead-Sound von John Frusciante seeehr nahe kommt (dicker leicht angeschmutzter Fuzz-Sound mit Wah).
Durch den Wechsel vom Marshall DSL 50 auf das neue Bandmaster-Top machen mir die Sounds bei der Probe nun genauso viel Spaß wie das Üben daheim mit den Amp-Modelings.
 
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Jetzt noch ein paar Bilder und du hast dir die Kekse wirklich verdient. Tolles Review! :)

MfG
 
hi maik!

ja, auch von mir - dank für das ausführliche review!

ich freue mich auch schon darauf diese amps mal anzuspielen, aber die letzten ZWEI mal die ich in einem großen musikladen war, waren beide amps ausverkauft :(

cheers - 68.
 
Super, mal ein Review über diese Serie zu lesen. Ich gebe zu, ich gehöre zu denjenigen, die sehr skeptisch sind wenn Fender jetzt versucht, das Rad neu zu erfinden, um dann trotzdem nur damit zu rollen - also einen Vintage-Reverb-Sound per DSP zu emulieren. Kann man machen im low-price-Segment oder bei kleinen Amps, aber ein 40 W Röhrengerät kauft man dann ja doch am Ende wegen Kraft und Archaik, da find ich sowas doof. Gibt aber sicher genug Anwendungen, für die ein 98 % authentischer Halleffekt ausreicht, und in denen die Flexibilität der DSP-Sektion dankbar angenommen wird. Insofern bin ich evtl einfach nicht die Zielgruppe :)
 
Also ich hab ihn mal kurz gehört und war positiv überrascht. Klingt eindeutig nach Fender mit netten Effekten. Die Zielgruppe sind ja Allrounder mit Hang zum Fenderton und nicht die Fender Puristen. In dieser Preisklasse ein absoluter Tipp :great:
Ich würde den Amp mit einem feinem Overdrive Pedal betreiben und gut is es ;)

lg,NOMORE
 
Vielen Dank,darauf hatte ich schon gewartet.Allerdings hätte ich das Ergebnis anders-
rum vermutet- gute Zerrsounds und eher bescheidener Transistorcleansound.
Ein Grund mehr,den Amp mal anzuspielen.

Danke !
 
... Allerdings hätte ich das Ergebnis anders-
rum vermutet- gute Zerrsounds und eher bescheidener Transistorcleansound...

hi wes!

wie kommst du auf "transistor-cleansound"?

soweit ich weiß ist die vorstufe komplett "röhrig" ausgeführt...

"Real Tube Amp Performance Combined with a Complement of Essential Effects" - wie es die jungs von fender nennen...


cheers - 68.


p.s.: allerdings erscheinen mir die 2 vorstufenröhren auch ´n bißchen wenig für 2 kanäle mit clean/drive...
 
Wär allerdings interessant, ob in der Vorstufe tatsächlich nur Röhren sitzen, oder auch Halbleiter - schließlich nennt Fender auch den Super Champ XD und Vibro Champ XD "real tube amp", obohl bei denen dieVorstufe IMMER auf Halbleitern basiert...
 
Also zunächst:

Ich brauche keinen Keks ;-)
Für Fotos bin ich zu faul und hab auch nur ein bescheidenes 2Megapixel-Fotohandy, also da könnt ihr besser die offiziellen Produktfotos von Fender gucken.

Zum Thema Technik:

Soweit es mir bekannt ist, hat der Bandmaster in vielen Teilen die gleiche Schaltung wie die Hotrod-Serie inklusive der Röhrenbestückung!

Die Preisklasse wird denk ich mal durch das etwas andere Material (man merkt wie im Review beschrieben, dass hier etwas anderes Material verarbeitet wird, stört mich als Top-Besitzer im Betrieb nicht, da meine geschlossene 2x12er dafür umso besser verarbeitet ist und dort ja der „Sound“ ankommt im Gegensatz zum Combo, wo die Konstruktion mit über die Resonanzeigenschaften des Amps entscheidet) und vor allem durch den Bau in Mexiko erzielt, ich hatte ja persönlich auch schon mal nen Hotrod-Amp gezockt und kann hier nix unterschiedliches feststellen, von daher würde ich das "für seine Preisklasse klingt er gut" als Aussage so nicht stehen lassen, er klingt definitiv röhrig und erreicht die Qualitäten im Bereich clean und crunch, die man mit Fender-Vollröhrenamps verbindet.

Was ich mir vorstellen könnte ist, dass die intensivere Zerre vielleicht durch Transistoren erreicht wird, es kann ja nicht "von allein" kommen, dass plötzlich bei gleichem Schaltungsdesign ein heißerer Overdrive aus dem Amp kommt.... aber grundsätzlich ist das Teil komplett Vollröhre, also sowohl Vor- als auch Endstufe, zum einen braucht der Amp wie bei Röhrenamps typisch ca. ne Minute Anwärmzeit und zum anderen fahre ich den Amp im heißen Kanal (wie im Review beschrieben bei Gain 3) meistens gegen 9 oder 10 , das heisst fast am Anschlag und das harmonische Zerren dabei kommt eindeutig von den Endstufenröhren, ich weiß wie eine übersteuerte Transen-Endstufe klingt von daher kann ich definitiv sagen, dass hier Endstufenröhren drin sind, sonst würds nicht so warm klingen bei
Vollast.

Ich glaube leider, dass manche wenn sie den Preis eines Produkts kennen voreingenommen dann da reinhören, ich behaupte mal, dass man mit verbundenen Augen nichts hört, was irgendwie minderwertiger oder mittelmäßiger klingt, man kriegt hier definitiv den Fender-Sound in Reinkultur.
Und wenn man sich vielleicht noch mehr in Richtung Fender Customshop-Amps (handverdrahtet und so) bewegen will, kann man ja eventuell mit anderen Röhren oder anderem Speaker beim Combo „nachtunen“ …. meines Erachtens aber nicht notwendig.

Achja und einen Vorteil gegenüber der Hotrod-Serie habe ich im Review vergessen:
Das alte Hotrod-Problem „Entweder direkt LAUT oder kein Signal“ wurde hier eliminiert, man kriegt auch mal leise hin, klingt natürlich nicht so beeindruckend wie schön aufgerissen, aber es ist nicht mehr wie bei den Hotrods, dass man jetzt mit Samtpfoten den Volume-Regler „kitzeln“ muss…

Generell: Wer den Amp mal „live“ hören will, montags proben wir ab 21 Uhr im Unperfekthaus in Essen im Saal 222, da kann man den mal direkt vor Ort hören oder auch in den Spielpausen mal antesten.
 
Ach noch was:

Ich glaube nicht, dass man generell digitale Hallsimulationen verteufeln sollte, die damaligen Röhren-Halls sind doch nur aus Mangel an Alternativen entstanden, bis auf den High-End-Hifi-Bereich und den saitenzupfenden Musikanten ist doch diese Technik längst nicht mehr so gefragt…… ich denke eher dass man einen Unterschied zwischen guter Digital-Technik und eher mittelmäßiger Technik machen muss….ein Hall aus der Zenamp- oder Zenterra-Serie von Hughes & Kettner wird definitiv anders, organischer klingen als beispielsweise die Hall-Sektion in Behringers V-Amps (die fallen mir grad ein da ich die ganze V-Amp-Serie inkl. der Amps extrem schlecht finde, weil -> Quantität statt Qualität).

Ich denke also dass eher die Beschaffenheit und das Design der verwendeten Bauteile über den Sound entscheidet, wer weiß , wenn es damals zuerst digitale Hall-Effekte gegeben hätte, wären die vielleicht heute das Maß aller Dinge was unsere Hörgewohnheiten betrifft….
 
hi!

Soweit es mir bekannt ist, hat der Bandmaster in vielen Teilen die gleiche Schaltung wie die Hotrod-Serie inklusive der Röhrenbestückung!

keine sorge - ich willl dir den amp gar nicht "schlechtreden" - aber genau hier liegt das "problem"...
der hr deluxe hat eben 3 vorstufenröhren und der neue bandmaster/deluxe hat eben nur 2...
deswegen liegt die vermutung nahe daß eben teile der vorstufenfunktionen mit transistoren bewerkstelligt werden...
aber da müsste man einfach mal jemanden fragen der die schaltpläne hat + lesen kann ;)

Achja und einen Vorteil gegenüber der Hotrod-Serie habe ich im Review vergessen:
Das alte Hotrod-Problem „Entweder direkt LAUT oder kein Signal“ wurde hier eliminiert ... es ist nicht mehr wie bei den Hotrods, dass man jetzt mit Samtpfoten den Volume-Regler „kitzeln“ muss…

nur der vollständigkeit halber - bei den hotrods der letzten jahre lässt sich der clean-kanal ganz problemlos und feinfühlig regeln - das master-volume im drive-kanal ist allerdings tatsächlich sehr empfindlich...

cheers - 68.
 
Danke für dein super Review :great: - es trägt erheblich zu meiner Entscheidungsfindung bei.

Mich interessiert noch, wie sich der Bandmaster zusammen mit einer Gibson LP macht. Hier habe ich mit meinem Hot Rod schlechte Erfahrungen - insbesondere, weil der mit der LP im Zerrkanal ziemlich unerträgliche Geräusche macht. Hat jemand den Bandmaster mit einer Gibson angetestet?

Carlo
 
Gut, dass du die Bewertung nicht zurücknehmen kannst ;-)
Ich bin weder blau noch habe ich so viele Haare, als dass ich ständig KÄÄÄKKKSEEE!!!!! haben will ;-)

@ 68goldtop:

Thomann hat die Teile vorrätig
https://www.thomann.de/de/fender_band_master_vintage_modified.htm
hab meinen auch dort, ungelogen Montag bestellt (irgendwo südlich liegt ja der Thomannladen, grad kein Plan wo genau) und am Mittwoch wurde mein Schatz bereits hier in Essen angeliefert da kann man nicht meckern das ging per Nachnahme ratzfatz und der war so bombig verpackt, dass es auch kein Problem gab mit den Röhren oder so.

Ganz ehrlich Leute:

Mir ist das sowas von Bongo ob da nun 2 oder 3 Röhren werkeln....ich bin super zufrieden mit dem Sound (wobei eine Kette natürlich nur so stark ist wie das schwächste Glied, von daher geh ich mal von aus, dass zum guten Gesamtsound auch meine Strat beiträgt ;-),
Fakt ist: Ich WOLLTE den Fender-Sound, ich HABE den Fender-Sound bekommen und nur das zählt. Es sind gerade genug Röhren drin, dass man diesen feinen Übergangs-Bereich zwischen Clean und leichtem Anzerren hinkriegt, ich denke das ist wirklich eine Domäne, die man mit Transistor-Schaltungen wohl nie ganz erreichen wird, weil reine Transistor-Schaltungen eben nur zwei Zustände kennen aber nicht die Bereiche dazwischen, für die die Röhren verantwortlich zeichnen.
Und per Definition handelt es sich hier eindeutig um ein Vollröhrendesign, da sowohl in der Vor- als auch in der Endstufe Röhren werkeln....auf diese Glaubensdiskussion ob jetzt irgendwo Halbleiter im Signal-Weg sind oder nicht halte ich für ne sehr spezielle Glaubensdiskussion und finde, dass man das deutlich überbewertet.....ohne Frage, ein Dumble- oder Two-Rock-Amp wie John Mayer ihn spielt ist schon seeeehr geil und für Freunde eines gepflegten Tons ein Traum, ABER:
John-Mayer-inspirierte Licks kommen auch mit dem Bandmaster richtig geil und als es in den 60ern so mit dem Rock und so anfing hat doch damals niemand mit LSD-geschwängerten Kopf auf der Bühne drüber nachgedacht, welche Technik nun für den Sound verantwortlich ist....ich kann aber sehr wohl verstehen, dass Menschen die nen richtig teuren Boutique-Amp ihr Eigen nennen, sich darüber erfreuen können und da durchaus noch gewaltige Unterschiede zu Röhrenamps wie dem Bandmaster, die "von der Stange" kommen, hören....
Ich würde auch nie behaupten, dass ne American Standard-Strat an meine Customshop dran kommt, wenn ich das denken würde und keinen Unterschied hören würde, hätte ich mir diese Klampfe nicht holen brauchen (meine Freundin glaubt bis heute keinen Unterschied zu hören, naja ich sehe auch nicht Unterschiede in den zig Schuhen, die sie zu kaufen pflegt.... ;-) ,
ich hätte da fast 3 American Standards oder 6 Mexican Standards (ok das war jetzt vielleicht fies ;-) für bekommen können aber die Entscheidung fiel bewusst für diese Gitarre aus, als ich sie das erste Mal in den Händen hielt....ach lassen wir das, sonst artet es aus ;-)

Und was auch ganz gut ist:

Die gesamte Band findet den Sound jetzt um Meilen besser als mit dem DSL 50 gerade weil wir den Peppers-Kram spielen, die Marshall-Amps die John Frusciante live spielt sind ja vom Schaltdesign eher noch Weiterentwicklungen früher Fender-Schaltdesigns außerdem spielt der ja auch noch Fender Silver-Face-Tops, das passt also jetzt wirklich gut und was mich am meisten überzeugt hat: Ich kann komplett die Mitten rausnehmen um diesen schönen glasigen Ton mit großer Glocke zu kriegen OHNE dass ich dadurch Probleme bekäme mich im Bandsound durchzusetzen, das Teil hört man immer gut im Gesamtsound raus.

Ich war immer bei den Proben so unzufrieden, da ich zuhause eben mit dem Blackface Deluxe-Model mitm Pod XT Live gezockt hab und dann beim Proben eben den DSL 50 was einfach zu hart und "unbeweglich" vom Sound war weiß nicht wie ich das beschreiben soll, für Rock und ähnliches ist der Marshall sicher geil aber gerade im Übergangsbereich zwischen Clean und leichter Zerre kann man mit dem Bandmaster schön den Ton formen , schmachten, streicheln, kratzen, beissen....das volle Programm, wer ne Freundin hat wird das kennen...

Für alle die sich nicht sicher sind:

Ist zwar nicht so die feine Art, aber ihr könnt so ein Teil ja auch mal bestellen und wenns euch nicht zusagt direkt ab in den Karton und retour das ganze soweit ich weiß schicken die einem sogar ein Freeway-Ticket für den Rückversand.
Falls man doch den Rückversand zahlen muss, wären wir bei 13,90 Euro (weiss das noch genau wegen der Gewichtsklasse vom DSL 50, da musste ich für den Versand auch so viel zahlen als ich ihn verkauft habe) und das ist für alle, die den Amp nicht irgendwo vor Ort antesten können immer noch ne gute Option.
Dafür gibts schließlich den Versand und wenn man ein Gerät nicht vor Ort testen kann, ist es das gute Recht, bei Nichtgefallen das ganze zurückzuschicken.

Oh Mann, hoffentlich denkt jetzt keiner, ich wäre von Fender oder so weil ich so schwärme, aber ich bin wirklich begeistert von dem Amp, ich vermisse gar nichts, von dem viel beworbenen Overdrive-Channel hatte ich mir eh nicht viel erwartet und war eher zumindest skeptisch was sich leider bestätigt hat. Aber wie gesagt, mit meinem Pod XT Live und z.B. der Emulation des Chandler Overdrives klingt das ganze sehr fett und sehr geil, auch übrigens zusammen mit der Boss MT 2 - Simulation sowie mit der Big Muff-Zerre, das passt ich vermisse nichts...

Werde dann wenn ich im Oktober die Gibson LP habe mal Eindrücke schreiben wie es klingt, also so lange müsst ihr euch noch gedulden oder eben warten, bis jemand anderes hier was dazu weiss und schreibt.
Ich vermute aber mal , dass die Kombi mit ner Les Paul bei vollem Gain im Overdrive-Channel nicht gut klingen wird, selbst meine Customshop klang mit ihren lowoutput-Vintage-Singlecoils schon sehr undifferenziert ich glaube dass eine Humbucker-Gitarre generell und eine Les Paul im speziellen diesen Eindruck nur verstärken würde....ich werde mal zur nächsten Probe unseren Sänger fragen, ob er seine 70er Gibson Les Paul Custom (die ich ihm nach nem Saufabend bereits für 1000 Tacken (!!!) abgekauft hatte, was er aber mit nüchternem Kopf vehement von sich wies ;-) mal mit zur Probe nimmt, vielleicht weiß ich dann schon früher was.
 
Ich hatte vor einigen Wochen einen Thread über den Bandmaster eröffnet,da ich in den
70 ern einen Bandmaster als Top hatte.Darauf schrieb ...irgendwer..,daß ich den neuen
nicht mit dem alten vergleichen kann(logisch),da der neue im Cleanbetrieb transistorisiert
läuft und nur im Zerrkanal mit Röhren.Das stammt nicht von mir,kann ich garnicht
beurteilen.Drum hab ich mich ja über den Thrat gefreut und mich gewundert,daß der sich
doch anders verhält,als mir das " prophezeit " wurde.Ich bin nämlich am überlegen,meinen
Marshall und den Line 6 HD III + Box zu verkaufen und liebäugele mit dem ...Sonic .Aber
wenn der Bandmaster gelobt wird,werde ich mal einen anspielen.Ich verlass mich da
lieber auf 41 Jahre Spielpraxis .Ich hatte schon einige Fender Amps besessen,gute und
weniger gute.Das Probem war immer eher der Zerrsound.
Also nochmal Glückwunsch und viel Spass mit deinem Amp der mit Sicherheit nicht der
schlechteste ist .

Gruß
Wes
 
Hi WesL5. Ich würde an deiner Stelle mal einen Vergleich zwischen dem Bandmaster und dem ...Sonic machen (welcher ...sonic soll das sein - es gibt 2 ;)). Ich hab den Supersonic seinerzeit sehr lange getestet und dann lief mir der ältere Prosonic über den Weg. Beide Amps haben neben einem astreinen Cleankanal eben zusätzlich einen mehr als brauchbaren Crunchkanal. Beim Prosonic etwas heftiger als beim Supersonic.
Ein Vergleich mit dem Bandmaster wäre aldo in der Tat mal sehr interessant.

Gruß Uli
 
Seh ich auch so .Ich werd demnächst meinen Marshall und Line 6 HDIII nebst 4 x12 Box
verkaufen - dann werd ich mir allerdings mit dem Neukauf Zeit lassen.Habe heute einen
gebrauchten Mesa V Twin Röhrenpreamp bekommen.Bin gerade am Testen.Mein Spezl
verkauft übrigens einen Fender Vibrolux mit 2 x 10 ",fast neu,bin schwer am grübeln.
Allerdings klingt der nur clean wirklich gut...oder voll aufgedreht...Das Teil hat vor einiger
Zeit noch fast 1300.-€ gekostet.Gebrauchtwert liegt momentan bei ca. 800 .-€
 
Hi WesL5. Ich würde an deiner Stelle mal einen Vergleich zwischen dem Bandmaster und dem ...Sonic machen (welcher ...sonic soll das sein - es gibt 2 ;)). Ich hab den Supersonic seinerzeit sehr lange getestet und dann lief mir der ältere Prosonic über den Weg. Beide Amps haben neben einem astreinen Cleankanal eben zusätzlich einen mehr als brauchbaren Crunchkanal. Beim Prosonic etwas heftiger als beim Supersonic.
Ein Vergleich mit dem Bandmaster wäre aldo in der Tat mal sehr interessant.

Gruß Uli

So,Marshall weg,Line 6 weg,Mesa V weg...-hab mir gerade einen neuen Supersonic
als Topteil bestellt,nachdem mir heute vormittag im letzten Moment ein Supersonic-
Kombo vor der Nase weggesteigert wurde...:mad::D
Bin mal gespannt ,wenn das Teil die nächsten Tage kommt.Werd dann mal testen,
welche Speaker mir am besten gefallen,hab eine 4x12 mit Greenbacks,eine 4x12 mit
Celestion P80,eine mit 4 Celestion T 75 und zwei mit Celestion 1 X 12 S 35 zu Hause.
Den EV 12L hab ich vor kurzem verkauft...original habendie ja den V 30 drin..?
 
2 V30 hatte ich ebenfalls zum Prosonic. Dessen Drive-Kanal ist aber recht aggressiv und die V30 haben das gnadenlos so gezeigt. Hab dann einen V30/Greenback gespielt, das ist schon sehr optimal. Seit neuestem ist der Mix Greenback/G12H - immer ein wenig optimaler, ohne daß der Cleansound drunter leidet.
Der Celestion 12 S35, den kenne ich nicht. Der Kollege hatte aber mal eine günstike H&K Box mit G12 L35, ein eher leiser Speaker der imo unglaublich runden Sound geliefert hat - den fand ich saugut.

Toller Amp, derSupersonic - ich hab ihn mir fast geholt, ACY hatte dann aber einen "neuen" Prosonic-Combo daheim. Und darauf war ich schon lange scharf. Berichte doch mal, wenn du den Amp hast.

Gruß Uli

Edit: Soviel Zeit hast du dir für den Neukauf gar nicht gelassen ;) Der Vibrolux ist sicher auch kein uninteressanter Amp, aber den Sound kann der Supersonic ja auch. Und dazu den Bassman und einen flexiblen Drive-Kanal - was braucht man mehr?
 
Moin allerseits!

Ich werde mich mal in dieses Thema einklniken, da ich selber seit zwei Monaten ein Fender Band Master VM Top besitze!

Vorweg: Klasse Amp! Genau das, was ich gesucht habe.

Kleine Vorgeschichte: Ich hatte ursprünglich einen Hot Rod Deluxe (USA), der echt super war. Zu dem habe ich mir dann letztes Jahr auch noch die passende Zusatzbox geholt - sehr nettes Stack zusammen. Aber die Zerre des HRD ist nun nicht ganz so toll gewesen für Rocksounds (die ich damals in der Band gebraucht habe). Kurzerhand kam 2006 ein Fame Studio Reverb Top für die härtere Gangart dazu. Problem war hierbei immer, dass der nicht wirklich clean zu bekommen war und der Hall einfach nicht "stark" genug ist. Ich habe lange nach einem Ersatz für dieses Topteil gesucht, das den Fender-Cleanton ebenfalls schafft. Im letzten Herbst wurde es dann ernst, weil ich mir einen gebrauchten 65er Twin Reverb RI zugelegt habe (recht spontan, da nettes Angebot). Nun war der Cleansound des HRD auf einmal nicht mehr so toll ;-) Somit war mir klar, dass der weg muss, ebenso wie der Fame. Dies ist nun passiert und als Ersatz steht der Band Master im Proberaum.
Vorgeschichte: Ende.

Mein Sound ist geprägt von Mark Knopfler. Punkt. Als Tonehunter in diesem Bereich habe ich viel ausprobiert und bin der Meinung, mittlerweile sehr nah dran zu sein. Der Band Master ist einfach ein klasse Amp, der mir alles wichtige liefert: Fender-Clean (auch leicht angecruncht beim Aufreissen des ersten Kanals), Fender-Hall (ok, der Röhrenhall des Twins ist besser, aber der digitale schafft die meisten Federhalleinheiten mit links), guter Zerrkanal (ich brauche nie mehr als etwa 50% des Gains, da wäre also noch Reserve) und eine gelungene Effektsektion, von der ich eher das Delay, als den Chorus verwende. Mit meinen Strats klingt der Amp einfach super klar und differenziert! Mit der Les Paul musste ich etwas länger Schrauben, habe aber auch hier einen authentischen Brothers in Arms-Sound (und mit fixem Crybaby auch Money for nothing) hinbekommen, für den man ja eigentlich eher nen alten Marshall "erwartet". Die Ansprache des Amps auf mein Spiel ist phänomenal: die perkussiven Knopflerlicks perlen nur so aus den Speakern, dass es die reinste Freude ist...
Leichtes Delay dazu und etwas Hall und ich bin in der Welt der ersten Dire Straits Platten.

Der Amp ist für mich etwas Endgültiges: Ich habe mir ein Spezialcase dafür anfertigen lassen, d.h. ich werde ihn (aus heutiger Sicht) nie mehr verkaufen.
Der absolute Wahnsinn an Sound ist die Kombination aus dem Band Master und dem Twin Reverb per Lehle Switch! Damit klingt der Cleansound sowasvon satt und dreidimensional, ich war echt platt beim ersten Anspielen dieses Setups.

Fazit: Man bekommt einen Fender - einen richtigen echten Fender. Klar haben die Reissues der alten Blackfaces im Cleanbereich (Twin Reverb, Super Reverb) bzw. leichtem Crunch (Deluxe Reverb, Vibrolux) noch die Nase vorn, das ist keine Frage. Aber die VM-Serie ist beileibe keine "Allround-aber-nix-so-richtig"-Ampreihe: Für mich das beste Produkt, was Fender im Ampbereich in den letzten Jahren konstruiert hat!

Meine Amp-Odyssee ist zu Ende. Vorerst?! ... ;-)

Gruß
Maddin
 

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