Fichtendecke mit Mahagonifurnier auf der Innenseite bei Lederer Gitarre

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Hallo zusammen!
Ich habe seit einiger Zeit eine 6-saitige Dreadnought aus dem Hause Lederer/Markneukirchen (vermutlich nach der Wende gefertigt) und hab das gute Stück irgendwie ins Herz geschlossen. Drum wollt ich ihr nun einen vernünftigen Tonabnehmer spendieren und sie von dem furchtbaren Shadow-Pickup befreien, der darin bisher verbaut war. Bei dem Blick ins Innere haben der Gitarrenbauer und ich dann nicht schlecht gestaunt: Auf der Innenseite ist auf die Fichtendecke ein Mahagonifurnier aufgeleimt! sogar quer zur Laufrichtung (=gesperrt?). Den genauen "Aufbau" der Decke kann man auch nicht erkennen, das verhindert ein weißes Binding im Schallloch. Ich bin kein Fachmann und selbiger neben mir konnte mir so spontan auch nicht erklären, was das für einen Sinn haben soll. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Decke ein massives Stück Fichte ist, ist dem am Ende gar nicht so?
Kann mich jemand hier erleuchten? Ist so etwas jemandem schonmal begegnet?

Besten Dank im Voraus!
Florian
 
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das Mahagoni geht über die komplette Decke. Und ja, habe ich vor bzw bereits getan, nur noch niemand erreicht. Ich hatte mir einfach zusätzliche An-/Einsichten von hier erhofft! Der Gitarrenbauer meines Vertrauens hat auch mit als erstes über den Hals aus Buche gemeckert, weil das wohl eigentlich kein vernünftiges Tonholz ist. Das wäre aber so ein typisches Ossi-Ding ;) Das sieht der Herr Lederer ja vermutlich auch anders.
...von den Eisstäbchen unter der Stegeinlage mal ganz zu schweigen :D da kommt dann jetzt auch ein Stück Palisander rein.
Also keine Scheu davor mir zu erklären, dass das völlliger Unsinn ist. Den Klang und Charme hat sie ja so oder so für mich :)
 
Irgendwie musste ich an die "double top" Lösung - ursprünglich wohl aus dem Klassikbereich - denken. Wie siehts mit der Beleistung der Dread aus?
 
Hmm, ich denke schon, dass sich Lederer etwas dabei gedacht hat, da ja Mahagoni zu DDR-Zeiten schwerer zu beschaffen war als Fichte (oder Buche;-). Ich weiß nur nicht, was. Buche ist sicherlich auch nicht das typische Holz, andererseits werden ja jetzt unsere "heimischen" Gitarrenbauer auch etwas flexibler, was die Holzauswahl angeht, s. Lakewood, Hanika, Höfner etc. Und das gerade auch hochpreisig.

Nicht-massive Decken und Zargen sind ja auch bei hochpreisigen Instrumenten mittlerweile nicht unüblich, siehe Doubletops oder doppelte Zargen etc., da aber vor allem im Nylonsaitenbereich.
 
mh die Gitarre hat ein normales x-Bracing .. oder was meinst du?

Sie wurde höchstwahrscheinlich erst nach der Wende gebaut und ist schon von "Peter Lederer" unterzeichnet, wenn auch noch mit dem alten (?) Etikett "Horst Lederer". Und die ollen Shadow-Pickups (Gewa?) sind ja auch erst ein Ding der 90er oder? Da war es dann jedenfalls mit dem Mahagoni auch nicht mehr so schwierig.

Die Doubletops waren mir neu (danke schonmal! :) ), aber widerspricht dem nicht, dass das Mahagoni "quer" zu der Maserung der Fichte liegt? Zumindest meinte der Gitarrenbauer noch, dass er es ja verstehen könnte, wenn sie passend in der Laufrichtung aufeinander liegen würden. So ist es aber effektiv gesperrt.

Irgendwie vermute ich ja im Endeffekt irgendeinen arg pragmatischen Grund ...die Eisstiele unter dem Steg waren schon echt der Knüller! :D

Besten Dank schonmal fürs Miträtseln!
 
Falls ich gemeint war: die Frage ging tatsächlich in die Richtung; bei double tops scheinen öfter mal andere Beleistung benutzt zu werden (was ja nicht unlogisch ist).

Zu den Eisstielen: Steht eigentlich fest, dass sie vom Gitarrenbauer dort plaziert wurden? Wäre doch erstaunlich...
 
jepp, war an dich gerichtet und ja, hab ich auch gelesen, aber in der Hinsicht alles recht gewöhnlich. (zumindest auf den kurzen ersten Blick)
Wie gesagt liegen die (mindestens) 2 Schichten augenscheinlich quer zueinander und mir erscheint es auch recht logisch, dass es anders mehr Sinn machen würde, wenn sie denn zusammen schwingen sollen. Oder gibt es dazu irgendeine Erläuterung? Hab bezüglich double-tops da jetzt nichts Konkretes gefunden...

und die Eisstiele waren da eingelegt um den Steg auf die richtige Höhe zu bringen ... also wer sonst sollte das da hineingelegt haben? Der Gitarrenbauer meinte auch das wäre ihm nicht zum ersten Mal untergekommen und typisch DDR. ... von der Klangübertragung her natürlich eher suboptimal.
 
Die Sperrung irritiert mich auch. Aber - wie klingt das Teil denn nun wirklich? Klingt es schlecht oder hat Lederer einfach schräge Ideen dann doch klanglich erfolgreich umgesetzt?

Notfalls, falls sich Hr. Lederer nicht meldet, könnten auch hier : http://www.museum-markneukirchen.de Erfahrungen vorliegen.
 
Aussagekräftige Aufnahmen hab ich von ihr gerade nicht und sie ist ja im Moment noch beim Doc, aber ja, sie klingt sehr gut für meinen Geschmack! Sonst hätt ich ihr jetzt nicht einen neuen Pickup spendiert. :) Beschreiben kann ich sowas immer schlecht. Eine vernünftige Dreadnought eben, mit viel und dennoch definiertem Bass. Ordentlich Punch.
Also ja, es klingt und selbst wenn sie komplett aus Eisstäbchen zusammengeleimt wäre, würde ich sie mögen. Ich würde die schrägen Ideen nur gern verstehen^^
 
Die Funktion der Eisstäbchen war mir klar; ich hätte aber eher einen Vorbesitzer als "Täter" oder "Auftraggeber" vermutet.
 
Hallo,

Ich vermute mal, dass die Lösung des Rätsels ganz einfach ist....
Es dürfte sich um eine Laminatdecke a la DDR handeln. Während üblicherweise das "Fremdholz" zwischen 2 Lagen Fichtenfurnier versteckt wird, baut der pragmatische Ostler die gesperrte Decke aus nur 2 Lagen, was ja auch ausreicht. Und weniger Schichten klingen wahrscheinlich sogar besser.

Meine Vorurteile gegen Laminatdecken habe ich inzwischen verloren. Eine Mischung zweier oder mehr Hölzer kann sehr gut klingen....
 

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